Herzog Amadeus seine Rechte an der Landschaft um 6000 Sonnenkronen oder Schiltfranken an die Stadt Bern,
die das mit ihr verburgrechtete
Freiburg
mit in den Kauf eintreten liess. Beide Städte liessen die
Herrschaft abwechselnd von 4 zu 4 und später von 5 zu 5 Jahren
durch einen Landvogt regieren, der seit 1575
im Schloss zu Schwarzenburg residierte. Das Recht,
Märkte
abzuhalten, stammt laut dem von Amadeus XII. von Savoyen ausgestellten Freiheitsbrief schon vom Jahre 1412. Viele alte Burgruinen
sind
Zeugen einstiger
Herrschaften; so
Grasburg, Grauegg, Helfenstein,
Riedburg, Schönenfels und Maygenberg. 1803 kam Schwarzenburg
endgiltig an Bern.
Die etwas mangelhaften Verkehrswege haben bis in die neuere Zeit das an Naturschönheiten
und landschaftlichen Reizen wohl ausgestattete Amt dem Verkehr wenig erschlossen.
Doch kamen durch den Bau neuer
Strassen in den letzten Jahrzehnten das
Schwefelbergbad und das
Ottenleuebad (im Gebiet des
Ochsen
und der
Pfeife) in Aufschwung, und ebenso wurden Naturverehrer auf die schöne Lage von
Guggisberg aufmerksam,
so dass das Amt heute auch unter die Fremdenindustrie treibenden Gegenden eingereiht werden kann. Vergl.: Mülinen, W. v.
Heimatkunde desKantons Bern.
III. Bern
1883;
Das Dorf liegt in einer fruchtbaren und hügeligen Gegend, unweit des rechten Senseufers und bildet die letzte grosse Ortschaft
vor der mächtigen Felsenmauer der Stockhornkette und deshalb den Stapelplatz des Verkehrs in der ganzen
Gegend. Die Ortschaft hat sich in den letzten Jahren bedeutend entwickelt und weist in der stattlichen Hauptstrasse mehrere
komfortable Gasthöfe und andere moderne Bauten auf. Interessant ist noch die alte, wahrscheinlich im Jahr 1466 erbaute
Kapelle
mit alter Turmuhr.
Neues schönes Schulhaus. Grosse Käserei. Krankenhaus. Hydrantenanlage
mit Wasserversorgung. Elektrische
Beleuchtung. Die breiten Schindeldächer und die vom
Alter gebräunten
Holzhäuser in den Nebengässchen mahnen uns an die
Nähe der Alpenregion. Beschäftigung der Bewohner ist meist Ackerbau und Viehzucht. 9 grosse Viehmärkte im Jahr. Oberhalb
des Dorfes steht auf hübschem Aussichtspunkt das
Schloss, ein mächtiger viereckiger Bau mit einem Treppentürmchen
und einer durch kleinere Türmchen flankierten Ringmauer, die stellenweise abgetragen worden ist. Sitz der Bezirksbehörden.
Sehr alter
Ort, der schon in einer Urkunde von 1027 erscheint, 1148 unter den Besitzungen des
KlostersRüeggisberg angeführt
wird und wie die ganze Landschaft zurHerrschaftGrasburg gehörte. Am Verwüstung des Dorfes
durch die
Freiburger. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts feierliche Einleitung des Frühlingsmarktes durch einen solennen Festzug.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
Kirchgemeinde im Gebiet der Wasserscheide zwischen der
Zulg und der
Emme. Zu ihr gehören die
politischen Gemeinden
Unter Langenegg,
Ober Langenegg,
Eriz und
Horrenbach-Buchen. Umfasst das Thal der
Zulg
bis zum Fuss des
Hohgant, den
S.-Hang der
Hohenegg, den obern Abschnitt des
Thales der Rotachen und die Hochflächen von Ober
und
Unter Langenegg. Gehört politisch zum
Amtsbezirk Thun, würde sich aber der geographischen Lage und der
Mundart der Bewohner nach eher ans
Emmenthal anschliessen. Zusammen 2598 reform. Ew. Ackerbau und Viehzucht. Ausgezeichnet
durch den grossen Holzreichtum: grosse Waldungen an der Flanke der
Hohenegg und im tiefen
Tobel der
Zulg. Im obern Abschnitt
des
Thales der Rotachen wird auch viel Torf gestochen. Rauhes aber gesundes Klima. Der
Weiler Schwarzenegg
hat sich zu einer Sommerfrische entwickelt. Alle Ortschaften der Pfarrei mit Ausnahme von
Eriz gewähren eine schöne Aussicht
auf die
Ebene von
Thun und die Stockhornkette. Das Zentrum der Pfarrei ist
Unter Langenegg mit der von weither sichtbaren Pfarrkirche
beim
Weiler Schwarzenegg;
Ober Langenegg umfasst den
S.-Hang der
Hohenegg und das obere Thal der Rotachen;
Horrenbach und
Buchen liegen jenseits des im Winter
¶
mehr
schwierig zugänglichen Tobels der Zulg; Eriz endlich umfasst den ganzen obersten Abschnitt des Einzugsgebietes der Zulg. Postwagen
Ober Langenegg-Steffisburg und Unter Langenegg-Heimenschwand. Von der Strasse Schwarzenegg-Rötenbach zweigt beim WeilerSüderen
die strategische Schallenbergstrasse ab, die Thun mit Schangnau und dem Entlebuch verbindet. Horrenbach-Buchen steht mit Thun
durch die neuerdings korrigierte Wührestrasse in direkter Verbindung, und eine weitere Strasse führt
von Ober Langenegg nach Eriz. Schwarzenegg ist 1692 als eigene Pfarrei von Steffisburg abgetrennt worden. Die arbeitsame und
einfache Bevölkerung ist von Aussen her bis jetzt noch wenig beeinflusst geblieben, so dass Schwarzenegg in mancherlei Hinsicht
als der Typus einer Berner Landgegend gelten kann.