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zeigen daneben auch gewisse Schichten der miozänen und oligozänen Molasse, sowie die Purbeckstufe.
Gesamtproduktion an Zement, Kalk und Gips in der Schweiz während der Jahre 1894-1905. | |||||||||||||||||
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Jahr | Produktion in Tonnen | Betriebskraft | Mahlapparate | ||||||||||||||
Portland Zement | Römischer Zement | Hydraulischer Kalk | Gips | Schlackenzement (Puzzuolane) | Total | Wasser | Dampf | Elektrizität | Total | Zahl der Arbeiter | Zahl der Öfen | Gänge | Kugelmühlen | Kollergänge | Uebrige | Total | |
: | t = 1000 kg | t = 1000 kg | t = 1000 kg | t = 1000 kg | t = 1000 kg | t = 1000 kg | HP | HP | HP | HP | |||||||
1905: | 213469 | 29625 | 191067 | 84685 | 10700 | 529546 | 5473 | 2780 | 2873 | 11126 | 3280 | 260 | 117 | 74 | 46 | 139 | 376 |
1904 | 188425 | 12710 | 190908 | 65571 | 8900 | 466514 | 4836 | 2721 | 1884 | 9441 | 3075 | 267 | 112 | 72 | 58 | 119 | 361 |
1903 | 181977 | 8660 | 162323 | 65306 | 5900 | 424166 | 4485 | 2621 | 1529 | 8635 | 2759 | 239 | 127 | 63 | 63 | 129 | 382 |
1902 | 175065 | 17190 | 201174 | 49807 | 16700 | 459936 | 5282 | 2670 | 1312 | 9264 | 2875 | 264 | 118 | 66 | 67 | 134 | 385 |
1901 | 156135 | 16514 | 187016 | 45737 | 15400 | 421052 | 5776 | 2525 | 619 | 8920 | 2671 | 276 | 130 | 74 | 69 | 18 | 292 |
1900 | 203663 | 17497 | 283320 | 51240 | 16200 | 571920 | 5526 | 2558 | 869 | 8953 | 3034 | 310 | 146 | 63 | 74 | 16 | 299 |
1899 | 211183 | 19654 | 215126 | 59852 | 18200 | 524015 | 5563 | 2420 | 653 | 8636 | 3341 | 304 | 146 | 71 | 88 | - | 305 |
1898 | 157447 | 11596 | 205035 | 57209 | 900 | 432187 | 4928 | 2180 | - | 7108 | 3132 | 277 | 144 | 50 | 79 | - | 273 |
1897 | 148477 | 11375 | 196184 | 55792 | 900 | 412728 | 4903 | 1785 | - | 6688 | 2923 | 271 | 139 | 45 | 81 | - | 265 |
1896 | 132730 | 15320 | 208528 | 51507 | 9000 | 417085 | 4936 | 1059 | - | 5995 | 2647 | 277 | 133 | 31 | 105 | - | 269 |
1895 | 113205 | 9965 | 165180 | 46431 | 14500 | 349281 | 4178 | 921 | - | 5099 | 2308 | 247 | 143 | 21 | 80 | - | 244 |
1894 | 97117 | 13084 | 147011 | 26269 | 11092 | 294573 | 3671 | 659 | - | 4330 | 2064 | 231 | 132 | 16 | 78 | - | 226 |
Im nördlichen Jura ist es der Keuper, der Lager von gewöhnlich ziemlich unreinem Gips enthält, während der Gips im östlichen Jura reiner erscheint. Der unreinen Qualität des Materiales wegen sind die Gipsgruben in Cornol aufgegeben worden. Ziemlich lebhaft betriebene Gipsgruben finden sich heute an 38 Stellen der Kantone Aargau, Basel und Solothurn, so besonders bei Muttenz, Bretzwil, an der Schambelen, bei Günsberg, Rietheim, am Balmberg etc. Der nämliche Horizont enthält auch die Gipslager bei Schleitheim und Beggingen im Kanton Schaffhausen.
Ferner findet sich Gips eingelagert in den Salztonschichten der Mitte des Muschelkalkes. Doch wird er hier nur selten abgebaut, so z. B. bei Läufelfingen, bei Oberdorf über Hölstein und bei der Habsburg.
Weit wichtiger sind die Gipslager in den Alpen, wo ganze Berge aus Gips bestehen. So namentlich in der Nähe von Bex, wo sich die Gipsgruben von Villy und Ollon, sowie diejenigen von Villeneuve befinden. Weiter aufwärts im Rhonethal werden die Lager von Charrat, Granges, Finges (Pfin), Gamsen und in der Umgebung von Brig abgebaut. In den Berner Alpen bildet das Gipsgebiet am Thunersee (Krattigen und Leissigen) ein Gegenstück zu Bex und finden sich Gipslager ferner bei Oei im Simmenthal, bei Zweisimmen, in der Nähe der Lenk etc. Alle diese Vorkommnisse gehören der mittlern Trias an. Im Tessin wird der Gips bloss bei Meride etwas lebhafter abgebaut.
Im Jura verwendet man den unreinen Gips vorzüglich als Düngemittel, während die reinsten Stücke zu architektonischen Zwecken dienen. Obwohl verschiedene alpine Gipse (besonders diejenigen von Granges, Finges und Gamsen) von bemerkenswert reinweisser Farbe sind, wird doch bei uns Gips kaum zu Kunstarbeiten gewonnen. Das Hauptprodukt ist Gips zu architektonischen Zwecken, sowie Estrichgips, der weit härter wird als der gewöhnliche Gips und auch den atmosphärischen Einflüssen gut widersteht (sog. Finget).
Bibliographie:
Kenngott, A. Die Minerale der Schweiz. Leipzig 1866. - Die Baummaterialien der Schweiz an der Landesausstellung 1883; bearb. und hrsg. von U. Meister, Fr. Locher, A. Koch und L. Tetmayer. 4. Aufl. Zürich 1884. - Grubenmann, U. Einteilung, Benennung und Beurteilung der natürlichen Bausteine (in den Mitteilungen der schweiz. Materialprüfungsanstalt. I). Zürich 1898. - Notice sur les exploitations minérales de la Suisse; publ. sous les ausp. du Comité du groupe 27 de l'Expos. nat. suisse. Genève 1896. - Weber, J., und A. Brosi. Karte der Fundorte von Rohprodukten in der Schweiz, 1:500000. Zürich 1883 (mit Text von H. Streng in der Zeitschr. f. schweiz. Statistik. 1884). - Jaccard, A., und A. Heim. Uebersichtskarte der Fundorte von Rohmaterialien für die Kalk-, Zement- und Gipsfabrikation der Schweiz, 1:500000. Zürich 1894. - Letsch, E. Die schweizer. Molassekohlen östl. der Reuss. (Beiträge zur geolog. Karte der Schweiz; geotechn. Serie. 1). Bern 1899. - Kissling, E. Molassekohlen westlich der Reuss. (Beitr. zur, geolog. Karte der Schweiz; geotechn. Serie. 2). Bern 1903. - Jahrbuch für schweiz. Statistik. - Berichte d. eidg. Fabrikinspektoren.
C. Mineral- und Thermalquellen.
a) Allgemeine Betrachtungen.
Die Quellen stehen sowohl hinsichtlich ihrer Temperatur als auch ihres Gehaltes an gelöster Mineralsubstanz in Beziehung zu den von ihnen durchsetzten Felsarten. In Wirklichkeit sind alle Quellwässer als Mineralwässer zu bezeichnen, indem es tatsächlich keine einzige Quelle gibt, die chemisch reines Wasser führt oder, mit andern Worten, auf ihrem unterirdischen Weg, sei er noch so kurz, nicht eine gewisse Menge von Mineralsubstanz gelöst hätte.
Als «Mineralwässer» bezeichnet man im Allgemeinen bloss diejenigen Wässer, die wegen ihres zu starken Mineralgehaltes nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden können. Es ist aber diese Unterscheidung eine rein künstliche und konventionelle, indem es, wie wir noch zeigen werden, sogar sehr schwierig hält, zwischen dem sog. Trinkwasser und dem Mineralwasser eine ¶
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Grenze zu ziehen. Zahlreiche Mineralwässer könnten in der Tat sehr gut auch als Trinkwasser verwendet werden, und eine ganze Anzahl derselben wird als rein hygienisches Getränk auch wirklich regelmässig genossen. Trinkwasser soll nicht über 0,5 gr feste Mineralsubstanz per Liter enthalten und diese nur in Gestalt von erdigen Salzen, wie z. B. kohlensaurem Kalk, kohlensaurer Magnesia und, in geringer Menge, auch schwefelsaurem Kalk. In Wirklichkeit ist aber immer auch ein gewisser, allerdings sehr schwacher Gehalt von verschiedenen anderen Salzen (alkalinischen Karbonaten) nachgewiesen, die von geringen Mengen von Kieselsäure begleitet werden.
Daraus ergibt sich, dass die Zusammensetzung eines aus dem Erdboden kommenden Wassers, selbst wenn es sich um Trinkwasser handelt, stets sehr komplex ist. Noch in weit höherm Grade trifft dies natürlich auf die eigentlichen Mineralwässer zu, die auf den Liter oft mehrere Gramme gelöster Salze enthalten und diesen auch fast immer einen besondern Geschmack verdanken. Wir fügen bei, dass die unterirdischen Wässer ohne Ausnahme immer auch gelöste Gase enthalten, von denen hauptsächlich die Kohlensäure Erwähnung verdient, deren Vorhandensein in erster Linie auf die Löslichkeit der Mineralsubstanzen (Kalk, Eisen, Magnesia etc.) beschleunigend einwirkt.
Sauerstoff, Stickstoff und Schwefelwasserstoff, die sich in den Quellwässern so häufig vorfinden, müssen gleichfalls zu den Mineralbestandteilen der unterirdischen Wässer gerechnet werden. Obwohl viele Mineralwässer, (die sog. Thermen) eine oft sehr hohe Temperatur aufweisen, steht doch die Thermalität in keiner Beziehung weder zur chemischen Beschaffenheit noch zu den medizinischen Eigenschaften des Wassers. Dies geht auch daraus hervor, dass die zu Badezwecken verwendeten Mineralwässer in den meisten Fällen vor Gebrauch erwärmt und umgekehrt die sehr warmen Thermalquellen abgekühlt werden, bevor sie als Getränk dienen können.
Die Thermen fassen wir nicht als eine besondere Gruppe von Mineralwässern auf, was sich umso mehr rechtfertigt, als auch gewöhnliches Trinkwasser thermal sein kann. Dabei bleibt freilich anzuerkennen, dass die steigende Temperatur ein wirksames Hilfsmittel zur leichteren Löslichkeit der Mineralsubstanzen ist, woraus folgt, dass die Thermalquellen, die, eben um die Eigenschaft der Thermalität zu erlangen, einen ziemlich weiten und tiefgehenden unterirdischen Weg zurückzulegen haben, meist auch stark mineralhaltig erscheinen.
Die Schätzung der Thermalität einer Quelle wird nicht durch die absolute Temperatur derselben bedingt, sondern vielmehr durch den Unterschied zwischen der Wasser- und der Ortstemperatur. Die Wärme des gewöhnlichen, d. h. nicht thermalen Quellwassers ist der mittleren Jahrestemperatur des Ortes, an dem es entspringt, entweder gleich oder dann um höchstens 1° überlegen. Immerhin werden solche Quellwässer, deren Temperatur diejenige ihrer Umgebung bloss um wenige Grade übertrifft, noch nicht als eigentliche Thermen betrachtet, sondern bis zu einer Wasserwärme von 18-20° C. als subthermale Quellen (Subthermen) bezeichnet.
Thermen treten in der Schweiz verhältnismässig nicht in grosser Zahl auf, weil das Wasser hier entweder nicht aus genügender Tiefe heraufkommt oder dann, bei genügend tiefem Eindringen, auf dem Wege zur Erdoberfläche sich wieder abkühlt. Diese letztere Erscheinung macht sich besonders bei schwachen Quellen geltend. Thermen sind fast ausnahmslos sehr starke Quellen, was sich leicht daraus erklären lässt, dass das in der Tiefe erhitzte Wasser schnell und in mächtigem Strom zur Erdoberfläche aufsteigen muss, wenn es sich auf diesem Wege nicht annähernd bis zur Temperatur seiner Austrittsstelle abkühlen soll.
In folgender Tabelle stellen wir einige schweizerische Quellen hinsichtlich der Höhe ihrer Austrittsstelle, der mittleren Jahrestemperatur dieser letztern, der Temperatur des Quellwassers und der Thermalität, d. h. des Unterschiedes zwischen der Wasser- und Ortstemperatur zusammen:
Quellen. | Höhe ü. M. m | Quellentemperatur. °C. | Ortstemperatur °C. | Thermalität °C. |
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1. Quelle beim Schutzhaus VII an der Simplonstrasse | 1860 | 4.5 | 2.4 | +2,1 |
2. Quelle von Les Avants über Montreux | 1000 | 7.0 | 6.05 | +0,94 |
3. Quelle der Bouverette (Genfersee) | 375 | 7.8 | 9.8 | -2,0 |
4. Stromquelle der Serrière | 470 | 8.5 | 8.9 | -0,4 |
5. Rufiwasser bei Susten-Leuk | 594 | 8.6 | 8.8 | -0,2 |
6. Kirchquelle in Montreux | 450 | 10.6 | 10.0 | +0,6 |
7. Quellen im Pfinwald bei Leuk | 560 | 10.8 | 9.3 | +1,5 |
8. Quelle des Bras bei Bex (Waadt) | 400 | 11.2 | 9.74 | +1,46 |
9. Fontaine de l'Ours in Montreux | 385 | 12.5 | 10.3 | +2,2 |
10. Teniger Bad im Val Somvix (Graubünden) | 1273 | 14.3 | 5.5 | +8,8 |
11. Laurenzenbad im Aargau | 518 | 17.5 | 8.5 | +9,0 |
12. Bovernier über Martigny (Wallis) | 622 | 21.3 | 8.2 | +13,1 |
13. Bad Yverdon | 440 | 24.0 | 9.0 | +15,0 |
14. Bad Saxon | 470 | 25.0 | 9.2 | +15,8 |
15. St. Petersquelle in Vals (Graubünden) | 1248 | 25.6 | 6.0 | +19,6 |
16. Bad Weissenburg im Simmenthal | 878 | 27.5 | 8.0 | +19,5 |
17. Bad Schinznach im Aargau | 351 | 36.0 | 10.0 | +26,0 |
18. Pfäfers (Mittel aus den verschiedenen Quellen) | 685 | 38.0 | 7.5 | +30,5 |
19. Leukerbad | 1415 | 43.0 | 5.0 | +38,0 |
20. Baden im Aargau | 382 | 47.0 | 10.0 | +37,0 |
21. Bad Lavey in der Waadt | 422 | 52.0 | 9.5 | +42,5 |
22. Quellen bei km 8.700 vom Nordwestportal des Simplontunnels | - | 52.0 | 54.0 | 2.0 |
23. Quelle bei km 4.400 vom Südostportal des Simplontunnels | - | 10.0 | 16.0 | -6,0 |
Diese Zusammenstellung zeigt die Abnahme der Temperatur mit zunehmender Höhe einerseits und die Unabhängigkeit der Quellentemperatur von der mittleren Ortstemperatur andrerseits. Die Quellentemperatur erscheint vielmehr als das Ergebnis der Tiefe des unterirdischen Quelllaufes und der Geschwindigkeit, mit der das Wasser an die Erdoberfläche aufsteigt. Einzig die aus einer Tiefe von nicht mehr als etwa 20 m kommenden Quellen zeigen die mittlere Ortstemperatur. Die beiden Beispiele aus dem Simplontunnel beweisen ferner, dass auch sehr heisse Quellen unter Umständen doch nicht thermal und sogar von negativer Thermalität sein können, indem der Fels noch etwas höhere Temperatur hat als das ihm entspringende Wasser.
b) Mineralquellen.
Mit Bezug auf die chemische Zusammensetzung (Mineralisation) der Mineralwässer lässt sich sagen, dass man in den unterirdischen Wässern die Anwesenheit von fast allen bekannten chemischen Substanzen in grösserer oder geringerer Menge ¶