Schafmatt
(Kt. Basel Land, Gem. Sissach). 770 m. Wiesenrücken s. Oltingen; über ihn führt ein einst stark begangener Weg aus dem Thal der Ergolz ins Aarethal und nach Aarau.
Schafmatt - Schalamber
(Kt. Basel Land, Gem. Sissach). 770 m. Wiesenrücken s. Oltingen; über ihn führt ein einst stark begangener Weg aus dem Thal der Ergolz ins Aarethal und nach Aarau.
(Kt. Waadt, Bez. Vevey, Gem. Le Châtelard).
Deutscher Name für Les Avants. S. diesen Art.
(Kt. Obwalden). 2014 m. Höchster Punkt des Kammes des Giswilerstockes, zwischen dem Marienthal und dem Lungernsee.
Kann von Giswil über die Furgge in 3½ Stunden bestiegen werden.
Vergl. den Art. Giswilerstock.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart, Kreis und Gem. Schiers).
1800 m. Zerrissener Berghang an der W.-Flanke des Kühnihorns;
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Thierachern).
600 m. Teil des Hanges des ersten Moränenzuges, der unmittelbar über der Kirche von Thierachern etwa 40 m hoch ansteigt.
Spärliche Reste einer alten Burg, über deren Schicksale die Urkunden schweigen.
(Kt. Graubünden, Bez. Plessur). 2378 m. 1,5 km langer Grat in der Rothorngruppe des Plessurgebirges; bildet den letzten nö. Ausläufer der Kette Aroser Rothorn-Erzhorn-Aelpliseehorn zwischen dem Welschtobel und Arosa. Wird von Arosa aus besonders wegen seines Reichtums an Edelweiss und anderen seltenen Alpenpflanzen viel besucht, wobei meist der Zugang vom Welschtobel her gewählt wird. Hübscher Ausblick auf Arosa und Umgebung. Auf dem Schafrücken wurden einst Schafe gesömmert, und in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts bildete er ein Asyl für bastardiertes Steinwild, das die Sektion Rätia des S. A. C. hier zu züchten versuchte. Gesteine sind auf der Welschtobelseite Haupt- und Arlbergdolomit, welch' letzterer auch die Spitzen bildet; darunter folgen gegen den Schwellisee von Arosa noch einmal Hauptdolomit und dann Raiblerschichten (obere Rauhwacke), Serpentin, krystallines Gestein und endlich der Liasschiefer im Thal.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
Etwa 1800 m. Senke und Passübergang in der Gruppe der Spilgerten, zwischen dem Stock der Spilgerten und dem Brunnenhorn.
(Kt. Uri). 2841 m. Südl.
Vorberg des Muesplankenstocks (2859 m), in der Gruppe der Spannörter am äussersten Ende des vom Zwächten (3079 m) nach S. auszweigenden Kammes und zwischen dem Muesplankenstock und dem Rotberglipass.
Kann vom Gipfel des Muesplankenstockes leicht und vom Rotberglipass aus in schwerer Kletterei in 3 Stunden erreicht werden.
(Kt. Glarus). 2100-2600 m. O.-Abhang des Hintern Selbsanft;
besteht aus steilen und von Felsbändern eingefassten Grashalden, die sich unter dem O.-Ende des Griesgletschers gegen den Limmernboden hinunterziehen.
Einer alten Sage nach sollen diese Rasenhänge einst als Schafweide benutzt worden sein.
Der letzte Hirte soll mit seiner Herde durch einen grossen Gletschersturz auf den Limmernboden hinunter geworfen worden sein, weil er beim Aufstieg auf die Alp einem alten Weibe, das bei der Pantenbrücke in die Linthschlucht gefallen war, hohnlachend die Hilfe versagt hatte.
(Kt. Uri). 2468 m. Felsiger nö. Ausläufer des Hornfellistockes, der selbst wieder dem höchsten Punkt der Klein Sustenhörner (3172 m) nach O. vorgelagert ist;
über der Voralp. Kann von der Voralphütte in einer Stunde sehr leicht erreicht werden.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle, Gem. Gadmen).
1000 m. Gruppe von 6 Häusern im Gadmenthal, über dem linken Ufer des hier in ein enges Tobel eintretenden Gadmerwassers und an der Strasse Gadmen-Innertkirchen 3 km unterhalb Gadmen. 51 reform. Ew. Kirchgemeinde Gadmen.
Alpwirtschaft. Unterhalb Schaftelen befindet sich der sog. Schaftelenstutz, eine steile Felsstufe, die das Gadmenthal von dem 100 m tiefer gelegenen Nessenthal trennt.
Eine hier anstehende, bis zu 3 m mächtige Ader von weissem Marmor wurde früher abgebaut.
Der so gewonnene Marmor soll der Ueberlieferung nach bis nach Frankreich ausgeführt worden sein, während man ihn heute nur noch zur Herstellung der Grabdenkmäler auf dem Friedhof von Gadmen benutzt. Am Gadmerwasser steht nahe der Mündung des Triftwassers eine Marmorsäge.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle, Gem. Gadmen).
1400-1800 m. Grosse und zum Teil bewaldete Alpweide am linksseitigen Gehänge des Gadmenthales, am N.-Fuss des Radlefshorns und gegenüber dem Dorf Gadmen.
Oberhalb der Alp liegt der kleine Gadenlauisee.
(Kt. Graubünden, Bez. Albula). 2200-650 m. Etwa 6 km langes kleines Gebirgsthal; beginnt am N.-Fuss des Tinzenhorns und Piz Michél (Bergünerstöcke), steigt in n. Richtung ab und mündet gegenüber Alvaneu Bad von links zum Thal der Albula aus.
Bildet ein w. Parallelthal zum längeren Val Spadlatscha.
Die obersten 2,3 km sind eine furchtbar wilde, gestufte und trockene Felsennische, in deren Hintergrund rechts der Schuttwüste von Aint ils Laiets ein einsames Seebecken von etwa 250 m Länge liegt.
Der Bach des Schaftobels entspringt unterhalb des Piz Cuolmet (2821 m), des N.-Ausläufers des Tinzenhorns, und hat bis zu seiner in Korrektion genommenen Mündung in die Albula bei einer Länge von 4,5 km ein Gefälle von etwa 295‰. Gegenüber Alvaneu Bad stürzt er in prächtigem Fall von einer hohen Felswand herab.
Von der rechten Thalseite reichen zahlreiche Lawinenzüge ins Tobel hinab.
Dieses ist vorn und bis über die Mitte hinauf bewaldet und hat höher oben kleinere Bergwiesen und Alpweiden.
Von Alvaneu führt ein Pfad rechtsseitig das Tobel hinauf.
Gesteine des Schaftobels sind Hauptdolomit und obere Rauhwacke (im Hintergrund auch Rät und Liaskalk) in den obern Partien, sowie im Vordergrund Arlberg- oder Wettersteindolomit, Partnachmergel und alpiner Muschelkalk.
(Kt. Graubünden, Bez. Plessur). 2306 m. Nördl. Vorhöhe der Weissfluh (2848 und 2836 m) in der Totalpgruppe des Plessurgebirges, zwischen Fondei-Schanfigg und Davos. Im S. liegt gegen die kahlen Hänge der Weissfluh und die Zähnjefluh (2683 m) hin die Reckholdernalp, aus der an der O.-Seite des Schafturms Sturztrümmer herabreichen, und im N. führen die sanften Uebergänge des Casanna- und Durannapasses in das hintere Prätigau (nach Serneus und Conters) hinab. Im Uebrigen ist der Schafturm eine meist sanfte, grüne Höhe, die einzig auf der NW.-Seite einen kurzen Felsabsatz zeigt.
Gesteine sind Kalke und Dolomit der Trias und nach vorn zu Bündnerschiefer;
im hintern Gratwinkel lehnen sich die Sedimente an krystalline Schichten an, sodass die Tektonik dieses kleinen Gebietes recht verwickelt erscheint.
(Kt. St. Gallen, Bez. Neu Toggenburg, Gem. St. Peterzell).
833 m. 3 zerstreut gelegene Einzelhöfe;
1,4 km n. St. Peterzell. 19 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden St. Peterzell. Viehzucht.
Stickerei.
Dadaint und Schalambert Dadora (Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 3034 und 2681 m. Der hintere und der vordere Piz Schalambert oder die «Schellenberge» bilden die nach NW. gerichtete Gebirgskette zwischen Val d' Uina, Val d'Assa, dem Inn und dem Russenna- und Rassassergrat an der tirolischen Grenze. Mächtige, am N.- und W.-Fuss bewaldete Bergstöcke, die besonders von Crusch (Sent) aus schön zu überblicken sind. Die weite Nische zwischen den beiden Gipfeln füllt zum Teil der Felsrücken 2587 m der Karte aus.
Schalchen - Schallbett
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Seite 44.562.Auf der W.-Seite der Kette ziehen sich die wilden Felsenthäler Glatschéra, Torta und Val da Gliars zum Uinathal hinab; nach S. (gegen Uina Dadaint) und N. (die «Fuschna» zwischen den beiden Gipfeln nach Val d'Assa hin) folgen riesige Schutthalden von 500-800 m Breite und über 1 km Längenausdehnung. Der hintere Gipfel (Piz Schalambert Dadaint) trägt einen kleinen Gletscher, der über der berühmten intermittierenden Quelle (Fontana Chi-staina) von Val d'Assa liegt und den man z. B. von dem aus dem Val d'Assa ö. vom Munt Spadla Bella auf den Russennagrat führenden Pfad her gut übersehen kann. Mit der Schmelzwirkung in diesem Gletscherchen steht offenbar die intermittierende Quelle, deren Temperatur nur wenig über 2 °C beträgt und deren Steigen im Bassin Dr. Tarnuzzer schon in den Nachmittagstunden beobachtete, im engsten Zusammenhang. ¶
Die beiden Schalambert sind zum grössten Teil aus Kalken und Dolomiten der Trias und Kalken und Schiefern des Jura aufgebaut; ihre Grundlagen gegen den Inn und Val d'Uina hin bilden Verrucano und Gneis. Auf diesen letztern Gesteinen folgen hier alpiner Muschelkalk, Arlberg- oder Wettersteindolomit, obere Rauhwacke (Raiblerschichten), Hauptdolomit, Steinsbergkalk (Rät und Lias), dann in umgekehrter Schichtfolge Hauptdolomit und Raiblerschichten, sowie Arlberg- und Muschelkalk, welch' letzterer die Spitze des Schalambert Dadora bildet.
Grundplan des Baues ist eine grosse liegende Mulde mit eingefaltetem, doppelt gelagertem Steinsberg- oder Liaskalk, und ein liegender Sattel, auf dem in der Höhe des Piz Schalambert Dadaint der als zweite liegende Mulde aufgefaltete Liaskalk mit Liasschiefern, Malm und Tithon folgt. Durch diese enorme Faltung erlangten die Schichten der Muschelkalk-Arlbergdolomitgruppe eine bedeutende vertikale Ausdehnung. Die Steinsberg- oder Liaskalke und -breccien treten hier in einem zweiten Niveau auf.
Starke Zusammenstauchung, Auspressung und Verknetung der Schichten, Diskordanzen, Zerreissungen, Verschiebungen und Versenkungen begleiten das ausserordentliche Mass der Faltung. Im O. aber folgt - vom Rassasser- und Russennagrat herbewegt - das krystalline Grundgebirge als mächtige überschiebende Decke, unter deren Stirne die jüngeren Gesteine untertauchen. Der alpine Muschelkalk (Virgloriakalk) liefert an Versteinerungen Terebrateln, Bivalven und Gastropoden, Krinoidenstiele und Diploporen; im Rät und Liaskalk liegen massenhaft Pentakriniten, auch Belemniten; die Hornsteine des Tithon enthalten wie diejenigen des Liaskalkes und des Malm zahllose Radiolarien, und am Piz Schalambert Dadaint hat W. Schiller mit Funden von Aptychen, Krinoiden und Belemniten die Zone des Aspidoceras acanthicum des Malm zum erstenmale festgestellt.
Die Wälder und Alpweiden auf der W.-Seite der S-chalambertgruppe gehören der Gemeinde Sent und diejenigen auf der O.- und NO.-Seite des Bergstockes zu Remüs. Beide Berge sind noch gute Gemsenreviere und werden von Jägern von Sur En und Remüs aus, oder auch vom Munt Schlingia und Munt Russenna her bestiegen. Touristen besuchen sie selten. Im O. führen die Mittlere und Innere Scharte (Fuorcla Radonda und Fuorcla Lunga, 2576 m) über die Grenze ins Rojenthal und nach der Reschen Scheideck hinunter. Vergl. Schiller, W. Geolog. Untersuchungen im östl. Unter Engadin (in den Berichten der naturwiss. Gesellschaft zu Freiburg i. B. 1904); Tarnuzzer. Ch. Beiträge zur Geologie des Unter Engadin (in den Beitr. zur geolog. Karte der Schweiz. 1906); Theobald, G. Geolog. Beschreibung der nördl. Gebirge von Graubünden. (Beitr. zur geolog. Karte der Schweiz. 2). Bern 1863.