Wochen, nahezu aller Nahrungsmittel entbehrend, in der Nähe des
Sees auf, bis er eines Tages zufällig aufgefunden wurde.
Nach
Zweisimmen gebracht, starb der vollständig erschöpfte Mann bald.
Dieses Ereignis wurde dann von Hans Wagispach aus
Spiez in Verse gebracht, welcher
Sang sich im Volksmund lange Zeit fort erhielt. Er findet sich abgedruckt
in der Heimatkunde desSimmenthales von D. Gempeler-Schletti.
(Hinterer und Vorderer) (Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Küssnacht).
1029-1100 m. Alpweide der grossen
Schwyzer Unterallmeind, auf einer
Terrasse am
NW.-Hang des
Rigi und 600-700 m über
Küssnacht. Umfasst eine Fläche von 200 ha und reicht
einerseits von dem im SW. gelegenen
Kreuzboden bis zur
Kreuzegg (Hotel mit Telephon), sowie andrerseits vom
Bannwald bis zur
Weissenfluh.
Zerfällt in die Abschnitte Grodboden,
Turbenmoos, Mühlimannsegg und
Kreuzegg und liegt auf der Wasserscheide
zwischen dem Vierwaldstätter- und dem
Zugersee.
St. Niklauskapelle. Erziehungsanstalt
für abnormale Kinder. 1440 gingen die
Freiburger dem von
Moudon herkommenden und ans Basler Konzil reisenden Papst Felix V.
bis hierher entgegen.
Ritter Peter von Seedorf war einer der Wohltäter des
KlostersHauterive. 1334 verkaufte Katharina von
Neuenburg,
die Witwe des Ritters Wilhelm von Seedorf, verschiedene ihrer
Güter zu Seedorf,Montagny,
Grandsivaz etc.
an Jakob Dives
(Rieh), Bürger zu Freiburg.
Römersiedelung bei der
Maison Rouge.
(Kt. Uri).
442 m. Gem. und Pfarrdorf am O.-Fuss des
Gitschen, hinter dem obern Ende des
Urnersees
und am linken Ufer des Reusskanales; 2 km nw. der Station
Altorf der Gotthardbahn. Postablage. 86
Häuser, 596 kathol. Ew.
Ackerbau, Viehzucht und Fischfang.
Bruch auf Pflastersteine bei
Bolzbach. Im Sumpfland des Reussdeltas wird ein ergibiger
Fang
von Fröschen betrieben. Kirchgemeinde seit 1591, früher Filiale von
Altorf. Benediktiner-Frauenabtei,
die unter der geistlichen Gerichtsbarkeit des Abtes von
Einsiedeln steht.
Sehr schöne Pfarrkirche aus dem 17. Jahrhundert. Der gefährliche
Balankenbach (s. diesen Art.) ist in neuerer Zeit verbaut
und unschädlich gemacht worden. Das ums Jahr 1556 von Ritter und
Oberst Peter a Pro erbaute Schlösschen
A Pro ist
im Uebergangsstil von der Gothik zur Renaissance gehalten und geschmackvoll restauriert. Heute dient es als Pfarrhaus. In
seinem Rittersaal werden das Porträt des Stifters, sowie die preisgekrönten Entwürfe zum Telldenkmal in
Altorf (von Kissling,
Dorer, Pereda und Siber), im Korridor die alten Freskomalereien aus der
Tellskapelle aufbewahrt.
Schöne Aussicht auf den
Urnersee bis
Brunnen und zum
Rigi. Der
Ort wird zum erstenmal 1254 erwähnt. Im
Jahr 1097 stiftete Arnold von
Brienz in der Nähe von
Altorf ein Lazariterhaus, das zur Aufnahme von Aussätzigen, sowie kranken
Pilgern und Priestern bestimmt war und in dessen Nachbarschaft sich bald fromme Frauen niederliessen,
um dem beschaulichen Gebet zu leben und die Kranken zu pflegen. Um 1287 und im Jahr 1321 verpflichteten sich die Frauen der
Regel des h. Lazarus.
Nachdem die beiden Ordenshäuser infolge von Ausschreitungen verschiedener Art zu Beginn des 16. Jahrhunderts aufgehoben
worden waren, verwendeten sich Kaspar Imhof, damals Landammann von Uri,
und Magnus Benler beim Papst Paul
VI. um die Reformierung und Wiederherstellung des Frauenklosters zu Seedorf, das nun durch päpstliche
Bulle vom der
Regel des h. Benedikt unterstellt und mit Benediktiner-Nonnen aus
SanClaro im Tessin
besiedelt ward. Seither ist seine Ruhe bloss
im Kriegsjahr 1799 nocheinmal gestört worden.
Seedorf ist die Heimat der Ritter von Seedorf, von denen ein Johann um 1260 urkundlich genannt wird und die wahrscheinlich
Dienstleute der Vögte von
Brienz waren. Reste ihrer Burg sind gegenüber dem Schulhaus heute noch zu sehen. 1885 fand man
im Kloster eine Münze mit dem Wappenbild des Ritters Johann, die jetzt eines der seltensten Stücke
des schweizerischen Landesmuseums bildet. Heimat der Landammänner Jakob und Peter a Pro, die unter dem Namen «de
Vinascia» von
Franz I. im April 1543 geadelt wurden. Landammann und Ritter Peter a Pro († 1585) war der bekannteste Urner
seiner Zeit und vergabte die Zinsen seiner
Güter, deren heutiger Wert 200000-250000 Fr.
¶
mehr
beträgt, zur Erziehung armer Kinder. 1799 fanden bei der Reussbrücke verschiedene Kämpfe zwischen den Urnern und Franzosen,
sowie den Russen und Franzosen statt, worunter das Frauenkloster stark zu leiden hatte. 1256: Sedorf. Der Name erklärt sich
daraus, dass der Urnersee einst bis an das Dorf selbst heranreichte. Vergl. P. Gall Morel: Die ältestenUrkunden des St. Lazarusspitales in Seedorf. (Geschichtsfreund. 12, 1856). - Denier, Ant. Die Lazariterhäuser und das Benediktinerinnenkloster
in Seedorf. (Jahrbuch für Schweizer Geschichte. 12, 1887).