Relief von Ingenieur Joachim Eugen Müller und das Relief der Zentralschweiz von Ingenieur Xav. Imfeld. Sw. vom Rathaus steht
der sog. Hexenturm, worin früher der Schatz und das Staatsarchiv aufbewahrt und die Hexen und andere verdächtige Leute
eingesperrt wurden. Jetzt werden in ihm die historisch-antiquarischen Sammlungen und ein Teil des Staatsarchives
aufbewahrt. Auf dem
Landenberg ob dem Dorf befinden sich das
Zeughaus und die Schiessstätte. Am wurde beschlossen,
dass die jährliche gewöhnliche Landsgemeinde auf dem
Landenberg gehalten werde, während sie vorher auf der Tanzlaube oder
im ersten
Ring des Rathauses sich versammelt hatte. Um 900: Sarnono; 1036: Sarnuna. Im
Schwandbach wurde
ein Quarzit von Faustgrösse mit künstlich durchbohrtem
Loch, bei
Wilen ein Steinbeil, in der
Schwendi ein
Speer oder Wurfspiess
aus der Bronzezeit und bei
Kirchhofen römische Münzen gefunden.
Fund einer Lampe und eines Tränenkruges aus der Römerzeit beim Bau eines
Hauses am
Landenberg. Sarnen ist
die Heimat des Feldmarschalls
Wolfgang Ignaz Wirz von
Rudenz († zu Neapel 1774) und seines Sohnes Feldmarschall
Jos. Ign.
Wirz († zu Orbitello 1792). Hier wohnten auch die vielen Landammänner aus der vornehmen Familie Wirz, sowie Landammann
Dr. Simon Etlin und P. Nikolaus Imfeld. Abt des
KlostersEinsiedeln, der für die bauliche Entwicklung
des
Klosters und seiner Kirche weit mehr leistete als irgend einer seiner Vorgänger.
Heimat und Wohnort des Kunstmalers Anton Stockmann und Heimat des in Zürich
ansässigen Ingenieur-Topographen Xaver Imfeld. Bis 1899 lieferten
dem Dorf Sarnen einzig die Flühliquellen bei
Kirchhofen das (heute noch die öffentlichen
Brunnen speisende)
Wasser, während man seither auch noch die Quellen auf der Grubermatt (1020 m) gefasst und in den
Ort geleitet hat. Sarnen
steht auf der Alluvialebene zwischen den beiden einst zusammenhängenden
Seen von Sarnen und
Alpnach, die von der
Schlieren
und der
Melchaa angeschwemmt worden ist. Vergl. Küchler,
Ant. Chronikvon Sarnen. Sarnen 1895; Frohgemuth,
Hilarius. Sarnen mit Umgebung.Luzern
1903; Durrer, Rob. Die Burg Sarnen (im Anzeiger für schweiz. Altertumskunde. 1896).
(Kt. Obwalden).
473 m.
See im mittleren Abschnitt desThales der
SarnerAa, die im Unterlauf kanalisiert
ist und in die
Alpnacher Bucht des
Vierwaldstättersees mündet. 5,9 km lang, im Maximum 1,6 km und im Mittel 1,3 km breit;
Fläche 7,63 km2. Der Sarnersee bildete einst ohne Zweifel den obersten Abschnitt der
Alpnacher Bucht und wurde dann von
dieser getrennt durch die von der Grossen
Schlieren und von der
Melchaa angeschwemmten Geschiebe, aus denen
die jetzige Alluvialebene zwischen den
beiden Wasserbecken besteht.
Dadurch ist zugleich der
Spiegel des Sarnersees um 36 m höher gelegt worden. Es ist dies in grösserem Massstab der gleiche
Vorgang, der auch die
Ebene desBödeli zwischen dem
Brienzer- und dem
Thunersee geschaffen hat. Die grösste
Tiefe des Sarnersees beträgt heute 52 m. Sieht man von der jedenfalls beträchtlichen Schlammablagerung am Seegrund
ab, die seit der Trennung des
Sees von der Alpnacherbucht stattgefunden haben muss, so betrug also die ursprüngliche
Tiefe
der später zum Sarnersee gewordenen Bucht blos 16 m, womit zugleich gesagt ist, dass diese Bucht (abgesehen
natürlich von dem heute verlandeten Verbindungsstück) eine beträchtlich geringere Fläche umfasst hat als der heutige
See.
Dieser zeigt einen einfach gebildeten Umfang ohne nennenswerte Einbuchtungen und enthält auch keine
Insel. Hauptzufluss ist
die aus dem
Lungernsee kommendeAa, die nahe ihrer Mündung die zwei stark geschiebeführenden
WildbacheKleine Melchaa (aus dem Kleinen
Melchthal) und
Lauibach aufnimmt. Der gemeinsame
Lauf der drei Gewässer ist bis zum
See kanalisiert
und eingedämmt, wodurch Ueberschwemmungen verhütet und die geregelte Abfuhr der Geschiebe in das Seebecken gesichert werden.
Von rechts erhält
der See ausser 5 kleinen und wenig Geschiebe führenden
Wildbächen (Weidenbach, Meienbach,
Erlenbach, Ettisriederbach und
Dorfbach) als bedeutendsten Zufluss überhaupt die aus dem tief eingeschnittenen
Melchthal herabkommende
Melchaa, die bis 1880 die
Ebene von
Sarnen durchfloss und erst unterhalb des
OrtesSarnen, den sie oft mit ihren Hochwassern bedrohte,
sich mit der
SarnerAa vereinigte. Seither hat man sie abgelenkt und durch einen 1 km langen Kanal direkt
in den
See geleitet, in den sie nun nahe dem kleinen Galgenbächli mündet.
Sie hat mit ihren mächtigen Geschiebemassen schon während dieser kurzen Zeit ein ansehnliches Delta in den
See hinausgebaut.
Von links erhält
der See den
Forstbach,
Gorisbach (mit Schleimbach),
Schwandbach
(Mühlebach) und
Blattibach,
die alle reich an Geschieben sind. Der
Forstbach teilt sich nahe seiner Mündung in mehrere Arme, die über den vom Bach selbst
aufgeschütteten grossen und mit ansehnlichen
Steinen übersäten Schuttkegel abfliessen. Am rechten Seeufer steht hauptsächlich
Kalkgestein (Nummulitenkalk und Kreide) an, während die Gehänge links vom
See aus Flysch bestehen und
mit mächtigen Decken von Moränen- und Wildbachschutt überführt sind. Die
Höhe des Seespiegels kann je nach der Jahreszeit
bis um 1,7 m schwanken. Den höchsten Wasserstand erreicht er zur Zeit der Schneeschmelze im April und Mai, den niedrigsten
im Winter.
Der See friert nur in sehr kalten Wintern vollständig zu, indem er sich zuerst im N. mit
Eis überzieht, das allmählig
immer weiter nach S. ausgreift, während das Auftauen in
¶
mehr
umgekehrter Richtung vor sich geht. Föhnwetter kann dagegen das Eis in wenigen Stunden brechen. Vollständig zugefroren war
der See (gewöhnlich von Januar bis März) z. B. 1890/91 während 51, 1892/93 während 19, 1893/94 während 34 und 1894/95
während 52 Tagen. Die Durchsichtigkeit des Wassers ist wegen der beständigen Trübung durch die von
den Wildbächen hergeführten Sinkstoffe nur gering; seine Farbe ist hellblau (Nummern 4-5 der Forel'schen Skala). Der Seeboden
ist nahezu flach.
Schilf, Binsen und zahlreiche Wasserrosen umrahmen das Seebecken und reichen besonders im S., NW. und NO. weit ins offene
Wasser hinaus. Im Sarnersee leben (nach Prof. Heuscher) 19 Fischarten, von denen einige allerdings
nur in wenigen Exemplaren vertreten sind. Für den Fischfang sind am bedeutendsten der Hecht, die Seeforelle, die Trüsche,
^[Ergänzung: der Balchen.] der Barsch, der Rotten, der Brachsen und der Met. Intensiver Fischfang wird auf dem Sarnersee
aber nicht betrieben. Um den See gruppiert sich eine Reihe von Ortschaften, von denen der FleckenSarnen
am N.-Ende liegt, während sich die übrigen Siedelungen längs dem rechten Ufer (Sachseln, Ettiswil, Eiwil) und längs dem
linken Ufer (Kirchhofen, Wilen und Ober Wilen) aufreihen. S. vom See liegen Giswil und Grossteil.