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Bar, was für den Kanton eine jährliche Einnahmequelle von etwa Fr. 150000 bedeutet.
Ausser der Saline besitzt Schweizerhalle noch eine Farbwaren- und eine chemische Fabrik, sowie ein Soolbad.
Bar, was für den Kanton eine jährliche Einnahmequelle von etwa Fr. 150000 bedeutet.
Ausser der Saline besitzt Schweizerhalle noch eine Farbwaren- und eine chemische Fabrik, sowie ein Soolbad.
(Kt. Glarus, Gem. Mitlödi).
480 m. Gruppe von 5 Häusern, an der Strasse Glarus-Mitlödi und 500 m s. der Station Ennenda der Linie Glarus-Linthal. 13 reform. Ew. Kirchgemeinde Mitlödi.
Chemische Fabrik.
(Kt., Bez. und Gem. Schaffhausen). 460 m. So heissen zwei isolierte Felsen 3,5 km n. der Stadt Schaffhausen und an der Landstrasse nach Merishausen. Am Fusse des westlichen, 18 m hohen und etwas überhängenden Felsens wurde im Jahr 1891 durch Dr. J. Nüesch eine sehr grosse, für die Urgeschichte des Menschen wichtige prähistorische Niederlassung entdeckt und von ihm 1891-1894 ausgegraben. In den fünf übereinander liegenden Schichten der Station fanden sich mehr als 60000 zoologische Objekte, mehr als 20000 Feuerstein-Instrumente aller Art und über 1400 schön bearbeitete Artefakte aus Knochen und Geweih; darunter auch Zeichnungen vom Rentier, Wildpferd, Wildesel und Mammuth, sowie Schmuckgegenstände, durchlöcherte Zähne und Muscheln, Nadeln aus Knochen und Geweih, Pfeile, Lanzen, Pfriemen, Meissel, Rentierpfeifen u. a. m. Es konnte die Aufeinanderfolge einer Tundra-, Steppen-, Weide-, Wald- und Haustierfauna mit 113 verschiedenen Tierspezies, sowie damit zusammenhängende Klimaschwankungen seit der letzten Eiszeit nachgewiesen werden. Die Artefakte gehörten der ältesten (paläolithischen) Zeit, der neolithischen, der Bronze- und der Eisenzeit an. Die Schichten, welche sich durch ihre Farbe und ihre Einschlüsse voneinander unterschieden, bilden eine Art von Chronometer für die Zeit, welche seit der letzten Vergletscherung der Alpen bis zur Gegenwart verflossen ist.
Die untersten Schichten am Schweizersbild waren nach Nüesch's Berechnungen, die sich auf die Mächtigkeit der Schichten stützen, etwa 20000 Jahre früher bewohnt als die Pfahlbauten unserer Seen. Die ältesten Bewohner dieser Station kannten schon das Feuer, konnten aber noch keine Töpfe machen; sie kleideten sich nur in Felle, konnten die Steine noch nicht schleifen und trieben weder Ackerbau noch Viehzucht. Sie ernährten sich nur von der Jagd und vom Fischfang.
Das Schweizersbild und das nur 5 km von demselben entfernte Kesslerloch sind die ältesten Siedelungen der Schweiz und Mitteleuropas. Beim Schweizersbild lebte der Rentierjäger, im Kesslerloch sogar noch der Mammuthjäger. Merkwürdig ist, dass beim Schweizersbild die frühneolithische Bevölkerung ihre Toten sehr sorgfältig bestattete; es wurden in 24 Grabstätten Ueberreste von 27 menschlichen Skeletten gefunden, die 13 Kindern und 14 erwachsenen Menschen angehörten.
Unter den letzteren befanden sich Skelettreste von 5 ganz kleinen, ausgewachsenen, im Durchschnitt nur 142 cm hohen Menschen, sog. Pygmäen, ähnlich den jetzt noch lebenden Zwergen im Inneren Afrikas. Die weit verbreitete Sage, dass früher in den Bergen Zwerge lebten, ist durch den Fund von Pygmäenskeletten beim Schweizersbild zu einer Tatsache geworden. Die wichtigsten Objekte vom Schweizersbild finden sich nebst einer Nachbildung des Felsens und des Profils der Schichten im Landesmuseum in Zürich. Vergl. auch die von Dr. J. Nüesch verfassten Werke: Das Schweizersbild;
eine Niederlassung aus paläolithischer und neolithischer Zeit. (Denkschriften der schweizer. naturforschenden Gesellschaft. 35).
1. Aufl. 1896; 2. Aufl. 1902. - Das Kesslerloch; eine Höhle aus paläolithischer Zeit. (Denkschriften der schweizer. naturforsch. Gesellschaft. 38). 1904.
Der Name Schweizersbild gehörte ursprünglich einem Heiligenbild an, welches ein Schaffhauser Bürger namens Schweizer unweit des heute sogenannten Felsens errichtet und zum Schutz mit einem Häuschen umgeben hatte, welches jetzt noch steht. In der Reformation wurde das Bild entfernt, und später, als man die wahre Bedeutung des Namens Schweizersbild nicht mehr kannte, trug man diesen auf die beiden Felsen über, deren ursprünglicher Name die «Immenfluh (= Bienenfluh)» gewesen war.
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Neukirch).
563 m. Ortsgemeinde und kleines Dorf, auf den Höhen links über der Thur und 3 km s. der Station Kradolf der Linie Gossau-Sulgen.
Postablage. Zusammen mit Entetswil, Hackhorn, Kenzenau, Heuberg und zerstreuten Einzelsiedelungen: 80 Häuser, 454 Ew. (wovon 346 Reformierte);
Dorf: 17 Häuser, 87 Ew. Kirchgemeinde Neukirch.
Viehzucht und Wiesenbau.
Waldungen. Käserei.
Maschinenstickerei. Die nahe der Kantonsgrenze gegen St. Gallen gelegene Ortschaft ist von schönen Waldungen umrahmt, in denen sich früher, als die kantonalen Grenzen noch grössere praktische Bedeutung hatten, öfters Stromer und Landstreicher aufzuhalten pflegten, so dass diese Gegend von der st. gallischen wie der thurgauischen Polizei scharf überwacht ward.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober ¶
Landquart). 2151 m. Niedrigster, zugleich aber auch beschwerlichster Passübergang im Grenzkamm des Rätikon zwischen der Scesaplana und der Gruppe des Madrishorns. Er bildet eine tiefe Lücke zwischen den steil und majestätisch aufragenden Kalk- und Dolomitwänden der Kirchlispitzen (2255 m) im W. und der noch gewaltigeren Drusenfluh (2829 m) im O. Er führt von Schiers im Prätigau über Schuders (1254 m) durch das Aelpli und die Alp Tamund am Aelplibach, vorbei an glatten und steilen Felsstufen auf die Höhe und von da durchs Gauerthal nach Tschagguns und Schruns (im österreichischen Montafon) oder durch die wilde Bergwüste östlich vom Lünersee hinab ins Rellsthal nach Vandans und Bludenz (etwa 11 Stunden).
Man kann auch den neuen Weg von St. Antönien zum Drusenthor benutzen (St. Antönien Platz bis zur Lindauerhütte im Gauerthal 12,4 km) oder von Partnun her auf diesen Weg und zum Schweizerthor gelangen. Die Passlücke liegt in hellgrauen Nerineenkalken und Dolomit des Tithon (oberer Jura), der südlich und nördlich davon über oligozänen Flysch (im Norden mit der Trias) hergeschoben ist. Südlich der Kirchlispitzen ragen bis in die Quellgegend des Aelplibaches aus den Flyschschiefern Klippen von tithonischem Dolomit, Radiolarienhornsteinen des Malmkalkes und alpinem Muschelkalk auf (Quetschzone, nach Th. Lorenz entstanden durch die von N. her erfolgte Ueberschiebung des Gebirges durch die Trias-Juragesteine).