Oberhalb Salategnas folgt über einem etwa 100 m hohen Hang, dessen Bachrinne auf der
N.-Seite felsig ist, eine schmalere
Terrasse, worauf die Gehängeböschung auf ¾ km Länge stark zunimmt, um im Quellkessel des
Hintergrundes sich wieder rasch
zu verringern. Berg- und Alpweiden, ohne Waldbekleidung. Im N. die aussichtsreiche
Höhe Malpass (2507
m) und sw. vom
Weiler Salategnas alte Eisengruben von
Sur. Im Thalhintergrund herrscht starker Gesteinswechsel von grauen und
grünen «Bündnerschiefern»,
Serpentin, Triaskalken, Verrucano und an entfernteren Punkten der Gehängeflanken auch von Granit;
Mitte und
Vordergrund des
Thales bestehen aus grünen und grauen Schiefern, welch' letztern noch ein Triaskalkband aufliegt,
Serpentin und z. T. auch aus Gabbrogesteinen.
500 m nö. der
Station
Lutry der Simplonbahn. 50
Häuser, 221 reform. Ew. Kirchgemeinde
Lutry.
Acker- und Weinbau. Bedeutende Funde aus der
Römerzeit (Gold-,
Silber- und Kupfermünzen aus der Kaiserzeit, grosse Amphora etc.; Reste von Bauwerken
und eines bemerkenswerten
Turmes).
1235: Sax. Von der
deutschen Aussprache sachs des lateinischen Wortes saxum (Fels) herzuleiten
Schloss aus 1551, ehemals Sitz der zürcherischen
Vögte.
Das freiherrliche Geschlecht derer von Sax besass im 11. Jahrhundert die Burgen
Hohensax,
Frischenberg
und die
Wildenburg, sowie die Ortschaften Sax,
Salez,
Frümsen,
Haag,
Gams,
Wildhaus und - später -
Sennwald. Heinrich von Sax,
Bruder des Abtes
Ulrich von St. Gallen,
erbaute zur Zeit seiner Fehde mit den
Herren von Montfort 1206 die Burg Forsteck, die in der Folge
abwechselnd mit der Burg Sax den zürcherischen Landvögten als Sitz diente. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts
verkauften die Freiherren von Sax die
Wildenburg und
Wildhaus an die
Grafen von
Toggenburg. Im 15. Jahrhundert spalteten sie
sich in zwei Zweige, deren männlichem Forsteck,
Salez und
Sennwald verblieben, während der weibliche
Gams und
Hohensax erhielt.
Später ging dann Sax wieder an die männliche Linie des Geschlechtes über. Die Glaubensspaltung erzeugte zwischen den beiden
Linien derartige Streitigkeiten, dass der katholisch gebliebene Freiherr
Ulrich Georg 1596 seinen reformierten Onkel Philipp
von
Hohensax ermordete. Der Sohn des Freiherrn
Ulrich Georg verkaufte 1615 die
Herrschaft anZürich,
das sie zu
seiner «Landvogtei und Freiherrschaft
Hohensax und Forsteck» umwandelte und zugleich die bis anhin katholisch gebliebenen
Bewohner zum Uebertritt zur Reformation zwang.
Diese Landvogtei verblieb der Stadt
Zürich bis 1798. Sie umfasste den n. Abschnitt des heutigen Bezirkes
Werdenberg und grenzte
im N. an den Bezirk
Rheinthal, im O. an den
Rhein und im W. an die Kette
Gulmen-Hohenkasten. Die Bewohner
der
Herrschaft Sax suchten sich im Verein mit den Leuten des
Rheinthales 1798, 1799 und 1802 unabhängig zu machen, wurden
aber zuerst dem Kanton
Linth und dann 1803 dem Kanton St. Gallen
angegliedert, der an Zürich eine Entschädigung von 24000
Gulden
ausrichtete.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Werdenberg).
1300 m. So heissen die nach SW. und SO. gerichteten Steilabstürze der Terrasse
der Alp Alpeel n. und nw. über den
DörfernSax und
Frümsen (im st. gallischen
Rheinthal), die, ziemlich steil ansteigend,
sich nw. an die steilstufigen Abstürze der Felstürme
Ambos,
Kirchli und
Häuser (zwischen
Furgglenfirst und Stauberenkanzel)
anlehnt und auf den drei andern
Seiten (SW., SO. und NO.) mit steilen gebänderten Stufen zu Thal fällt.
Unter dem Saxerberg führt der Weg von
Sax zur
Saxerlücke hinauf vorbei. W. von der Alp Alpeel und s. unter der
Furgglenfirst
liegen die steilen Grashalden des Saxerheuberges.
Furgglenfirst in der appenzellisch-rheinthalischen Grenzkette, 3 km nw. des Dorfes Sax.
Sie dient als Pass von Sax nach dem
Weissbad bei Appenzell.
Der Weg führt von Sax über die Halderhäuser über Rasenhänge hinauf, dann w. vom Saxerberg über einige kleine
Felsbänder steiler zur Unteralp (1394 m) und, immer steil, zur Lücke (3 Stunden), dann ebenfalls steil
hinab zur Bollenwies (1471 m) und hart am untern Ende des Fählensees vorbei durch den Engpass Stiefel ins Sämbtiserthal und
durch dieses hinaus am Sämbtisersee vorbei nach Brülisau und Weissbad (2 Stunden).
Landschaftlich uni geologisch höchst interessanter
Pass. Geologisch gehört er dem grossen Bruch an, der sich vom Hinterwald ob Sax über Saxerlücke-Stiefel-Bogarten-Hüttentobel
bis Schwendi in nördl. Richtung hinzieht und fünf von den sechs Säntishauptfalten oder deren sie fortsetzenden oder ablösenden
Nebenfalten durchschneidet. S. den Art. Sæntis.