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Zähne von Placodus Andriani, eines altertümlichen Reptiles, von dem man die Schildkröten abstammen lässt, gesammelt. Die oberen Dolomite des Muschelkalkes oder sog. Kaistenschichten endlich enthalten blos einen ärmlichen Abklatsch der Fauna des Wellendolomites.
In der mediterranen oder alpinen Provinz oder Fazies der Trias ist der Muschelkalk durch sehr mächtige dolomitische Kalkbänke vertreten, die sich im südlichen Tessin, am Monte San Salvatore etc. zeigen. Eine ähnlich reiche Fauna wie im italienischen Tirol und in den Umgebungen von Varenna (Esino, Perledo) am Ostufer des Comersees ist aber auf Schweizer Boden nicht zu Tage getreten. Fossilführender alpiner Muschelkalk ist dagegen als Fortsetzung der gleichwertigen Schichten der bairischen Alpen in der Kette des Rätikon und ferner in den isolierten sog. Klippen (Umgebungen von Iberg, Giswilerstock etc.) vorhanden, doch sind seine Faunenreste noch wenig bekannt.
γ) Der Keuper führt blos im Jura und in der subherzynischen Kliffküste am Nordfuss der Rheintafel (oberrheinischen Meseta) und des Randen Fossilien. In den Alpen fehlt er meistens oder ist er, wenn vorhanden, blos durch Gipse und Rauhwacken vertreten, über denen marine Schichten mit einer der Juraformation vorangehenden Fauna folgen. Wir betrachten zunächst den Keuper der germanischen Provinz oder Fazies, wie er im Norden der Schweiz erscheint. Er ist durch seine fossile Flora, (Neue Welt; vergl. den Art. Fossile Flora) bekannter geworden als durch seine Fauna.
Doch enthält seine Sohle, d. h. die sog. Lettenkohle, in der «Schambelen» an der Strasse von Brugg nach Mülligen zahlreiche Reste von Fischen und Reptilien, sowie eine kleine Acephalenfauna, die von Moesch beschrieben worden sind. Er nennt von dieser Lokalität einen Ganoiden (Amblypterus decipiens), mehrere Selachier (Hybodus und Acrodus) mit einem Cestracioniden (Palaeobates angustissimus), einen Dipneusten oder Lurchfisch (Ceratodus Kaupi), zwei Teleostier der Gattung Saurichthys, den seit dem Muschelkalk auftretenden Nothosaurus mirabilis und einen Riesenbatrachier (Mastodonsaurus Jaegeri), der aus dem Keuper von Württemberg gut bekannt ist.
Die den Keuper in der Umgebung von Gansingen abschliessende dolomitische Schicht umschliesst eine kleine Molluskenfauna, die einer Spezialstudie wert wäre. Sie ist eine Fortsetzung der im Dach des Muschelkalkes in einer analogen Gesteinsart eingeschlossenen Fauna von Kaisten. Moesch nennt davon mehrere monomyarische Acephalen (Ostrea, Avicula), dann Myophoria, Corbula und Anoplophora und endlich einige Gastropoden der Gattungen Ampullina, Turbonilla etc. Ungefähr im nämlichen Niveau liegt weiter westlich, in den Umgebungen von Basel und Liestal, das sog. «bonebed», das in Schwaben zahlreiche Reste von Wirbeltieren enthält. In Niederschönthal bei Liestal hat Gressly im Bett der Ergolz Knochen eines riesigen Reptiles entdeckt, das von Rütimeyer vorläufig Gresslyosaurus ingens benannt worden ist und einen Dinosaurier darstellt, den man mit Zanclodon und Dimodosaurus vergleichen könnte.
Die gleiche Bone-bedschicht findet sich auch am Fuss der Vogesen, nördlich Belfort, und im Berner und Solothurner Jura wieder und ist im Tunnel von Glovelier von Mathey ausgebeutet worden, der hier die ganze Serie der diesem Niveau in Schwaben und anderswo eigentümlichen Fossilien gesammelt hat. Darnach scheint diese Schicht in die Stufe des Rät eingereiht werden zu müssen. Die Fischreste des Tunnels von Glovelier gehören den Gattungen Saurichthys. Hybodus, Acrodus, Gyrolepis, Lepidotus (Sargodon), Tetragonolepis, Dapedius und Nemacanthus an. Auch die den stegocephalen Batrachiern zugehörige Gattung Trematosaurus ist an dieser Stelle in Gestalt von Kiefern und Wirbeln gefunden worden.
In der ganzen Kette der romanischen Präalpen, am Ufer des Thunersees (Spiez) und im Rätikon erscheint der obere Keuper in Gestalt von dunkeln und stellenweise korallogenen Kalksteinen, die man zur Stufe des Rät zusammengefasst hat. Ihre Fauna zeigt schon Anklänge an die jurassische Tierwelt, umfasst aber doch noch zahlreiche ihr eigentümliche Arten, die ihr ein besonderes Gepräge verleihen. Aus den Umgebungen von Thun nennt C. von Fischer-Ooster (1869) vereinzelte Zähne und Schuppen von sechs Fischen, worunter sich ein Dipneuste (Ceratodus sp.), ein Teleostier (Saurichthys acuminatus) und Ganoiden (Sargodon tomicus, Dapedius sp. div.) befinden; ferner einen Kruster (wahrscheinlich Mecochirus?), zwei Serpula, einen Kephalopoden (wahrscheinlich Stephanoceras), 9 ziemlich kleine Gastropoden, 78 Acephalenarten aus sehr verschiedenen Gattungen (darunter alle die noch zu nennenden Leitfossilien des Rät der Waadtländer Alpen). 6 Arten von Brachiopoden, 6 Echinoiden (Hemicidaris und Cidaris), zwei Crinoiden (Pentacrinus bavaricus und P. tuberculatus), eine Koralle (Calamophyllia Longobardica) und eine Bryozoenart. E. Renevier zählt (1890) aus dem Rät am Ufer der Grande Eau 26 Arten von Fossilien auf, worunter eine Koralle (Calamophyllia Longobardica), einen sehr häufig vorkommenden Brachiopoden (Terebratula gregaria), drei Gastropoden und mehrere Acephalen (eine Pleuromya, Cardita Austriaca, Cardium Raeticum, Avicula contorta, Plicatula intustriata, Placunopsis Alpina). Aus den Umgebungen von Montreux, Villeneuve, Aigle, sowie am Moléson und Mont Folly haben Favre und Schardt 6 Fische der Gattungen Sphenodus, Sargodon, Colobodus und Saurichthys, ferner 45 Acephalenarten und 3 Brachiopoden, sowie endlich Pentacrinus Bavaricus und Calamophyllia Longobardica bestimmen können. Die Schichten mit Avicula contorta oder Kössenerschichten finden sich auch in den bairischen Alpen und in der Lombardei wieder.
c) Jura.
α) Lias.
Die Tierreste des Lias gehören fast alle marinen Formen an und sind sehr zahlreich, weil diese Faunen im ganzen Europa nördlich der Alpen (angloschwäbische Provinz) rasch und gleichförmig aufeinanderfolgen. In der Schweiz zeigen sie daher nur wenige bemerkenswerte Eigentümlichkeiten. Die älteste Liasfauna der Schweiz, die der Zone des Psiloceras planorbis und der Schlotheimia angulata, d. h. der untersten sinemurischen Stufe entspricht, ist scharf umgrenzt und zeugt für Landnähe und noch beschränkte Ausdehnung des Meeres zu Beginn der jurassischen Zeit in unserem Land. Bekannt ist sie blos vom Ostende des Juragebirges aus der Umgebung von Brugg, d. h. aus der gleichen Lokalität, wo schon die Lettenkohle eine reiche Wirbeltierfauna geliefert hat.
Oswald Heer, der diese unterliasische Fundstelle der Schambelen zuerst gründlich erforscht und beschrieben hat, ist der Ansicht, dass dieses Gemisch von Meeresalgen und Landpflanzen (Farne, Zykadeen, Koniferen und Gramineen), sowie von Meer- und Landtieren verschiedener Klassen in einer ruhigen Bucht des subherzynischen Liasmeeres sich abgelagert haben müsse. Man findet an dieser Stelle die für das untere Sinemurien charakteristischen Ammonoiden und übrigen Mollusken neben andern, viel selteneren Tieren, wie Krustern und Insekten.
Diese ganze Welt von Fossilien stempelt die Schambelen zum bemerkenswertesten paläontologischen Fundort der ganzen Schweiz. Das Gestein besteht aus schwarzen Mergeln, die sehr leicht verwittern und zerfallen, so dass die darin eingebetteten Fossilien in den Sammlungen nur schwierig zu konservieren sind. Man kennt von dieser Stelle einen Seeigel (Pentacrinus), einen Schlangenstern (Ophioderma Escheri), eine Diademopsis und eine Cidaris, fünf Kruster, einen für küstennahes Meer charakteristischen Amphipoden (Opsipedon gracilis), sowie vier Makruren, wovon einen Eryon (E. Escheri), und zwei Glyphaeen (Glyphaea Heeri und Gl. maior), die für das Mesozoikum charakteristische und heute ausgestorbene marine Gattungen darstellen.
Eine Garneele (Penaeus liasicus) erinnert an den heute im Mittelmeer lebenden Penaeus sulcatus und an die Meeresheuschrecken. Den bemerkenswertesten und zahlreichsten Bestandteil der in den Mergeln der Schambelen begrabenen Landfauna bilden die Insekten, die sonst aus dem untern Lias kaum bekannt sind. Heer hat von der Schambelen 7 Arten von Orthoptern (Schaben, Heuschrecken, Ohrwürmer), 7 Arten von Neuroptern (besonders Termiten und Libellen) und 116 Arten von Koleopteren oder Käfern beschrieben, welche 16 Gattungen von altertümlichem Habitus angehören: besonders Buprestiden, Elateriden, Pilzkäfer (Strongylitis), Byrrhiden, Chrysomeliden, Koprophagen, Hydrophiliden, Karabiden (Thurmannia punctata);
daneben zeigen sich 12 Gattungen von Hemipteren oder Rhynchoten (Wanzen, Zikaden), während die Hymenopteren durch eine Ameisenart (Palaeomyrmex prodromus) vertreten sind.
Hervorzuheben ist das Fehlen der Lamellicornier, ¶
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der Longicornier, der Lepidopteren, der Hymenopteren und anderer Insekten, deren Existenz an das Vorhandensein der erst viel später erscheinenden Bäume und Pflanzen mit Blüten (Blumenblättern und Nektarien) gebunden ist. Die Fische erscheinen in den Mergeln der Schambelen vertreten durch Zähne von Selachiern (Hybodus und Acrodus), durch ganze Skelette von Ganoiden samt ihren Schuppen, wie die für den Lias charakteristische Gattung Pholidophorus, und endlich durch einzelne Schuppen der grossen Ganoiden Semionotus, Ptycholepis etc. Schon hier zeigt sich im Liasmeer auch der lchthyosaurus genannte fischartige Saurier, von dem in der Schambelen einige vereinzelte Zähne gefunden worden sind, während er erst in den höhern Liasschichten häufiger zu werden beginnt.
Die untersten Liasschichten in den Alpen sind von Renevier Hettangien genannt worden. Diese Ausscheidung ist aber irrtümlich, da die Schichtenreihe von Hettingen (Hettange) in Deutsch-Lothringen nichts anderes ist als das Sinemurien oder der unterste Lias. Dieses untere alpine Sinemur zeigt sich besonders gut ausgebildet und sehr fossilreich in den romanischen Präalpen, sowie in isolierten und im Flysch eingebetteten Blöcken der Umgebungen von Schwyz und Iberg. Im Jura weist dagegen das untere Sinemur mit Ausnahme der Insektenmergel der Schambelen bloss Cardinien und die für dieses Niveau charakteristischen, seltenen Kephalopoden auf.
Im Thal der Grande Eau enthält es nach Renevier drei Arten von Psiloceras (P. longipontinum, P. planorbis und P. Johnstoni), 33 Lamellibranchier, 5 Brachiopoden und einen Echiniden (Diademopsis). E. Favre und H. Schardt nennen aus dem untern Sinemur (Hettangien) der Umgebungen von Montreux, Villeneuve, und Aigle (Waadtländer Voralpen) einen den Rochen vorangehenden Strophodus, die in der anglo-schwäbischen Provinz verbreiteten zwei Psilocerasarten (Ps. planorbis und Ps. Johnstoni), 4 Gastropoden, 35 Acephalen, 6 Brachiopoden, 1 Echinoiden und 1 Crinoiden. Die verbreitetsten Arten sind Lima Valoniensis, Lima tuberculata, Pecten Valoniensis, Plicatula Hettangiensis, Ostrea sublamellosa.
Das mittlere Sinemur oder der Arieten- und Gryphitenkalk ist im ganzen schweizerischen Juragebirge, sowie in einem grossen Teil der schweizerischen Voralpen und Hochalpen bekannt. Vom Berner Oberland an nach Osten scheint es zu fehlen, indem hier das obere Sinemur mit Echioceras raricostatum diskordant auf einer permischen oder triadischen Unterlage, d. h. auf einem mehr oder weniger abradierten ehemaligen Festland, liegt. Die zum Teil dem Benthos (Bänke von Ostrea [Gryphaea] gryphus oder O. arcuata) angehörige Fauna weist auf ein wenig tiefes und über die ganze angloschwäbische Provinz sehr gleichmässig verteiltes Meer hin, das im Gebiet des nördlichen Jura, im Aargau, Randen etc. besonders an Kephalopoden (Arietites, Aegoceras etc.) sehr reich war.
Die für das Studium dieser Fauna geeignetsten Stellen sind aber Schwaben und die Umgebungen von Semur in der Côte d'Or, woher die ganze Sinemurstufe ihren Namen erhalten hat. Interessant ist die von Edm. von Fellenberg nachgewiesene Tatsache, dass sich das mittlere Sinemur in gleicher Faziesausbildung bis in die Berner Hochalpen hinein erstreckt (Ober Ferdenalp, Ferdenpass, Faldum Rothorn). Von hier hat er folgende Arten nachgewiesen: Arietites bisulcatus, A. Kridion, A. geometricus, A. Conybeari, A. obtusus und A. stellaris, Agassiceras Scipionianum und A. Nodotianum, Aegoceras planicosta, Deroceras Birchi, Psiloceras tortile und Ps. armentale, Pachyteuthis acuta, Pleurotomaria Anglica, Ostrea (Gryphaea) gryphus (= arcuata), Pecten (Entolium) Hahli, Pleuromya galathea, Spiriferina Walcotti, Pentacrinus tuberculatus etc. Aus den Waadtländer Hochalpen nennt E. Renevier drei Nautilusarten, die Pachyteuthis acuta, 14 Arten von Arietites, 4 Aegoceras, 4 Schlotheimia, 2 Phylloceras, 6 Gastropoden, 35 Acephalen (mit Gryphiten), 13 Brachiopoden, 2 Echinoiden und den aus dem mittleren Sinemur der anglo-schwäbischen Provinz wohlbekannten Pentacrinus tuberculatus.
In den romanischen Präalpen ist diese Stufe dagegen nicht sehr fossilreich, weil sie hier vielleicht nicht vollständig ausgebildet erscheint. Sie lässt sich übrigens vom obern Sinemur nur schwierig unterscheiden und nimmt stellenweise, wie in der Klus von Rossinière und in der Umgebung von Villeneuve, eine graue Echinodermenfazies mit Brachiopoden an. Immerhin kennt man aus der Gegend zwischen Yvorne und Aigle den Arietites bisulcatus, sowie aus der Umgebung von Aigle und der Klus von Rossinière den Arietites Kridion, A. Conybeari und das Echioceras raricostatum.
Die besonders aus dem schweizerischen und französischen Jura (Rheinfelden, Besançon, Lons le Saunier) bekannte Fauna des obern Sinemur zeigt sich vielfach in pyritischen Steinkernen, unter denen die Ammoniten die Hauptrolle spielen. Wir stehen hier im Niveau des Arietites obtusus, Echioceras raricostatum, Aegoceras planicosta, Oxynoticeras oxynotum und zahlreicher Brachiopoden, von denen Zeilleria numismalis am charakteristischsten ist und den sie einschliessenden Mergeln, den Numismalismergeln, den Namen gegeben hat. Diese sind aber bis jetzt noch zu wenig bekannt.
Die verschiedenen Faunen des mittleren Lias (Charmouthien, Pliensbachien) weisen in der Schweiz keine besonderen Charaktereigentümlichkeiten aut. Die zahlreichen und prachtvollen Ammonitenarten von Lyme-Regis und Schwabens können in unserem Land kaum alle gefunden werden, und die Reste von Reptilien sind nur sehr wenig zahlreich. Immerhin vermag man in unserem Charmouthien mindestens drei aufeinanderfolgende marine Faunen zu unterscheiden, und zwar von unten nach oben:
1) Mergel und Mergelkalke mit Dactylioceras Davoei, Deroceras armatum, Aegoceras capricornu und (wie anderswo) Belemnoiden (Megateuthis paxillosa etc.);
2) pyritische Mergel mit Amaltheus margaritatus;
3) Mergel oder Mergelkalke mit Amaltheus spinatus (= A. costatus). Diese Faunen sind aber noch unvollständig gesammelt, weil die Aufschlüsse im Juragebirge viel zu wünschen übrig lassen.
In den Alpen ist der mittlere Lias mächtig entwickelt und dem untern Lias transgressiv aufgelagert. Er besteht aus sehr harten Breccien, Arkosen und schwarzen Kalksandsteinen, die aber verzweifelt arm an Fossilien erscheinen. Dazu sind die organischen Trümmer und die Versteinerungen in diesen harten und rauhen Felsen derart fest eingeschlossen, dass man nur mit grosser Mühe einige gute Handstücke sammeln kann. Die charakteristischen Arten entsprechen denen des Juragebirges, sind aber weit seltener. Das Museum in Bern besitzt eine schöne Serie von Kephalopoden, die aus isolierten Blöcken in der Umgebung von Blumenstein bei Thun stammen, wo auch Arten des obern Sinemur vertreten sind. In der Umgebung von Walenstadt und der Gipfel des Magereu südlich Murg findet man besonders Belemnoiden (Megateuthis paxillosa etc.) und Acephalen (Cardinia) mit einigen für das Charmouthien typischen Formen (Dumortieria Maugenesti etc.).
In der mediterranen Liasprovinz, die in der Schweiz nur an der Südflanke der Alpen bekannt ist, liegt das Charmouthien mit stratigraphischer Lücke im untern Lias auf einer vom Hauptdolomit des Keuper gebildeten Unterlage, die erodiert und von Karren durchfurcht erscheint. Schöne Gesteine, rote Marmore mit sog. «brocatello» oder am Kontakt mit dem Keuper auftretenden Breccien, findet man namentlich in der Umgebung von Mendrisio (Steinbrüche von Arzo und Saltrio).
Ihre Faunula ist auf Schweizerboden (Arzo) nicht sehr reich, doch kann man in den an der Landesgrenze gegen Italien gelegenen Steinbrüchen von Saltrio Ammonoiden des mittleren Lias zusammen mit einigen aus dem untern Lias herstammenden Arietiten sammeln. Wir befinden uns hier an der Basis des Charmouthien und vielleicht noch im Horizont des obern Sinemur, das also eng mit dem mittleren Lias verknüpft erscheint. Die Fossilien sind aber bis jetzt noch nicht in genügenden Reihen vorhanden, um diese Frage lösen zu können.
Ueberhaupt sind deren in unsern Museen nur sehr wenige aufbewahrt. Der im südlichen Tessin (nördlich Chiasso) etwa 1000 m mächtige mittlere Lias im engeren Sinn muss den Zonen des Amaltheus margaritatus und des A. spinatus entsprechen, weil er einerseits den Marmoren von Arzo aufliegt und andererseits regelmässig vom Toarcien (Ammonitico rosso mit Toarcien-Fauna) überlagert wird. In diesen mächtigen Schichten des mittleren und obern Charmouthien fehlen aber die Fossilien vollständig. ¶