mehr
Ferrovia elettrica comunale di Bellinzona-Mesocco mit 1500 KW. - Städtische Strassenbahnen Bern mit 500 KW. - Chemin de fer électrique de la Gruyère mit 474 KW. - Chemin de fer électrique Bex-Gryon-Villars mit 590 KW. - Jungfraubahngesellschaft mit 1900 KW. - Elektrische Bahn Freiburg-Murten-Ins mit 220 KW. - Tramways de Fribourg mit 220 KW. - Compagnie genevoise des tramways électriques mit 229 KW. - Trambahn der Stadt Luzern mit 354 KW. - Chemin de fer électrique Martigny-Châtelard mit 603 KW. - Tramways électriques Vevey-Montreux-Chillon-Villeneuve mit 571 KW. - Tramways électriques de Neuchâtel mit 400 KW. - Limmatthal-Strassenbahn mit 200 KW. - Trambahn der Stadt St. Gallen mit 200 KW. - Chemins de fer électriques Veveysans mit 320 KW. - Gornergratbahn (Zermatt) mit 750 KW. - Elektrische Strassenbahn der Stadt Zürich mit 1500 KW.
Die Anzahl der elektrischen Glühlampen zu 50 Watt kann auf 1250000 geschätzt werden. Die primären oder Hauptleitungen endlich umfassen eine Länge von 4600 km, die sekundären oder Verteilungsleitungen eine solche von 3657 km.
[Ing. A. Bellenot.]
XI. Handel.
A. Allgemeine Uebersicht.
Wenn der Handel der Schweiz heute und seit lange schon eine ausserordentlich starke Entwicklung aufweist, so ist das nicht etwa durch die Gunst der geographischen Bedingungen des Landes, sondern ganz im Gegenteil trotz ihrer ausgesprochenen Ungunst so geworden. Von Natur wäre die Schweiz eine kleine Bauernrepublik geblieben von höchstens 1½-2 Millionen Einwohnern, mit enge und nieder ausgemessenem Bedürfniskreis ohne starken Importbedarf und ohne die Fähigkeit, eine stärkere Zufuhr zu bestreiten.
Dass aus dem Bauernstaate des Mittelalters heute ein blühendes, mächtig regsames Handelsvolk von 3½ Millionen Seelen geworden ist, verdankt die Schweiz wesentlich ihrer Industrie, insonderheit ihrer Exportindustrie, die durch ihren starken Bedarf an fremden Roh- und Hilfsstoffen, sowie an Nahrungsmitteln die Einfuhr und durch ihre kräftige Exportproduktion die Ausfuhr zu der heutigen Höhe von 1469 bezw. 1075 Mill. Franken Wert, höher als Spanien und nahezu so hoch wie Italien, hat anschwellen lassen. Pro Kopf der Bevölkerung steht die Schweiz mit ihrem Handel in Ein- und Ausfuhr unbedingt an der ersten Stelle.
Dieses gewaltige Getriebe erstreckt sich der Hauptsache nach bis jetzt in breitem Kranze über das ganze ost-, nord- und westschweizerische Vorderland von St. Gallen bis Genf. Es dringt aber in neuerer Zeit mehr und mehr weiter vor ins Landesinnere, bis an den Fuss des Gebirges, ja bis tief in dasselbe hinein.
Die Haupthandelsplätze an der Grenze sind Basel und Genf, die Eintrittstore am Rhein von Norden und Nordwesten, von den Welthäfen der Nordsee und des Aermelkanals her einerseits und an der Rhone von Südwesten, vom Mittelmeer her ohne Durchbrechung des Gebirgswalls der Alpen andrerseits. Im Innern steht Zürich als Handelsplatz an erster Stelle. Daneben St. Gallen und Winterthur im Osten, Luzern und Bern im Zentrum, Biel, Neuenburg und Lausanne in der Westschweiz, sowie viele kleinere Orte für einen beschränkteren Umkreis. Für das lokale Festwurzeln des Handels sind in der Schweiz wie überall geographisch bevorzugt die Einmündungspunkte sonst getrennter Thalschaften (Ilanz, Thusis, Reichenau, Chur, Landquart, Sargans, Glarus etc.), die Wegkreuzungen und Brückenorte, welche von allen Seiten her die Strassenzüge anziehen und wie in einem Bündel ¶
mehr
zusammenfassen (Solothurn, Olten, Brugg), sowie aus demselben Grunde die Seenköpfe, zumal diejenigen am untern Ende der Seen (Genf, Neuenburg, Biel, Thun, Luzern, Zürich).
Indessen liegt die Hauptaufgabe einer geographischen Schilderung des Handels der Schweiz offenbar weniger nach der Seite seiner Lokalisierung im Innern des Landes, welcher Aufgabe wir uns implicite bereits bei dem Rundgang durch die schweizerische Industrie von Nordost nach Südwest im vorigen Abschnitt unterzogen haben. Hier handelt es sich vielmehr in erster Linie um die mächtige Entfaltung des Aussenhandels der Schweiz, um die Ausstrahlung des schweizerischen Exports nach allen Ländern und Zonen und umgekehrt um die Kennzeichnung der wichtigsten Bezugsquellen der Schweiz für ihren hochgespannten Importbedarf. Darüber soll die Uebersicht des Verkehrs mit den wichtigsten Ländergruppen (Tabelle auf Seite 305) orientieren (Werte in Millionen Franken).
Aus dieser Tabelle geht hervor, dass Europa Jahr für Jahr über 80% des gesamten Aussenhandels und dass die 4 Grenzländer allein 71% der Einfuhr und 48% der Ausfuhr der Schweiz in Beschlag nehmen.
Geographisch bedingt ist da vor allem die Präponderanz des deutschen Marktes in Ein- und Ausfuhr, in geringerem Masse die der drei übrigen Grenzländer. Der Nahverkehr, bezw. der Verkehr mit den nächsten Lieferungsorten der unentbehrlichsten Rohstoffe und Lebensmittel, Kohle und Eisen, Schlachtvieh und Fleisch, Zucker und Wein, auch verschiedener Bodenfrüchte, ist naturgemäss in der Regel der stärkste. Darüber hinaus sind aber für den Import der Schweiz weiter entlegene Länder von wesentlicher Bedeutung durch den fast völligen Mangel an eigenen und den starken Bedarf der schweizerischen Industrie nach überseeischen Rohstoffen (Seide, Baumwolle, Wolle) und manchen Lebensmitteln (Kolonialwaren), Drogen, sowie vor allem an Getreide, insonderheit Weizen und Mais. So erklären sich die starken Bezüge der Schweiz aus Italien und Ostasien wesentlich aus dem Seidenimport, diejenigen aus Russland und Nordamerika aus dem Getreide- und Petroleumimport.
Für Nordamerika kommen ausserdem Baumwolle und Rohtabak stärker in Betracht. Die Zufuhr aus Aegypten besteht fast ganz aus Baumwolle, diejenige aus Australien fast ganz aus Wolle u. s. f., wobei allerdings wohl zu beachten ist, dass viele Importe nicht unter ihrem ursprünglichen Erzeugungsland, sondern unter dem Land ihrer letzten Veredlung figurieren, so z. B. die ostasiatische Seide unter Italien und Frankreich, wo sie gezwirnt wird, viel' russisches Getreide unter Frankreich und Italien, wo es zu Mehl verarbeitet wurde, die meisten spanischen und überseeischen Erze unter Frankreich, England und Deutschland, wo sie eingeschmolzen oder ausgewalzt werden, die überseeische Wolle unter Frankreich und Deutschland, wo sie gewaschen und gekämmt wird u. s. f. Es folgt daraus, dass die Einfuhrziffern der Schweiz aus ihren Grenzländern, sowie auch aus Belgien und England stets ziemlich stark mit überseeischen Elementen versetzt und daher virtuell und dem Werte nach übersetzt sein werden.
Bei der Ausfuhr gilt das Gegenstück dazu natürlich gleichfalls in hohem Masse, da die schweizerische Exportindustrie mit Ausnahme der Milchwirtschaft weit überwiegend ausländische, grossenteils überseeische Rohstoffe oder europäische Halbfabrikate weiter und fertig verarbeitet, so dass von ihrem gesamten Exportwert teilweise nur mässige Bruchteile als wirklicher Anteil der Schweiz angesprochen werden können. Davon war bereits im vorigen Abschnitt näher die Rede. Doch muss ausdrücklich hervorgehoben werden, dass die schweizerische Handelsstatistik nicht nur grundsätzlich, soweit irgend möglich, dem ursprünglichen Herkunfts- und dem endgiltigen Bestimmungslande nachgeht, sondern dass sie ¶