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Ein grosser Teil der Männer wandert als Flachmaler und Kaminkehrer periodisch nach Frankreich (Paris) aus.
Reiche Pflanzenwelt und schöne Aussicht auf den See.
Ein grosser Teil der Männer wandert als Flachmaler und Kaminkehrer periodisch nach Frankreich (Paris) aus.
Reiche Pflanzenwelt und schöne Aussicht auf den See.
(Passo) (Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). Passübergang. S. den Art. Halbihorenpass.
(Pizzi di) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 3235 m. Mehrzackiger Granitgipfel in der Albigna-Disgraziagruppe des Berninamassives, zwischen Val Bondasca und dem Gletscherthal Albigna. 1,8 km n. der an der Landesgrenze gegen Italien stehenden Cima della Bondasca (3288 m) und auf dem nach N. zum Pizzo Cacciabella sich fortsetzenden Kamm. Im SW. liegt der Bondascagletscher und im NW. die Alpe di Sciora (2068 m) im grossartig-wilden Bondascathal mit der etwas südlicher gelegenen neuen Sciorahütte des S. A. C., von der aus etwa 50 verschiedene Touren in die umliegende Bergwelt ausgeführt werden können.
Nördl. unter den Pizzi di Sciora geht der aussichtsreiche Cacciabellapass (2878 m) durch, der das bei Bondo zur Maira ausmündende Bondascathal mit dem Albignathal verbindet. Zur Rechten der wilden Felsenkette zieht sich der Albigna- und auf der W.-Seite der Bondascagletscher hinab. Die einzelnen Gipfel der Pizzi di Sciora sind alle von A. von Rydzewsky und dem Führer Christian Klucker bestiegen worden, welche die südl. Spitze Cima di Sciora (3310 m), die mittlere Ago di Sciora (3201 m) und die nördl. Punta Pioda di Sciora (3283 m) nennen.
Die Cima di Sciora wurde bis heute stets nur von der Bondascaseite aus erreicht und zwar von der Alpe di Sciora her über den Bondascagletscher und den SW.-Hang (4 Stunden) oder den S.-Grat (etwa 5 Stunden). Die O.-Front des Gipfels zeigt steile und schroffe Felshänge, die zum Firn des Albignagletschers abstürzen. Der Ago di Sciora wird am besten vom Albignagletscher aus bestiegen und weist einen sehr schwierigen Gipfelturm auf (von der Alphütte unter dem Albignagletscher 6 Stunden, von Vicosoprano aus 3 Stunden mehr).
Die Punta Pioda di Sciora endlich, der nördlichste Gipfel, der die auf der Siegfriedkarte mit 3235 m kotierte Spitze noch überragt, wird ebenfalls am besten von der Albignaseite her erreicht (4½, von Vicosoprano her 7 Stunden). Sowohl der nördl. als der mittlere Gipfel können auch von der Bondascaseite her erstiegen werden, indem man das lange und sehr steile Scioracouloir, bezw. die W.-Flanke des Ago di Sciora benutzt; aber diese Aufstiege sind sehr mühsam, zeitraubend und nicht ohne Gefahr (gefl. Mitteilungen von Chrn Klucker in Fex-Sils Maria an Dr. Tarnuzzer). Von Promontogno im Bergell zur Sciorahütte der Subsektion Bregaglia des S. A. C. kann man etwa 3 Stunden Marsch rechnen. Die Scioragipfel bestehen wie ihr ganzes Felsgestell aus Berninagranit und bieten geologisch nicht viel Interessantes. Auf der Alp Sciora tauchen unter diesem Gestein Gneis, Hornblendeschiefer und Hornblendegneis auf.
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2068 m. Klubhütte des S. A. C., von der Subsektion Bergell (Sektion Bernina) im Jahr 1905 erstellt. 3 Stunden über Promontogno auf der im Bondascathal gelegenen Alpe di Sciora.
Bietet Raum für 16 Personen und dient als Ausgangspunkt für eine grosse Reihe von Touren, so u. a. auf die Pizzi di Sciora (s. diesen Art.).
oder Scimpfüss (Alpe di) (Kt. Tessin, Bez. Leventina, Gem. Airolo).
1890-2500 m. Alpweide am SO.-Hang des Monte Prosa und um den Poncione Loita Dura, 2 Stunden über Airolo.
Wird mit 70 Stück Rindvieh bezogen.
Herstellung von ausgezeichnetem Fettkäse (formaggio dolce).
oder Scimpfüss (Passo) (Kt. Tessin, Bez. Leventina).
2234 m. Begraste SW.-Schulter des zur Alpe di Scipscius gehörenden Poncione Loita Dura (2410 m).
Wird von einem guten Fussweg überschritten, der das obere Val Canaria mit dem Gotthardpass verbindet.
Dient dem lokalen Verkehr und denjenigen Touristen, die, ohne nach Airolo hinabzusteigen, von Piora am Lago Ritom über den Passo Pianalto (2160 m) zum Weiler Canaria und von da direkt zum Gotthardhospiz gelangen wollen.
Piora-Scipsciuspass 5 Stunden und Abstieg zum Hospiz eine Stunde.
Nahe unter der Passhöhe befindet sich der Sasso Rosso, der im Jahr 1898 teilweise zum Dorf Airolo abgebrochen ist.
(Val) (Kt. Tessin, Bez. Blenio). 2370 bis 1670 m. Linksseitiges Nebenthal zu dem mit dem Val Camadra sich vereinigenden Val Luzzone. Beginnt am NO.-Fuss des Piz Coroi (2782 m), der südl. der Greina auf der Kantonsgrenze zwischen dem Tessin und Graubünden steht.
Das Thal ist im obern Teil in Bündnerschiefer eingebettet, die nach N. überliegen und überschoben sind.
Aufstieg von Ghirone her über Cavallo und die Alpe Lorciolo (1802 m).
Der Uebergang vom Val Luzzone auf die Greina geht östl. vom Val Sciudedio über das Refuggio (1690 m) und Motterascio (2200 m).
(Lago) (Kt. Tessin, Bez. Leventina).
2353 m. Kleiner Alpensee von intensiv blauer Farbe, im Gneisgebiet sw. über Airolo. 500 m lang und 260 m breit.
Wenig tief, aber noch nicht ausgelotet.
Fliesst unterirdisch, wahrscheinlich zum Val Bavona hin ab.
Liegt am Boden einer engen Schlucht, die in weisslichen Kalkstein eingeschnitten ist, und wird bis in den Spätsommer hinein von einer Eisschicht überdeckt, so dass er einem Eisbecken in arktischer Gegend gleicht. 20 Minuten unterhalb der Forcola di Cristallina (2583 m), die die Alpe Robiei im Val Bavona in 4½ Stunden mit Ossasco im Bedrettothal verbindet.
(Cima) (Kt. Tessin, Bez. Lugano). 1875 m. Gipfel auf der Landesgrenze gegen Italien; 22 km nö. Lugano und zwischen dem Monte Garzirola und dem San Lucio. Aufstieg von Bogno her in 3 Stunden. Ziemlich schöne Aussicht ins Val Colla, auf Lugano mit Umgebung und ins Val Cavargna.
(Kt. Graubünden, Bez. Inn, Kreis Remüs, Gem. Schleins).
1067 m. Gruppe von zwei Häusern, am rechten Ufer des Inn und 1,5 km sw. Martinsbrück. 6 reform. Ew. romanischer Zunge.
Kirchgemeinde Schleins.
Wiesenbau und Viehzucht.
Der früher beträchtlichere Weiler ist 1891 zum grössten Teil abgebrannt, wie die heute noch stehenden Brandruinen zeigen.
(Kt. Graubünden, Bez. Glenner). 2472 m. Südöstl. Ausläufer des Piz Tgietschen (2858 m) in der vom Piz Terri nach N. über den Piz Cavèl zum Piz Nadèls und Piz Miezdi ziehenden Kette des Adulamassives. 1,4 km onö. vom Diesrutpass (2424 m), der Vrin im obersten Lugnez mit dem Somvixerthal verbindet.
Nördl. vom Gipfel liegt die Alp Ramosa hinter Puzatsch (Vrin), südl. und südöstl. von ihm die Alp Diesrut im s. Quellthal von Puzatsch.
Gipfel aus Liasschiefer, der mit scharfen, aber wenig hohen Gräten gegen die Alpen Ramosa und Diesrut, sowie gegen Puzatsch hinabreicht.
(Kt. Graubünden, Bez. Moesa, Kreis Mesocco, Gem. Soazza).
624 m. Wiesen mit einigen Ställen, am linksseitigen Gehänge der Mesolcina 1 km. sö. Soazza.
(Kt. Tessin, Bez. Blenio, Gem. Olivone).
927 m. Gemeindeabteilung und Weiler, am ehemaligen Saumpfad von Olivone über den Lukmanier nach Disentis und 1 km w. Olivone. 12 Häuser, 51 kathol. Ew. Kirchgemeinde Olivone.
Viehzucht. Die Männer wandern als Schenkwirte und Schokoladearbeiter nach Mailand aus.
Kleine St. Kolumbanskirche, eine der ältesten im ganzen Thal.
(Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). 3200 m. Stolzer Gipfel auf der Kantonsgrenze zwischen Tessin und Graubünden; zwischen Val Medel im W., Val Casaccia-Val Cristallina im O. und Val di Campo (Bleniothal) im S. Liegt 2,5 km ö. vom Hospiz Santa Maria (1842 m) unter dem Lukmanierpass. Nach N. setzt sich die Gebirgskette über den Piz Vallatscha und Piz Curvet bis Perdatsch im Val Medel fort, wo das Val Cristallina in dieses letztere ausmündet. Der Scopi wird von Santa Maria aus auf ziemlich mühsamer, aber ungefährlicher Tour über jähe Grashalden und stark verwitterten Schieferschutt, zuletzt über scharfe, zerbröckelnde Felsköpfe des Grates in 4-5 Stunden erstiegen. Er bietet eine vollständige Uebersicht über die Gebirgswelt des Bündner Oberlandes und des Gotthardmassives, samt den im W. und O. sich anreihenden Massiven und Ketten bis zum Mont Blanc und Monte Rosa einerseits, den Engadiner- und Tirolergebirgen andrerseits. Nicht unschwieriger Abstieg zur Alpe Boarina im tessinischen Val di Campo (3 Stunden) und von da über Campo nach Olivone (3 Stunden). Der Piz Scopi besteht aus grauen und schwarzen Bündnerschiefern (Lias). An der N.-Seite aber treten in starker Entwicklung Protogin oder Granitgneis mit ¶
grossen Orthoklaszwillingen, dann Cristallinagneis und granitische Abänderungen desselben auf. Dieser Cristallinagneis bildet einen Rücken zwischen der Schieferformation am Scopi und Lukmanier einerseits und einer gegen das Vorderrheinthal hin auftretenden, mit Rötidolomit, Anthrazitschiefern, gneisartigem Verrucano und alten Phylliten verknüpften zweiten Schiefermulde andrerseits. Die Liasschichten des Scopi liefern zahlreiche, wenn auch vielfach schwer kenntliche Versteinerungen, wie z. B. Belemnites Oosteri, B. paxillosus und B. apicicorvatus des mittlern Lias, Cardinienschalen und besonders auch durch den Gebirgsdruck deformierte Belemniten, deren Streckung oft ein Mehrfaches ihrer ursprünglichen Länge beträgt.