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Gesamtzahl der 1900 in der Schweiz wohnenden Bürger jedes einzelnen Kantones.
Kanton | Total aller Bürger | davon wohnen nicht im Heimatkanton % |
---|---|---|
Bern | 662804 | 23 |
Zürich | 305703 | 15 |
Aargau | 251665 | 31 |
Waadt | 222199 | 14 |
St. Gallen | 202563 | 19 |
Luzern | 153747 | 23 |
Freiburg | 122427 | 14 |
Tessin | 114498 | 8 |
Thurgau | 113921 | 37 |
Wallis | 109475 | 6 |
Solothurn | 90134 | 27 |
Graubünden | 89836 | 11 |
Neuenburg | 72396 | 21 |
Basel Land | 62848 | 29 |
Schwyz | 58415 | 25 |
Appenzell A. R. | 55648 | 31 |
Genf | 47632 | 9 |
Schaffhausen | 42188 | 36 |
Glarus | 34524 | 29 |
Basel Stadt | 34207 | 15 |
Uri | 19381 | 19 |
Zug | 19196 | 28 |
Appenzell I. R. | 17458 | 32 |
Obwalden | 14843 | 17 |
Nidwalden | 14311 | 28 |
Schweiz: | 2932019 | 21 |
Gemeinden des Kantons. Wenig bekannt ist im Allgemeinen die Gesamtzahl der Bürger jedes einzelnen Kantones, die von der Gesamteinwohnerzahl der Kantone erheblich abweicht und sich zusammensetzt aus den daheim, d. h. im eigenen Kanton, und den anderswo, d. h. in andern schweizerischen Kantonen, wohnenden Bürgern. Wir geben daher in vorstehender Tabelle diese Gesamtzahlen der Bürger jedes einzelnen Kantones und fügen den Prozentsatz der ausserhalb ihres Heimatkantones niedergelassenen Bürger bei.
Wie man sieht, weicht die Reihenfolge der Kantone mit Bezug auf die Anzahl ihrer Bürger erheblich von derjenigen mit Bezug auf die Gesamtbevölkerung ab. Die Verhältniszahlen der in andern Kantonen niedergelassenen Bürger eines Kantons sind für die Kantone der deutschen Schweiz weitaus grösser als für die übrigen Landesgegenden. Alle rein französisch sprechenden Kantone, sowie Freiburg, Wallis, Tessin und sogar Graubünden stehen in dieser Beziehung weit hinter dem Gesamtmittel für die Schweiz zurück. Bedenkt man, dass der Kanton Bern 70000 Bürger mehr hat als er Einwohner zählt, so lässt sich sein gewichtiger Einfluss auf alle schweizerischen Angelegenheiten besser begreifen. Die Anzahl dieser Berner Bürger kommt beinahe der Summe der Bürger der 15 in unserer Tabelle an letzter Stelle aufgeführten Kantone gleich.
c) Die in einem andern als ihrem Heimatskanton wohnenden Schweizerbürger stellten 1850 66‰ der Gesamtbevölkerung dar, welches Verhältnis dann bei jeder folgenden Zählung zugenommen hat: 1860, 90‰;
1870, 110‰;
1880, 133‰;
1888, 151‰;
1900, 184‰. Die in dieser Hinsicht zwischen den einzelnen Kantonen sich offenbarenden grossen Unterschiede erklären sich aus ihrer geographischen und materiellen Lage, aus der Anziehungskraft der einzelnen Kantonshauptorte, dem Aufschwung der verschiedenen Industrien etc. Ihrer Lage jenseits bedeutender Alpenketten haben es der Tessin und das Wallis zuzuschreiben, dass sie von der Einwanderung von Schweizern aus andern Kantonen noch am wenigsten verspürt haben.
Die Reihenfolge der Kantone nach der prozentualen Anzahl der in ihnen wohnenden Schweizerbürger anderer Kantone ist folgende:
‰ | |
---|---|
Tessin | 24 |
Wallis | 29 |
Graubünden | 88 |
Bern | 91 |
Appenzell I. R. | 103 |
Aargau | 115 |
Uri | 135 |
Luzern | 143 |
Freiburg | 144 |
Schwyz | 152 |
Obwalden | 157 |
Nidwalden | 166 |
Schaffhausen | 168 |
Glarus | 192 |
Waadt | 210 |
Zürich | 231 |
Thurgau | 232 |
St. Gallen | 232 |
Basel Land | 239 |
Appenzell A. R. | 253 |
Genf | 274 |
Solothurn | 307 |
Basel Stadt | 361 |
Zug | 370 |
Neuenburg | 446 |
Zu bemerken ist, dass die beiden Kantone Neuenburg und Genf noch eine weit stärkere Proportion aufweisen würden, wenn sie durch ihre Gesetzgebung die Einbürgerung der Schweizer nicht in weitgehendem Mass erleichtert hätten. Unter den am meisten von den Bürgern anderer Kantone überschwemmten Ständen befinden sich nicht blos diejenigen mit bedeutenden Städten, sondern z. B. auch Zug, Basel Land und Thurgau. Immerhin bleibt aber die Anziehungskraft der Städte als wichtiger Faktor.
Die Anzahl der in den 19 Städten über 10000 Ew. angesiedelten Schweizer aus andern Kantonen betrug 1850 noch 52931, 1870 schon das doppelte (103769) und 1900 schon beinahe das fünffache (238427). Die Extreme sind die Stadt Bern mit 221‰ und La Chaux de Fonds mit 518‰. Neuenburg nähert sich mit 483‰ der Hälfte. Das Mittel für alle 19 Städte beträgt 321‰, d. h. nahezu ⅓ ihrer Gesamtbevölkerung. Im Jahr 1900 zählten der Kanton Tessin auf 265 Gemeinden deren 157 und der Kanton Wallis auf 166 Gemeinden deren 77, in denen kein einziger Schweizer aus einem andern Kanton sich niedergelassen hatte. Andererseits finden wir einige Gemeinden, in denen das kantonsfremde Element sogar noch die Proportion für La Chaux de Fonds übersteigt, wie Derendingen (Solothurn) mit 67%, Cham (Zug) mit 64%, Obergerlafingen (Solothurn) und Vaumarcus (Neuenburg) mit je 63%.
Es ist von Interesse, den neuen Wohnort der in einen andern Kanton des Landes ausgewanderten Bürger jedes einzelnen Kantones festzustellen. Dabei ist es eine ¶
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bekannte Tatsache, dass der fern von seiner Heimatgemeinde in einem andern Kanton Wohnende seinen Heimatort oft gar nie gesehen hat. Wir wollen daher diese in andern Kantonen Niedergelassenen in folgendem in der offiziellen Reihenfolge der Kantone und unter Abrundung der betreffenden Zahlen anführen.
1. Zürich: 44000 (davon 7400 in St. Gallen, 5700 in Bern, 5800 im Thurgau, 4000 im Aargau, 3300 in Basel Stadt, 2800 in der Waadt, 2300 in Schaffhausen, je 1000-1600 in Luzern, Neuenburg, Genf, Graubünden, Appenzell A. R., Glarus und Solothurn).
2. Bern: 151000 (davon 33800 in Neuenburg, 27300 in der Waadt, 19500 in Solothurn, 12000 in Zürich, 10400 in Freiburg, je 3000-8000 im Aargau, in Genf, Basel Stadt, Luzern, Basel Land, Thurgau und St. Gallen).
3. Luzern: 35000 (davon 6000 in Zürich, je 3000-4000 im Aargau und in Bern, je 2000-3000 in Zug, Solothurn, Basel Stadt und St. Gallen, je 1000 bis 2000 in Schwyz, Freiburg, Thurgau und Waadt).
4. Uri: 3700 (davon 700 in Schwyz und 600 in Luzern).
5. Schwyz: 14500 (davon 5000 in Zürich, 2500 in St. Gallen, je 1000 in Zug und Luzern).
6. Obwalden: 2500 (davon je 500-600 in Luzern und Nidwalden).
7. Nidwalden: 4000 (davon 1150 in Luzern und 650 in Obwalden).
8. Glarus: 10000 (davon je 3000 in St. Gallen und Zürich, 600 in Bern).
9. Zug: 5300 (davon 1700 in Zürich, 800 in Schwyz).
10. Freiburg: 17000 (davon 7000 in der Waadt, 3000 in Neuenburg, 2700 in Genf, 2500 in Bern).
11. Solothurn: 24500 (davon 8300 in Bern, 3600 in Basel Stadt, 2400 in Basel Land, 2200 in Zürich, je 1400 im Aargau und in Neuenburg).
12. Basel Stadt: 5200 (davon je etwa 1000 in Zürich, Basel Land und Bern).
13. Basel Land: 18000 (davon 10000 in Basel Stadt, 2000 in Bern, 1600 in Zürich, 1000 in Solothurn).
14. Schaffhausen: 15000 (davon 7400 in Zürich, je 1000-1300 in Bern, St. Gallen und Thurgau).
15. Appenzell A. R.: 17000 (davon 10000 in St. Gallen, 2300 in Zürich, 1700 im Thurgau).
16. Appenzell I. R.: 5700 (davon 3200 in St. Gallen, 1500 in Appenzell A. R.).
17. St. Gallen: 39000 (davon 11000 in Zürich, je 6800 in Appenzell A. R. und Thurgau, je 1000 bis 2000 in Basel Stadt, Glarus und Bern).
18. Graubünden: 9500 (davon 2400 in St. Gallen, 2000 in Zürich).
19. Aargau: 79000 (davon 26000 in Zürich, 11000 in Bern, 7600 in Basel Stadt, je 4000-5000 in St. Gallen, Solothurn und Luzern, 3800 in Basel Land, 3500 in der Waadt, 2500 im Thurgau, 2000 in Neuenburg, 1900 in Zug, 1600 in Genf).
20. Thurgau: 42000 (davon 15400 in St. Gallen, 13000 in Zürich, 2400 in Bern, 2000 in Appenzell A. R., je 1000-2000 in Basel Stadt und Schaffhausen).
21. Tessin: 9700 (davon je 1100-1400 in Bern, Graubünden, Waadt und Neuenburg).
22. Waadt: 31000 (davon 14000 in Genf, 8200 in Neuenburg, 3600 in Bern, 1900 in Freiburg).
23. Wallis: 6700 (davon 3500 in der Waadt, 1600 in Genf).
24. Neuenburg: 15600 (davon 6200 in Bern, 4500 in der Waadt, 2500 in Genf).
25. Genf: 4000 (davon 2000 in der Waadt, 700 in Neuenburg).
Die grossen Zahlen betreffen ausnahmslos das wichtigste der benachbarten Attraktionszentren. Um abzukürzen, haben wir im Allgemeinen die Zahlen unter 1000 weggelassen.
Eine den Bevölkerungsaustausch innerhalb der Schweiz zeigende Tabelle der eidgenössischen Statistik über die kantonsweise Zahl der in der Schweiz geborenen Einwohner und der in der Schweiz wohnenden Gebürtigen desselben Kantones beweist, dass blos 8 Kantone einen Ueberschuss der Einwanderung aus andern Kantonen haben, während in allen übrigen Kantonen die Auswanderung ihrer Angehörigen nach andern Gegenden der Schweiz überwiegt. Auf je 100 Gebürtige kommen ¶