Der Gross Scalettagletscher senkt sich zum Gletscherthäli und gegen
Dürrboden im
Dischmathal
hinab, ist steil und zerklüftet, kann aber unter Führung dennoch begangen werden und gewährt von
Davos Dorf und
Dischma
aus einen prachtvollen Anblick. Er ist etwa 1,1 km lang und 1 km breit und sendet seine Schmelzwasser
zum Dischmabach.
Der etwa 800 m lauge und ebenso breite Klein Scalettagletscher zieht sich westwärts gegen den
Scalettapass
hin.
Die Gletscherböden liegen auf Biotitgneis und Hornblendeschiefer.
Gesteine sind in der
Höhe Hornblendeschiefer (Amphibolit) und am NW.-Fuss Biotit- oder Paragneis, dessen Quarznester und
-linsen häufig schöne und grosse Krystalle von Andalusit einschliessen.
(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2619 m.
Pass; verbindet
Davos Platz und
Davos Dorf durch das 3¼ Stunden lange und einförmige
Dischmathal mit dem lawinenreichen Sulsannathälchen, das bei
Capella (zwischen
Scanfs und
Cinuskel) zum linken Ufer
des Ina ausmündet (zusammen 9-9½ Stunden). Bis
Dürrboden (2011 m) im obern
Dischmathal leitet von
Davos Dorf her ein guter
Reit- und für Einspänner praktikabler Fahrweg, und von hier, wo man in einem einfachen und guten Gasthaus
übernachten kann, führt der Weg in s. Richtung immer stärker ansteigend auf die 2 Stunden entfernte Passhöhe.
Diese wird im W. vom
Augstenhörnli (3030 m) und
Kühalphorn (3081 m), im O. vom
Scalettahorn (3068 m) flankiert. N. der Passhöhe
auf den Seeböden ein winziges Seebecken und zu oberst eine zerfallene
Hütte. Die Aussicht bietet nicht
Vieles. Der hohe und wilde
Pass zeigt sich selten ganz schneefrei. Der Weg ist sowohl von der
Davoser- als von der Engadinerseite
her verbessert worden; er führt auf der
S.-Seite der Passhöhe ziemlich steil und in Krümmungen zu der eine Stunde entfernten
Alp
Fontauna (2198 m) hinab, wo er sich mit dem Sertigpassweg kreuzt.
Der weitere Abstieg bis zum Alpendörfchen
Sulsanna erfordert noch 2 Stunden, von hier bis
Capella 1 Stunde und bis
Scanfs etwas
über 1½ Stunden. Scaletta =
Stiege oder Treppe, also so viel als «Treppenpfad». Die Passhöhe liegt
in Hornblendeschiefer und Biotitgneis. Vom Scalettapass wird ein
Hospiz schon 1556 erwähnt. Ueber ihn
führte der alte Saumweg, der das
Engadin mit
Davos und dem
Prätigau verband und auch tatsächlich die kürzeste Verbindung
nach dem
Ober Engadin hin bildet.
Selbst Heere sind über ihn gezogen: von hier aus überfielen Baldiron und
GrafSulz 1622 die Landschaft
Davos. Besonders lebhaft wurde einst über den Scalettapass der Weinhandel vom Veltlin aus nach
Davos und dem
Prätigau betrieben.
Dies geschah hauptsächlich im Winter, wenn auf tiefem
Schnee die Schlitten leicht über die Unebenheiten des
Bodens hinwegglitten.
Von
Sulsanna bis zum
Dürrboden drohten dann aber den kühnen Säumern und
Rossen fortwährend die Lawinen,
und es ereigneten sich zahlreiche und schreckliche Unglücksfälle. Im Sommer ist der
Pass dagegen so sicher wie jeder andere.
Von
Scanfs ist der Fund eines Bronzemessers mit Vollgriff bekannt geworden. Da man auf der
Höhe des
Flüelapasses eine Lanzenspitze
der Bronzezeit fand, ist es möglich, dass auch der hohe Scalettapass schon vom prähistorischen Menschen
begangen wurde.
Der Piz Scalotta und die
Montagnas dils Laiets werden am besten von
Stalla aus über die aussichtsreiche Terrasse Scalotta
erstiegen, doch kann man auch vom
Stallerberg weg den
Grat verfolgen und dann nach
Marmels oder
Mühlen absteigen.
Gesteine der meridional streichenden Kette sind glimmerreiche Tonschiefer und Kalktonschiefer (Phyllite), Grünschiefer,
mesozoische (wahrscheinlich liasische) Schiefer und viel
Serpentin, im W. und NW. der Kette auch Spilit, Diorit und Gabbro;
über den
Laiets von
Val Bercla, längs des
Grates derMontagnas dils Laiets nach S. hin und am
Piz Scalottas
selbst findet man ein gegen
Avers strebendes breites Band von Marmor, der wahrscheinlich jurassischen
Alters ist. Seine Lagerungsverhältnisse
sind aber noch nicht ganz aufgeklärt.
(Piz)(Kt. Graubünden,
Bez. Heinzenberg).
2328 m. Gipfel in der Stätzerhornkette des Plessurgebirges; 1,8 km s. vom
Piz Danis (2508 m) und 1 km n. vom aussichtsreichen
Crap la Pala, dessen Hänge im S. in zwei Terrassen zur Schynschlucht abfallen.
Die ö. Gehängeseite ist reich bewässert, da der Schichtenfall
des Gebirges (oligozäner Flysch mit Fukoiden) nach SO. und O. gerichtet ist und die Schichtenköpfe sich dem
Domleschg zuwenden.
Der Gipfel kann von der
Lenzerheide oder von
Obervaz
(Alpweg) her, vom Stätzerhornweg aus und von
Scharans im
Domleschg her bestiegen
werden und bietet eine prächtige Aussicht.
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter
Landquart). 2016 m. Gipfel in der Hochwangkette der
Plessurgruppe, zwischen
Trimmis im
ChurerRheinthal und dem AlpendörfchenValzeinaim Thal des nach N. zur
Landquart fliessenden
Schrankenbaches. 4,9
km s. der Kirche
Valzeina. Zwischen der Scamerspitz und der fast 1,9 km nw. davon aufragenden Cyprianspitz (1778 m) führt
ein von
Trimmis über
Sayis und die
Maiensässe von Staras (1651 m) nach
Valzeina leitender bequemer Passübergang. Am
NW.-Hang entspringt der längste Quellbach der unten wild durchschluchteten
Hagrufe und am
SW.-Hang im Scamerwald
ein Quellarm der ebenfalls bei
Trimmis (aber näher beim Dorf) mündenden Kleinrüfe.
Der
Valzeina zugewandte Hang ist flacher und freundlicher als der steile W.-Hang, der aber ebenfalls nicht so scharf und
schroff abbricht, wie dies sonst für die ganze zwischen dem
Rheinthal und dem Valzeinathälchen von
Chur
bis zur
Landquart verlaufende Nebenkette des Hochwanggebirges typisch ist. Hier verhält sich z. B. die schon weiter gegen
W. genickte Cyprianspitz über
Zizers ganz anders. Die Scamerspitz, die von
Trimmis über
Sayis und
Stams, über Valtaua und
das
MaiensässSpondatscha, sowie von
Valzeina her auf verschiedenen
Wegen leicht erstiegen wird, ist auf
der W.- und
O.-Seite bewaldet; darüber folgt, besonders im O. und S., grüner Weidegrund. Besteht aus grauem Bündnerschiefer,
der in der Hochwangkette zur Hauptsache Liasschiefer darzustellen scheint und dessen Falten nach NW. überkippt sind und
in ihren Muldenkernen Flysch mit Fukoidenabdrücken enthalten.