errichteten linken Seitenkapelle der Kirche. Nachdem 1444 die Burg
Falkenstein von den Bernern und Solothurnern, um den Ueberfall
von
Brugg an Thomas von
Falkenstein zu rächen, zerstört worden war, kam
Werd (Dorf, Stift und Kastvogtei) mit der
HerrschaftGösgen 1458 durch Kauf an Solothurn.
Zunächst stand nun Schönenwerd unter der Verwaltung der Landvögte von
Gösgen, die zuerst auf
Wartenfels und nach Wiederaufbau der Burg 1498 bis zu deren nochmaliger Zerstörung 1798 in Nieder
Gösgen wohnten. 1521 verlor der
Bischof von Strassburg sein Bestätigungsrecht des Propstes an Solothurn.
1623 wurde
Werd mit dem rechtsufrigen
Niederamt dem Schultheissenamt
Olten zugeteilt. Im Bauernkrieg forderte General Werdmüller von Schönenwerd
aus
Olten zur Uebergabe auf.
Bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts war Schönenwerd nach
Gretzenbach schulgenössig und bis 1859 dahin auch kirchgenössig.
Bis 1798 war der Propst zugleich Vorsteher der Gemeinde, die sich im Korridor der Propstei versammelte. Im Dorfbrief von
Schönenwerd aus dem Jahr 1410 (Staatsarchiv Solothurn)
sind interessante Aufschlüsse über die einstigen Verhältnisse
zwischen Stift und Gemeinde zu finden. Hervorragende Pröpste waren der Minnesänger Hesso von Rinach, Konrad und Gerhart
von Gösskon (1323-1331), Hugo
Bader (1388), Joh. Trüllerey (1399); Konrad Mürsel, der
«Sänger zu Wert» (1472). Als Chorherr
von Schönenwerd starb 1660 der gelehrte und einst berühmte Johannes Barzäus, der beste lateinische
Dichter der
Schweiz und guter Schulmann, bekannt durch seine Epistolae heroum helvetiorum.
Die Stiftskirche ist eine Sehenswürdigkeit; sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist als romanische Basilika (dreischiffig,
ohne Querhaus) angelegt. Durch mehrfache Umbauten und Restaurationen ist sie ihres ursprünglichen Charakters
fast völlig beraubt worden, sodass sie nun in ihren einzelnen Teilen vom romanischen weg alle Stilarten zeigt. 1388 wurde
das Gotteshaus von den Bernern und Solothurnern auf dem Kriegszuge nach
Rapperswil verbrannt, dann aber von Propst Hugo
Bader
wieder aufgebaut. 1491 fand eine Neueinweihung statt, jedenfalls nach dem Bau der gotischen Seitenkapellen.
1586, 1610 und um 1666 nahm man umfassende Restaurationen vor. 1634 hatte der Bau noch 2 Türme, die nachher abgeschrotet
und durch den jetzigen
Turm ersetzt wurden.
Die wertvolle
Kanzel stammt aus 1647, und aus eben dieser Zeit mögen auch der barocke Hochaltar und der Altar
der Muttergotteskapelle, sowie die geschmackvolle Innendekoration datieren. Zu einem Marienbilde, das zur Reformationszeit
aus der
Aare aufgefischt worden sein soll, wurde bis zu der (am erfolgten) Aufhebung des Stifts von weither gewallfahrtet. 1889 fand
die letzte durchgreifende Renovation statt. Ausser den bereits erwähnten Grabmälern ist bemerkenswert der
mit den Insignien geschmückte Marmorsarkophag eines Prinzen aus dem Hause Luxemburg-Montmorency, der als Emigrant während
der französischen Revolution in
Aarau starb und als Katholik in Schönenwerd begraben wurde. Das Grabmal des Propstes Konrad
Mürsel (1472) befindet sich im Landesmuseum, ebenso Gefässe etc. aus der Sakristei. Ein wertvolles Reliquiar aus dem 15. Jahrhundert
wird im Museum und der
Ofen der Stiftsschule im
SteinernenSaal zu Solothurn
aufbewahrt.
Bibliographie.
Rahn, J. R. Die mittelalterlichen Kunstdenkmäler desKantons Solothurn
(mit eingehenden Quellenangaben). Zürich
1893. - Gedenkschrift zur Einweihungdes neuen Primarschulhauses. Schönenwerd 1890. - 50 Jahre der Firma C. F. BallySöhne.Basel
1901 (elegantes
Album mit reicher Illustration). - Aus eigener Kraft.Neuenburg
1906.
Zur Zeit des Chronisten Stumpf waren noch Mauerreste sichtbar.
Die Besitzer der Burg
gehörten zum ritterlichen Stadtadel
Zürichs
und waren Dienstleute der
Grafen von
Kiburg, vorher wahrscheinlich der
Grafen von
Lenzburg-Baden.
Der
Burghügel ist mit Unterholz und zwei
Eichen bewachsen und von der Eisenbahn aus leicht
zu erkennen.
802 und 755 m. Sechs am
W.-Hang des Bildberges
zerstreut gelegene
Höfe, 600 m s. der Poststrasse
Mogelsberg-Degersheim und 9 km nö. der Station
Dietfurt
der Toggenburgerbahn. 42 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden
Mogelsberg.
746 m. Gruppe von 3
Häusern am linken Ufer der
Sense gegenüber
der Ruine
Grasburg, 2 km nö.Heitenried und 15 km ö. vom Bahnhof Freiburg.
41 kathol. Ew. deutscher Zunge.
St. Josephskapelle. 300 m ö. der Häusergruppe sieht man auf einem bewaldeten
Felskopf über der
Sense die Reste der Burg Schönfels oder Belleroche, die von den Bernern 1339 in Asche gelegt worden
ist. Im gleichen Jahr kam die
Herrschaft an das Geschlecht von
Diesbach, dessen eine Linie sich den Namen Schönfels beilegte.
1224: Sconenfeils.
(Kt. und Gem. Zug).
935 m. Kurhaus, 1868 erbaut und seither beträchtlich vergrössert; auf dem breiten
Rücken
des
Zugerberges, 520 m über dem
Spiegel des
Zugersees und 4,5 km sö. vom Bahnhof Zug.
Ist seit 1906 mit
Guggithal,
bis wohin vom Bahnhof Zug
her eine elektrische Strassenbahn führt, durch eine Drahtseilbahn verbunden. Im Sommer Telegraph und
Telephon. 2
Häuser, 14 kathol. Ew. Kirchgemeinde Zug.
Strasse von Zug
über den
Geissboden bis nach
Schönfels. Schöne Aussicht auf
Alpen,
Mittelland und
Jura; angenehme Spazierwege. Alpweide. In der Nähe das 1854 erbaute Kurhaus
Felsenegg.
(Kt.,Amtei und Gem. Solothurn).
440-460 m. 9
Häuser, am Hang des Höhenzuges s. der Stadt zerstreut gelegen, an den
Strassen von Solothurn
nach
Lohn und nach
Biberist und 1 km von der Stadt entfernt. 61 kathol. Ew. Kirchgemeinde Solothurn.
Schöne
Bauernhöfe und einige
Villen. Die Bahnlinie nach
Burgdorf geht hier durch einen tiefen Einschnitt. Siedelung und Gräber aus
der Römerzeit.
Käserei. Eine Stickfabrik und Stickerei als Hausindustrie. Das Dorf hiess früher einfach
Wilen und ist
zur Unterscheidung von andern Ortschaften gleichen Namens erst in neuerer Zeit Schönholzerswilen genannt worden. 1471 kaufte
das Stift St. Gallen
das sog. Berggericht an, zu dem auch
Wilen gehörte. Die Kollatur stand der Komthurei
Tobel zu. Zur Zeit der Reformation
machten Abt und Komthurei den zum neuen Glauben übergetretenen Leuten von
Wilen das Leben sauer, so dass
sich die eidgenössische Tagsatzung zu wiederholten Malen mit der Sache zu beschäftigen hatte. 1564 wurde die
Kapelle der
Reformierten geschlossen, die
¶
mehr
sich nun zu ihrem Gottesdienst nach Bussnang begeben mussten. Erst nach dem Toggenburgerkrieg von 1712 besserte sich die Lage
der Reformierten, die sich mit Hilfe von freiwilligen Beiträgen und aus Zürich
fliessenden Liebesgaben eine am eingeweihte
Kirche erbauten und einen Kirchenfonds von 2920 Gulden anlegen konnten. 865: Wichrammeswilare.