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Verschwinden begriffen, so Trapa natans, Nuphar pumilum, Scheuchzeria palustris und in gewissem Mass auch die Eibe (Taxus baccata).
Bibliographie der wichtigsten zusammenfassenden Werke über die heutige, die prähistorische und die fossile Flora der Schweiz.
Christ, H. Das Pflanzenleben der Schweiz. Zürich 1879. - Gremli, A. Exkursionsflora für die Schweiz. Zahlreiche Auflagen. - Schinz, Hans, und Robert Keller. Flora der Schweiz. 2. Aufl. 2 Teile. Zürich 1905. - Schröter, C. Fortschritte der schweizer. Floristik (erscheint seit 1891 in den Berichten der schweiz. botanischen Gesellschaft). - Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz. (Algen von Chodat, Niedere Pilze von Fischer, Moose von Amann etc.). Erscheinen seit 1898. - Schröter, C. Das Pflanzenleben der Alpen. Zürich 1907. (Grundlegendes Werk für die Flora der Alpen). - Fischer, E. Flora Helvetica 1530-1900 (in der Bibliographie der schweiz. Landeskunde). Eine Bibliographie aller die Flora der Schweiz betreffenden Arbeiten bis zum Jahr 1900. - Heer, Osw. Die Urwelt der Schweiz. Zürich 1865. - Schröter, C. Die Flora der Eiszeit. (85. Neujahrsblatt der Naturforsch. Gesellsch. in Zürich). Zürich 1882. - [Heer, Osw.]. Die Pflanzen der Pfahlbauten. (68. Neujahrsstück der Naturforsch. Gesellsch. in Zürich). Zürich 1866. - Schröter, C. Neue Pflanzenreste aus der Pfahlbaute Robenhausen. (Berichte der schweiz. botan. Gesellschaft. IV, 1891). - Neuweiler, E. Die prähistorischen Pflanzenreste Mitteleuropas, mit besonderer Berücksichtigung der schweizer. Funde. Zürich 1905. - Früh, J., u. C. Schröter. Die Moore der Schweiz. Bern 1901.
[Prof. Dr. Paul Jaccard.]
V. Fauna.
Ueber die Tierwelt der Schweiz war bereits bei früheren Gelegenheiten die Rede, so bei den Artikeln über die Alpen, den Jura und das Mittelland; die Abschnitte über die fossile Fauna, die Jagd und die Fischerei werden andere Seiten behandeln, so dass die folgende Schlussbetrachtung ergänzend und kurz ausfallen kann. Trotzdem die Schweiz zu den kleinsten Ländern Europas gehört, birgt sie in ihrer Fauna doch nahezu die gesamte Tierwelt des Erdteils. Sie bietet davon gleich einem Museum auf ihrem beschränkten Raum eine fast vollständige Darstellung.
Dies hängt teils mit ihrer geographischen Lage, teils mit ihrer Oberflächengestaltung zusammen. Den mittleren Gebieten des Kontinentes angehörig, teilt sie mit ihnen ihre tierischen Bewohner, den Hauptbestandteil der Fauna, vollständig. Ihr Süden reicht in die Mittelmeerzone hinein, deren Ausstrahlungen unsere politischen Grenzen überschreiten und uns manchen eigenartigen Vertreter der Fauna abgeben. Ausser einer Reihe von Mollusken und Kerfen, deren Aufzählung zu weit führen würde, gehören dazu ein volles Halbdutzend Fische, ein Amphibium (Rana graeca);
6 Reptilien, worunter die Viper-, die Würfel- und die Aeskulapnatter, sowie die Redische Viper, die grosse Smaragdeidechse;
gegen 40 Vögel, so einige Reiher, das Rothuhn (Perdix rubra), der Rosenstaar (Pastor roseus), der italische Sperling, einige Sylvien und andere Singvögel, sowie endlich der Aas- und Mönchsgeier etc.;
eine Maus (Arvicola Savii), der blinde Maulwurf (Talpa coeca);
mehrere Fledermäuse, so Vespertilio capacini und Vesperugo Kuhli u. a.; - ein nicht unbeträchtliches Kontingent.
Im Gegensatz dazu finden wenigstens einige wenige Vertreter der höhern Tierwelt aus der arktischen Zone auch bei uns passende Existenzbedingungen, so der Schneehase (Lepus alpinus) und das Schneehuhn (Lagopus alpinus). Grösser ist deren Zahl aus den niederen Tierklassen. Der Fuchs dehnt seine Jagden aus den mittleren Waldgegenden in den hohen Norden wie in die unwirtlichen Gebirgshöhen aus. Dass die Alpen im Murmeltier, der Gemse, dem Steinbock und der Alpenspitzmaus charakteristische Gestalten besitzt, die auch andern Gebirgen zukommen, ist bereits früher hervorgehoben worden. Das Steinhuhn dagegen (Caccatis saxatilis) gehört nur ihnen an.
Aber auch das Meer ist uns tributpflichtig, so auffällig das erscheinen mag. Eigentliche Meeresbewohner erscheinen in regelmässigen Zügen, um in unsern Gewässern zu laichen, wie der Salm, Lachs (Salmo salar), oder sie begeben sich zu diesem Zweck aus unsern Flüssen ins Meer, wie der Aal (Anguilla vulgaris). So erhalten wir Zuzug aus der Nordsee sowohl als aus dem Mittelmeer. Viel bedeutender jedoch ist dieser Zuzug von Seite der Vögel, denn ein grosser Teil der nordischen Schwimm- und Strandvögel kommt über Winter in unsere Sumpfgebiete, Seen und Flüsse, oder passiert das Land bei den regelmässigen Frühjahrs- und Herbstwanderungen. Es sei von den Wintergästen nur erinnert an die Tafelente (Nyroca ferina), die Reiherente (N. cristata), die Schellente (N. glaucion), den grossen Säger (Mergus merganser) und den Haubensteissfuss (Podiceps cristatus), von den Durchzügern an die Gänse, die Strandläufer (Tringa) und die Wasserläufer (Totanus).
Endlich treffen einzelne Vögel zufällig hie und da bei uns ein, sei es, dass sie von Stürmen verschlagen werden oder dass sie auf Wanderungen zu weit von ihrem Ziele abgehen. So kann uns gelegentlich aus Osteuropa die grosse Trappe (Otis tarda), aus Asien das Steppenhuhn (Syrrhaptes paradoxus), aus dem hohen Norden der Seidenschwanz (Ampelis garrula) oder aus Nordafrika endlich eine Trappe (Otis houbara) zukommen. In gleicher Weise besuchen uns etwa in meist vereinzelten Exemplaren eine Lumme (Uria) oder ein Alk von den deutschen Küsten her, ja sogar zwei Strandläufer (Tringa melanotus und Tringites rufescens) aus den nördlichen transatlantischen Gebieten. Solche Erscheinungen werden als Irrgäste bezeichnet. Demgemäss beherbergt unser Land Tiere aus Länderstrecken, die seine eigene Ausdehnung um das 10, ja das 20fache übertreffen. Dies in recht groben Strichen die Zusammensetzung der Fauna der Schweiz in Beziehung auf diejenige der umgebenden Gebiete.
Wie ungleich sich das tierische Leben über die einzelnen Gegenden verteilt, ist bereits in früheren Artikeln berührt worden, sowie auch der Umstand, dass hiebei ausser den Höhendifferenzen eine Reihe von weiteren Faktoren, einzeln oder im Verein mit anderen, das Vorhandensein der einzelnen Arten an ihren speziellen Standorten beeinflussen oder geradezu bedingen. Solche Faktoren sind Feuchtigkeit, Wind, Wärme, Besonnung, die Boden- und die Kulturverhältnisse.
Die meisten Mollusken, Myriapoden, Isopoden (Asseln) und die Amphibien z. B. lieben feuchte Standorte;
die Mehrzahl der Insekten und die Reptilien sind im allgemeinen Liebhaber von Trockenheit und Wärme;
viele Schnecken verlangen unbedingt kalkreichen Boden;
einzelne der höhern Tiere, Vögel und Säuger, fliehen die menschlichen Wohnsitze, andere suchen sie geradezu auf.
Vor allem wichtig aber ist die Pflanzenwelt in ihrer Wechselbeziehung zum tierischen Leben, da sich dieses enge an jene knüpft. Ohne Pflanze kein Tier. Selbstverständlich also, dass an den Stätten reichster Entwicklung der Flora, d. h. in den Wäldern, die Tierwelt die grösste Entfaltung zeigt. Die Moosdecke und das Krautwerk des Bodens, das Gebüsch, der Nieder- und der Hochwald bieten ihr eine unendliche Fülle von Nährgelegenheiten. Uni keine, sei sie noch so bescheiden und verborgen, geht unbenutzt verloren.
Das unendliche Heer der Pflanzenfresser endlich deckt den Tieren mit räuberischer Lebensweise den Tisch. Den zahllosen Hilfsmitteln jener, durch Farbe, Form und durch die Wahl von Verstecken den Nachstellungen zu entgehen, setzen diese ebenso grosse Schärfe der Sinnesorgane, Behendigkeit, Schlauheit und List entgegen, um doch ihrer Beute habhaft zu werden. Aber die Magenfrage ist es nicht allein, die ein intensives tierisches Leben in das Bereich des Waldes fesselt; nirgends sonst finden die Vertreter aller Tierklassen so gute Gelegenheiten, sich vor jeglicher Unbill zu bergen und bieten sich so viele Höhlen und Schlupfwinkel als geeignete Ruhe-, Nist- und Brutplätze.
Die moderne Forstwirtschaft allerdings entzieht ihnen davon einen guten Teil und trägt nicht wenig zur Entvölkerung der Wälder bei. In gleicher Weise macht sich der Einfluss des intensiven landwirtschaftlichen Betriebes in Wiese und Feld geltend; ja selbst die Sumpfgebiete, in denen, den besondern Verhältnissen entsprechend, eine eigenartige Fauna sich ansiedelt, sind der menschlichen Nutzung unterzogen. So verbleiben dem Tierleben fast keine Gebiete mehr, in dem es sich in voller Ursprünglichkeit entfalten kann; es muss sich mit der zunehmenden Kultur abfinden oder zu Grunde gehen. Grossartig sind die Umwälzungen, die der Kreislauf des Jahres in der Tierwelt mit sich bringt. Die ganze ¶
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Menge Kleingetiers, die Schnecken, die Heerscharen der Gliederfüsser, die Amphibien und Reptilien verschwinden beim Anbruch des Winters vollständig vom Schauplatz, indem sie sich zur Winterruhe in sichere Verstecke, meist in den Boden, zurückziehen, sofern sie nicht ihren Lebenszyklus vollzogen haben. Ihrem Beispiele folgen auch höhere Tierformen, so einzelne Nager, wie der Gartenschläfer, (Myoxus quercinus), der Siebenschläfer (M. glis), die Haselmaus (M. avellanarius) und mitunter auch das allbekannte Eichhörnchen; von den Insektenfressern der Igel, ferner die ganze Gesellschaft der Fledermäuse und selbst einige Raubtiere, wie der Dachs und der Bär.
Der Grossteil unserer Vogelwelt zieht dem sonnigen Süden zu; was aus nördlichen Gegenden zur Ueberwinterung von Norden her sich einstellt, bildet einen schwachen Ersatz für die abgegangene Ornis. Diese Wintergäste sind hauptsächlich Schwimmvögel, unter ihnen fast ein Dutzend Enten, etwa halb so viele Möven, einige Steissfüsse und einige Seetaucher, die mit einem sehr häufig eintreffenden Watvogel, dem Blässhuhn (Fulica atra), so viel zur Belebung unserer Gewässer beitragen.
Blässhuhn und Wildente (diese seit etwa 40 Jahren) sind in Luzern auch den ganzen Winter zu Hause. Die Fulica kennt schon Cysat als im Winter heimischen Vogel. Von Singvögeln kann nur etwa ein halbes Dutzend als solche Wintergäste angesprochen werden, unter andern der schon erwähnte Seidenschwanz, die Wachholderdrossel (Turdus pilaris), die Rotdrossel (T. iliacus), der Bergfink (Fringilla montifringilla), der Berghänfling (Acanthis flavirostris), die Nebelkrähe (Corvus cornix) und endlich von Raubvögeln gar nur zwei, der rauhfüssige Bussard (Archibuteo lagopus) und der grosse Schreiadler (Aquila clanga).
Alle diese letztern sind aber kaum im Stande, das faunistische Gesamtbild unserer Gegenden wesentlich zu modifizieren. Dass die Schweiz im Herbst und anfangs Winter auch eine wichtige Wanderroute für nordische Zugvögel bildet, wurde schon erwähnt; es schlagen diesen Weg von solchen Vögeln, die bei uns nicht ihre Nistgebiete haben, besonders viele Watvögel ein. Vertreter hier nistender Vogelarten passieren in gleicher Weise unsere Gebiete in ungezählten Scharen, aber nur der gewiegte Ornithologe ist im Stande, sie als Fremdlinge zu erkennen, wenn sie zur kurzen Rast sich niederlassen. Im Frühling vollziehen sie vielfach - nicht durchweg - die Rückreise auf den gleichen Routen.
Die bedeutendste Zugstrasse, die die Schweiz durchquert, folgt dem Thal der Aare über den Neuenburger- und Genfersee und führt der Rhone entlang dem Mittelmeer zu. Dieser westlichen Ausgangspforte stehen südliche zur Seite, denn allem Anschein nach werden auch die Gotthard-Einsenkung und das Engadin als weitere Wege benutzt. Die erstgenannte, westschweizerische Route scheint aber doch von allen die am meisten begangene zu sein; so erklärt sich, dass eine Reihe von Durchzügern, namentlich von Watvögeln, entweder nur in der Westschweiz oder doch häufiger hier zur Beobachtung gelangt sind als im östlichen Bodensee- und Rheingebiet.
Eine kürzere Wanderung beschreiben, wie im Abschnitt über die Alpen berührt wurde, viele Bewohner des Gebirges, um in niederen Regionen die kalte Jahreszeit zu verbringen: Gemse, Hase, Fuchs, von Vögeln die Heckenbraunelle (Accentor modularis), das goldköpfige Goldhähnchen (Regulus cristatus), der Mauerläufer (Tichodroma muraria), der Schneefink (Montifringilla nivalis) und die Alpendohle (Pyrrhocorax alpinus).
Wenn die Wärme wieder zunimmt, beleben sich die Fluren aufs Neue; die Schläfer verlassen, nach Massgabe ihrer geringern oder grössern Empfindlichkeit, früher oder später ihre Schlupfwinkel, die alten bekannten Sänger kehren, ihre früheren Wohnplätze beziehend, aus dem Süden zurück, und die nordischen Wintergäste nehmen Abschied. War seitens der Vögel der Fortgang im Herbst still, lautlos und zögernd, so vollziehen sie die Rückkehr in aller Eile und Hast, und in gehobener Stimmung mit Gesang und Jubel. Bald erreicht mit der reichsten Entwicklung der Pflanzenwelt auch das tierische Leben seinen Höhepunkt. Dieser jährliche Wechsel in den Erscheinungen bietet eine unendliche Fülle von Abwechslung, von lokalen Besonderheiten, von Szenen, die nach den jeweiligen Verhältnissen variieren und die den forschenden Menschengeist immer wieder vor neue, fesselnde Tatsachen stellen.
[Dr. K. Bretscher.]
Jagd.
Die Jagd und der Fischfang waren die Hauptbeschäftigungen der ersten nachweisbaren Bewohner der Schweiz, d. h. der sog.
Höhlenbewohner, die gegen das Ende der Diluvialzeit, während welcher der grösste Teil unseres Landes und ganz Europas
vergletschert war, an den wenigen eisfreien Stellen einige Hohlen bewohnten. Im Kanton Schaffhausen
sind drei solcher Höhlen nachgewiesen worden,
und die darin gefundenen Reste (Knochen vieler Tiere, Waffen und Skelette von Menschen) gaben Aufschluss über dieses Urjagdvolk.
Es sind die Höhlen «Kesslerloch» bei Thaingen, sowie «Freudenthal» und «Schweizersbild» bei Schaffhausen.
Ausser diesen
kennt man in der Schweiz nur noch zwei solcher Höhlen, die Wildkirchlihöhle im Säntisgebirge und eine Höhle bei Les Verrières
im Kanton Neuenburg.
^[Berichtigung: Veyrier am Fuss des Salève (nahe der Schweizergrenze auf französischem Boden gelegen).]
Mit den vom Nordpol her vordringenden Gletschern waren in unserem Lande als Flüchtlinge auch nordische Tiere erschienen. Zugleich mit dem Menschen wohnten hier das Mammuth und das wollhaarige Rhinozeros (beides schon längst ausgestorbene Typen). Das Hauptjagdwild aber bildete das Rentier. Neben diesen und andern nordischen Vertretern der Fauna kamen Steppentiere nur in beschränkter und untergeordneter Anzahl vor. Zu diesen gehörten der Edelhirsch, die Gemse und der Steinbock, sowie das Schwein und der Dachs, von welch' beiden letztern sich aber nur in der Höhle zu Verrières Reste vorfanden. Der Umstand, dass sich in dieser Höhle etwas mehr Reste solcher aus Asien stammender Steppentiere erhalten haben, zeigt, dass sie noch viel später bewohnt war als die übrigen Höhlen.
Die Waffen der vorgeschichtlichen Ureinwohner der Schweiz waren primitivster Art. Das Hauptmaterial lieferten die Knochen der erlegten Tiere und der Feuerstein. Aus letzterem wurden rohe Pfeilspitzen geschlagen, die man mit Tiersehnen an die Pfeile befestigte. Aus passenden Geröllsteinen stellte man durch Befestigen an starken Hölzern Keulen her, während andere, rundliche und schwere, Gerölle als Wurfgeschosse dienten. Man kann sich vorstellen, dass mit diesen Waffen die Jagd eine schwere und gefährliche Beschäftigung war, zumal wenn es sich etwa um eines der damaligen Riesentiere handelte.
Mit dem Rückzug der Gletscher nach Norden einerseits und in die Alpen andererseits verschwanden auch die nordischen Tiere, oder es zogen sich einige Arten in die Alpen zurück. Zugleich trat eine zahlreichere Bevölkerung auf, die ihre Wohnsitze nun am und auf dem Wasser aufschlug. Auf eingerammten Pfählen wurden über den Wasserflächen Wohnungen errichtet, die durch Brücken mit dem Lande in Verbindung standen.
Die Ueberbleibsel dieser zweiten Bewohner unseres Landes, der Pfahlbauer, finden sich an den Ufern der meisten Schweizerseen. Ob sie ihre Wohnungen zum Schutze gegen wilde Tiere ins Wasser hinausbauten, ist nach neuern Forschungen zweifelhaft geworden, indem es sich als wahrscheinlich herausgestellt hat, dass bei dieser Bauart das Beseitigen der von der Jagd herrührenden massenhaften Abfälle sowie der Exkremente eine Hauptrolle spielen musste. Die Waffen der ältesten Pfahlbauer waren dieselben wie diejenigen der Höhlenbewohner.
Aus der Steinkeule aber wurde nach und nach das Steinbeil, und später verstanden es diese Leute, ihre Waffen noch weiter zu verbessern und künstlicher zu bearbeiten. Die Pfeilspitzen erhielten eine elegantere Form und die Steinbeile wurden geschliffen, bis noch später Waffen aus Bronze und sogar aus Eisen erstellt wurden. Neben Jagd und Fischfang traten auch Ackerbau und Viehzucht auf. Auch die Tierwelt hatte sich verändert, indem nun die aus dem Norden stammenden Arten blos noch die Minderheit bildeten und dagegen die aus Asien eingewanderten Steppentiere das Hauptkontingent stellten. Neben dem Edelhirsch waren das Reh, die Gemse, der Elch, der Auerochs und das Wildschwein, sowie von nordischen Arten der Bär, der Wisent, der Wolf u. a. das hauptsächlichste Jagdwild.
Nach der Zeit der Pfahlbauten und zum Teil schon während derselben begann die historische Zeit. Es ist anzunehmen, dass bei der Besitznahme der Schweiz durch die Römer an abgelegenen Seen noch Pfahlbauten ¶