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Konzessionsgebühr Fr. | |
---|---|
bei 30 Bahngesellschaften | 104843 |
17 Dampfschiffanstalten | 14957 |
2 Automobilunternehmungen | 106 |
Zusammen 1905 | 119906 |
1904 | 112887 |
1903 | 116377 |
Von der Abgabe pro 1905 entfallen Fr. 55200 oder Fr. 200 per Bahnkilometer auf die Gotthardbahn.
Dampfschiffe. Ueber Bau und Betrieb der Dampf- und Motorschiffe übt das Departement eine ständige Kontrolle aus. Ende 1906 war der Bestand des Schiffsparkes folgender:
Transportanstalten mit Motorbetrieb. Ueber die gemäss Bundesratsbeschluss vom bezw. Verordnung vom betreffend die Konzessionierung und die Kontrolle der Automobilunternehmungen, Aufzüge und Luftseilbahnen dem Post- und Eisenbahndepartement, Eisenbahnabteilung, übertragene Kontrolle der Luftseilbahnen und anderen Transportanstalten mit Motorbetrieb geben folgende Daten Aufschluss: a) Die Zahl der konzessionierten Automobilunternehmungen betrug auf 24 und auf Ende 1906 19. Von diesen Unternehmungen standen auf und auf Ende 1906 je 14 im Betrieb. Die Gesamtlänge der von diesen 14 Automobilunternehmungen regelmässig befahrenen Strecken beträgt 191,3 km, und es sind dabei insgesamt 38 Personenwagen mit 600 Sitzplätzen im Betrieb. - b) Luftseilbahnen und Aufzüge.
Unter eidg. Kontrolle stehen zurzeit 3 Unternehmungen, nämlich:
1) der im Betrieb befindliche Personenaufzug Matte-Plattform in Bern; 2) der Bergaufzug vom Hotel Wetterhorn bei Grindelwald nach der Glecksteinhütte, von welchem die erste Sektion, Wetterhorn-Enge (Höhenunterschied 420 m), 1904 in Angriff genommen wurde und im Sommer 1907 vollendet sein soll;
3) der Personenaufzug Flon-Grand Pont in Lausanne (Höhenunterschied der beiden Stationen 12 m).
C. Entwicklung des schweizerischen Eisenbahnnetzes seit dem Jahr 1905.
In dem Bericht über seine Geschäftsführung im Jahr 1906 stellt das Eisenbahndepartement auf Ende 1906 folgenden Etat der im Betrieb stehenden Linien auf (für die Einzelheiten vergleiche die beiden Tabellen I und II auf Seite 210 und 211):
Betriebslänge | km | |
---|---|---|
I. Hauptbahnen. | ||
a. Schweizerische | 2374.204 | |
b. Ausländische auf Schweizergebiet | 68.794 | |
: | 2442.998 | |
II. Nebenbahnen. | ||
a. Normalspurige Adhäsionsbahnen | 970.871 | |
b. Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf eigenem Bahnkörper | 448.630 | |
c. Schmalspurige Adhäsionsbahnen auf Strassen | 599.519 | |
d. Adhäsionsbahnen mit Zahnstangenstrecken | 206.046 | |
e. Reine Zahnradbahnen | 86.268 | |
f. Seilbahnen | 26.455 | |
: | 2337.789 | |
Total | 4780.787 |
Davon werden zweispurig betrieben (normalspurige Adhäsionsbahnen) 640,5 km.
Die wichtigsten Ereignisse des Jahres 1906 (und z. T. auch 1907) waren folgende:
1. Betriebseröffnung der internationalen Simplonlinie am An den zur Feier dieses Ereignisses von aussergewöhnlicher Tragweite veranstalteten rauschenden Festlichkeiten wurde die Erstellung des 19,803 m langen Simplontunnels als ein gewaltiges Werk des Friedens und als ein Triumph der Errungenschaften der Technik gefeiert, das einen bedeutenden Aufschwung des Verkehrs zwischen zwei befreundeten Nationen zur Folge haben und diese selbst einander noch näher bringen werde.
2. Beschluss des Kantons Bern, den Lötschberg zu unterfahren und damit Bern über Thun, Spiez und Frutigen mit Brig und dem Simplon zu verbinden. Das Hauptobjekt der Bahn, der zwischen Kandersteg und Goppenstein gelegene Lötschbergtunnel, ist an beiden Portalen am 29. Oktober und in Angriff genommen worden. Er wird mit 13735 Meter der drittlängste Tunnel der Schweiz sein. Er beginnt auf der Nordseite auf Kote 1200 m; der Kulminationspunkt liegt bei Kote 1245 Meter und der Südausgang bei Kote 1218 m. Die Steigung auf der Nordseite beträgt 7‰, auf der Südseite 4‰. Direkt am südlichen Tunnelausgang liegt die Station Goppenstein. Durch Botschaft vom beantragt der Bundesrat der Bundesversammlung, dem Kanton Bern für die doppelspurige Anlage des Lötschbergtunnels eine Bundessubvention von 5 Mill. Fr. zu bewilligen. ¶
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3. Konzessionsbegehren des Kantons Genf zu gunsten einer Faucillebahn (vom Bahnhof Meyrin zur französischen Grenze in der Richtung von Lons le Saunier) als Zufahrtslinie zum Simplon. Die auf Schweizerboden bereits konzedierte Linie Frasne-Vallorbe ist bis jetzt noch nicht in Angriff genommen worden.
4. Konzessionsbegehren zu gunsten einer Greinabahn im Gegensatz zum Splügenprojekt (Ostalpenbahn).
5. Fortsetzung der Arbeiten auf der Rickenbahn und der Solothurn-Münster-Bahn (Weissensteinbahn), sowie Inangriffnahme der Arbeiten auf der Bodensee-Toggenburgbahn. Auf der Rickenbahn wurde der Bau des 8604 m langen Rickentunnels wesentlich gefördert. Am erfolgte der Durchschlag des 3698 m langen Weissensteintunnels; die Vollendung der ganzen Linie ist auf den Herbst 1907 zu erwarten. Auf der Bodensee-Toggenburgbahn war 1906 der Stollen des 3549 m langen Wasserfluhtunnels zwischen Brunnadern und Lichtensteig im Bau.
6. Ausbau des Netzes der Rätischen Bahnen, die schliesslich den ganzen Kanton Graubünden mit einem vollständigen Netz von Schmalspurbahnen überziehen werden. An diese Unternehmungen hat die Bundesversammlung in der Junisession 1907 eine Bundessubvention von 5 Mill. Fr. bewilligt. Neue Linien Samaden-Pontresina und Davos-Filisur in Angriff genommen.
7. Am Inbetriebsetzung der normalspurigen Nebenbahn Reinach-Münster.
8. Inangriffnahme der Bauarbeiten an der normalspurigen Nebenbahn Ramsei-Sumiswald-Huttwil.
9. Vollendung (1907) der im Jahr 1905 in Angriff genommenen elektrischen Schmalspurbahnen Locarno-Ponte Brolla-Bignasco (Maggiathal) und Bellinzona-Mesocco.
10. Vollendung (1907) der elektrischen Schmalspurbahn Aigle-Ollon-Monthey.
11. Beginn der Bauarbeiten auf der elektrischen Schmalspurbahn St. Moritz-Campocologno (Berninabahn).
12. Beginn der Bauarbeiten auf der elektrischen Schmalspurbahn Langenthal-Oensingen (Langenthal-Jura-Bahn).
13. Eröffnung am der 1902 im Bau begonnenen elektrischen Schmalspurbahn Martigny-Châtelard mit Zahnstangenstrecke zwischen Vernayaz und Salvan.
14. Beginn der Bauarbeiten auf der elektrischen Schmalspurbahn (teilweise Zahnradbahn) Monthey-Champéry-Morgins.
15. Von den fünf vor dem Jahr 1906 begonnenen Seilbahnen konnten 1906 nur zwei eröffnet werden: die Seilbahnen Locarno-Madonna del Sasso und Interlaken-Heimwehfluh. Die Betriebsbereitstellung der drei andern (Muottas-Muraigl bei Samaden, Linthal-Braunwald und Interlaken-Harder) erfolgt im Sommer 1907.
16. Inangriffnahme der (im Sommer 1907 vollendeten) Seilbahn Schönegg-Zugerberg (Zuger Berg- und Strassenbahn) und der Niesenbahn, beide als einspurige Linien mit Spurweite von 1 m, automatischer Ausweichung und elektrischem Antrieb projektiert.
17. Die 1906 ausgeführten Strassenbahnlinien sind ausschliesslich meterspurige elektrische Bahnen mit oberirdischer Stromzuführung.
D. Spezialfragen.
1. Die von den interessierten Landesgegenden so heiss begehrten internationalen Durchgangslinien durch die Schweiz hatten Ende 1906 folgenden Bestand:
a) Lyon-Süddeutschland über Genf-Bern (resp. Neuenburg)-Olten nach Basel oder Zürich und von da im Fächer nach Baden, Württemberg, Baiern und Tirol ausstrahlend.
b) Paris-Wien über Basel-Zürich-Arlberg.
c) Gotthardbahn: Basel oder Zürich-Luzern-Mailand.
d) Simplonbahn: Paris-Lausanne-Mailand.
2. Die Betriebsanschlussstationen an die ausländischen Bahnnetze sind: Genf: S.B.B. und P.L.M.;
Divonne (Frankreich): S.B.B. und P.L.M.;
Pontarlier (Frankreich): S.B.B. (von Vallorbe und Les Verrières herkommende Linien) und P.L.M.;
Le Locle J.N. und P.L.M.;
Delle (Frankreich): S.B.B. und französ. Ostbahn;
Basel Hauptbahnhof: S.B.B. und Elsass-Lothringische Bahnen;
Basel Badischer Bahnhof: S.B.B. und Badische Bahnen;
Waldshut (Deutschland): S.B.B. und Badische Bahnen;
Singen (Deutschland): S.B.B. und Badische Bahnen;
Konstanz (Deutschland): S.B.B. und Badische Bahnen;
Bodensee: Romanshorn und Rorschach-Friedrichshafen und Lindau (Deutschland);
St. Margrethen: S.B.B. und Oesterreichische Bahnen;
Buchs: S.B.B. und Oesterreichische Bahnen;
Chiasso: G.B. und italienische Bahnen;
Domodossola (Italien): S.B.B. und italienische Bahnen;
Vallorcine (Frankreich): Martigny-Châtelard und P.L.M.;
Le Bouveret: S.B.B. und P.L.M.;
Genf-Eaux Vives: Endstation der Paris-Lyon-Méditerranée-Bahn. - Die Genfer Strassenbahnen greifen vielfach auf das benachbarte französische Gebiet über.
3. Doppelspur. Zweispurige Bahnstrecken strahlen aus a) von Lausanne nach Genf-La Plaine, Vallorbe, Vauderens und Saint Maurice; b) von Olten nach Bern, Basel ¶