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erdige Salze, namentlich schwefelsauren Kalk in Verbindung mit kohlensaurem Kalk und Magnesium, und zwar in einer Menge von über 0,5 gr pro Liter Wasser. Zuweilen haben sie auch die Eigenschaften von Säuerlingen.
a) Gipswässer; sind gewöhnlich auch kalkhaltig und setzen deshalb Tuff ab: Quelle von Les Serves bei Saint Gingolph (1,721 gr). In verschiedenen Teilen der Alpen und im nördlichen Jura entspringen zahllose Gipsquellen, und zwar überall da, wo Gipslager vorhanden sind. Der Gips ist sehr leicht löslich, so dass er bei gewöhnlichen Temperatur- und Druckverhältnissen im Verhältnis von 2-3 gr auf den Liter Wasser vertreten sein kann. Nur wenige dieser Quellen werden aber als Mineralwässer verwendet, während man sie fast überall als Trinkwasser benutzt.
Oft wird Gipswasser sogar noch dem übrigen Quellwasser vorgezogen. Zum Reinigen der Wäsche eignen sie sich dagegen ihrer Härte wegen nicht, weil sie die Seife als Niederschlag ausscheiden. Solche Gipsquellen treten besonders zahlreich zu beiden Seiten der Rhone und des Genfersees auf, so zwischen Monthey und Saint Gingolph einerseits und zwischen Bex und Clarens andrerseits, d. h. also längs dem ganzen Anstehenden der Gips- und Anhydritdecke, welche die Grundlage der Präalpen bildet.
Während die einen am Gehänge über dem den Gips tragenden Flysch entspringen, treten andere mit weit stärkerm Volumen am Gehängefuss im Horizont der Alluvialebene oder auch mitten in dieser letztern aus dem Boden. Besonders zu nennen sind die Quellen des Bras bei Bex, die ganz nahe der Rhone aus der alluvialen Decke sprudeln. Ein ganzer Kranz von Gipsquellen begleitet den Bergfuss von Monthey bis Le Bouveret, ein zweiter den gegenüberliegenden Rand der Rhoneebene zwischen Bex und Villeneuve.
Eine dritte Reihe mit mehr als einem Dutzend Quellen, von denen einige sogar zu Zwecken der Wasserversorgung
(Charnex und
Brent) gefasst sind, tritt zwischen
Territet und L'Alliaz über
Clarens auf. Im
Pfinwald bei
Leuk versorgt eine sehr
bedeutende Gruppe von Gipsquellen, deren Mittelwassermenge mindestens 15000 ^[Berichtigung: 1500] Minutenliter beträgt,
eine Fischbrutanstalt. Auch die sog. Passzone zwischen
Bex und
Leissigen am
Thunersee, sowie sämtliche Randgebiete der
Präalpen
weisen da und dort stark gipshaltige Quellen auf, die aber zur Mehrzahl nicht, d. h. wenigstens nicht als Mineralwässer
benutzt werden.
b) Gips- und Magnesiumwässer enthalten Gips in Verbindung mit Magnesiumkarbonat (kohlensaurer Magnesia), Magnesiumsulfat (Bittersalz) und Magnesiumchlorid: Mineralquelle von Bellerive bei Delsberg (2,489 gr, wovon 1,274 gr CaSO4 und 0,650 gr MgSO4), Eptingen (0,9241 gr), Quelle des Alpbades bei Sissach. Hierher gehört auch die Therme von Weissenburg (27,5° C.), die am Nordhang des Simmenthales aus dem Triaskern (Gips und Dolomit) der Stockhornkette entspringt und daher reich an Mineralsubstanzen ist (zusammen 1,6097 gr, wovon 1,0488 gr Ca SO4 und 0,3464 gr Mg SO4). - Die Thermen von Leukerbad entspringen in einer Meereshöhe von 1415 m mit einer Temperatur von 32-47 °C. (die St. Laurenzenquelle sogar mit 51 °C.) und bilden 20 getrennte Einzelquellen.
Ihre gesamte Wasserführung übersteigt 1000 Minutenliter, wovon auf die St. Laurenzenquelle als die wasserreichste allein 180 Minutenliter entfallen. Das Wasser von Leukerbad enthält nach den Analysen 1,80-2,0 gr feste Mineralsubstanz auf den Liter und zwar: 1,483 bis 1,539 gr Gips und 0,163-0,258 gr Bittersalz. Gelöste Gase sind Kohlensäure mit 2,389 cm3, Sauerstoff mit 1,054 cm3 und Stickstoff mit 11,518 cm3 per Liter Wasser. Das Wasser von Leukerbad zeigt sich demjenigen von Weissenburg stark ähnlich.
Die Gipswässer beider eben genannten Gruppen sind oft auch eisenhaltig. Da aber in diesem Fall ihre therapeutische Wirkung dem in ihnen gelösten Eisen zugeschrieben werden muss, vereinigen wir sie mit der Gruppe der Eisenquellen, obwohl das Eisen mit Bezug auf sein Mengenverhältnis zeitweise nur eine untergeordnete Rolle spielt. Ferner sind die Gipswässer fast immer auch von Schwefelverbindungen begleitet, die ihnen den charakteristischen Schwefelwasserstoffgeruch verleihen. In diesem Falle wird der Gips durch den Kontakt mit organischen oder bituminösen Substanzen gewöhnlich zu Schwefelcalcium, das sich durch Aufnahme von Kohlensäure selbst wieder in kohlensauren Kalk umwandelt und dabei Schwefelwasserstoffgas (H2S) entweichen lässt. Trotz der oft sehr unbedeutenden Menge dieses Gases erscheint es hinsichtlich dessen therapeutischer Bedeutung doch angezeigt, alle derart zusammengesetzten Wässer in die Gruppe der Schwefelwässer einzureihen.
c) Kalk- und Magnesiumwässer. Das typischste Wasser dieser Art ist die jodhaltige Therme (25 °C.) von Saxon im Unterwallis (0,7601 gr, wovon 0,3843 gr CaH2C2O6 und 0,1788 gr MgSO4). Sie entspringt einer porösen und pulverigen dolomitischen Rauhwacke, die offenbar die nachträglich in dieses Wasser gelangenden Jodsalze enthält.
4) Natronquellen oder alkalische Quellen. Diese Quellen zeichnen sich oft durch die fast vollständige Abwesenheit von erdigen Salzen aus. Sind sie dagegen mit Kohlensäure beladen, so enthalten sie stets auch eine ansehnliche Menge von kohlensaurem Kalk.
a) Nicht saure alkalische Wässer. Wenig zahlreich und der Zusammensetzung nach den indifferenten Wässern gleicher Art ähnlich. Natronquelle des Karstenloches bei Trogen und alkalische Quelle von Trogen (0,2446 gr, wovon 0,2095 gr Na2CO3). Die Therme (30° C.) von Brigerbad ist nur schwach alkalisch und eher ein Schwefelwasser (0,6768 gr). - Hierher gehört wahrscheinlich auch die Therme (21,3 °C.) von Bovernier über Martigny, von der wir noch keine Analyse besitzen. Sie wird bloss zum Einseifen der Wäsche benutzt, wozu sie sich vermöge ihrer Armut an erdigen Salzen ganz besonders eignet (Härte 9,5 °).
b) Saure alkalische Wässer (alkalische Säuerlinge). Hierher gehören vor allem die drei Quellen von Passugg, deren Wasser benutzt und in Flaschen versandt wird. Folgende Tabelle zeigt ihre hauptsächlichsten Mineralbestandteile (per Liter Wasser):
Wie man sieht, enthalten die beiden ersten Quellen in einem Liter Wasser mehr als 1 gr gelösten kohlensauren Kalk. Die Passugger Quellen gehören zu den an alkalischen Karbonaten reichsten Mineralwässern. - Die Quellen von Tarasp-Schuls im Engadin unterscheiden sich von ihnen hauptsächlich durch ihren Reichtum an Chlornatrium (Kochsalz) und die konstante Anwesenheit einer starken Menge von borsaurem Natrium (Borax). Wir geben die wesentlichen Bestandteile in folgender Tabelle: ^[Berichtigt.]
Luciusquelle | Emeritaquelle | ||
---|---|---|---|
Temperatur | °C. | 6.0 | 6.0 |
Fester Rückstand | gr | 14.7510 | 14.7767 |
NaHCO3 | gr | 4.873 | 4.8887 |
Ca H2C2O6 | gr | 2.4479 | 2.4443 |
Na2SO4 | gr | 2.1004 | 2.0710 |
NaCl | gr | 3.6739 | 3.6859 |
Na2B4O7 | gr | 0.1722 | 0.1763 |
CO2 | cm3 | 1060 | 1034 |
In die gleiche Gruppe gehören ferner noch die Quellen von Sassal bei Chur (1,11; 1,27 und 1,70 gr).
5) Eisenquellen. Die grosse Anzahl der bekannten Eisenquellen rührt ohne Zweifel davon her, dass ihre Eigenschaft, gelbrotes Eisenhydroxyd niederzuschlagen, leicht die Aufmerksamkeit auf sie lenkt. Diese Quellen werden oft auch als Rotenwasser oder Rotenbrunnen bezeichnet, weil die geringste Menge von in einem Quellwasser enthaltenen Eisensalzen am Austrittsort der Quelle und ganz besonders in den Reservoiren einen charakteristisch okerfarbigen Niederschlag absetzt. Diese Reaktion tritt schon bei einem Gehalt von weniger als einem Zentigramm Eisenkarbonat ein.
a) Erdige Eisenquellen mit Sulfaten. In der Mehrzahl der Eisenquellen tritt das Metall in Form von Bikarbonat (FeH2C2O6) auf, das von einer ziemlichen Menge (bis auf ¶
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1-2 gr pro Liter Wasser) von schwefelsaurem Kalk oder Gips und von Kalkkarbonat in wechselnder Menge begleitet wird. Hierher gehören: die Quelle der sog. «Eau Rouge» des Heilbades Morgins über Monthey (im Wallis), die Quellen der Grimmialp im obersten Diemtigthal (Simmenthal), das Eisenwasser der Lenk die Quellen von St. Peter, des Val d'Urezza, von Vals, Andeer (mit 0,3200 gr MgSO4), des Tenigerbades (mit 0,3428 gr MgSO4), von Bergün (mit 0,3505 gr MgSO4), von Silvaplana und San Bernardino (0,3064 gr MgSO4), alle im Kanton Graubünden. Ferner zahllose unbenutzte oder nicht mehr benutzte Quellen, die in den gleichen Gegenden wie die Gipsquellen auftreten, d. h. also sowohl in den Alpen wie im Jura längs Gips- und Anhydritlagern.
Solche Quellen kennt man im Thal von Champéry (Unterwallis), im Thal von Charmey (Kanton Freiburg), sowie im Kanton Wallis längs der Zone der Glanzschiefer, wo fast alle der zahllosen Eisenquellen zugleich noch reich an schwefelsaurem Kalk sind. An dieser Stelle wollen wir auch bemerken, dass fast alle im Simplontunnel angetroffenen Gipsquellen (warme und kalte) die Eigenschaft besitzen, Eisenhydroxyd abzusetzen und zwar die warmen in grösseren Mengen als die kalten.
b) Erdige Eisenquellen mit Karbonaten. Bei dieser Gruppe wird das Eisenbikarbonat regelmässig von kohlensaurem Kalk und kohlensaurer Magnesia begleitet. Diese Wässer sind gewöhnlich nicht stärker sauer als ein gewöhnliches erdiges Trinkwasser und enthalten die gelösten Mineralsubstanzen meist in geringeren Mengen als die für das Trinkwasser festgesetzte obere Grenze beträgt. Eine gewisse Anzahl dieser Quellen muss sich in sumpfigen Böden bilden, wo die Vegetation im nahezu stagnierenden Wasser durch langsame Reaktion zwischen Wasser und Boden bekanntlich Eisenkarbonat entstehen lässt, das dann vom Sickerwasser aufgelöst und fortgeführt wird. Um die Eisenwässer der Sümpfe und diejenigen, die sich in der Tiefe mit Eisen beladen, voneinander unterscheiden zu können, müsste jeder einzelne Fall besonders untersucht werden.
Dieser Gruppe gehören folgende Mineralquellen an: Ottenleuebad, Langeneibad, Enggistein, Oberwil bei Büren, Wickartswiler- oder Rüttihubelbad bei Walkringen, Thalgutbad, Lochbad bei Burgdorf, Limpachbad, Gutenbergbad;
Kapellenbad, Kuttlenbad, Laufenbad, Blumenstein, Kiburg und Lüterswil, Gränichenbad, Schultheissenbad bei Huttwil, Döttingen, Lindenhof bei Luzern, Pfaffnau, Ruswil, Sempach, Schüpfheim, Rigi Scheidegg, Rigi Kaltbad, Schwendi Kaltbad, Seewen (Schwyz), Moosbad (Uri; Sumpfwasser), Gonten, Balgach, die Quelle von La Brévine Neuenburger Jura (Sumpfwasser) u. s. f. Die meisten dieser Heilbäder sind nur von lokaler Bedeutung.
c) Erdig-alkalische Eisenquellen (teilweise Säuerlinge). Quellen vom Charakter der sauren oder nicht sauren erdig-alkalischen Wässer mit einem bestimmten Gehalt an Eisenbikarbonat, der für gewöhnlich denjenigen der beiden vorangehenden Gruppen angehörenden Quellen nicht stark übertrifft. Während aber die Kalksubstanzen dort unter 0,50 gr per Liter bleiben, finden wir hier Wässer, welche oft per Liter ein Gramm und mehr kohlensauren Kalk, sowie eine vielfach bedeutende Menge von Kohlensäure enthalten.
Dazu gesellen sich noch kohlen- und schwefelsaure Alkalisalze, sowie Bittersalz und kohlensaure Magnesia. Diese Quellen treten in den gleichen Regionen auf wie die alkalischen Säuerlinge und finden sich vorzüglich im Kanton Graubünden. Hierher gehören: Fideris im Prättigau (fester Rückstand 1,983 gr; NaHCO3 0,7423 gr; freie Kohlensäure 752 cm3), Neu Belvedra-Passugg (KHCO3 2,0065 gr; CO2 1043 cm3), Castiel im Schanfigg, Sassal, Rotenbrunnen im Domleschg, Donatusquelle von Solis in der Albulaschlucht, St. Petersquelle von Tiefenkasten, Disentis, Rhäzüns, Peiden im Lugnez, St. Moritz. Folgendes ist die Analyse der beiden Quellen von St. Moritz (Mineralsubstanz auf 1 Liter Wasser):
Alte Quelle | Neue Quelle | ||
---|---|---|---|
Fester Rückstand | gr | 2.1497 | 2.1715 |
NaCl | gr | 0.0437 | 0.0347 |
Na2SO4 | gr | 0.3074 | 0.3211 |
NaHCO3 | gr | 0.2723 | 0.1815 |
CaH2C2O6 | gr | 1.2269 | 1.3019 |
MgH2C2O6 | gr | 0.1971 | 0.2022 |
Freie CO2 | cm3 | 1230 | 1283 |
Die Menge des gelösten Eisens erreicht in beiden Quellen nahezu die selbe Zahl, nämlich 0,0331 bezw. 0,0386 FeH2C2O6 auf den Liter Wasser.
Alkalische Eisensäuerlinge entspringen ferner bei Schuls-Tarasp. Es sind deren vier, die unter einander und von den Säuerlingen von St. Moritz derart verschieden sind, wie folgende Tabelle zeigt (Mineralsubstanz in gr auf 10 Liter Wasser):
Bonifacius | Carola | Wy | Florentinus | |
---|---|---|---|---|
NaCl | 0.570 | 0.2070 | 0.021 | 0.009 |
K2SO4 | 0.955 | 0.1310 | 0.109 | 0.114 |
Na2SO4 | 2.147 | 0.5300 | 0.113 | 0.199 |
MgSO4 | - | 0.8560 | (CaSO4) | 0.188 |
CaH2C2O6 | 27.393 | 7.3960 | 17.759 | 14.944 |
MgH2C2O6 | 5.129 | 1.0910 | 1.286 | 1.190 |
NaHCO3 | 14.610 | - | 0.052 | - |
FeH2C2O6 | 0.455 | 0.1890 | 0.365 | 0.175 |
MnH2C2O6 | - | - | 0.017 | - |
SiO2 | 0.185 | 0.1210 | 0.192 | 0.148 |
P2O5, Al2O3 etc. | Spuren | Spuren | 0.001 | - |
: | 51.444 | 10.5210 | 19.906 | 16.967 |
Freie Kohlensäure | 11848.8 | 88921.0 | 11991.9 | 12342.8 cm3 |
Zwei interessante Eisenquellen, die sich durch ihren Gehalt an Arsenik auszeichnen, befinden sich im bündnerischen Val Sinestra. Sie enthalten auf 10 Liter Wasser 0,0171 bezw. 0,0199 gr Natriumarsenat.
Eine grosse Anzahl von Eisenquellen trifft man auch im Kanton Tessin, doch werden nur wenige davon wirklich benutzt. Mehrere zählen zu den an Eisenkarbonat reichsten Wässern. Wir nennen die Quellen von Rovio, Lugano, Muzzano, Montagnola, Magliaso, Astano bei Novaggio, Manno, Ravegna bei Locarno, Monte dell' Addolorata.
d) Vitriolwässer. Bei Scerina befindet sich am Ufer des Brenno (Kanton Tessin)
eine Eisenquelle, die nach der Analyse 0,325 gr erdige
Sulfate ^[Berichtigung: Eisensulfate] per Liter Wasser enthalten soll. Eine ziemlich starke Menge von
Aluminium in Gestalt von schwefelsaurer Tonerde (0,840 gr) charakterisiert dieses Wasser als schwefelsaures Tonerde- und Erdmetallwasser,
wie sich solches in verwitternden pyritreichen Tongesteinen bildet.
6) Schwefelwässer. Aus dem nämlichen Grund, der uns bei den Eisenquellen leitete, reihen wir hier alle Wässer ein, die genügend Schwefelverbindungen enthalten, um als Schwefelwässer gelten zu können. Es ist ferner möglich, für die Schwefelquellen die nämlichen Unterabteilungen aufzustellen wie für die Eisenquellen.
a) Gipshaltige Schwefelwässer verdanken ihre Eigenschaften fast immer dem in Lösung enthaltenen Schwefelwasserstoff. Dieses Gas bildet sich aus der Reduktion eines geringen Teiles des schwefelsauren Kalkes (Gips) durch den Kontakt mit bituminösen Schiefern. Die aus diesem Kontakt resultierende Unbeständigkeit des Calciumsulfates bewirkt, dass sich je nach den Verhältnissen Schwefelwasserstoffgas entwickelt, woraus wiederum folgt, dass die betreffenden Wässer unter Zutritt von Luft ihre spezifischen Eigenschaften rasch verlieren.
Sie begleiten stets die Gips- und Eisenwässer und sind vielfach selbst gleichzeitig Gips-, Eisen- und Schwefelwässer. Diese Wässer enthalten 1-2 gr Gips und einen Gehalt von Schwefelwasserstoff, der in einem Liter Wasser von einem Bruchteil eines cm3 bis zu über 50 cm3 schwanken kann. Unter dieser Bedingung erscheint eine Vergleichung der verschiedenen Quellen sehr schwierig und auch von keinerlei wissenschaftlichem Interesse. Beim Abfliessen auf der Erdoberfläche oder in den Reservoiren setzen die Schwefelwässer den Schwefel in Gestalt von Filamenten und weisslichen Ueberzügen ab, wobei Algen aus der Familie der Oszillarieen (Beggiatoa) eine gewisse Rolle spielen.
Die bekanntesten Schwefelquellen dieser Gruppe sind: Die Bains de l'Alliaz über Clarens und die Bains de l'Étivaz;
das Bad Montbarry und das Schwarzseebad im Greierzerland. In der selben alpinen Zone liegt das altberühmte Gurnigelbad mit zwei Quellen (Stockwasser und Schwarzbrünneli).
Ebenfalls zwei Quellen hat das Heilbad an der Lenk: die per Liter Wasser bloss 2,8 cm3 H2S enthaltende Hohliebquelle und die schwefelreichere Balmenquelle (52 cm3 H2S), von denen jene zu Bädern und diese zu Trinkkuren verwendet wird. Aus den Alpen sind ferner zu nennen das Schwefelbergbad, die Quellen von ¶