dem Stumpf spricht, ist durch nichts verbürgt. Der
Ort stand seit 1415 unter der Hoheit der Landvögte von
Baden. Ursprünglich
eine Filiale von
St. Peter in Zürich,
wurde die Gemeinde 1511 kirchlich selbständig, aber bis 1548 noch von einem Diakon am
St. Peter
besorgt. Die Kollatur besass der
Rat von Zürich.
Im Kriegsjahr 1799 hatte der
Ort durch die Franzosen viel zu leiden.
Bei der
Limmat stand einst die Burg der Edeln von
Schönenwerd und jenseits des Flusses am rechten Ufer das von den Zürchern 1268 zerstörte
Städtchen
Glanzenberg.
(Grosse) (Kt. Obwalden).
1690-462 m.
Wildbach; entspringt in dem vom Fulendossen (1660 m), Lauenberg
(1665 m),
Schlierengrat, Wieleschi (1697 m) und der Hochschwändifluh umschlossenen Felsenzirkus, durchfliesst in nö. und
dann ö. Richtung ein bewaldetes und ziemlich tief eingeschnittenes Thal und mündet nach 14,5 km langem
Lauf 1,5 km s. der
Station
Alpnach der Brünigbahn von links in die
SarnerAa. Erhält von beiden
Seiten her zahlreiche kleine
Nebenadern, die sich in den weichen Flysch und die mächtige Moränendecke ebenfalls tief eingeschnitten haben.
Seit dem Mittelalter hat die Schlieren ihren Unterlauf dreimal verlegt, indem sie zuerst bei Uchtern und dann weiter S. nahe
Gründli durchfloss, um endlich ihre heutige Richtung einzuschlagen. Ihr Einzugsgebiet liegt im Flysch,
dem am linksseitigen Gehänge eine mächtige Moränendecke aufgelagert ist; es umfasst 28 km2, wovon 59% bewaldet sind.
Die Grosse Schlieren bietet das typische Beispiel eines alpinen
Wildbaches und hat trotz der für ihre Verbauung aufgewendeten
grossen Geldsummen immer noch nicht vollständig gebändigt werden können.
Sie führt bei Hochwasser ganz enorme Geschiebemassen und hat
im Thal von
Sarnen einen mächtigen Schuttkegel
aufgeworfen, in den sie sich neuerdings wieder einschnitt und über den sie im Laufe der Zeit in verschiedener Richtung abfloss.
Die zahlreichen Verbauungsarbeiten haben durch den grossen Ausbruch des
Wildbaches im Sommer 1902 bedeutend gelitten,
zeigten sich aber bei dieser Gelegenheit doch so ausreichend stark, dass die Brünigbahnlinie und die umliegenden Grundstücke
blos von Schlammwasser überflutet wurden, während die grössern Geschiebe im Wildbachbett selbst liegen geblieben sind.
(Kleine), auch
BœseRüb genannt. (Kt. Obwalden).
1700-435 m.
Wildbach; entspringt mit zwei Quellarmen, der Längenschwandschlieren
und der Wangenschlieren, die sich in 970 m
Höhe vereinigen, am
S.-Hang des
Gnepfstein (im
Stock des
Pilatus),
erhält zahlreiche kleine Nebenadern, fliesst gegen O., nimmt von links den Meisibach auf und mündet heute nach 11,8 km
langem
Lauf w. der Mündung der
SarnerAavon S. her in dieAlpnacher Bucht des
Vierwaldstättersees.
Der
Wildbach bildete früher den untersten linksseitigen Zufluss der
SarnerAa, wurde dann aber in den
See abgeleitet, bei welcher
Gelegenheit man ihn zugleich auch in seinem Sammelgebiet verbaute. Dieses lehnt sich im N. an den
Pilatus an, während es
die Bergketten im O. und S. vom
Entlebuch und vom Thal der Grossen Schlieren trennen. Das gesamte Einzugsgebiet
umfasst 20 km2. Die maximale Wasserführung kann auf 50-100 m3 geschätzt werden. Rechts- und linksseitiges Thalgehänge
der Kleinen Schlieren sind sowohl in geologischer wie in botanischer Hinsicht voneinander verschieden.
Links findet man im obern Abschnitt Hohgantsandstein mit eingelagerten Kalkschichten und tiefer unten
Flysch mit einer Decke von Moränenschutt, während das rechtsseitige Gehänge ganz aus Flysch und darüber gelagerten Glazialgeschieben
besteht. Darum findet man denn auch am stabileren linksseitigen Gehänge
Wald, während dieser rechts fehlt. Durch die starke
Abholzung um die Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich der Wildbachcharakter der Kleinen Schlieren infolge
weitergehender Vertiefung der Rinnen und vermehrter Geschiebeführung beträchtlich verschlimmert. Im Verlauf der seit 1878 begonnenen
Verbauungsarbeiten sind im obern Einzugsgebiet zahlreiche Thalsperren etc. eingebaut worden, während man im Unterlauf eine
vollständige Ablenkung und Eindämmung des Bachlaufes ausgeführt hat.
Damit erscheint nun das Dorf
Alpnach, das früher häufig
unter Wasser gesetzt
wurde, seit 25 Jahren vor
den Ausbrüchen des
Wildbaches geschützt. Das infolge eines ausserordentlich starken Gewitters im Juli 1902 eingetretene
Hochwasser hat wie bei der Grossen Schlieren auch hier die Verbauungsarbeiten sehr fühlbar mitgenommen. An der Bändigung
des Wildwassers wird eifrig weitergearbeitet, und es ist nicht daran zu zweifeln, dass diese unter Ergänzung
der Arbeiten durch umfassende Aufforstungen vollständig gelingen werde.
(Kt. Schwyz,
Bez. March).
1400-852 m.
Wildbach; entspringt mit verschiedenen Quellarmen am Hohen Tannstaffel
(1382 m), der Heizlihöhe (1402 m),
Trossenhöhe (1508 m) und der Salzlecki (1441 m) in der das
Sihlthal vom
Wäggithal trennenden
Kette und mündet 1,5 km n.
Innerthal von links in die
WäggithalerAa.
Der wilden
Schlucht des verbauten
Baches folgt ein Fussweg, der von Heiterei über
Rohr und Eggstaffel in 3 Stunden zur Krummfluh und ins
Euthal leitet;
ein anderer
Fussweg führt links vom Bach über Tannstaffel und die Weisstannenalp in 2½ Stunden nach
Studen im
Sihlthal.
Der
Wildbach
ist ganz in leicht verwitternden Flysch eingeschnitten und hat im
Wäggithal einen mächtigen Schuttkegel
aufgeschüttet, der das Thalwasser zurückstaut und so die Bildung des Sumpflandes im
HinterWäggithal veranlasst hat.
NW.-Hang
steil und zum Teil bewaldet, SO.-Gehänge dagegen sanft geböscht.
Kann von
Alpnach her durch das Thal
der Grossen
Schlieren in 4 Stunden erreicht werden.
Ueber das SW.-Ende des
Grates führt die von einem Fussweg überschrittene
sog. Bernerstig (1655 m), über die man von den
Hütten und der
Kapelle von
Schwendi Kaltbadin ¾ Stunden zu den
Hütten von
Mittler Rotbach gelangt.
(Munt)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2400-2800 m. Ausgedehntes und quellenreiches Bergplateau, w. vom
Griankopf (2900 m) und der
Craist' Alta (2893 m) des längs der Landesgrenze zwischen der
Schweiz und Oesterreich gegen N. ziehenden
Rassassergrates; im W. ragen der
Piz da Gliasen (2455 m) und der
Piz Mezdi (2543 m) hinter dem
Val d'Uina. Die n. Partie des
mulden- und wannenartigen, freundlichen Alpengeländes heisst
Innerberg; s. davon folgen gegen den Schlinigpass und das tirolische
Schlinigerthal hin der Mittlerberg und der
Ausserberg. Die Alpweide auf dem Munt Schlingia gehört der
Gemeinde
Sent und wird von ihr verpachtet. 1½-2 Stunden entfernt liegt im Schlinigerthal über der Grenze die Pforzheimerhütte
des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. Aus dem Mittlerberg führt die Rassasserscharte (2713 m) zwischen dem
Griankopf
und der
Craist' Alta ins Fallungthal (Seitenzweig des Rojenthales)
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und nach der Reschen Scheideck und aus dem Innerberg die HintereScharte (2703 m) durch das Grianthälchen oder direkt n. ins
Rojenthal hinüber; nach SO. leitet der Schlinigpass (Sursass; 2357 m) zur Pforzheimerhütte und in das Schlinigthal nach
Mals und Glurns. Der Munt Schlingia wird von der Alpweide Uina Dadaint im Val d'Uina über den neuen Stüraweg
oder über den Steilpfad am Piz da Gliasen und endlich auch vom Munt Russenna her erreicht. Das weite Revier des Munt Schlingia
liegt in Gneis, aus welchem an den Gräten des Griankopfes und der Craist' AltaGänge von weissem Quarzporphyr hervorbrechen;
die untern Gehänge sind mit tiefem Gneisschutt bedeckt, welcher die Gesteinsgrenze des Kalk- und Dolomitgebirges
des Hintergrundes von Val d'Uina und des krystallinen Grundgebirges des Rassassergrates verdeckt. Der Gneis hat hier das Trias-Juragebirge
des Westens überfaltet und überschoben, und unter seinem Schutt sieht man der Reihe nach Lias- oder Steinsbergkalk, Liasschiefer,
Malmkalk, Hauptdolomit und Muschelkalk untertauchen.