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A. Rossat (im Schweiz. Archiv für Volkskunde. III ff.). Sprichwörter haben gesammelt: J. Chenaux und J. Cornu (in der Romania. VI), G. Pfeifer (im Bulletin du Glossaire. III) und J. Surdez (im Bulletin du Glossaire. IV); ferner finden sich solche im 7. Band des Conservateur suisse. Unter den Liedern des westschweizerischen Volkes steht an erster Stelle der berühmte Ranz des vaches (Kuhreihen) mit seiner herrlichen Melodie, die die Schweizersöldner in der Fremde mit Heimweh erfüllte und zur Desertion trieb. Das letzte Dialektwort, das dereinst auf unsern Lippen ertönen wird, wird das liôba! liôba! seines Refrains sein.
III. Italienisch.
1. Einleitendes.
Das ganze der Südflanke der Alpen angehörige Gebiet der Schweiz hat mit Ausnahme der beiden Walliser Dörfer Gondo und Simpeln, sowie des Tessiner Dorfes Bosco als Amts- und Kultursprache das Italienische angenommen. Ferner ist das Italienische auch Kirchen- und Schulsprache im ladinischen Dorf Bivio-Stalla (im Oberhalbstein). Unter «italienisch» verstehen wir hier diejenige Sprache, die infolge ihrer inneren Vorzüge, sowie durch den Einfluss der sich ihr zuerst bedienenden Stadt Florenz und der ihr vom leuchtenden toskanischen Dreigestirn (Dante, Boccaccio und Petrarca) verliehenen Macht als literarischem Idiom über alle Dialekte des Halbinsellandes Italien und der dazu gehörenden Inseln die Herrschaft erlangt und alle übrigen lokalen Schriftsprachen, die sich neben ihr gebildet, verdrängt hat. Unter diesen letztern befand sich die lombardische Schriftsprache, die nach der Zeit der ausschliesslichen Verwendung des Lateinischen und vor dem Aufkommen des Toskanischen sicherlich in den später die italienische Schweiz bildenden lombardischen Landschaften ebenfalls als Sprache der Kultur gedient hat.
Der Gebrauch des Toskanischen beschränkt sich jedoch auf die nicht zum Alltagsleben gehörenden Bedürfnisse; es ist die allgemein übliche Schriftsprache, wird dagegen als gesprochene Sprache bloss in der Kirche und Schule, vor Gericht und im Ratssaal, in Vereins- und Volksversammlungen, sowie im mündlichen Verkehr mit Italienern aus andern Landesteilen und mit Ausländern verwendet. In allen übrigen Fällen des mündlichen Verkehrs bedient man sich der lokalen Dialekte, die zwar zahlreiche örtliche Unterschiede zeigen, aber doch (mit Ausnahme des deutschen Dialektes von Bosco) in ihrer Gesamtheit den gemeinsamen Typus der lombardischen oder, genauer gefasst, der westlombardischen Mundart darstellen. Die Verbreitungsgrenze dieses auch als «zisabduanisch» (d. h. diesseits oder rechts der Adda herrschend) bezeichneten Typus wird im Grossen durch die Alpen, den Po, die Sesia und die Adda bestimmt.
Der lombardische Dialekt bildet zusammen mit den Dialekten des Piemont, Liguriens und der Emilia eine besondere mundartliche Gruppe, die wegen ihrer Verwandtschaft mit den transapenninischen Idiomen einerseits und den transalpinen anderseits als gallo-italische Gruppe bezeichnet wird. Erscheinungen, welche das Lombardische mit dem Italienischen gemein hat, sind unter anderm die Verwandlung von lateinischem pl, bl, cl, gl, fl in py, by, ky, gy, fy, die heute teilweise (ky, gy) zu neuen Resultaten fortgeschritten sind. So entspricht lombard. pyana, čaf dem italien. pinna, chiave, während das Französische den Anlaut von plaine, clef intakt erhielt.
Ein wichtiger Charakterzug, der das Lombardische mit dem Toskanischen verbindet, ist der Verlust des auslautenden -s, wie in lat. tempus = ital. tempo = lombard. temp, oder lat. cantas = ital. canti = lombard. te ca.nti oder ca.nta, gegenüber französ. temps, chantes. Der Abfall des -s hatte auch in der Pluralbildung der Substantive wichtige Konsequenzen. Von den einzig übrig gebliebenen lateinischen Kasus des Plurals muri und muros wurde der zweite durch den Verlust des -s gleichlautend mit dem Singular muro, sodass der Toskaner und der Gallo-Italiker sich gezwungen sahen, die Form muri zur Bezeichnung des Plurals zu wählen. Im Französischen fällt umgekehrt -i ab, während -s bleibt. Dadurch wurde hier der alte Nominativ unbrauchbar und setzte sich der Akkusativ als Pluralform fest.
Anderseits stimmt das Lombardische sehr oft eher mit dem Französischen überein, z. B. in folgenden wichtigen Punkten, die wir als charakteristisch hervorheben:
1) in den Lauten ö und h, die das Toskanische nicht kennt, z. B. lombard. kör, französ. cœur, ital. cuore; lombard. mür, französ. mur, ital. muros 2) im Abfall der unbetonten Endvokale e, i, o, wie aus den selben Beispielen ersichtlich ist;
3) in der teilweisen oder ganz durchgeführten Nasalierung der Vokale vor -n: lombard. paŋ und pã, französ. pain, ital. pane;
4) latein. p und t werden zwischen Vokalen zu v und d, so in lombard. savę, französ. savoir, ital. sapere, oder in lombard. canta.da, altfranzös. chantede (woraus später chantée), ital. cantata. Man vergleiche ferner noch lombard. piazę und französ. plaisir mit ital. piacere, mailändisch pyasa und französ. place mit ital. piazza u. s. w. Auch die Behandlung des Personalpronomens ist gleich wie im Französischen, z. B. mailänd. el canta = französ. il chante, während der Italiener das Pronomen auslassen kann: canta. Die Hervorhebung der Person erfolgt ebenfalls wie im Französischen: lombard. mi a ka.nti, französ. moi je chante.
Natürlich hat die Gruppe der lombardischen Dialekte auch eigene Charakterzüge, die weder im heutigen Toskanischen noch im modernen Französisch wiederkehren. Dahin ist vor allem zu rechnen die Pluralbildung, die (wie im Deutschen) auf Umlaut beruht. So z. B. mailänd. vęč, Plural vič = alt; valm. špọs, Plural špüs = Gatte; fọrt, Plural fört = stark (vergl. im Deutschen Hut - Hüte, Loch - Löcher etc.). Weitere Einzelheiten werden nachher bei der Besprechung der lombardischen Dialektspaltungen noch zu erwähnen sein.
2. Geographische, historische und ethnische Grundlagen der Dialekte der italienischen Schweiz.
Das italienisch sprechende Gebiet der Schweiz stellt keine geographische Einheit dar. Es verteilt sich auf drei Landschaften, von ungleicher Grösse, die durch dem italienischen Königreich zugehörige Territorien voneinander geschieden werden und unter sich nicht direkt zusammenhängen. Der weitaus grösste dieser drei Teile mit etwa 140000 Einwohnern wird durch die Mesolcina und den Kanton Tessin gebildet und gehört fast ausschliesslich dem obern Flussgebiet des Tessin und des nördlichen Langensees an, den zweiten Teil stellt das zum Liro (Einzugsgebiet der Adda) sich entwässernde Val Bregaglia (Bergell) mit etwa 1600 Einwohnern dar, und der dritte Teil ist das ebenfalls zum Einzugsgebiet der Adda gehörige Val Poschiavo oder Puschlav mit ungefähr 4200 Ew. Alle drei entbehren einer einheitlichen geographischen Geschlossenheit.
Sogar der erstgenannte grösste Abschnitt muss als ein fast zufälliges Aggregat bezeichnet werden, da der (mit Ausnahme des zum Comersee sich entwässernden Val di Muggio) zum Einzugsgebiet des Luganersees gehörige Sottoceneri dem Sopraceneri mehr nur äusserlich angegliedert als wirklich organisch einverleibt erscheint. Stets hat er sich zu diesem sowohl mit Bezug auf seine politischen wie wirtschaftlichen Anschauungen und Interessen in Gegensatz gestellt. Dazu kommt, dass ihn nicht durchwegs natürliche Grenzen vom benachbarten Königreich Italien scheiden. Ein zusammenhängendes organisches Ganzes bildet einzig der Sopraceneri (mit der Mesolcina), der das gesamte obere Einzugsgebiet des Tessin umfasst und im Westen vom Mündungsgebiet der Tosa, im Osten von demjenigen der Adda (Val del Liro) und oberen Comersee klar begrenzt erscheint.
Wie die italienische Schweiz der geographischen Einheitlichkeit ermangelt, fehlt ihr auch der historische und politische Zusammenhang sowohl in der Gegenwart als - in noch verschärftem Masse - in der Vergangenheit. Sind doch die Mesolcina, das Bergell und das Puschlaverthal politisch vom Kanton Tessin geschieden, und dem Kanton Graubünden angegliedert. Vor ihrer Zuteilung zur schweizerischen Eidgenossenschaft teilten die in Frage stehenden Gebiete die Geschicke der verschiedenen westlombardischen Staatswesen, denen sie angehörten.
Besonders wichtig sind für uns, sowohl mit Bezug auf die staatlichen als auf die kirchlichen Verhältnisse, die Streitigkeiten zwischen Como und Mailand und, was die südlichen Bündnerthäler anbetrifft, zwischen Como, dem Bistum Chur und den weltlichen Gewalten Rätiens. Die Bündner Thäler schlossen sich dann freiwillig dem Grauen Bund an, wodurch sie den übrigen Gliedern dieses Bundes an Rechten und Pflichten gleichgestellt wurden. Anders stand es mit dem Tessin, dessen ¶
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einzelne Abschnitte zu verschiedenen Zeiten von den Eidgenossen erobert und von diesen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts als Untertanenländer behandelt wurden. Aber auch in diesem Untertanenverhältnis bildete das Land keine Einheit. So gehörte z. B. die Leventina, die älteste der «ennetbirgischen» Vogteien, ausschliesslich dem Lande Uri, während das Bleniothal, die Riviera und Bellinzona den drei Urkantonen gemeinsam unterstanden und die Vogteien Locarno, Valle Maggia, Lugano und Mendrisio von den zwölf alten Kantonen verwaltet wurden.
Von Bedeutung für uns ist die Tatsache, dass alle die mehreren Kantonen untertanen Vogteien keineswegs etwa unter einem gemeinsamen Landvogt und einer einheitlichen Herrschaft standen, sondern vielmehr jede für sich von einem auf die Dauer von zwei Jahren abwechselnd von den verschiedenen Kantonen gewählten und mit speziellen Vollmachten ausgerüsteten Landvogt verwaltet wurde. Derart ermangelte die Oberherrschaft über diese italienischen Vogteien jeglicher Einheitlichkeit und blieb jede einzelne Vogtei von den übrigen völlig geschieden.
Ferner ist zu bemerken, dass der jeweilige suveräne Kanton, dem hauptsächlich die wirtschaftliche Ausbeutung der ihm für eine bestimmte Zeit zugewiesenen Vogtei am Herzen lag, sich nur wenig oder auch gar nicht um die Sitten, Bräuche und Ueberlieferungen seiner Untertanen zu kümmern pflegte, die nur dann unangetastet blieben, wenn sie den Absichten der Herrschenden nicht im Wege standen. Nun waren die territorialen und historischen Grenzen der einzelnen Vogteien älter als die Eroberung und reichten wahrscheinlich bis zu den Zeiten des oberitalienischen Comune (Gemeindewesens) zurück.
Und so bildeten die alten Vogteien, die sich in den heutigen Distretti oder Regierungsbezirken noch erhalten haben, die einzigen historisch-administrativen Einheiten, bis sie am Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem einzigen suveränen Staate, dem Kanton Tessin, vereinigt wurden. Weit längere Dauer hatten im Tessin die lombardischen geistlichen Hoheitsrechte. Erst 1888 entstand das Bistum Lugano, während bis dahin die «Tre Valli» (Leventina, Blenio und Riviera), Brissago und das Val Capriasca von Mailand und der Rest des Kantons von Como abhängig gewesen waren.
Die Errichtung eines eigenen Bistums änderte aber nichts an dem Ritus, der in den einst von Mailand abhängigen Vikariaten immer noch ambrosianisch und in den ehemals unter Como stehenden Kirchen römisch verblieb. Was Graubünden betrifft, kann nicht erwiesen werden, dass das Bergell und die Mesolcina jemals einer andern geistlichen Macht als dem Bistum Chur unterstanden haben. Das Puschlav seinerseits bildete lange Zeit ein Streitobjekt zwischen Chur und Como, bis es im 16. Jahrhundert an Como kam und dann 1869 neuerdings dem Bistum Chur angegliedert wurde. In konfessioneller Hinsicht sind der ganze Kanton Tessin, die Mesolcina und drei Viertel der Bewohner des Puschlav katholisch, reformiert dagegen der bleibende Viertel des Puschlav und das ganze Bergell.
Geographische Lage und geschichtliche Entwicklung bestimmen die Mittelpunkte, die auf die Verkehrs- und die sprachlichen Verhältnisse einen bedeutenden Einfluss auszuüben vermögen. Ein solches Zentrum war für die italienische Schweiz und ist heute noch Mailand, sowie in beschränkterem Umfang auch Como. Für die Bündner Thäler käme in dieser Hinsicht auch noch Chur in Betracht, aber nicht das germanisierte Chur sondern das alte ladinische Chur. Es scheint aber glaubwürdig, dass die grosse Entfernung dieser Stadt und ihre geringe kulturelle Bedeutung sie verhindert haben, auf die sprachlichen Geschicke der südlichen Thäler einzuwirken. Wichtige lokale Zentren für das Tessin sind Bellinzona, Locarno, Lugano und Mendrisio, für das Bergell Chiavenna und für das Puschlav Tirano.
Sehr verwickelt ist noch die Frage nach der ethnischen Abstammung und Zugehörigkeit der unsere Gebiete vor der Eroberung durch die Römer bewohnenden Völkerschaften. Offenbar hatten sich auch im Tessin keltische Stämme niedergelassen, wenn nämlich die Annahme richtig ist, dass Ortsnamen wie Nante (Airolo), Breganzona, Dune (Lugano) und andere Zusammensetzungen mit -dunum, sowie Formen auf -âcum (Cavagnago, Brissago) auf die keltische Sprache zurückgeführt werden dürfen. Es scheint, dass solche charakteristische Namen und besonders die Formen auf -âcum im Einzugsgebiet der Adda wie auch in Graubünden fehlen.
Dagegen treten in allen unseren Landschaften, sowie im nördlichen Graubünden Namen auf -ascu, -a häufig auf, welches Suffix man auf das Ligurische zurückführt. Den gleichen Ursprung scheint auch das Suffix -incu (in den Ortsnamen Landarenca und vielleicht auch Malenco im Veltlin) zu haben, das sich später mit dem germanischen -ingu vermengt hat. (Einige Gelehrten möchten -ascu ebenso wie -incu allerdings auch noch den Kelten zuschreiben). Die alten Schriftsteller erwähnen ferner noch die Lepontier (vergl. Leventina = Lepontina) als Bewohner des Thales von Ossola (Oscela) oder Eschenthales und des heutigen Tessin (oder doch wenigstens von dessen nördlichem Abschnitt).
Auch scheint es, als ob das Veltlin bis zum Comersee von den Rätiern besetzt gewesen sei. Von den Sprachen der Rätier, Lepontier und Ligurer wissen wir aber nichts oder nur sehr Weniges, so dass wird zur Zeit noch darauf verzichten müssen, uns ein klares Bild von all diesen ethnischen Verhältnissen machen und daraus sichere Schlüsse auf die Elemente der heutigen Sprache der lombardisch-alpinen Bewohner vor und zur Zeit des Einfalles der Kelten ziehen zu können. - Was dann die infolge des Zerfalles des römischen Reiches und der Barbareneinfälle neu hinzugekommenen ethnischen Elemente betrifft, liegt kein Grund vor, die südalpinen Landschaften von der übrigen Lombardei getrennt zu betrachten. Wir wollen in dieser Beziehung einzig bemerken, dass man in der italienischen Schweiz keinerlei Spuren von jener germanischen Kolonisationstätigkeit der Walser findet, die im Eschenthal (Ossola), Sesiathal und im Aostathal noch so offenkundige Ueberreste hinterlassen hat. Das deutsche Dorf Bosco im Maggiathal scheint einen blosser Ableger der Deutschen zu bilden, die sich im benachbarten Formazzathal (Pommat) niedergelassen hatten.
3. Dialektgliederung.
Die westlombardischen Dialekte können nach praktischen Gesichtspunkten in eigentliche lombardische und in alpine Mundarten eingeteilt werden. Die ersten finden sich in der Tiefebene und in den Voralpen (inkl. Locarno, sowie das linke Ufer des Tessin und des Langensees in den Bezirken Bellinzona und Locarno), die andern in den Hochthälern der Flussgebiete der Tosa, des Tessin und der Adda, wovon auf bündnerischem Boden das Puschlav und Bergell zum Addagebiet und die Mesolcina zum Tessingebiet entfallen und auf Boden des Kantons Tessin die Landschaften des sog. Sopraceneri gehören.
Die natürlichste Gruppierung ist die folgende, die auf die mundartlichen Eigenheiten und die historische Zugehörigkeit gegründet ist: I. Lombardische Mundarten im eigentlichen Sinn, mit den Unterabteilungen 1) Mendrisio, 2) Lugano, 3) linkes Ufer des Tessin und des Langensees in den Bezirken Bellinzona und Locarno; II. Alpine Mundarten: a) Tessin und Mesolcina mit 4) Locarno (Land; Verzasca, Centovalli und Onsernone), 5) Valle Maggia, 6) Bellinzona, 7) Riviera, 8) Bleniothal, 9) Leventina, 10) Mesolcina; b) Flussgebiet der Adda mit 11) Bergell, 12) Puschlav.
Das hauptsächlichste Unterscheidungsmerkmal zwischen den lombardischen und alpinen Dialekten besteht in der Behandlung des k, g vor a und andern Vokalen. In den alpinen Mundarten wandelt es sich in einen Palatallaut, so z. B. lombard. camp, aber alpin ćamp («Feld»),
oder lombard. gamba = alpin ģamba («Bein»).
Uebrigens stellt die Unterscheidung in lombardische und alpine Dialekte nicht nur ein geographisches, sondern auch ein Klassenverhältnis dar. Die lombardische Gemeinsprache verbreitet sich in den wichtigeren Zentren (auch im alpinen Sprachgebiet) unter den Gebildeten, die sich ihrer fast ausschliesslich bedienen, immer mehr, wobei sich allerdings hie und da die Eigentümlichkeiten des lokalen Dialektes hineinmischen.
Zur Illustration der eben angeführten Einteilung mögen folgende dialektische Merkmale dienen. a) Gemeinsame Merkmale der lombardischen, voralpinen und alpinen Mundarten: Der Laut ö, der dem italienischen Diphthong uo (z. B. in nuovo) entspricht, ist an gewisse Bedingungen gebunden und tritt nur auf, wenn ein -y, ein -i oder ein -u folgte, also lat. novu = ¶