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protestantischer Seite erschien noch vom Sohne Stef. Gabriels, Luzi Gabriel, eine Uebersetzung des Neuen Testaments 1648 (1718 erst die vollständige Bibel) und 1665 von demselben der Chiet dils Grischuns (Hahn der Bündner), eine Sammlung von drei historisch-patriotischen Liedern. Doch die katholische Literatur überwog immer mehr. 1665 gab der Kapuziner Zacharias a Salò seinen Spieghel de devotiun und 1685 das Buch La glisch sin il candelier envidada, d. h. das auf dem Kerzenstock angezündete Licht, heraus; es folgten mehrere Kirchengesangbücher (Enzacontas canzuns spiritualas 1674, Consolaziun dell'olma devoziusa 1690 etc.), und, immer anwachsend, eine Menge von katholischen Andachts- und Erbauungsbüchern aller Art. Im Oberland wird sogar eine katholische und eine reformierte Varietät der Sprache unterschieden, doch handelt es sich nur um orthographische Dinge.
Sehr verbreitet war im Oberland in Abschriften eine Anzahl von «Volksbüchern» wie die h. Genoveva, Barlaam und Josaphat etc., sowie die Beschreibung einer Reise des Abtes Bundi nach Jerusalem. Von dramatischen Aufführungen sind zu erwähnen die Passionsspiele von Somvix und Lumbrein, die jedenfalls aus alter Zeit stammen, und die sog. Dertgiras nauschas, Aufführungen in Form eines Prozesses zwischen Junker Fastnacht und Frau Fastenzeit. In der 2. Hälfte des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden eine Anzahl meist französischer Dramen ins Oberländische übersetzt, und zwar von Castelberg, Latour und A. Sie blieben jedoch ungedruckt. Als Sprache der Gemeindestatuten und Urkunden vermochte das Romanische im Oberland nicht so durchzudringen wie im Engadin.
Das 19. Jahrhundert brachte schon in den politisch bewegten 30er Jahren, also etwas früher als im Engadin, die Entstehung der oberländischen Zeitungsliteratur: 1836-39 Il Grischun Romonsch, 1840-41 und dann wieder von 1857 bis zur Gegenwart die noch bestehende konservative Gazetta Romonscha;
ausserdem bestanden zeitenweise die liberalen Blätter Il Amitg dil Pievel, La Ligia Grischa, Il Patriot, Il Sursilvan etc., neuestens ist Il Grischun wieder erstanden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erwachte auch die Poesie an den Ufern des Vorderrheins.
Anfangs der sechziger Jahre entstanden die kraftvoll gedrungenen Gedichte von A. Huonder Il pur suveran und A Trun sut igl ischi, das erste vielleicht die Perle der gesamten rätoromanischen Literatur (vergl. die Sprachproben); das zweite ist in Heims Melodie zum Nationallied der Romanen geworden. Neben Huonder ist J. C. Muoth der originellste und bedeutendste Dichter des Oberlandes. Von ihm sind vor allem zu nennen die prächtige epische Dichtung Il Cumin d'Ursera (Die Landsgemeinde im Urserenthal) und einige Balladen und Idyllen.
Alfons Tuor hat sich ebenfalls durch einige treffliche Gedichte, ferner durch dramatische Arbeiten (meist Uebersetzungen) hervorgetan. Von neueren oberländischen Dichtern erwähnen wir noch den sehr produktiven F. Camathias. Die volkstümliche Prosa-Erzählung wurde namentlich von J. A. Bühler, A. Balletta und J. C. Muoth gepflegt, in neuester Zeit hat J. Nay einiges ganz vortreffliche geliefert (z. B. La vacca pugniera, Toni da Chischlatsch). Die meisten neueren Gedichte und Erzählungen sind in den noch zu erwähnenden Annalas erschienen.
In den 60er und 70er Jahren versuchte J. A. Bühler mit einigen Gleichgesinnten eine Fusion, d. h. Verschmelzung der verschiedenen romanischen Dialekte in eine einheitliche Schriftsprache. Er verwendete diese künstlich hergestellte Sprache in der Zeitschrift Il Novellist, die jedoch nur zwei Jahrgänge erlebte, und in zahlreichen in den Annalas erschienenen Novellen. Das Interesse an den Fusionsbestrebungen erkaltete aber bald, da dieses «Konfusions»-Romanisch Niemandem recht munden wollte. In neuester Zeit ist das entgegengesetzte Prinzip, der Individualismus, sogar soweit durchgedrungen, dass vier Sprachen, nämlich Oberländisch, Oberhalbsteinisch, Ober- und Unterengadinisch, alle ihre eigenen Schulbücher erhielten.
Ein Wort noch über Sammlung und Herausgabe von alter Literatur und Folklore. Den Anfang machte A. v. Flugi mit den Volksliedern des Engadins (1873), den Zwei historischen Gedichten (1865) und vielen Zeitschrift-Aufsätzen. Die grössten Verdienste aber hat C. Decurtins. Das Resultat seines unermüdlichen jahrzehntelangen Sammelfleisses liegt vor in seiner Rätoromanischen Chrestomathie, wovon erschienen sind: Band I: Surselvisch, Subselvisch (Buchliteratur etc.), Band II: Surselvisch, Subselvisch (mündliche Literatur: Märchen, Novellen, Sagen, Sprichwörter, Landwirtschaftsregeln, Rätsel, Kinderlieder, Kinderspiele, Volksbräuche, Sprüche, Zaubersprüche, Volkslieder, Aberglaube), Band III: die Melodien zu den Volksliedern, Band V: Engadin, 16. Jahrh., Band VI: Engadin, 17. Jahrh., Band VII: Engadin, 18. Jahrh.; Band VIII: Engadin, 19. Jahrh. Auch A. Vital hat eine verdienstliche Sammlung engadinischer Volkslieder, Kinderreime, Bauernregeln, Sprichwörter etc. herausgegeben (in den Annalas XII-XIV, XVII). J. Ulrich in Zürich hat sich durch eine Chrestomathie mit Anmerkungen und Glossar (I: Oberländisch; II. Engadinisch. - Halle 1882 f.) und durch Herausgabe vieler meist altoberengadinischer Texte, gewöhnlich mit Glossar, verdient gemacht.
Mitte der 80er Jahre entstand die Societad Retoromanscha, die seit 1886 jährlich einen Band Annalas herausgibt. In diesen bisher 21 Bänden ist auch viel altes Sprachmaterial publiziert, überwiegend jedoch neue literarische Produktion, auch historische und sprachwissenschaftliche Arbeiten. Dasselbe gilt von dem von Decurtins seit 1897 jährlich herausgegebenen Ischi (d. h. Ahorn), dem Organ des oberländischen Vereins Romnania. In jüngster Zeit hat die Societad Retoromanscha mit kantonaler und Bundes-Subvention die Arbeiten zur Sammlung und Herausgabe des rätoromanischen Idiotikons in Angriff nehmen lassen.
Bibliographie. Hauptdarstellung ist C. Decurtins' Geschichte der rätoromanischen Literatur (1901, in Gröber's Grundriss der roman. Philologie. Band II, 3. Abteilung, S. 218-261). - Ferner F. Rausch: Geschichte der Literatur des rätoroman. Volkes (1870). - M. Carnot: Im Lande der Rätoromanen (1898). - A. Mohr: Survista della litteratura ladina (Annalas. XVI 13-152). - E. Böhmer: Rätoromanische Bibliographie (in Böhmer's Roman. Studien. Heft XX und XXI, 1883 und 1885; berücksichtigt auch das tirolische und friaulische Romanisch).
[R. P.]
E. GEISTIGE KULTUR.
Die kleine Schweiz darf sich rühmen, im geistigen Leben der europäischen Völker eine sehr grosse Rolle gespielt zu haben und noch zu spielen. Seine öffentlichen Unterrichtsanstalten, Bibliotheken und Museen, seine Zeitungen und Zeitschriften, seine Schriftsteller, Künstler und Gelehrten haben unserm Land eine um so bemerkenswertere Stellung in der Welt erobert, als sich diesen Bestrebungen die politische Dezentralisation, sowie die Unterschiede in Rasse, Sprache und Konfession hindernd in den Weg zu stellen schienen.
1. Schulwesen.
Volksschulen bestanden vor der Reformation meist nur in den Städten und fanden auf dem Land bis zu Ende des 18. Jahrhunderts bloss in wenigen Kantonen (Zürich, Basel etc.) Eingang. Eigene Schulhäuser waren selten; in den Landgemeinden wirkten in der Regel Wanderlehrer. Ein Zürcher Gesetz von 1719 organisierte oder reorganisierte vielmehr den Primarunterricht in diesem eidgenössischen Stand. Ein allgemeiner Fortschritt mit Bezug auf das Volksschulwesen lässt sich aber erst zur Zeit der helvetischen Republik feststellen.
Weder die Mediationsakte noch der Bundesvertrag von 1815 berücksichtigten das Unterrichtswesen, das ausschliesslich der Kompetenz der einzelnen Kantone überlassen blieb. Das gleiche gilt auch von den Verfassungsprojekten von 1832 und 1833. Die Verfassung von 1848 enthielt in ihrem Artikel 28 bloss folgende Bestimmung: «Dem Bund steht das Recht zu, eine schweizerische Universität und eine polytechnische Schule zu errichten.» Der Artikel 27 der Bundesverfassung von 1874 überlässt zwar das Schulwesen der Souveränetät der Kantone, stellt aber das Prinzip der obligatorischen, unentgeltlichen und konfessionslosen Volksschule auf. Ein vom Schweizervolk am angenommener Art. 27bis bestätigte den Grundsatz der Unterstützung der Volksschule durch den Bund (vergl. das Ausführungsgesetz vom das die Verteilung der jährlich mehr als 2 Millionen Fr. betragenden Unterstützungen regelt). Der jetzige Stand des Unterrichtswesens auf der Volksschulstufe lässt sich in Kürze folgendermassen zusammenfassen: Ende 1905 bestanden in der ¶
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Schweiz 887 Kleinkinderschulen mit 1037 Lehrerinnen (Kindergärtnerinnen) und 42001 Schülern: zur gleichen Zeit hatten wir (abgesehen von den in mehreren Kantonen ziemlich zahlreich vorhandenen Privatschulen) 4362 Primarschulen mit einem Lehrkörper' von 6990 Lehrern und 4193 Lehrerinnen für 502211 Schüler, sowie 609 Sekundarschulen mit einem Lehrkörper von 1545 Lehrern und 249 Lehrerinnen für 46904 Schüler. Die - stets anwachsenden - Ausgaben der Kantone und Gemeinden beliefen sich im Jahr 1905 auf eine Gesamtsumme von 60558624 Fr., in welcher die Bundessubventionen - für das gewerbliche, landwirtschaftliche und kommerzielle Bildungswesen, sowie für die Primarschule (2084168 Fr.) - nicht mit inbegriffen sind.
Die Mittel- und Hochschulbildung datiert in der deutschen wie in der französischen Schweiz (in Zürich, Basel, Genf, Lausanne) in der Hauptsache aus der Zeit der Reformation, trotzdem sie auch von der katholischen Kirche nicht völlig vernachlässigt wurde. Die unter den Auspizien von Pestalozzi 1808 gegründete und bis 1812 tätige schweizerische Gesellschaft für Erziehung, sowie die 1810 durch den zürcherischen Stadtarzt Joh. Kasp. Hirzel gestiftete schweizer. Gemeinnützige Gesellschaft nahmen sich des Volks- und Mittelschulwesens kräftig an. Heute besitzen alle unsere Städte von auch nur etwelcher Bedeutung und dazu noch die Mehrzahl der grossen Dörfer entweder ihr Gymnasium, Progymnasium etc., oder doch zum mindesten ihre Sekundarschule. Auf das Hochschulstudium bereiteten im Jahr 1905 35 Mittelschulanstalten mit zusammen mehr als 12000 Schülern vor. Ebenfalls 1905 zählten die 30 öffentlichen Lehrerseminarien zusammen 2198 Schüler (1447 künftige Lehrer und 751 künftige Lehrerinnen); dazu kamen noch 13 Privatseminarien mit 692 Zöglingen.
Während der letztvergangenen zwanzig bis dreissig Jahre haben wir einen beträchtlichen Aufschwung der Spezialschulen festzustellen. Der Volksschule ist die Berufsschule angegliedert worden, was in einer Zeit wie der unsrigen keineswegs überraschen kann. Wenn wir die landwirtschaftlichen Winterschulen und die Molkereischulen beiseite lassen, zählen wir im Ganzen nicht weniger als 10 landwirtschaftliche Jahresschulen mit theoretischem und praktischem Unterricht, denen der Bund einen jährlichen Beitrag von mehr als 120000 Fr. gewährt.
Anderseits sind an den verschiedensten Orten blühende Handels- und Verkehrsschulen errichtet worden, deren wir im Jahr 1903 20 zählten mit zusammen 2412 Schülern und einem Budget von nahezu einer Million Fr. (Bundesbeitrag: 274664 Fr.). Der schweizerische Kaufmännische Verein hat ausserdem noch in allen Industrie- und Handelszentren kaufmännische Fortbildungsschulen eingerichtet. Die Ausgaben des Bundes, der Kantone, Gemeinden und beteiligten Gesellschaften und Vereine für das Berufsschulwesen hatten 1884 noch 43823 Fr. betragen und waren 1902 schon auf die Summe von 3547241 Fr. angestiegen, wie auch im gleichen Zeitraum die Zahl der beruflichen Schulanstalten von 43 auf 298 angewachsen war. In diesen Zahlen sind die Berufs- und Haushaltungsschulen für das weibliche Geschlecht nicht mitinbegriffen, die 1902 auf 214 mit einem Gesamtbudget von nahezu einer Million Fr. angestiegen waren.
Nicht weniger erfreulich zeigt sich die Statistik des Hochschulunterrichtes. Die Schweiz zählt sechs Universitäten: Basel (1459 gestiftet), Zürich (1833), Bern (1834), Genf (die 1559 gestiftete Calvin'sche Akademie 1874 zur Universität erweitert), Lausanne (Akademie von 1537 bis 1890) und Freiburg (1889), welch' letztere gleich der 1839 gegründeten Akademie Neuenburg bis heute noch keine medizinische Fakultät hat. Die auf Grund des Artikels 22 der Verfassung von 1848 errichtete und 1855 eröffnete Eidgenösssische polytechnische Schule (Eidgenössisches Polytechnikum) zählte im Schuljahr 1906/07 1266 Studierende gegen 720 im Jahr 1893 und 413 im Jahr 1883. Nach einer in der Academia vom veröffentlichten «Frequenz-Statistik der schweizerischen Hochschulen» betrug im Winter-Semester 1906/07 die Gesamtfrequenz der sechs schweizerischen Universitäten, der Akademie Neuenburg und des Polytechnikums 7667 Studierende plus 2669 Auditoren = 10336 Personen.
Davon entfielen auf die Universitäten Zürich 1339, Bern 1626, Basel 580, Freiburg 469, Lausanne 1066 und Genf 1201, sowie auf die Akademie Neuenburg 120 immatrikulierte Studierende. Von den 7667 immatrikulierten Studenten sind 3382 Schweizer und 4285 Ausländer. Es sind also bei uns die Ausländer stark vertreten. Zu gleicher Zeit hat sich auch das weibliche Element sehr vermehrt, indem die Zahl der weiblichen Studierenden an sämtlichen schweizerischen Hochschulen im Wintersemester 1906/07 sich auf 1812 belief. Man hat daran gedacht, Massregeln zur Bekämpfung der Ueberflutung unserer Universitäten durch die Ausländer, namentlich Russen zu ergreifen, doch ist man bis jetzt einzig dahin gelangt, etwas strengere Immatrikulationsbedingungen aufzustellen.
2. Bibliotheken und Museen.
Wir besitzen in der Schweiz einige der ältesten Bibliotheken von ganz Europa, indem die Stiftsbibliothek von St. Gallen bis ins 9. und diejenige von Einsiedeln ins 10. Jahrhundert zurückreicht. Bibliotheken sind in allen Städten des Landes vorhanden. Mehrere dieser Büchersammlungen umfassen an die 100000 und mehr Bände, welche Zahl von der Stadtbibliothek Zürich noch um mehr als das Doppelte übertroffen wird. Die wichtigsten Bibliotheken befinden sich in Zürich, Basel, Genf, Bern, Luzern, Neuenburg und Lausanne.
Die Bürgerbibliothek Luzern ist besonders reich an Helveticis, d. h. an die Schweiz betreffender Literatur. Durch Bundesbeschluss von 1894 ist in Bern eine schweizerische Landesbibliothek gegründet worden, deren Hauptaufgabe in der Sammlung von Helveticis aus der Zeit nach 1848 besteht, während die Sammlung der Helvetica vor 1848 der eben genannten Bürgerbibliothek Luzern obliegt. Die Landesbibliothek veröffentlicht seit 1901 ein periodisch erscheinendes Bibliographisches Bulletin, das die gesamte bei ihr eingehende Literatur verzeichnet und ein ziemlich vollständiges Bild von der gegenwärtigen literarischen Produktion der Schweiz zu vermitteln vermag. Neben all diesen Bibliotheken, die mehr wissenschaftlichen Zwecken dienen, bestehen in der Schweiz noch mehrere Tausend Volksbibliotheken, von denen wir die öffentliche Bibliothek der Pestalozzigesellschaft in Zürich besonders hervorheben.
Nicht weniger zahlreich als die Bibliotheken sind bei uns auch die Museen vorhanden: historische, naturhistorische, Gewerbe- und Kunstmuseen etc. Das Schweizerische Landesmuseum in Zürich ist am eingeweiht worden; seine reichen Sammlungen bieten ein getreues und vollständiges Bild vom schweizerischen Leben im Laufe der Zeiten. Die wissenschaftliche Pflege der Vergangenheit und ihrer Denkmäler hat nicht nur die Gründung von Gesellschaften, wie z. B. der schweizerischen Geschichtsforschenden Gesellschaft, der Gesellschaft zur Erhaltung historischer Kunstdenkmäler in der Schweiz, der Vereinigung für Heimatschutz etc. zur Folge gehabt, sondern auch eine auf die gleichen Ziele hin strebende gesetzgeberische Bewegung veranlasst, die mit dem Waadtländer Gesetz vom ihren Anfang nahm.
Zur Zeit bestehen 25 historische und antiquarische Vereine mit periodischen Veröffentlichungen. Speziell zu erwähnen sind auch noch die schweizerischen Kunstmuseen: Musée Rath in Genf, Musée Arlaud in Lausanne, Basler Museum (mit Gemälden von Holbein und Böcklin), Musée des Beaux Arts in Neuenburg (Gemälde von Leopold Robert und Gleyre) etc. Historische Museen sind in den verschiedensten Kantonen vorhanden; als das bedeutendste unter ihnen muss wiederum das Schweizerische Landesmuseum in Zürich genannt werden.
3. Bildende Künste.
Wir übergehen hier die Entwicklung der schweizerischen Kunst in den älteren Zeiten und beschränken uns auf einige Angaben über das 19. Jahrhundert. Genf veranstaltete im Jahr 1789 eine erstmalige Gemäldeausstellung. Von Genfer Künstlern sind als die bedeutendsten zu nennen: der Porträtmaler Liotard, der Historienmaler J. P. Saint-Ours (1752-1809), Adam Töpffer, der Vater des Novellisten Rodolphe Töpffer, der ausgezeichnete Tiermaler J. L. Agasse (1767-1849), Professor B. Menn, Lugardon, Joseph Hornung, sowie die Landschafter François Diday (1802-1877) und Alexander Calame, welch' letzterer, obwohl Neuenburger von Geburt, fast sein ganzes Leben lang in Genf wohnte. In Neuenburg treffen wir ganze Malerfamilien, wie die de Meuron, Robert, Berthoud, Girardet. ¶