beträgt, zur Erziehung armer Kinder. 1799 fanden bei der
Reussbrücke verschiedene Kämpfe zwischen den Urnern und Franzosen,
sowie den Russen und Franzosen statt, worunter das
Frauenkloster stark zu leiden hatte. 1256: Sedorf. Der Name erklärt sich
daraus, dass der
Urnersee einst bis an das Dorf selbst heranreichte. Vergl. P. Gall
Morel: Die ältestenUrkunden des St. Lazarusspitales in Seedorf. (Geschichtsfreund. 12, 1856). - Denier,
Ant. Die Lazariterhäuser und das Benediktinerinnenkloster
in Seedorf. (Jahrbuch für Schweizer Geschichte. 12, 1887).
(Kt. Bern,
Amtsbez. Fraubrunnen).
526 m. Kleiner
See n. vom Dorf
Moosseedorf, 1 km w. der Station
Schönbühl der Linie
Olten-Bern.
1,2 km lang und im Mittel 300 m breit. Sehr fischreich. Wird seines reichhaltigen Planktons wegen von
Naturforschern oft besucht.
Der See hat infolge der Trockenlegung seines sumpfigen Umgeländes und Kanalisation seines Abflusses,
der
Urtenen, bedeutend an Fläche eingebüsst. Im Laufe dieser Arbeiten haben Dr. Uhlmann von
Münchenbuchsee und Dr.
Alb. Jahn
von Bern
einen bedeutenden Pfahlbau aus der Steinzeit aufgedeckt. Im Winter dient die gefrorene Seefläche
den in grosser Zahl herkommenden Bewohnern von Bern
zum Schlittschuhlaufen.
(Kt. Freiburg,
Bez. Saane).
616 m. Schöner kleiner
See in einem einst stark sumpfigen, jetzt aber durch wiederholte Trockenlegungen
urbar gemachten Thal; 1 km sö.
Noréaz. Hat einen Umfang von 1,8 km und eine Fläche von 10 ha. Das unmittelbare
Umgelände ist ein mit
Binsen und Schilfrohr bewachsenes
Sumpf- und Moorland, während die weitere Umgebung eine fruchtbare
und gut angebaute Landschaft bildet. Den
See speisen der von En
Cheneau zwischen
Prez und
Lovens (716 m) herkommende Ruisseau
du
Palon, der der
Forêt de Buchille bei
Onnens (754 m) entspringende Ruisseau des
Tailles, sowie verschiedene
weitere
Bäche von geringerer Bedeutung.
Der sehr fischreiche
See wurde 1498 an Niklaus von
Praroman und zwei andere Privatleute
unter der Bedingung verpachtet, dass die gefangenen Fische auf dem
Markte zu Freiburg
verkauft werden müssten. Am kam sodann
das Fischrecht an Jost Fégely, den Schlossherrn von
Seedorf, der dafür 300
Gulden zu bezahlen und dem
Landvogt von
Montagny das Recht zum Fischfang einzuräumen hatte.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
1800 m. Ostflanke des mit senkrechten Felsbastionen zum Thal der
Zulg abstürzenden Sohlfluhgrates,
dessen S.-Gipfel, die
Scheibe (1956 m), hinten über dem
Justisthal steht.
Das sanft gegen das
Habkernthal
sich senkende Seefeld bildet ein zerklüftetes Karrenfeld, das einigen magern Gras- und Tannenwuchs zeigt.
Zahlreiche Klüfte,
Schächte und
Höhlen, wie u. a. die von
St. Beatenberg her in 4 Stunden zu erreichende Tropfsteingrotte, die noch nicht vollständig
erforscht ist.
Die Legende erzählt, dass auf dem Seefeld einst eine volksreiche Stadt gestanden habe.
Die Leute der Gegend glauben, dass das oft plötzliche Anschwellen des der St. Beatushöhle entfliessenden
Baches mit einem
merkwürdigen, einem Donnerschlag ähnlichen Geräusch in Zusammenhang stehe, das man hie und da aus der Gegend des Seefeldes
her zu vernehmen pflegt und besonders auch in
Interlaken und Umgebung deutlich wahrnimmt. Es gilt als
ein Anzeichen kommenden schlechten Wetters und wird im Volksmund die «Musterung
auf Seefeld» genannt.
Aehnliche akustische Erscheinungen sind das im
BernerSeeland bekannte «Murtenschiessen» und das «Seeschiessen»
am
Bodensee.
Die an das Karrenfeld auf dem Seefeld angrenzende
Seefeldalp
gehörte im Mittelalter dem Kloster
Interlaken.
Fundort von interessanten Fossilien. In dem von der
Simme durchflossenen
sumpfigen Gelände am Fusse der Seefluh, das einen alten
Seeboden darstellt, entspringen mehrere Quellen
und befindet sich eine Fischbrutanstalt zur Aufzucht von Forellen.
3030-2466 m.
Gletscher an der N.-Flanke des nw. vom
Gross Seehorn und s. vom
Plattenspitz
stehenden Klein
Seehorns und hinten über dem
Seethal, von wo er aber wegen des sich einschiebenden W.-Grates dieses
Berges nicht gesehen werden kann. Er füllt die oberste Stufe des
Seethales aus, die nicht mehr
von S. nach N., sondern von
W. nach O. ansteigt.
Den N.-Rand des Gletschers bildet eine im
Bogen herumziehende
Bergwand, über welche die schweizerisch-österreichische Grenze verläuft und in der der
Plattenspitz
(2858 m) als Hauptgipfel gilt.
Alle
Spitzen dieses
Kammes können vom Seegletscher aus bestiegen werden, am leichtesten der
Plattenspitz über mässig steile Schutthalden.
Ausserdem sind noch verschiedene Uebergänge vom
Gletscher aus
möglich, so vom
Schottensee her westwärts ins
Schlappinthal oder dann am
Plattenspitz vorbei einerseits ins Garnerathal und
andrerseits ins Cromer- und
Gross Fermuntthal, oder endlich über die
Seegletscherlücke ebenfalls in die letztgenannten beiden
Thäler.
Grabhügel aus der Hallstattperiode im
Höckler. Bedeutende Römersiedelung in
Bürglen bei
Ottenhausen. Fund eines römischen
Altarsteines. Eine mittelalterliche Burg ist in Seegräben bis jetzt nicht nachgewiesen. 1219 vergabte Lütold von
Regensberg
seine
Güter zu Seegräben dem Kloster
Rüti, behielt sich aber das Patronat und Schutzrecht vor. 1408 kam der
Ort an Zürich,
das ihn seiner Landvogtei
Grüningen angliederte. Bildete ursprünglich eine besondere Pfarrei, wurde dann aber den
Kirchgemeinden
Gossau und
Grüningen und seit 1621 der Pfarrei
Wetzikon zugeteilt, deren Filiale es heute noch ist. Der zunächst
den
Herren von
Breitenlandenberg zustehende Kirchensatz kam 1526 an Heinrich Weber von
Egg und 1563 an den
Rat von Zürich.
Vergl.
Rahn, J. R. Wandgemälde in der Kirche zu Seegräben (in der Antiqua. 1885). - Schneider,
Alb. Römische Altertümerzu Seegräben (im Anzeiger für schweizer. Altertumskunde. 1885).
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