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Stansstaad, Ennetmoos, Büren, Dallenwil, Wiesenberg, Obbürgen, Kersiten und Nieder Rickenbach), Wolfenschiessen (mit der Kaplanei Ober Rickenbach). Etwa 30 Priester versehen die kirchlichen Funktionen.
Kapuzinerkloster Stans (seit 1582) mit 18 Insassen, die ein Gymnasium von 6 Klassen leiten. Franziskaner-Frauenkloster vom dritten reformierten Orden in Stans (seit 1621), dessen Aebtissin das Recht zum Tragen des Krummstabes hat.
g. Kanton Glarus. Katholische Bevölkerung 7918 Seelen. Landkapitel March-Glarus mit 6 Pfarreien: Glarus, Linthal, Näfels, Netstal, Oberurnen und Schwanden, die von 8 Geistlichen bedient werden. Kapuzinerkloster in Näfels (seit 1673; 8 Insassen), das eine Lehranstalt für die Katholiken der Umgegend unterhält.
h. Kanton Zürich. Katholische Bevölkerung 80752 Seelen. Kapitel Zürich mit 25 Pfarreien und 54 Geistlichen. Den Bischof vertritt ein zur Zeit in Rheinau residierender Kommissär. Pfarreien nach der Reihenfolge ihrer Gründung: Dietikon, Rheinau, Winterthur, Zürich-Aussersihl, Zürich-Unterstrass, Oerlikon, Dübendorf, Horgen, Wädenswil, Langnau, Adliswil, Männedorf, Wald, Uster, Bülach, Rüti, Affoltern, Wetzikon, kollbrunn, Thalwil, Altstetten, Pfungen-Neftenbach, Küsnacht, Grafstall, Bauma. Die beiden Pfarreien Zürich werden zusammen von 22 amtierenden Geistlichen besorgt.
Bibliographie. Eichhorn, Ambros. Germania sacra in provincias ecclesiasticas et diocesis distributa. Tom. II: Episcopatus Curiensis in Raetia. Typis San Blasianis 1797. - Mayer, Joh. Georg. Vaticano-Curiensia; ungedruckte päpstliche Urkunden, die Diözese Chur betreffend aus dem 13.-15. Jahrh. (17. Jahresbericht der Histor.-antiquar. Gesellschaft von Graubünden). Chur 1888. - Cahannes, Joh. Das Kloster Disentis vom Ausgang des Mittelalters bis zum Tode des Abtes Christian von Castelberg 1584. - Mayer, Hieronymus. Das Benediktinerstift Engelberg. (Progr. Gymnas. Engelberg. 1890 bis 1891). Luzern 1891. - Fetz, Joh. Ant. Die Schirmvogtei des Hochstiftes Chur und die Reformation. Luzern 1866. - Fetz, Joh. Ant. Das Bistum Chur; histor. und statistisch beschrieben. (Schematismus des Bistums Chur. 1863, 64, 66, 69). Chur 1863-69. - Molinier, E. Le trésorde la cathédrale de Coire. Paris 1895. - Geschichte der Schwestern vom h. Kreuz in Ingenbohl. 1888. - Mayer, Joh. Georg. St. Luzi bei Chur vom zweiten Jahrhundert bis zur Gegenwart; Geschichte der Kirche, des Klosters und des Seminars. Lindau 1876. - Hager, P. Kirchenschätze von Disentis und Umgebung. Disentis 1897. - Mayer, Joh. Georg. Schematismus der Geistlichkeit des Bistums Chur für das Jahr 1901. Chur 1901.
4. Bistum Lausanne-Genf.
Der ursprüngliche Sitz dieses Bistums war Avenches, von wo ihn der h. Marius zwischen 585 und 594 nach Lausanne verlegte. Bis 1802 umfasste das Bistum die Kantone Freiburg, Neuenburg und Waadt (exkl. Aigle, Les Ormonts und das Ufer des Genfersees von Genf bis Aubonne), den alten Kanton Bern bis an die Aare, das Dekanat Solothurn, die heutigen Berner Amtsbezirke Biel, Neuenstadt und Courtelary, sowie die drei Pfarreien Jougne, Les Hôpitaux Neufs und Longueville in der Franche Comté.
Bis 1802 war der Bischof von Lausanne stets auch der erste Suffragan des Erzbistums Besançon, während er von diesem Zeitpunkt an direkt dem h. Stuhl unterstellt ist. 1802 gingen dem Bistum die jurassischen Bezirke, die an Strassburg kamen, und die an Besançon angegliederten drei Pfarreien der Freigrafschaft verloren; 1828 kam Solothurn an das neu errichtete Bistum Basel, dem 1860 auch der ganze Kanton Bern angegliedert ward. Dagegen vereinigte man 1819 die bisher zum Erzbistum Chambéry gehörenden katholischen Pfarreien des Kantons Genf mit dem Bistum Lausanne, das von nun an auf ausdrücklichen Wunsch des Staates Genf und mit der 1821 erfolgten Einwilligung des Papstes den Titel Bistum Lausanne-Genf führt.
Das Wappen des Bistums Lausanne besteht aus einem gespaltenen Schild von Silber und Gold, darin je ein geschlossenes Ciborium (Kelch), dasjenige des Bistums Genf aus einem goldenen Schild mit zwei gekreuzten silbernen Schlüsseln. Diesen beiden Wappen pflegt der Bischof von Lausanne und Genf jetzt auch noch sein Familienwappen beizufügen. Der Bischof führt den Titel: Graf und Bischof von Lausanne, Fürst des h. römischen Reiches deutscher Nation und Bischof von Genf. Er wird aus der Mitte der Geistlichkeit der Diözese vom Papst direkt ernannt.
Seit der Reformation hat er weder Dom noch Kapitel mehr. Zur Zeit der Reformation hatte sich der Bischof von Lausanne in die Freigrafschaft zurückgezogen, wo er als Generalvikar des Erzbischofes von Besançon, seines Metropoliten, amtete, während er selbst das ihm verbliebene Stück seiner Diözese ebenfalls von einem Generalvikar, gewöhnlich dem Propst von St. Niklaus in Freiburg, verwalten liess. Erst zu Ende des 18. Jahrhunderts erhielt er die Erlaubnis, sich dauernd in Freiburg niederlassen zu dürfen. Auf dem Bischofsstuhl von Lausanne sind im ganzen etwa 99 Bischöfe gesessen, von denen drei die Kardinalswürde erlangt haben: der Benediktiner Louis de la Paluz; Giuliano della Rovere (1472-1477; Kardinal im Jahr 1471), Neffe des Papstes Sixtus IV. und unter dem Namen Julius II. von 1503-1513 selbst Papst; Kaspar Mermillod (im Jahr 1890).
Das Bistum Lausanne-Genf zählt eine katholische Bevölkerung von 226940 Seelen, die sich folgendermassen verteilt: Kanton Freiburg 108440, Waadt 33607, Neuenburg 17731 und Genf 67162 Seelen. Es umfasst 19 Dekanate mit 180 Pfarreien und 34 Kaplaneien, die von 335 Geistlichen versehen werden. Im Bistum leben rund 90 Ordensleute: Kapuziner, Franziskaner, Karthäuser, Dominikaner etc.
In Freiburg besteht das Stift zu St. Niklaus, dessen Kapitel direkt dem h. Stuhl unterstellt ist. Bischof Roger von Lausanne erhob 1182 die Kirche St. Niklaus zur Pfarrkirche, worauf sie im Jahr 1512 von Papst Julius II. den Rang einer Stiftskirche erhielt. Heute setzt sich das Kapitel aus einem mit Mitra und Krummstab ausgerüsteten Propst, einem Dekan, einem Vorsänger, 9 Chorherren und mehreren Koadjutoren zusammen. Dem Stift gehört die Kollatur der vier Pfarreien der Stadt Freiburg, sowie der Pfarreien Marly, Düdingen, Tafers, Autigny, Estavayer le Gibloux, Treyvaux, Belfaux, Cormondes, Villarvolard, Broc, Saint Aubin, Orsonnens, Montbrelloz, Vuisternens devant Romont, Avry devant Pont, Farvagny, Sâles, Semsales, sowie ferner die Pfründe Sévaz.
Der Propst wird vom Freiburger Grossen Rat ernannt und vom Papst bestätigt; der Dekan wird vom Staatsrat ernannt und vom Bischof bestätigt; die Chorherren werden vom Staatsrat ernannt und vom Kapitet bestätigt. Die Chorherren tragen im Winter den grauen Pelzmantel und im Sommer das Chorhemd mit engen Aermeln, sowie das Mäntelchen mit amaranthfarbigem Rand. Wappen des Stiftes St. Niklaus: Auf blauem Grund geht aus einer silbernen Wolke ein silberner Arm mit Hand in Fleischfarbe hervor.
Eine zweite Kollegial- oder Stiftskirche ist Notre Dame in Freiburg, die 1201 gegründete älteste Kirche der Stadt. Ihr sind ein Frühmesser sowie einige Chorherren und Ehrenkapläne angegliedert. Grosses Priesterseminar St. Karl in Freiburg, mit 4 Jahreskursen und sechs vom Diözesanbischof ernannten Professoren. An der Universität Freiburg lehren Dominikanermönche und Weltpriester die theologischen und philosophischen Disziplinen, sowie die Kanzelberedsamkeit. An dem gegen 600 Schüler zählenden grossen Kollegium St. Michael wird der Unterricht von 19 Geistlichen erteilt. Neben dem Internat dieses Kollegiums besteht in Freiburg noch das von 4 Geistlichen geleitete theologische Konvikt Albertinum, während ein weiteres Konvikt (Salesianum) im Bau begriffen ist.
Im Bistum Lausanne-Genf liegen 6 Männer- und 7 Frauenklöster und bestehen eine grosse Anzahl von religiösen Kongregationen, die sich mit Kranken- und Waisenpflege beschäftigen, sowie dem Schulwesen obliegen.
a. Kanton Freiburg. Katholische Bevölkerung 108440 Seelen. 14 Dekanate mit 136 Pfarreien.
1. Dekanat der Stadt Freiburg mit 4 Pfarreien: St. Niklaus, St. Moritz, St. Johannes und St. Peter.
2. Dekanat Estavayer mit 8 Pfarreien: Bussy, Cheyres, Estavayer le Lac, Font, Lully, Montet, Rueyres les Prés, Seiry. ¶
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3. Dekanat Gruyère mit 10 Pfarreien: Albeuve (mit der Kaplanei Sciernes), Château d'Œx (in der Waadt), Estavannens, Grandvillard, Gruyères (mit der Kaplanei Minsier), Le Pâquier, Lessoc, Montbovon, Neirivue, Villars sous Mont.
4. Dekanat Romont mit 12 Pfarreien: Berlens, Billens, Châtelard, Grangettes, Lajoux, Massonnens, Mézières, Romont, Siviriez (mit der Kaplanei Chavannes les Forts), Villaraboud, Villaz Saint Pierre (mit der Kaplanei Villaz-Lussy), Vuisternens devant Romont (mit einer Kaplanei). In Romont lehren an der Sekundarschule 2 Geistliche.
5. Dekanat La Part Dieu mit 11 Pfarreien: Avry devant Pont, Bulle, Écharlens, La Tour de Trème, Morlon, Riaz, Sâles (mit der Kaplanei Rueyres-Tréfayes), Sorens, Vaulruz, Vuadens und Vuippens. Kaplaneien in Vuadens, Vuippens, Écharlens, Riaz und Marsens.
6. Deutsches Dekanat mit 15 Pfarreien: Alterswil, Bösingen, Düdingen (mit den Kaplaneien St. Wolfgang und Uebewil oder Villars les Joncs), Schmitten, Giffers, Heitenried, Plaffeien, Plasselb, Rechthalten, St. Silvester, Tafers, St. Antoni, St. Ursen, Ueberstorf, Wünnenwil. Kaplanei in Plaffeien.
7. Dekanat Avenches mit 11 Pfarreien: Carignan, Delley, Domdidier, Dompierre, Gletterens, Léchelles, Payerne, Saint Aubin, Tour und Montagny, Villarepos. Kaplaneien in Dompierre und Saint Aubin.
8. Dekanat Sainte Croix mit 10 Pfarreien: Barberêche, Belfaux, Courtion (mit der Kaplanei Cournillens), Grissach (Cressier), Givisiez, Grolley, Gurmels (Cormondes; mit den Kaplaneien Wallenried und Wallenbuch), Matran, Murten, Villars sur Glâne.
9. Dekanat Saint Henri mit 11 Pfarreien: Attalens (mit der Kaplanei Bossonens), Châtel Saint Denis, Le Crêt, Porsel, Progens, Promasens (mit der Kaplanei Chapelle), Remaufens, Rue, Saint Martin, Semsales, Ursy-Morlens. An der Sekundarschule Châtel Saint Denis unterrichten zwei Geistliche in Latein und Französisch.
10. Dekanat Saint Maire mit 8 Pfarreien: Arconciel, Bonnefontaine, Épendes, La Roche (mit zwei Kaplaneien), Marly, Pont la Ville, Praroman, Treyvaux (mit einer Kaplanei).
11. Dekanat Saint Prothais mit 9 Pfarreien: Autigny (mit den Kaplaneien Cottens und Chénens), Écuvillens (mit der Kaplanei Corpataux), Estavayer le Gibloux, Farvagny, Neyruz, Orsonnens, Rossens, Villarsiviriaux, Vuisternens en Ogoz. Kaplaneien in Farvagny, Orsonnens und Estavayer le Gibloux.
12. Dekanat La Val Sainte mit 9 Pfarreien: Botterens, Broc, Cerniat, Charmey, Corbières, Crésuz, Hauteville, Jaun (Bellegarde; mit der Kaplanei La Villette), Villarvolard. Kaplaneien in Charmey und Hauteville. Ständiges Vikariat in Broc.
13. Dekanat Saint Odilon mit 8 Pfarreien: Aumont, Cugy, Frétigny, Menières, Murist, Nuvilly, Surpierre, Vuissens.
14. Dekanat Saint Udalric mit 10 Pfarreien: Châtonnaye, Corserey, Lentigny, Mannens, Onnens, Ponthaux, Prez, Torny le Grand, Torny-Pittet, Villarimboud.
Im Kanton befinden sich: das Karthäuserkloster in der Valsainte (1294 gestiftet), das Franziskanerkloster in Freiburg (seit 1224), sowie Kapuzinerklöster in Bulle (1665; 12 Insassen), Freiburg (1609; 28 Insassen) und Romont (1752; 4 Insassen). An der Universität lehren 14 Dominikaner. Frauenklöster: La Maigrauge (1255 gegründet), vom Orden der Zisterzienser (die Aebtissin trägt den Krummstab);
Montorge (1626), vom Orden der Kapuziner;
La Visitation (1635);
Ursulinerinnenkloster (1634) und Schwestern der h. Martha (seit dem 18. Jahrhundert am Spital) in Freiburg; La Fille Dieu (1268) in Romont, vom Orden der Zisterzienser;
Dominikanerinnenkloster in Estavayer (1280).
b. Kanton Waadt. Katholische Einwohner 33607 Seelen. Dekanat Saint Amédée mit 16 Pfarreien: Assens, Bottens, Échallens, Lausanne (mit dem Rektorat Ouchy), Montreux, Morges Moudon, Nyon, Founex, Poliez-Pittet, Rolle, Saint Barthélemy, Vallorbe, Vevey, Villars le Terroir, Yverdon.
c. Kanton Neuenburg. Katholische Einwohner 17731 Seelen. Dekanat Saint Boniface mit 9 Pfarreien: Le Cerneux-Péquignot, Colombier, Cressier, Fleurier, Le Landeron, La Chaux de Fonds, Le Locle, Neuchâtel, Val de Ruz (Fontaines). In Landeron ein Kapuzinerhospiz (1696 gestiftet) mit 3 Insassen.
d. Kanton Genf. Katholische Einwohner 67162 Seelen. 3 Dekanate (Erzpriestertümer) mit 31 Pfarreien. Der Bischof wird durch einen Generalvikar vertreten, der diesen Teil seines Sprengels verwaltet.
1. Dekanat Saint Pierre aux Liens mit 12 Pfarreien: Notre Dame, Sacré Cœur, Saint Joseph und Saint François (alle vier in der Stadt Genf), Saint Antoine (in Le Petit Saconnex), Collex-Bossy, La Plaine, Meyrin, Le Grand Saconnex, Satigny, Vernier, Versoix.
2. Dekanat Sainte Croix mit 10 Pfarreien: Carouge, Aire la Ville, Avusy, Bernex, Compesières, Confignon, Grand Lancy, Petit Lancy, Soral, Verrier.
3. Dekanat Saint François de Sales mit 9 Pfarreien: Chêne, Choulex, Collonge-Bellerive, Corsier, Hermance, Meinier, Présinges, Thônex, Vézenaz.
In Freiburg besteht ein Bistumsoffizialat mit einem Offizial, 2 Assessoren, einem Fiskal, einem Advokatus und einem Sekretär. Die Kommission zur Verwaltung der Stiftungen, Pfründen etc. setzt sich zusammen aus dem Bischof und 4 weiteren Mitgliedern. Ferner amten noch eine Kommission zur Regelung der Ritualgebräuche und eine Examenkommission für die Priesteraspiranten.
Bibliographie. Schmitt, Martin. Mémoires historiques sur le diocèse de Lausanne; publiés et annotés par l'abbé J. Gremaud (im Mémorial de Fribourg. V und VI). Fribourg 1858 und 1859. - Esseiva. Fribourg, la Suisse et le Sonderbund. Fribourg 1882. - Genoud, J. Les Saints de la Suisse française. 2 vol. Bar le Duc 1882. - Dellion, P. Apollinaire. Dictionnaire histor. et statist. des paroisses cathol. du canton de Fribourg. 14 vol. - Revue de la Suisse catholique. - Archives de la Société d'histoire de Fribourg. - Status Cleri 1905.
5. Bistum Lugano.
Das Bistum Lugano ist ein noch junges Gebilde. Bis 1885 war der Tessin unter die Sprengel Como und Mailand aufgeteilt, um dann davon abgelöst zu werden. Die schweizerische Bundesversammlung hatte 1859 den Beschluss gefasst, dass alle ausländischen bischöflichen Hoheitsrechte auf Schweizerboden hinfällig sein sollten. Dieser Beschluss zielte in erster Linie auf den Kanton Tessin hin, von dem 54 Pfarreien zum Erzbistum Mailand und 183 Pfarreien zum Bistum Como gehörten.
Die ganze Frage blieb aber bis 1884 offen, in welchem Jahr sie durch eine Kombination gelöst wurde. Diese machte zugleich der unerquiklichen Lage ein Ende, die infolge der Absetzung des Bischofes von Basel, Lachat, durch die seinem Sprengel angehörenden Kulturkampfkantone geschaffen worden war. Durch das zwischen dem h. Stuhl und dem schweizerischen Bundesrat abgeschlossene Konkordat vom wurden die Pfarreien des Tessin unter die Verwaltung eines apostolischen Vikars gestellt, als welchen man Lachat wählte, der auf Titel und Rechte eines Bischofes von Basel verzichtete und dafür den Titel eines Erzbischofes von Damiette erhielt.
Dieser Zustand der Dinge war aber ein bloss provisorischer, bis die päpstliche Bulle vom im Einverständnis mit dem Bundesrat und dem Tessiner Staatsrat den Tessin zum Immediatbistum Lugano erhob, das dem Titel nach mit demjenigen von Basel-Lugano vereinigt bleiben sollte. Diese rein äusserliche Fusion gibt jedoch dem Bischof von Basel, trotz seines neuen Titels als Bischof von Basel und Lugano, keinerlei Hoheitsrechte über den Tessin, der sich im Gegenteil als Bistum der vollständigen Selbständigkeit erfreut. Die Kathedralkirche von San Lorenzo in Lugano ist in kanonischer Hinsicht der Kathedrale von Solothurn durchaus gleichgestellt. Das Bistum Lugano wird von einem apostolischen Vikar versehen, der im Einverständnis mit dem Bischof von Basel durch den h. Stuhl ernannt wird. Als Gegenrecht kann das Domkapitel von Lugano beanspruchen, bei der Wahl eines Bischofes von Basel in gleicher Weise herangezogen zu werden wie dasjenige von Solothurn.
Das Domkapitel von Lugano besteht aus einem Erzpriester und 16 Domherren, von denen 10 residieren müssen, während die übrigen aus ¶