gegen NW., wendet sich von Ober Scherli an nach W. und mündet nach 10 km langem Lauf 2,5 km w. Nieder Scherli von rechts in
die Sense.
Treibt zuerst die Bachmühle und durchzieht dann ein ziemlich tiefes Tobel, in dem er einen grossen Fall bildet,
worauf er zwischen Ober Scherli und Nieder Scherli durch Felder und Wald zieht, um nachher wieder in ein
Waldtobel einzutreten und bei Mittelhüsern zu münden.
Ein Teil der Quellen seines Einzugsgebietes ist zur Versorgung der
laufenden Brunnen der Stadt Bern gefasst worden.
1643 m. Maiensäss im Gerenthal, am rechten Ufer des Elme- oder
Gerenbaches und 3 km ö. Oberwald. An der Stelle, wo vom Weg über den Gerenpass der Fussweg auf die Dählialp abzweigt, stehen
einige Hütten.
473 m. Teil des Dorfes Weite, am W.-Rand der Rheinebene und 3 km n.
der Station Trübbach der Linie Rorschach-Sargans. 42 Häuser, 257 reform. Ew. Kirchgemeinde Gretschins.
Wein-, Obst- und Maisbau,
Viehzucht.
Streuegewinnung. Vom althochdeutschen scerm = Schutzhütte, «Schirm», herzuleiten.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
1800-2000 m. Felskamm, der vom Gipfel des Schwarzgrätli (2573 m) zwischen
Dündenhorn (oder Witwe) und Aermighorn absteigt und die Alpweiden Stierengwindli und Kühgwindli voneinander trennt.
Links über
dem Gornerenwasser im Kienthal.
Benannt nach der schmalen und scharfen Form (vom althochdeutschen scara = Schneide und sahs
= Fels, also = Felsschneide).
750 m. Bildet zusammen mit Zible, Serbache, Les Revers, Villaret
und Les Adreys einen Teil des Dorfes La Roche. 23 Häuser, 150 kathol. Ew. französischer Zunge.
Kirchgemeinde La Roche. Gehörte
früher dem deutschen Sprachgebiet an.
(Kt. Aargau,
Bez. Brugg).
411 m. Gem. und Dorf, 2 km ö. der Station Schinznach der Linie Zürich-Aarau-Olten
Postablage, Telephon.
51 Häuser, 295 reform. Ew. Kirchgemeinde Birr. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Käserei.
(Kt. Thurgau,
Bez. Kreuzlingen).
434 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Terrasse links über dem Bodensee und 300 m
s. der Station Münsterlingen der Linie Romanshorn-Konstanz. Postbureau, Telephon. Gemeinde, mit Bottighofen, Landschlacht u.
Münsterlingen: 243 Häuser, 1660 Ew. (wovon 1227 Reformierte u. 431 Katholiken);
Dorf: 49 Häuser, 267 Ew. Wein-, Obst- u.
Wiesenbau.
Bienenzucht. Die Stickerei als Fabrik- und Hausindustrie beschäftigt hier mehr als 60 Personen.
Weinhandel. Auf Boden der Gemeinde steht die kantonale Irrenheilanstalt Münsterlingen. 1280 kaufte Münsterlingen dem Stift
Konstanz die eine und 1289 den Söhnen des Albert von Castel die andere Hälfte des Zehntens von Scherzingen ab. 1470 zählte
der Ort 34 Herdstätten. Er gehörte zur Vogtei Eggen, die unter der Gerichtshoheit von Konstanz stand.
Der reformierte Gottesdienst wurde zuerst in der Klosterkirche von Münsterlingen gehalten und dann 1616 nach Scherzingen
verlegt.
Von 1549 an besorgte der Pfarrer auch noch die Kapelle zu Kurzrickenbach, die später zur Pfarrei Egelshofen kam. 1647 richtete
der Pfarrer Peter Collin im Pfarrhaus eine Sommer- und Winterschule ein, für deren Führung er eine Entschädigung
von 70 Gulden erhielt.
Schöne Aussicht auf den Bodensee und seine Ufer bis Konstanz.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun,
Gem. Strattligen). 561 m. Gruppe von 6 Häusern und ehemaliges kleines Fischerdorf mit einer
Kirche und dem Schloss Schadau, am linken Ufer der Aare unmittelbar unterhalb ihrem Austritt aus dem Thunersee;
1,5 km sö. vom Bahnhof Thun. 45 reform. Ew. Kirchgemeinde Thun. Station der Linie Thun Interlaken und bedeutendste Dampfschiffstation
des Thunersees. Telephon. Im Sommer bedeutender Fremdenverkehr. Zwei Inselchen in der Aare tragen je ein Landhaus,
in deren einem einst der Dichter H. von Kleist wohnte. Am S.-Ende der Häusergruppe steht nahe dem Schloss Schadau und hart
an der Aare die alte Kirche von Scherzligen, eines der ältesten Gotteshäuser der Gegend, mit hohem Chor und sehr niedrigem
Schiff. Am 18. März 763 vergabte der Bischof Heddo von Strassburg die Kirche zu «Scartilinga»
dem Kloster Ettenheim im Schwarzwald. Später gehörte der Kirchensatz den Herzogen zu Teck, die ihn den Edeln von Wädiswil
zu Lehen gaben. Von diesen letztern ging er dann 1271 an das Kloster Interlaken über, dem er bis zur Reformation verblieb.
Die Kirche zu Scherzligen war Pfarrkirche von Strättligen, Schoren, Allmendingen, Buchholz, sowie des links
der Aare gelegenen Teiles der Stadt Thun und der Bälliginsel in der Aare, welche alle zum
mehr
Bistum Lausanne gehörten. Die Kirche war ein stark besuchter Wallfahrtsort, besass 7 Altäre, war reich dotiert und bildete
die Begräbnisstätte für die Adelsgeschlechter der Umgebung. 1536 wurde sie der Kirche von Thun angegliedert und 1819, d. h.
zur Zeit der Gründung der eidgenössischen Militärschule in Thun, dem katholischen Kultus eingeräumt. Heute
dient sie während der Fremdensaison dem französischen reformierten Gottesdienst. Sie enthält zwei schöne Glasmalereien
aus dem 16. Jahrhundert.