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mehrere Schluchten und Galerien und bietet malerische und grossartige Landschaftsbilder, so namentlich zu ihrem Beginn im W. (Rückblick auf das Domleschg und den Heinzenberg), bei der Burgruine Campi, vor Passmal (Tunnels), im Muttnertobel, bei Unter Solis (Tunnelausgang vor der Solisbrücke mit Blick auf Piz Michèl, Lenzerhorn, Obervaz mit seinen verschiedenen Dorfgruppen und Höfen) und bei der 76,5 m hoch über dem Spiegel der Albula sich spannenden Solisbrücke.
Dann führt die Strasse, in Windungen ansteigend, nach Alvaschein hinauf und nachher abwärts bis Tiefenkastel. In der ersten Hälfte ist die Schynstrasse in vielfach unsicherm, rutschigem Terrain angelegt, was viele Nacharbeiten und Verlegungen zur Folge hatte. 1903 wurde die Albulabahn (Thusis-Ober Engadin) eröffnet, die auf der Strecke Thusis-Tiefenkastel bedeutend tiefer als die Schynstrasse angelegt ist und wie diese in der vordern Partie einen prachtvollen Ueberblick über die sanften und romantischen Schönheiten des Domleschg und Heinzenbergs bietet, während weiter hinten die Grösse und ernste Pracht der Alpennatur waltet.
Die schönsten Ausblicke von der Bahn sind Sils, die Gegend der malerischen Burgruine Campi, die Muttnertobelbrücke, Solis, Solis-Viadukt (164 m lang und 85 m über dem Spiegel der Albula), die Partien vor und unterhalb Alvaschein (Stürviserbach), sowie unter und hinter Müstail mit seiner Kirche. Die wichtigsten Tunnels und Viadukte der Bahn bis Tiefenkastel sind: Campell und Campi, Runplanas, Cugnieler, Versasca (694,5 m langer Tunnel), Pflanzengarten 1 und 2, Passmal, Muttnertobelbrücke, Solis (Tunnel von 986 m), Solis-Viadukt, Alvaschein, Nisellas, Salons und Müstail (Tunnel und Bogenbrücke).
Auf den Höhen zu beiden Seiten der Schynschlucht liegen zahlreiche Höfe, Weiler und Dörfer, so auf der N.-Seite (bei Sils-Scharans angefangen): Parnegl, Brün, Muldain-Lain-Zorten, Nivaigl (Obervaz 1214 m), Alvaschein (1015 m);
auf der S.-Seite Campi, Runplanas, Passmal, Mutten (1473 und 1874 m), Solis (1138 m), Unter Solis, Stürvis (1378 m).
Burgen sind: Ehrenfels, Schloss Baldenstein (restauriert und bewohnt) und Campi (Campell) bei Sils, sowie die Reste des Stammschlosses der Freiherren von Vaz bei Nivaigl.
Der Schyn ist in graue bis dunkle Kalk- und Kalktonschiefer, Kalksandsteine und Tonschiefer des oligozänen Flysch eingeschnitten. Die dickbankigen, kalkig-sandigen Schichten von braunrötlicher Verwitterungsfarbe oberhalb Sils und vor Alvaschein geben sehr gute Bausteine; sie wechseln vorn und hinten in der Schluchtenserie mit Kalkton- und reinen Tonschiefern ab. Die Tonschiefer von Obervaz, auf der Lenzerheide und bei Alvaschein enthalten Abdrücke von Fukoiden (Chondrites intricatus mit der Varietät Fischeri, Ch. Targioni mit der Varietät arbuscula, Palaeodictyum textum) und verschiedene Helminthoiden.
Namentlich die sandigen Kalkschiefer führen massenhaft kleine Einsprenglinge von Pyritkristallen, von deren Auswitterung die rostige Farbe ihrer Oberflächen sich herleitet. In der Nähe der Solisbrücke tritt im Schiefer ein Riff von hellem Rötidolomit der Trias mit etwas Gips auf; Gips findet sich weiter in der Schlucht von Müstail im Tobel Val Mala und bei Tiefenkastel vor. Die Flora des Schyngebietes ist reich und mannigfaltig. Unter den Blütenpflanzen gibt es verschiedene Seltenheiten oder interessante Standortsverhältnisse, und die Moosflora der Gegend ist berühmt. Bei Tiefelkastel kommt noch der Edelhirsch vor, der sich in der neuesten Zeit stärker auszubreiten scheint, indem ein solcher z. B. 1903 bei Passmal im Schyn erlegt worden ist. ¶
Schyn
(Kt. Uri). 2820 m. Südöstl.
Vorgipfel der das Voralpthal von der Göscheneralp trennenden Kleinen Sustenhörner.
Kann von der Voralphütte her in 3 oder von der Göscheneralp aus in 2½ Stunden bestiegen werden.