Steffis-Burg).
561 m. Quartier von Steffisburg, 1 km nw. Thun und am rechten Ufer der Aare, die hier von einem Fussgängersteg
und einer Bahnbrücke der Linie Burgdorf-Thun überschritten wird. 25 Häuser, 319 reform. Ew. Kirchgemeinde Steffisburg.
Eidgenössische
Pferderegieanstalt.
Schattige und von Spaziergängern stark belebte Allee längs der Aare.
Diese wird hier
durch die Bälliginsel in zwei Arme geteilt, in deren rechtsseitigem sich die neue Badanstalt von Thun befindet.
Bei Hochwasser
bildet der Fluss eine bemerkenswerte Schnelle.
Schöne Aussicht auf Stadt und Schloss Thun, die vom Maler Lory dem jüngern
in einem ausgezeichneten Stich festgehalten worden ist.
Der intime Reiz dieses Landschaftsbildes ist
aber seither durch die längs der Aare erstandenen zahlreichen Fabriken stark geschädigt worden.
Schwäbis wird zum erstenmal
schon 1357 erwähnt.
Der Name rührt wahrscheinlich davon her, dass die bis 1715 unterhalb dieser Stelle in die Aare mündende
Kander durch ihre massenhaften Geschiebe das Wasser des Hauptflusses zeitweise zurückstaute und damit
sog. schwebende Wasser bildete.
(Kt. Appenzell
A. R., Mittelland,
Gem. Gais).
1151 m. Gruppe von 2 Häusern, 4 km nö. der Station Gais der Strassenbahn St. Gallen-Gais-Appenzell. 13 reform.
Ew. Kirchgemeinde Gais.
Wiesenbau und Viehzucht.
Seit 1880 besteht hier eine Ferienkolonie der städtischen Schulen von Zürich,
die
bis 1890 jeden Sommer nur während drei Wochen Kinder aufnahm, seither aber vom April bis zum November geöffnet ist und
je 30-40 blutarmen Kindern einen Aufenthalt von je vier Wochen gestattet.
Während der grossen Sommerferien ist dann die
Kolonie jeweilen von etwa 100 Kindern besucht.
(Kt. Graubünden,
Bez. Ober Landquart, Kreis und Gem. Klosters).
1220 m. Ausflugsziel mit im Sommer
geöffneter Gastwirtschaft, 2 km osö. der Station Klosters der Linie Landquart-Davos.
(Grosse) (Kt. Appenzell
A. R., Hinterland,
Gem. Hundwil).
Alpweidenterrasse am N.-Fuss des Säntisgipfels (2504 m), bis zu welch'
letzterem sie mit ihren felsigen obern Partien hinaufreicht.
Ruht auf Flysch und oligozäner Molasse
und ist mit Sturzschutt und kleinen Moränen von einstigen lokalen Gletschern überführt. An der Basis dieser Schuttablagerungen
entspringen mehrere schöne Quellen.
Hütten in 1332, 1343 und 1358 m. Gesamtfläche 580 ha, wovon 348 auf nutzbare Alpweide, 42 auf
Wald und 190 auf unproduktiven Boden entfallen.
Eigentum einer aus 13 Mitgliedern bestehenden Korporation. 21 Hütten, 21 Grossviehställe
und 16 Schweineställe.
Wird im Juli und August bezogen und nährt über 500 Stück Grossvieh, etwa 100 Ziegen und 150 Schweine. 1897 lieferte
der Alpbetrieb über 80000 Liter Milch, 5600 kg Magerkäse und 3200 kg Butter.
Die Alp liegt am Weg von
Krätzeren über die Mausfalle und die Thierwies zum Säntis und ist mit dem Gasthaus Thierwies durch ein Luftkabel verbunden.
(Kleine) (Kt. Appenzell
A. R., Hinterland,
Gem. Hundwil).
1100-1400 m. Alpweide, am S.-Hang der Petersalp und 3 km nw. vom Säntisgipfel.
Gesamtfläche 80 ha, wovon 64 auf nutzbare Alpweide und 16 auf Wald entfallen.
Gehört einer Korporation
von sechs Mitgliedern. 6 Hütten und 12 Ställe.
Wird im Juni und September mit 70 Kühen, 6 Stieren und 30 Ziegen bezogen.
Der Alpertrag beträgt im Durchschnitt 28000 Liter Milch, 1400 kg Käse und 1000 kg Butter.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Ober Rheinthal).
1050-1200 m. Vier Alpen mit 4 Hütten, auf einem n. Ausläufer des Kamor und längs der
Appenzeller Grenze gelegen.
Vom kleinen Schwämmebach entwässert, der seine Wasser zum einen Teil dem Rötelbach und zum andern
Teil dem Freienbach oder Strüsslabach zusendet.
Eigentum der Gemeinden Oberriet, Montlingen, Eichenwies,
Kriesern und Diepoldsau.
Gesamtfläche 100 ha, wovon 77 auf nutzbare Alpweide und 15 auf Wald entfallen.
(Kt. Appenzell
A. R., Hinterland,
Gem. Herisau).
1716 m. Dorf in fruchtbarer Gegend, am Fuss der Ramsenburgerhöhe und 3 km nw.
der Station Herisau der Appenzellerbahn (Winkeln-Herisau-Appenzell).
Telephon. 33 Häuser, 231 reform. Ew.
Kirchgemeinde Herisau.
Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Gemeindehaus. Sehr alte Alemannensiedelung. 821: Suweinperac;
933: Suenisperch;
950: Sweinperc. Hier erwarb das Kloster St. Gallen
schon 825 Grundbesitz.
Seither bildete Schwänberg eine zum grössten
Teil den Edeln von Rorschach gehörige Vogtei mit eigenem Gericht, die 1278 an Walter von Ramschwag verpfändet und 1390 vom
Abt Kuno von St. Gallen
zurückgekauft wurde. Im Gemeindehaus von Schwänberg beschlossen die Appenzeller 1403 den Aufstand gegen die
äbtische Herrschaft und die Zerstörung der benachbarten Rosenburg, und von hier aus pflanzte sich dann die Bewegung weiter
fort.
Heimat der Geschlechter Schiess und Eimer, die durch ihre rege Anteilnahme an den Geschicken des
Landes bekannt geworden sind. Im Gemeindehaus und dem sog. Steinhaus befinden sich gewölbte Keller und fanden sich prachtvolle
Glasmalereien, die 1810 verkauft und nach Russland geführt worden sind. Im Steinhaus entdeckte man anlässlich einer Restauration
verschiedene Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert.
(Kt. Luzern,
Amt Entlebuch).
1650-1800 m. Bewaldeter Felskamm unmittelbar osö. über dem
Dorf Flühli im Thal der Waldemme.
Kann von hier aus in 2¾ Stunden bestiegen werden.
Aussichtspunkt.
(Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Frutigen).
1020 m. Vier Häuser, rechts über dem Eingang ins Engstligenthal zerstreut gelegen; 3 km
s. Frutigen. 7 reform. Ew. Kirchgemeinde Frutigen. Hier beginnt der erste steile Anstieg der alten Strasse
nach Adelboden. Schöne Aussicht aufs Frutigland und seine Berge.
Schwændlen, Schwændli, Schwand, Schwandi, Schwanden, Schwang, Schwangt, Schwamm, Schwemmi, Schwende, Schwendi,
Gschwand, Gschwendi etc. Ortsnamen der deutschen Schweiz;
vom althochdeutschen swentan = durch Feuer urbar machen (eigentlich
«machen, dass etwas schwindet», neuhochdeutsch «schwinden»)
herzuleiten und den französischen Ausdrücken Esserts und Essertes entsprechend.
Sehr verbreitet, so allein 25 mal im Kanton Zürich
anzutreffen.
Auch in zahlreichen Zusammensetzungen (meist mit dem Namen des ersten Kolonen): Hohenschwand;
Lipperschwendi, Maschwanden, Merenschwand,
Heimenschwand etc., d. h. Schwendi oder Schwand des Liubhari, Mani, Meri, Heimo etc. Der im Berner Jura
vorkommende Ortsname Choindez ist nichts anderes als eine dem französisch sprechenden Bewohner mundgerecht gemachte Form
des deutschen «Schwändi».
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken,
Gem. St. Beatenberg).
810 m. Isolierte Gruppe von 4 Häusern, rechts über dem tiefen Tobel des
Sundbaches und 700 m sö. der Kirche St. Beatenberg. 20 reform. Ew. Kirchgemeinde St. Beatenberg. Viehzucht.
Von der Pfarrkirche St. Beatenberg führt ein steiler Fussweg über Schwändi und Sundlauenen zur rechtsufrigen Thunerseestrasse
hinab.
(Kt. Glarus).
718 m. Gem. und Dorf am O.-Fuss des Glärnisch, auf dem linken Ufer der Guppenrunse und 1,3 km nw. der Station
Schwanden der Linie Glarus-Linthal. Gemeinde, mit dem Weiler Lassingen: 159 Häuser, 610 reform. Ew.; Dorf: 142 Häuser, 456 Ew.
Kirchgemeinde Schwanden. Postablage und Telephon. Schulhaus. Hydrantennetz und Hauswasserversorgung. Strassen nach Schwanden
und nach Glarus.
Das Dorf besteht aus mehreren Häusergruppen und ist malerisch über ein hügeliges Gelände zerstreut, das 200 m
hoch über der Sohle des Lintthales liegt und zum Ablagerungsgebiet des von Guppen am Glärnisch herabgebrochenen grossen diluvialen
Bergsturzes gehört.
Man geniesst von Schwändi eine prachtvolle Aussicht, namentlich auf das Grossthal und seinen durch die Tödikette gebildeten
imposanten Hintergrund. Die Bevölkerung zeichnet sich von Alters her durch Arbeitsamkeit und Zähigkeit
aus und verdient ihren Lebensunterhalt grösstenteils durch Arbeit in den Fabriken von Schwanden, Mitlödi, Ennenda und Glarus;
ein
kleinerer Teil betreibt Wiesenbau und Alpwirtschaft. Eine Bauschreinerei. In Schwändi stand im Mittelalter eine Burg, auf
der die Edelknechte von Schwändi als Lehensleute des Klosters Säckingen sassen. Als Konrad von Schwändi
aus dem
mehr
Lande zog, blieb die Burg unbewohnt und fiel dann in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Trümmer. Man kennt ihren
genauen Standort nicht mehr. Schwändi ist die Heimat des Dichters Kaspar Schiesser († 1839).
(Kt. Glarus,
Gem. Filzbach).
712 m. Gruppe von 10 Wohnhäusern, an der Strasse Filzbach-Obstalden
und 200 m sö. vom Dorf Filzbach.
Sie besteht wieder aus den drei Häusergruppen Schwändi, Schwändiweid und Wäldli. (Die
Siegfriedkarte enthält blos letztern Namen).
60 reform. Ew. Kirchgemeinde Obstalden.
Wiesenbau und Viehzucht.