Sankt
Anton
(Kt. Appenzell
I. R., Gem.
Oberegg).
Weiler. S. den Art. Egg (Auf der).
Sankt
Anton
(Kt. Appenzell
I. R., Gem.
Oberegg).
Weiler. S. den Art. Egg (Auf der).
Sankt
Anton
(Kt. Wallis,
Bez.
Visp, Gem.
Baien).
1559 m. Häusergruppe, Heustadel und Kapelle im Saasthal, am rechten Ufer der Visp und 2 km s. Baien.
Lawinengefährliche Gegend.
Sankt
Antoni
(Kt. Aargau,
Bez. Baden,
Gem.
Mellingen).
358 m. Kapelle, an der Gabelung der Strasse von Mellingen nach Wohlenswil einerseits und nach Tägerig andererseits, 500 m s. Mellingen.
Sankt
Antoni
, französisch
Saint Antoine (Kt. Freiburg,
Bez. Sense).
735 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse
Freiburg-Schwarzenburg und 10 km
ö. vom Bahnhof Freiburg.
Postablage, Telephon; Postwagen
Freiburg-Schwarzenburg. Gemeinde, mit
Bächlisbrunnen,
Dürrenboden,
Holzacker, Langesried,
Lehwil,
Mellisried, Menzishaus, Nieder und
Ober Montenach,
Nieder Muhren,
Schwenni,
Schleif,
Seeligraben,
Tüzishaus und
Winterlingen: 240
Häuser, 1523 Ew. (wovon 1193 Katholiken und 330 Reformierte) deutscher Zunge;
Dorf: 11 Häuser, 79 Ew. Kathol. und reform. Kirchgemeinde.
Acker-, Obst- und Wiesenbau, Viehzucht.
Strohflechterei. 1866 eingeweihte reform. Pfarrkirche für die zerstreuten Reformierten im Bezirk.
Kathol. St. Anton
skirche. 1894 erbaut.
Bei Winterlingen steht an der Strasse nach Schwarzenburg eine Kapelle, die von einem Mann aus Winterlingen zum Dank dafür gestiftet worden sein soll, dass ihm seine sieben Söhne unverletzt aus der Schlacht bei Murten heimgekehrt waren.
Sankt
Antoni
(Kt. Graubünden,
Bez. Albula,
Kreis
Belfort. Gem.
Alvaneu).
1219 m. Kapelle, am rechtsseitigen Gehänge des Albulathales 600 m s. Alvaneu.
Sankt
Antoni
(Kt. Nidwalden,
Gem.
Ennetbürgen).
439 m Pfarrdorf, am S.-Fuss des Bürgenberges und am W.-Ende der Buochserbucht des Vierwaldstättersees;
2 km nw. der Dampfschiffstation Buochs und 4 km nö. der Station Stans der elektrischen Bahn Stansstaad-Stans-Engelberg.
Postablage. Telephon. 26 Häuser, 139 kathol. Ew. Milchwirtschaft.
Holzwarenfabrik und mechanische Schreinerei.
Seidenweberei. Die im 16. Jahrhundert erbaute und 1707 restaurierte und vergrösserte St. Anton
skapelle ist 1894 durch
eine schöne Pfarrkirche
im frühgotischen Stil ersetzt worden. Im 17. Jahrhundert bestand in der Nähe
eine
Einsiedelei.
Sankt
Antoni
(Kt. Obwalden,
Gem.
Kerns).
Sankt
Antoni
(Kt. Uri,
Gem.
Gurtnellen).
723 m. Kapelle, am linksseitigen Gehänge des Maderanerthales 700 m ö. Amstäg.
Sankt
Balmstock (Kt. Uri). Etwa 2500 m. Osö.
Vorberg des Schyn, w. über der Vereinigung des Wyschenwassers mit der Voralper Reuss zur Göschener Reuss und n. über dem Weiler Wüest auf der untern Göscheneralp.
Sankt
Barbara (Kt. Wallis,
Bez. und Gem. Leuk).
965 m.
Kapelle am Eingang ins Thal von
Leukerbad, zwischen der schäumenden
Dala und dem
grossen
Hohewald und 1 km n.
Leuk. Sankt
Barbara erlitt um 306 in Aegypten den Märtyrertod.
Beatenberg (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). Mit diesem Namen bezeichnet man im allgemeinen das w. Ende der zweiten Hauptkette der Emmengruppe, das in zwei parallelen Kämmen aus dem Becken des Thunersees emporsteigt. Der westl. dieser beiden Kämme ist der Sigriswilergrat, der östl., von jenem durch das Justisthal getrennt, der Guggisgrat, dessen steiler Absturz gegen das Justisthal Wandfluh heisst, während man seiner östl. Abdachung den Namen St. Beatenberg (im engeren Sinn) beilegt.
Die Kammlinie erreicht im Gemmenalphorn 2064 m und im Burgfeldstand 2067 m, senkt sich über das Niederhorn (1965 m) in schöner, vom bernischen Mittelland und vom Jura aus deutlich erkennbarer Kurve zum Spiegel des Thunersees hinunter und bildet hier das den obern vom untern See trennende Vorgebirge der «Nase». Die östl. Abdachung senkt sich teils mit sanften Gehängen und teils mit senkrechten Felsmauern gegen den obern Thunersee, das Bödeli und das untere Habkernthal ab. Man kann an diesem Berggelände drei Zonen unterscheiden. Die unterste besteht aus einem steilen und von Felsbändern durchsetzten Waldgürtel und wird ihrer ganzen Länge nach von der Strasse Merligen-Interlaken, die in ihrer Anlage an die Axenstrasse erinnert, durchzogen. Ausser der kleinen Häusergruppe Sundlauenen, am Ausgang des Sundgrabens, finden sich hier keine Siedelungen. Die zweite Zone bildet das auf hoher ¶
Felsterrasse gelegene, langgestreckte Pfarrdorf St. Beatenberg (1150 m). Ueber dieser Terrasse und gegen sie zum Teil in steilen Wänden abbrechend erheben sich die bis auf die Höhe des Grates ansteigenden Alpweiden. In geologischer Beziehung besteht der Beatenberg aus den Schichten der die Grenze zwischen Jura und Kreide bildenden Berrias. Darüber lagern deckenförmig eozäne Bildungen (Nummulitenkalk), die sämtliche Gipfel und Kämme aufbauen. Vereinzelte Flyschfetzen finden sich bei Sundlauenen. Am Seeufer wird vorzüglicher Baustein gebrochen. An der untern Grenze der Nummulitenformation zeigt sich ein schwaches Lager von Steinkohlen, das am Niederhorn seit dem 18. Jahrhundert ausgebeutet wurde. Man transportierte die Kohlen vermittels Schlitten nach der Beatenbucht und beförderte sie von da zu Schiff weiter. Von 1841 an übernahm der Staat Bern die Ausbeutung und schloss einen Lieferungsvertrag mit der Gasanstalt Bern, doch musste wegen der mit der Einführung der Eisenbahnen aufgekommenen Konkurrenz ausländischer Steinkohlen das Bergwerk 1856 aufgehoben werden.
Die Glazialzeit hat am Beatenberg ebenfalls ihre Spuren hinterlassen und zwar in Gestalt zahlreicher erratischer Blöcke. Eine deutlich erkennbare Moräne trägt die Kirche von Beatenberg und die Dorfschaft Spirenwald. Die Vegetation des Beatenberges ist eine sehr reiche und mannigfaltige. Unten am See gedeihen Edelkastanie, Feigenbaum, Weinstock und Pfirsiche neben Alpenrosen, die vereinzelt bis hierher absteigen. Auf der Terrasse des Dorfes Beatenberg finden sich trotz der schon beträchtlichen Höhenlage noch Apfel- und Birnbaum. Besonders reich ist der Bestand an schönen Ahornbäumen. Ueber Einzelheiten der Flora vergl. den Art. Emmengruppe.
Beatenberg (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 1150 m. Gem. und Pfarrdorf, am SO.-Hang des gleichnamigen Berges in sonniger Lage hoch über dem Thunersee und dem Bödeli. Das Dorf im engeren Sinn besteht aus einer fast 5 km langen Häuserzeile zu beiden Seiten des tief eingeschnittenen Sundgrabens. Am w. Ende befindet sich die Endstation der Drahtseilbahn St. Beatenbucht-St. Beatenberg. 180 Häuser, 1082 reform. Ew. Kirchgemeinde. Postbureau, Telegraph, Telephon. Viele Pensionen, Gasthöfe, Verkaufsläden. Meteorologische Station. Je eine katholische und eine englische Kapelle. Alp- und Landwirtschaft, Viehzucht. Fremdenindustrie. Das Wollenspinnen, eine in früherer Zeit allgemein übliche Hausindustrie, ist fast ganz eingegangen. Etwas Seidenweberei und Holzschnitzerei. Eine Wasserleitung sammelt das Wasser auf der Burgfeldalp und führt es durch das Rischerenthälchen nach der Höhenstrasse und der Station der Drahtseilbahn. Hydrantennetz. Die im Windschatten des Berges liegende und nach S. exponierte Ortschaft erfreut sich eines milden und angenehmen Klimas, das weder durch N.-Winde noch durch den Föhn ungünstig beeinflusst wird. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 6,1° C. Im Frühjahr verschwindet der Schnee dank der sonnigen Lage ziemlich rasch. Der Winter weist zahlreiche helle und sonnenreiche Tage auf und bildet hier oben eine sehr angenehme Jahreszeit. Mit Interlaken ist Beatenberg durch eine 11 km lange Fahrstrasse verbunden. Im Sommer starker Fremdenverkehr. Die Gemeinde besteht aus mehreren Bezirken: 1. Schmocken; bildet den w. Teil des Dorfes mit der Station der Drahtseilbahn, dem Kurhaus (dem ältesten Gasthof des Ortes) und vielen andern grösseren und kleineren Pensionen, deren Bauart von derjenigen der dunkelbraunen und mit Steinen beschwerten Schindeldächern gedeckten Wohnhäuser seltsam absticht. Am östl. Ende von Schmocken stehen unweit der katholischen Kapelle das Pfarrhaus und die reformierte Pfarrkirche, ein einfacher aber in das Landschaftsbild sich glücklich einfügender Bau aus dem 16. Jahrhundert, in dessen Innerem sich ein alter Taufstein und eine an den h. Beatus erinnernde Inschrift finden. 2. Spirenwald, von der Kirche auf der sich verbreiternden Terrasse bis zum Sundgraben reichend; ebenfalls mit einer ganzen Reihe von Gasthöfen und mit der englischen Kapelle. 3. Jenseits des Sundgrabens bildet der Bezirk Waldegg mit seiner Gasthofkolonie den äussersten nach O. vorgeschobenen Teil des Dorfes.
Von hier senkt sich die Strasse zum Bödeli hinunter. Gegen den See zu liegen endlich noch die einsamen Weiler Hohlen, Ruchenbühl und Sundlauenen. Die Hauptverkehrsader ist die fast 5 km lange Höhenstrasse, die sich von der Station fast eben bis zum ö. Dorfende zieht und in steter Abwechslung eine prächtige Aussicht auf den See, das Bödeli und die Alpen gewährt, die sich von der Wildstrubelgruppe bis zum Schreckhorn und Schwarzhorn erstreckt und deren Mittel- und Glanzpunkt die Gruppe Jungfrau, Mönch und Eiger bildet.
Ober- und unterhalb der Höhenstrasse hat man zahlreiche Spazierwege mit Ruhebänken angelegt. Farbige Markierungen weisen den Weg nach den nähern und weiteren Ausflugszielen. Zu jenen gehören der sog. Waldbrand (25 Minuten) am Rand des Absturzes gegen das Justisthal, das Känzeli oberhalb Spirenwald (1½ Stunden), Amisbühl (1336 m; mit Sommerfrische und prächtiger Aussicht) oberhalb Waldegg (1 Stunde). Von Bergtouren sind zu erwähnen die leichten Besteigungen des Niederhorns, Burgfeldstand und Gemmenalphorns (je 3 Stunden).
Mit Bezug auf die älteste Geschichte des Ortes verweisen wir auf den Art. Sankt Beatushœhle. Die Gemeinde
St. Beatenberg gehörte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zu den entlegensten des Kantons.
Die einzigen Verbindungen
mit der Aussenwelt boten die steilen Fusswege nach Merligen und nach dem Neuhaus hinunter. Schon hatte sich das Bödeli zu einem
Fremdenzentrum ersten Ranges entwickelt, als Beatenberg noch ein von Fremden nur sehr selten besuchter
Ort war. Dieser wurde dem Verkehr erst durch die 1865 beendigte Erstellung einer Fahrstrasse nach Interlaken erschlossen.
¶