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das 1905 gestiftete Collegium Borromaeum (3 Gebäude), die Strafanstalt und ein altes Privathaus mit wertvollem Täfelwerk.
Telephon.
das 1905 gestiftete Collegium Borromaeum (3 Gebäude), die Strafanstalt und ein altes Privathaus mit wertvollem Täfelwerk.
Telephon.
(Kt. Uri). 1952-453 m. Rechtsseitiges Nebenthal zum Reussthal, zu dem es sich sö. Altorf öffnet. Vom Schächenbach durchflossen. Einzige nennenswerte Verzweigung ist das von links herkommende Brunnithal. Das Thal wird seiner ganzen Länge (16 km) nach von der Klausenstrasse durchzogen, die es mit dem Kanton Glarus verbindet. Enthält mehrere Dörfer und Weiler, deren bedeutendste Bürglen, Spiringen und Unterschächen (zugleich die Hauptorte der gleichnamigen drei Gemeinden) sind, und zählt im ganzen rund 3500 Ew. Von Bürglen an folgen sich thalaufwärts die St. Loretokapelle, die Weiler Witerschwanden und Trudelingen, die Dörfer Spiringen und Unterschächen und endlich die Weiler Schwanden, Urigen und Getschwiler. Im Thalhintergrund liegt noch bei der Mündung des Stäuberbaches in den Schächen (oder Schächenbach) die Häusergruppe Im Aesch (1234 m), wo der alte Saumpfad über den Klausen seine stärkste Steigung begann.
Höher oben stehen blos noch periodisch bewohnte Alphütten. Das nach O. ansteigende Thal wird begleitet: im S. vom Hochfaulen (2518 m), der Grossen Windgälle (3192 m), dem Gross und Klein Ruchen (3136 und 2919 m), den Scheerhörnern (3234 u. 3296 m), dem Kammlistock (3238 m) u. dem Claridenstock (3270 m), an dessen N.-Fuss der Klausenpass eingeschnitten ist;
im N. von der Schächenthaler Windgälle (2752 m), dem Hoch Pfaffen (2181 m), dem Sirtenstock (2305 m) und Gamperstock (2274 m), der Gruppe des Bossstocks (2163 m), dem Hundstock (2216 m) und der Gruonmattegg.
Die Bewohner beschäftigen sich hauptsächlich mit Land- und Waldwirtschaft, sowie besonders mit Alpwirtschaft und Viehzucht. Die Eröffnung der neuen Klausenstrasse hat dem Thal auch einen ansehnlichen Fremdenverkehr zugeführt. In geschichtlicher Beziehung ist das bedeutendste Ereignis der unfreiwillige Besuch des Thales durch die russische Armee unter Suwarow, die am von Altorf aus über den Kinzig Kulm ins Muotathal zog. Das Schächenthal ist seiner ganzen Länge nach in die mächtige Eozänmasse (Nummulitenkalk, Flyschschiefer, Sandsteine) eingeschnitten, die von Altorf bis nach Ragaz den N.-Rand der Clariden-Tödi-Sardona-Ringelspitzkette begleitet. Im Grunde des Brunnithales tritt die Malmunterlage dieser Flyschmasse zu Tage, und gegen den Klausenpass hin ragen von der Claridenkette her nach N. sich senkende Malmkeile, die stellenweise noch von intensiv ausgewalzter Kreide begleitet sind, in das Eozän hinein.
Die auffälligste dieser Malm-Kreidefalten bildet die Balmwand, eine 200-300 m hohe Felsbarriere, die ö. vom Weiler Aesch das Thal zirkusförmig abschliesst und von der obersten Thalstufe trennt, die sich von der Balmalp bis zur Klausenpasshöhe erstreckt. Die auf der N.-Seite des Thales sich erhebenden Gipfel (Rossstock-Schächenthaler Windgällenkette) bestehen aus Lias, Dogger, Malm und Kreide und gehören wie die Märenberg-Ortstockkette n. vom Urnerboden einer grossen Ueberschiebungsmasse an, die von
S. her über den Flysch des Schächenthals hinübergeschoben worden ist. Vergl. Becker, F. Ueber den Klausen. Glarus 1900 (welches Buch über alle Einzelheiten zuverlässige Auskunft gibt).