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Hinblick auf die seither erfolgten Verschiebungen der Bevölkerung als zu weit zurückliegend erscheint. Wir haben, um neue Daten zu gewinnen, folgende Tabelle der durchschnittlichen Anzahl der Todesfälle auf je 1000 Bewohner für den Zeitraum 1901-04 berechnet:
Todesfälle auf je 1000 Bewohner | |
---|---|
Basel Stadt | 14.4 |
Neuenburg | 15.5 |
Zürich | 16.5 |
Basel Land | 16.6 |
Solothurn | 16.9 |
Zug | 17.0 |
Thurgau | 17.0 |
Nidwalden | 17.1 |
Genf | 17.1 |
Bern | 17.4 |
Obwalden | 17.6 |
Glarus | 17.6 |
Schaffhausen | 17.6 |
Waadt | 17.9 |
Luzern | 18.0 |
St. Gallen | 18.1 |
Aargau | 18.2 |
Graubünden | 18.4 |
Appenzell A. R. | 18.4 |
Schwyz | 18.6 |
Uri | 19.1 |
Wallis | 20.0 |
Freiburg | 20.1 |
Tessin | 22.0 |
Appenzell I. R. | 22.4 |
Schweiz: | 17.7 |
Die Besserstellung erscheint fühlbar genug, um das Gesamtmittel unter dasjenige von 1871-1890 sinken zu lassen. Es zeigen namentlich die Kantone mit grösseren Städten, die sich die Hebung der öffentlichen Gesundheitspflege haben angelegen sein lassen, weit günstigere Sterblichkeitsziffern. Die extremen Zahlen, die sich 1871 bis 1890 zwischen 19,2 und 29,3 hielten, sind heute zwischen den Rahmen von 14,4 bis 22,4‰ gesunken.
b) Geburtenüberschuss. Der Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle erreicht für die zwölf letztvergangenen Jahre folgende Ziffern:
Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1893 | 23838 | 1896 | 32331 | 1899 | 36881 | 1902 | 38779 |
1894 | 22257 | 1897 | 33679 | 1900 | 30710 | 1903 | 34198 |
1895 | 25226 | 1898 | 32879 | 1901 | 37010 | 1904 | 34010 |
Das Mittel aus 1893-1904 beträgt also 31817 und der Gesamtüberschuss der Geburten über die Todesfälle im gleichen Zeitraum 381798.
Für den 10 jährigen Zeitraum 1895-1904 zeigen die einzelnen Kantone folgenden numerischen Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle:
Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle | |
---|---|
Bern | 77084 |
Zürich | 45889 |
St. Gallen | 23881 |
Waadt | 23324 |
Aargau | 20836 |
Freiburg | 15029 |
Basel Stadt | 14909 |
Solothurn | 14583 |
Luzern | 13267 |
Neuenburg | 12983 |
Wallis | 11503 |
Tessin | 9635 |
Thurgau | 9531 |
Basel Land | 8650 |
Schwyz | 5902 |
Graubünden | 5821 |
Appenzell A. R. | 4721 |
Schaffhausen | 3769 |
Uri | 2847 |
Zug | 2637 |
Genf | 2395 |
Glarus | 1947 |
Nidwalden | 1698 |
Obwalden | 1421 |
Appenzell I. R. | 1391 |
Für die ganze Schweiz beträgt der Gesamtüberschuss 335653 und das jährliche Mittel 33565, oder mit andern Worten: auf je zwei jährliche Todesfälle entfallen pro Jahr drei Geburten.
St. Gallen steht der Gesamtbevölkerung nach hinter der Waadt zurück, übertrifft sie dagegen mit der Ziffer seines Geburtenüberschusses; ebenso zeigt der Kanton Solothurn, der 40000 Bewohner weniger zählt als der Kanton Genf, einen 7 mal grösseren Geburtenüberschuss als dieser letztere, der selbst von den nur 20000-25000 Bewohner zählenden Kantonen Uri und Zug überflügelt wird. Für den Zeitraum 1871 bis 1904 weisen die einzelnen Jahre auf je 1000 Bewohner folgenden Geburtenüberschuss über die Todesfälle auf:
Jahr | Jahr | Jahr | |||
---|---|---|---|---|---|
1871 | 1.4 | 1876 | 8.7 | 1881 | 7.4 |
1872 | 7.6 | 1877 | 8.6 | 1882 | 6.9 |
1873 | 7.0 | 1878 | 8.0 | 1883 | 8.1 |
1874 | 8.1 | 1879 | 8.0 | 1884 | 8.1 |
1875 | 7.8 | 1880 | 7.7 | 1885 | 6.5 |
Mittel 1871/75: | 6.4 | 1876/80 | 8.2 | 1881/85 | 7.4 |
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Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1886 | 7.1 | 1891 | 7.4 | 1896 | 10.2 | 1901 | 11.1 |
1887 | 7.7 | 1892 | 8.6 | 1897 | 10.5 | 1902 | 11.5 |
1888 | 7.8 | 1893 | 7.8 | 1898 | 10.2 | 1903 | 10.1 |
1889 | 7.3 | 1894 | 7.2 | 1899 | 11.3 | 1904 | 9.9 |
1890 | 5.7 | 1895 | 8.0 | 1900 | 9.3 | ||
Mittel 1886/90: | 7.1 | 1891/95 | 7.8 | 1896/1900 | 10.3 | 1901/04 | 10.6 |
Wenn man von dem ausnahmsweise Verhältnisse zeigenden Jahr 1871 absieht, sinkt das jährliche Mittel des Geburtenüberschusses nur einmal unter 6‰, und zwar im Jahr 1890, das durch starkes Auftreten der Influenza charakterisiert erscheint. Seither hat sich dann eine beachtenswerte Verbesserung der Ziffern eingestellt, und seit 1896 wird die als ausnahmsweise gross betrachtete Ziffer von 1876 alljährlich regelmässig überholt. Von 7,3‰ für den Zeitraum 1871-1890 ist der Geburtenüberschuss für die folgenden 14 Jahre auf 9,5‰ angestiegen. Um neuere Zahlen zu erhalten, haben wir in folgender Tabelle für die einzelnen Kantone den Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle auf je 1000 Bewohner im Jahr 1904 berechnet:
Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle auf je 1000 Bewohner | |
---|---|
Genf | 1.4 |
Glarus | 4.0 |
Graubünden | 6.4 |
Waadt | 7.8 |
Schaffhausen | 8.2 |
Tessin | 8.4 |
Neuenburg | 8.6 |
Zürich | 9.0 |
Schwyz | 9.2 |
Thurgau | 9.3 |
Appenzell A. R. | 9.9 |
Zug | 10.5 |
Luzern | 10.7 |
St. Gallen | 10.8 |
Wallis | 10.9 |
Freiburg | 11.0 |
Aargau | 11.2 |
Basel Land | 11.4 |
Basel Stadt | 11.7 |
Appenzell I. R. | 11.8 |
Obwalden | 12.0 |
Bern | 12.2 |
Solothurn | 14.0 |
Nidwalden | 14.1 |
Uri | 14.6 |
Das Mittel für die ganze Schweiz beträgt für 1904: 9,9‰. Für den von der eidgenössischen Statistik bearbeiteten Zeitraum 1871-1890 hatten die Extreme zwischen 0,1 für Genf und 10,7 für Basel Land geschwankt.
Dass der Geburtenüberschuss für die Bürger des Wohnkantones geringer ist als für die Bürger anderer Kantone und für die Ausländer, kommt daher, weil sich die beiden letztgenannten Volkselemente zum guten Teil aus Eingewanderten rekrutieren, die den lebenskräftigsten Altersklassen angehören. Genf erscheint als der einzige Kanton, in dem die Geburtenziffer der Kantonsbürger geringer ist als deren Sterblichkeitsziffer: 16‰ Lebendgeburten gegen 24‰ Todesfälle im Zeitraum 1871-1890 (die gleiche Erscheinung zeigt sich auch für die folgenden Jahre). Basel Stadt, das in dieser Beziehung Genf am nächsten steht, weist einen sehr schwachen Geburtenüberschuss seiner Bürger auf.
c) Geschlecht und Alter. Mit Bezug auf die Sterblichkeitsverhältnisse stellt sich das weibliche Geschlecht etwas günstiger als das männliche, obwohl sich der Unterschied mit der Zeit auszugleichen scheint. Auf je 100 Todesfälle beim männlichen Geschlecht entfielen 1871-1880 je 88, während der folgenden 10 Jahre je 91 und 1900-1904 je 96 Todesfälle beim weiblichen Geschlecht. Mit Bezug auf das Alter bezahlen die beiden Geschlechter dem Tod einen sehr unregelmässigen Tribut. Folgendes sind für den Zeitraum 1900-04 die jährlichen Mittelzahlen der Todesfälle (exkl. die Totgeburten) nach dem Geschlecht und dem Alter:
Altersklassen | Todesfälle | ||
---|---|---|---|
Männliches Geschlecht | Weibliches Geschlecht | Auf je 100 Frauen starben Männer: | |
Weniger als ein Monat | 3014 | 2260 | 136 |
1-11 Monate | 4295 | 3567 | 120 |
1-4 Jahre | 1968 | 1906 | 103 |
5-14 Jahre | 1005 | 1069 | 94 |
15-19 Jahre | 625 | 761 | 82 |
20-29 Jahre | 1685 | 1805 | 93 |
30-39 Jahre | 1795 | 1798 | 100 |
40-49 Jahre | 2277 | 1780 | 128 |
50-59 Jahre | 342 | 2767 | 121 |
60 Jahre u. mehr | 10726 | 11889 | 90 |
Die kleinen Knaben im Alter von weniger als einem Jahr sind schwieriger am Leben zu erhalten als die gleichalterigen Mädchen und sterben im Verhältnis von 125 (und während der ersten Lebensmonate von noch mehr) zu 100. Bis zum Alter von 5 Jahren gleichen sich die Sterblichkeitsziffern für beide Geschlechter aus, worauf sie bis zum 20. Altersjahr für das männliche Geschlecht sich günstiger gestalten, da viele junge Mädchen im Alter von 15 bis 20 Jahren der Tuberkulose zum Opfer fallen. Auch im Alter von 20-30 Jahren stellt sich das Verhältnis für die Männer günstiger, was zum Teil davon herrühren mag, dass viele junge Frauen der Mutterschaft erliegen. Während sich dann zwischen 30 und 40 Jahren das numerische Verhältnis bei beiden Geschlechtern ausgleicht, sterben im spätern Alter viel mehr Männer als Frauen, und zwar im Verhältnis von 128 und 121 zu je 100 während der beiden Dekaden von 40-50 und von 50-60 Jahren. Mit Bezug auf die Todesfälle von Greisen geht aus unserer Zusammenstellung hervor, dass auf je 9 Männer 10 Frauen sterben. Das 60. Altersjahr erreichen oder überleben von den Männern 35% und von den Frauen 40%.