Schafberghütte
(Kt. Wallis, Bez. Westlich Raron) Klubhütte des S. A. C. Besser bekannt unter dem Namen Bietschhütte. S. den Art. Bietschhorn.
Schafberghütte
(Kt. Wallis, Bez. Westlich Raron) Klubhütte des S. A. C. Besser bekannt unter dem Namen Bietschhütte. S. den Art. Bietschhorn.
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Wildhaus).
1600-2000 m. Grosse Alpweide an der S.-Flanke des Säntis und an den Quellen der Säntisthur, 5 km n. Wildhaus. 155 ha Fläche, wovon 90 nutzbare Alpweide, 5 Wald und 60 unproduktiver Boden.
Hütte und Stall.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle, Gem. Meiringen).
1934 m. Alpweide mit Hütten, am rechtsseitigen Gehänge des Genthales und am Fuss der Planplatte.
od. Schafegg (Kt. Bern, Amtsbez. Konolfingen und Thun). 1192 m. Höchster Punkt des im Aarethal mit der Falkenfluh endigenden Berglandes, das im S. von der Rotachen und im N. vom Diessbachgraben und vom Rötenbach begrenzt wird. Am S.-Hang der Schafeck liegt die ausgedehnte Berggemeinde Buchholterberg mit dem Pfarrdorf Heimenschwand. Der Rücken ist mit grossen Waldungen bestanden. Mächtiges Nagelfluhgewölbe.
französisch Schaffhouse. Kanton der schweizerischen Eidgenossenschaft, der zwölfte in der offiziellen Reihenfolge. Eintritt in den Bund 1501.
Schaffhausen ist der nördlichste Kanton, die «Nordmark» der Schweiz. Sein N.-Punkt bei Oberbargen, Grenzstein Nr. 593, liegt in 47° 48' 30" NBr. und in 826 m Meereshöhe und ist gleichzeitig der nördlichste Punkt der Schweiz. Im S. reicht der Kanton mit der Rüdlingerparzelle bis in das Rheinknie bei der Tössmündung unter 47° 33' 10" NBr., im O. mit der Steinerparzelle bis zum Grenzstein Nr. 424 an der Strasse Stein a. Rh.-Oehningen unter 8° 52' 41" OL. von Greenwich, im W. bei der Wunderklingermühle in der Gemeinde Unterhallau bis zum Grenzstein Nr. 354 unter 8° 24' 25" OL. von Greenw.
Die grösste Länge von Oberbargen bis zum Rheinknie beträgt ungefähr 29 km, die grösste Breite vom W.- zum O.-Punkt ungefähr 35 km. Die Stadt Schaffhausen liegt fast in zentraler Lage innerhalb dieser 4 Grenzpunkte. Mit einem Flächeninhalt von 294,22 km2 (wovon 95,5% produktiver und 4,5% unproduktiver Bodenfläche) ist Schaffhausen der siebentkleinste Kanton der Schweiz, wenig grösser als Nidwalden und Genf. Die geschichtliche Entwicklung hat ihm ein in drei voneinander getrennte Teile zerfallendes Gebiet und recht verwickelte Grenzverhältnisse verschafft.
1. Der Hauptteil des Kantons (251,14 km2), dehnt sich von der Rheinbiegung bei Schaffhausen fächerartig nach W., N. und NO. über die breite Thalsohle des Klettgaus mit den sie einrahmenden Höhenzügen, über das Randengebiet und den sog. Reiat aus; er schliesst zwei kleine badische Enklaven ein: das Dorf Büsingen am Rhein und den Verenahof bei Büttenhard, einen vereinzelten, zur badischen Gemeinde Wiechs gehörenden Bauernhof. Fast auf allen Seiten ist dieser Hauptteil vom Grossherzogtum Baden umgrenzt, und nur auf der östl. Hälfte der S.-Grenze stösst er an die Kantone Thurgau und Zürich an. Nach langem Rechtsstreit gegen den Kanton Zürich ist dem Kanton Schaffhausen durch bundesgerichtliches Urteil vom das Hoheitsrecht über den ganzen Stromlauf des Rhein von der Büsingergrenze an bis zum Urwerf unterhalb der Stadt Schaffhausen zugeschieden worden; die genaue Festsetzung dieser Kantonsgrenze ist durch Staatsvertrag zwischen den Kantonen Zürich und Schaffhausen vom erfolgt. Dagegen ist der Grenzstreit über die Strecke vom Urwerf bis zur Landesgrenze unterhalb des Rheinfalles zur Zeit noch nicht erledigt.
2. Die Steiner Parzelle (31,36 km2) beginnt am Ausfluss des Rhein aus dem Untersee und umfasst den w. Teil des Schienerberges, das untere Biberthal und den ö. Abfall des Staffelwaldes und Rauhenberges. Sie ist vom Hauptteil des Kantons getrennt durch einen Fuss, den das Grossherzogtum Baden bei Gailingen gegenüber Diessenhofen an den Rhein setzt. Mit dem Weiler und der Kirche Burg gegenüber Stein greift der Kanton Schaffhausen auf das linke Rheinufer hinüber; dieses kleine linksufrige Gebiet zwischen den thurgauischen Dörfern Untereschenz, Kaltenbach und Wagenhausen umfasst etwa 0,7 km2. Unterhalb dieser Stelle bildet der Rhein die S.-Grenze gegen den Kanton Thurgau; im W., N. und O. grenzt die Steiner Parzelle, in welcher ausser dem malerischen Städtchen Stein a. Rh. (mit Burg) die Dörfer Hemmishofen, Ramsen und Buch liegen, an das Grossherzogtum Baden.
3. Die Parzelle Rüdlingen-Buchberg, der kleinste und abgelegenste Gebietsteil des Kantons (11,72 km2), liegt im Rheinknie gegenüber der Tössmündung. Hier bildet der Rhein die Grenze im O. und SW., vom zürcherischen Dorfe Ellikon an der Thurmündung bis zum Weiler Oberried kurz oberhalb des Städtchens Eglisau; nach N. ist die Parzelle begrenzt durch das zürcherische Rafzerfeld und eine kleine badische Strecke mit dem Dörfchen Nack gegenüber Ellikon. In ihr liegen die Dörfer Rüdlingen und Buchberg und erheben sich die Höhen des Hurbig (548 m) und der Hohenegg (518 m). Bei dieser starken Zersplitterung hat der kleine Kanton Schaffhausen die verhältnismässig sehr lange Grenzlinie von gegen 200 km, die mit Ausnahme der Wassergrenze des Rheinlaufes, einer Strecke an der Wutach im W. und des Kammes einiger Höhenzüge künstlich festgesetzt ist.
[Prof Dr. K. Henking.]
Den Grundstock des ganzen Gebietes bildet der dem Juragebirge angehörige Randen, der im O. und S. vom schweizerischen Molasseland umsäumt ist. Sein Plateau erreicht im N. 914 m; von hier senkt er sich nach O. und S. mit mässigem Gefälle, während er gegen das Wutachthal eine sehr steile Böschung bildet. Dieses einheitliche Gepräge wird vielfach gestört durch verhältnismässig ¶
Lief. 171.
GEOGRAPHISCHES LEXIKON DER SCHWEIZ
Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg.
^[Karte: 6° 20’ O; 47° 40’ N; 1:180000]
↴ Metallindustrie
➚ Holzindustrie
◆ Wollindustrie
▴ Textilindustrie
▬ Typographie
o Ziegelei
o Töpferei
o Lebensmittel
Einwohner per Km2
░ weniger als 50 Einw.
░ 50-74 Einw.
▒ 75-99 Einw.
▒ 100-149 Einw.
▓ 150-199 Einw.
▓ 200-499 Einw.
▐ 500-4500 Einw.
V. ATTINGER SC.
KANTON SCHAFFHAUSEN ¶
kurze, nach dem Rhein sich öffnende Thäler, welche die Hochfläche in eine grössere Anzahl von schmäleren oder breiteren, von steilen Halden flankierten Rücken auflösen. Dies geschieht der Reihe nach durch das Biberthal, das Freudenthal, das Merishauserthal mit seinen Seitenthälern, das Hemmenthalerthal, das Eschheimer- und das Lieblosenthal, das Lange und das Kurze Thal bei Siblingen. Am stärksten schneidet der Klettgau ein, der dem heutigen Rheinthal ungefähr parallel lauft und so den ursprünglichen Zusammenhang zwischen dem eigentlichen Randen im N. und den Höhen des Neuhauser Waldes, dem Laufenberg, Hemming und Wannenberg im S. fast unkenntlich macht.
Aber auch das Molasseland im O. ist ganz erheblich zerschnitten. Während das flache Rheingelände bei Stein und das untere Biberthal auf eine ziemlich weite Strecke eine Höhe von 410 bis 420 m einhalten, erhebt sich der prächtig gelegene Hohenklingenberg auf 597 m, der Wolkenstein auf 592 m, und n. von Oberwald wird sogar eine Höhe von 688 m erreicht. Dabei bricht dieser ganze, dem Schienerberg angehörige Molasseblock sehr scharf gegen die Thalsohle des Rhein, der Biber und der Aach ab. An und auf einem ähnlichen Molassehügel liegt die Enklave Rüdlingen Buchberg.
Sein Fuss ist am breitesten bei Rüdlingen; gerade hier hat aber die erodierende Tätigkeit des Rhein eingesetzt, und nur durch umfassende Verbauungen wurde es möglich, die völlige Abtragung dieser Terrasse zu verhindern. Im Gebiet des Jura bekommen die Geländeformen auch dadurch einen eigenartigen Charakter, dass die Thäler beim Austritt aus dem Randen oft sich verzweigen. So werden jene wallartigen Höhen abgegrenzt, durch welche der Randen sich allmählig gegen den Rhein abstuft, und so entsteht auch der mehr oder weniger deutliche Gefällsbruch der Thalsohle, wie er im Biberthal bei Thaingen, im Merishauserthal bei der Längenberger Ziegelhütte und unten im Hemmenthalerthal (Hauenthal) vorhanden ist.
Das alt anstehende Gestein ist grossenteils marines Sedimentgebirge; im O. und im S. kommt Sediment aus süssem Wasser (Obere Süsswassermolasse) hinzu, und im Gebiet des Rheinthales bis zu Höhen von 500-600 m ist die heutige Beschaffenheit der Bodenoberfläche das Werk glazialer Ablagerungen. Im W. setzt die Schichtenfolge mit der Trias und zwar mit der Anhydritgruppe ein. Diese ist hier durch die ausgedehnten und mächtigen Gipslager von Schleitheim bekannt. Auch der sie überdeckende Hauptmuschelkalk ist noch auf die Gemarkung Schleitheim beschränkt, während dem Keuper schon viel grössere horizontale Ausdehnung zukommt, indem er auch am Hallauerberg noch vollkommen ausgebildet ist.
Die Juraformation weist im W. ihre sämtlichen Horizonte auf, während im Merishauserthal nur noch die obern Schichten des Dogger und des Malm erscheinen und im Biberthal sogar nur der obere Malm zu Tage tritt. Wie überall in der N.-Schweiz fehlt auch hier die Kreideformation. Somit bilden also Malmkalke die Bodenoberfläche des Randen, der auch fetzenweise mit Tertiärgebilden von verschiedenem Alter und verschiedener Beschaffenheit überlagert sein kann. So findet sich marine Molasse als Grobkalk (Muschelsandstein) bei Altorf (hart an der badischen Landesgrenze) und eine gleichaltrige, wenig mächtige Ablagerung auf dem Buchberg bei Merishausen.
Auch Süsswassermolasse fehlt nicht ganz auf diesen Höhen und findet sich z. B. bei Büttenhard. In grösserer Mächtigkeit werden anderwärts die Malmkalke von Bohnerz und Juranagelfluh überdeckt. Bohnerz und der zugehörige Erzlehm finden sich auf den Höhen von Stetten und Lohn, sowie auf dem das Klettgau auf seiner S.-Seite begleitenden Hügelzug (Laufenberg, Hemming, Rossberg etc.). Ansehnliche Massen von teils loser, teils mehr oder weniger fest verkitteter Juranagelfluh treten im obern Biberthal, auf dem Reiat selbst und stellenweise auch auf dem Hochranden auf.
Ist man nun schon geteilter Meinung darüber, ob diese Juranagelfluh aus dem Jura der W.-Schweiz stamme oder aber ein Abschwemmungsprodukt einer einst den Schwarzwald überlagernden und heute dort vollständig verschwundenen Juradecke bilde, so weiss man noch viel weniger über die Herkunft der sog. tertiären Quarzite. Diese erscheinen gewöhnlich erbsen-, bohnen- bis nussgross, gleichmässig aufgestreut auf dem Klosterfeld, viel reichlicher und mit faustgrossen Knollen untermischt im Klosterhau und auf dem Hägliloh. Besonders zahlreich finden sich aber grössere Gerölle derselben mit Malmbrocken vermengt auf dem Reiat (so um Büttenhard), wo sie neuerdings zur Gewinnung eines ausgezeichneten Schottermaterials gesammelt werden.
Dieses lange geologische Zeiträume repräsentierende gesamte Gesteinsmaterial hat nun selbstverständlich im Laufe der Zeit ebenfalls an den Lagerungsänderungen teilnehmen müssen, die man von nähern und entferntere Partien der Erdkruste kennt. Namentlich jene der mittlern Tertiärzeit angehörige mächtige Bewegung, die im S. zur Auftürmung der Alpen und im W. zu den gewaltigen Schichtenstörungen im sogenannten Kettenjura führte, kann auch am Randen nicht spurlos vorübergegangen sein.
Aber hier klingt sie förmlich aus und bewirkt blos ein ziemlich gleichmässiges Fallen des ganzen Schichtensystems gegen SO. um einen Winkel von 3-10°. Im N. und O. kam es dagegen zu einem gewaltigen, von einem bedeutenden Absinken des n. und ö. Flügels begleiteten Bruch, der sog. Biberthalverwerfung. Sie ist am leichtesten zu erkennen auf der Strecke vom Kesslerloch bei Thaingen durch das Biberthal bis Opfertshofen. Weiter kann man sie dann über Bargen, den Klausenhof etc. nordostwärts verfolgen, anderseits wird man mit ihr aber auch das Verschwinden des Malm ö. vom Fulachthal in Verbindung bringen und ihre Fortsetzung s. bis in den Rhein unterhalb der Rheinbrücke bei Schaffhausen und westwärts bis gegen die Lägern annehmen müssen.
Jenseits dieser Verwerfungslinie tritt die Molasse an die Stelle der Juraformation des Randen und zwar die Obere Süsswassermolasse vom Biberthal bis an den Schienerberg; bei Rüdlingen und Buchberg gesellen sich ihr auch noch ältere Stufen bei. Für das ganze unterhalb 600 m gelegene Areal bildet alpines Gesteinsmaterial die Bodenoberfläche. Seine Mächtigkeit schwankt von kaum 1 dm (Fulachthal ö. von Thaingen, Kleiner Buchberg) bis 100 und mehr Meter (Emmersberg und Enge bei Schaffhausen). Es besteht aus feinem Lehm (in der Thalsohle), Sand und Kies.
Der letztere schwankt ausserordentlich in der Grösse des Kornes und ist bald lose, bald mehr oder weniger fest verkittet. Findlinge von 1 bis 60 m3 Grösse sind nicht selten. Nach Entstehungsweise und Alter bieten diese diluvialen Ablagerungen eine Mannigfaltigkeit, wie sie auf einem Terrain von so geringer Ausdehnung nicht grösser sein könnte. Mächtige Grund- und Endmoränen sind ebenso typisch ausgebildet wie vollkommen geschwemmter Flussschotter. Die erste (älteste) Vergletscherung, die sonst nicht so leicht zu konstatieren ist, findet sich in ausgezeichneter Weise vertreten auf dem Neuhauserwald (älterer Deckenschotter);
die zweite in den Kies- und Nagelfluhresten (löcherige Nagelfluh) oder jüngerer Deckenschotter auf dem Buchberg bei Thaingen, Hohberg bei Herblingen, Gaisberg und Hohfluh bei Schaffhausen etc.;
die dritte oder grosse in der mit Löss bedeckten Terrasse, die sich von Beringen über Löhningen und den Schmerlat ¶