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Geburten dagegen deren 65 (70 für die Knaben und 60 für die Mädchen). Für 1900-1904 betragen diese Zahlen 34 bezw. 55. Wie vorauszusehen, kommen auch bei den Mehrgeburten zahlreichere Totgeburten vor als bei einfacher Niederkunft. Das Verhältnis steigt bei den Zwillingsgeburten bis 96‰ und bei den Drillingsgeburten bis auf 219‰.
e) Verteilung der Geburten nach dem Geschlecht. Im Durchschnitt werden in der Schweiz auf je 100 Mädchen 106 Knaben geboren. Diese Zahl darf als ziemlich konstant betrachtet werden, da während der in Betracht fallenden 20 jährigen Periode das Maximum 1074 und das Minimum 104,9 betragen hat. (Die Genfer Aufzeichnungen hatten für den Zeitraum von 1695 bis 1791 ein Mittel von 103,8 ergeben). Für die ausserehelichen Geburten sinkt diese Verhältniszahl auf 102 oder 103. Das Ueberwiegen der männlichen Geburten macht sich in allen Kantonen bemerklich und schwankt zwischen 109 für Obwalden und Glarus und 103 für Basel Stadt.
f) Heimat der Lebendgeborenen. Die Verteilung der Lebendgebornen ergibt für den in Betracht fallenden 20jährigen Zeitraum 75% Bürger des Wohnkantons, 16 Bürger eines anderen Kantones und 9 Ausländer. Von Interesse sind dabei die Einzelzahlen der verschiedenen Kantone, weil sie einen der hauptsächlichsten Faktoren darstellen, durch die in unserem Land die Vermischung der Rassen bedingt wird.
Auf je 100 Lebendgeborene entfielen: | Bürger des Wohnkantons | Bürger eines andern Kantons | Ausländer |
---|---|---|---|
Wallis | 95 | 2 | 3 |
Appenzell I. R. | 89 | 9 | 2 |
Bern | 89 | 8 | 3 |
Aargau | 88 | 9 | 3 |
Luzern | 86 | 12 | 2 |
Schwyz | 86 | 10 | 4 |
Freiburg | 85 | 14 | 1 |
Nidwalden | 85 | 10 | 5 |
Graubünden | 83 | 8 | 9 |
Uri | 81 | 14 | 5 |
Obwalden | 81 | 14 | 5 |
Tessin | 79 | 2 | 19 |
Waadt | 75 | 18 | 7 |
Glarus | 74 | 21 | 5 |
Solothurn | 70 | 26 | 4 |
Appenzell A. R. | 70 | 25 | 5 |
Basel Land | 70 | 21 | 9 |
Schaffhausen | 70 | 15 | 15 |
St. Gallen | 67 | 23 | 10 |
Zürich | 67 | 19 | 14 |
Thurgau | 66 | 21 | 13 |
Zug | 61 | 35 | 4 |
Neuenburg | 42 | 49 | 9 |
Genf | 30 | 27 | 43 |
Basel Stadt | 19 | 39 | 42 |
Diese Tabelle stimmt im allgemeinen mit derjenigen der Verteilung der Bewohner jedes einzelnen Kantons nach ihrer Heimat überein. Zu beachten bleibt aber, dass die Anzahl der Geburten von Bürgern des Wohnkantones in den beiden Städtekantonen Genf und Basel Stadt sehr stark hinter der gesamten Anzahl der Kantonsbürger zurückbleibt (30 und 19% Geburten gegen 38 und 30% der bürgerlichen Bevölkerung). Diese Erscheinung erklärt sich aus der sehr geringen Geburtenziffer der Bürger dieser beiden Kantone.
Ganz allgemein gesprochen, zeigen die in irgend einem Kanton niedergelassenen Schweizerbürger aus einem andern Kanton und auch die Ausländer eine höhere Geburtenziffer als das autochthone Bevölkerungselement des betreffenden Kantones. Es mag dies aus folgender Tabelle ersehen werden, die für den Zeitraum 1871-1890 die Anzahl der Geburten auf je 1000 Köpfe der verschiedenen Volkselemente angibt:
Geburten auf je 1000 Köpfe | Bürger des Wohnkantones | Bürger eines andern Kantones | Ausländer |
---|---|---|---|
Schweiz | 26.8 | 29.8 | 31.0 |
Basel Stadt | 17.8 | 30.4 | 34.2 |
Genf | 16.0 | 22.3 | 22.4 |
Diese Erscheinung trifft auch auf die ausserehelichen Geburten zu:
Ausserehelichen Geburten | Bürger des Wohnkantones | Bürger eines andern Kantones | Ausländer |
---|---|---|---|
Schweiz | 1.0 | 1.8 | 2.7 |
Basel Stadt | 0.6 | 3.0 | 4.4 |
Genf | 0.9 | 3.1 | 2.6. |
Man sieht zugleich, dass die durchschnittliche Anzahl der illegitimen Geburten bei den Bürgern von Genf und Basel Stadt kleiner ist als das Mittel für die ganze Schweiz und dass die wenig günstige Stellung der beiden Kantone in der Statistik der ausserehelichen Geburten ausschliesslich den Eingewanderten aus andern Kantonen und aus dem Ausland zugeschrieben werden muss. Wir haben bereits bemerkt, dass die Geburtenziffer der in der Schweiz niedergelassenen Ausländer 31‰ beträgt. Auf die einzelnen Nationalitäten verteilt, ist sie 35,9‰ für die Italiener, 34,6 für die Oesterreicher, 32,7 für die Reichsdeutschen, 24 für die Franzosen und 20,9 für die übrigen Ausländer.
3. Sterblichkeit.
a) Todesfälle. Verglichen mit der Gesamtheit der Bevölkerung zeigt die Anzahl der Todesfälle eine Tendenz zur Abnahme. Dies beweist, dass die hygienischen Vorbeugungsmassregeln und Schutzeinrichtungen nach und nach die Bedingungen für eine Verlängerung des Lebens günstiger gestalten. Folgende Tabelle gibt die Gesamtzahlen der Todesfälle (exkl. die Totgeburten) im Zeitraum 1871-1904:
Die hohe Ziffer des Jahres 1871, die seither trotz der beträchtlichen Vermehrung der Bevölkerung sich nie mehr wiederholt hat, muss zum Teil den Infektionskrankheiten zugeschrieben werden, die von den französischen Internierten in unser Land mitgebracht worden waren. Der Rückgang der Sterbefälle von 28,8 auf 17,6‰ zeigt eine Verbesserung von einem vollen Viertel zwischen den beiden extremen Jahrfünfen an. In diesem Rückgang der Sterbefälle liegt zusammen mit dem Geburtenüberschuss und dem Ueberschuss der Einwanderung einer der Hauptfaktoren für die Zunahme der Bevölkerung.
Unsere Karte der Sterblichkeit in der Schweiz verdient eine besondere Erklärung, weil die Verhältniszahlen für verschiedene Bezirke als bedeutend zu hoch erscheinen. Dies trifft z. B. zu für die Bezirke Diessenhofen und Linkes Ufer (Genf), in denen sich kantonale Krankenhäuser und Asyle mit einer weit über das Mittel hinausgehenden Sterblichkeitsziffer befinden. Seit 1891 werden die Sterbefälle in der Gemeinde gezählt, in welcher der Verstorbene zuletzt niedergelassen war, welches Verfahren dem eben genannten Uebelstand in der statistischen Darstellung abhilft.
Die eidgenössische Statistik hat bis jetzt Mittelzahlen blos für den Zeitraum 1871-1890 aufgestellt, welcher mit ¶
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Hinblick auf die seither erfolgten Verschiebungen der Bevölkerung als zu weit zurückliegend erscheint. Wir haben, um neue Daten zu gewinnen, folgende Tabelle der durchschnittlichen Anzahl der Todesfälle auf je 1000 Bewohner für den Zeitraum 1901-04 berechnet:
Todesfälle auf je 1000 Bewohner | |
---|---|
Basel Stadt | 14.4 |
Neuenburg | 15.5 |
Zürich | 16.5 |
Basel Land | 16.6 |
Solothurn | 16.9 |
Zug | 17.0 |
Thurgau | 17.0 |
Nidwalden | 17.1 |
Genf | 17.1 |
Bern | 17.4 |
Obwalden | 17.6 |
Glarus | 17.6 |
Schaffhausen | 17.6 |
Waadt | 17.9 |
Luzern | 18.0 |
St. Gallen | 18.1 |
Aargau | 18.2 |
Graubünden | 18.4 |
Appenzell A. R. | 18.4 |
Schwyz | 18.6 |
Uri | 19.1 |
Wallis | 20.0 |
Freiburg | 20.1 |
Tessin | 22.0 |
Appenzell I. R. | 22.4 |
Schweiz: | 17.7 |
Die Besserstellung erscheint fühlbar genug, um das Gesamtmittel unter dasjenige von 1871-1890 sinken zu lassen. Es zeigen namentlich die Kantone mit grösseren Städten, die sich die Hebung der öffentlichen Gesundheitspflege haben angelegen sein lassen, weit günstigere Sterblichkeitsziffern. Die extremen Zahlen, die sich 1871 bis 1890 zwischen 19,2 und 29,3 hielten, sind heute zwischen den Rahmen von 14,4 bis 22,4‰ gesunken.
b) Geburtenüberschuss. Der Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle erreicht für die zwölf letztvergangenen Jahre folgende Ziffern:
Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1893 | 23838 | 1896 | 32331 | 1899 | 36881 | 1902 | 38779 |
1894 | 22257 | 1897 | 33679 | 1900 | 30710 | 1903 | 34198 |
1895 | 25226 | 1898 | 32879 | 1901 | 37010 | 1904 | 34010 |
Das Mittel aus 1893-1904 beträgt also 31817 und der Gesamtüberschuss der Geburten über die Todesfälle im gleichen Zeitraum 381798.
Für den 10 jährigen Zeitraum 1895-1904 zeigen die einzelnen Kantone folgenden numerischen Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle:
Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle | |
---|---|
Bern | 77084 |
Zürich | 45889 |
St. Gallen | 23881 |
Waadt | 23324 |
Aargau | 20836 |
Freiburg | 15029 |
Basel Stadt | 14909 |
Solothurn | 14583 |
Luzern | 13267 |
Neuenburg | 12983 |
Wallis | 11503 |
Tessin | 9635 |
Thurgau | 9531 |
Basel Land | 8650 |
Schwyz | 5902 |
Graubünden | 5821 |
Appenzell A. R. | 4721 |
Schaffhausen | 3769 |
Uri | 2847 |
Zug | 2637 |
Genf | 2395 |
Glarus | 1947 |
Nidwalden | 1698 |
Obwalden | 1421 |
Appenzell I. R. | 1391 |
Für die ganze Schweiz beträgt der Gesamtüberschuss 335653 und das jährliche Mittel 33565, oder mit andern Worten: auf je zwei jährliche Todesfälle entfallen pro Jahr drei Geburten.
St. Gallen steht der Gesamtbevölkerung nach hinter der Waadt zurück, übertrifft sie dagegen mit der Ziffer seines Geburtenüberschusses; ebenso zeigt der Kanton Solothurn, der 40000 Bewohner weniger zählt als der Kanton Genf, einen 7 mal grösseren Geburtenüberschuss als dieser letztere, der selbst von den nur 20000-25000 Bewohner zählenden Kantonen Uri und Zug überflügelt wird. Für den Zeitraum 1871 bis 1904 weisen die einzelnen Jahre auf je 1000 Bewohner folgenden Geburtenüberschuss über die Todesfälle auf:
Jahr | Jahr | Jahr | |||
---|---|---|---|---|---|
1871 | 1.4 | 1876 | 8.7 | 1881 | 7.4 |
1872 | 7.6 | 1877 | 8.6 | 1882 | 6.9 |
1873 | 7.0 | 1878 | 8.0 | 1883 | 8.1 |
1874 | 8.1 | 1879 | 8.0 | 1884 | 8.1 |
1875 | 7.8 | 1880 | 7.7 | 1885 | 6.5 |
Mittel 1871/75: | 6.4 | 1876/80 | 8.2 | 1881/85 | 7.4 |
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