Thalsohle zu beiden Seiten der Plessur und 1 km vom Bahnhof entfernt.
Telephon. 60 Häuser, 550 reform. und kathol. Ew. deutscher
und italienischer Zunge.
Kirchgemeinden Chur. Die Bevölkerung ist stark gemischt und besteht aus den verschiedensten Klassen
vom bündnerischen Rentier bis zum italienischen Erdarbeiter.
Der Vorort liegt in romantischer Gegend
im untersten Abschnitt und am Ausgang der tiefen Plessurschlucht.
Ein 1861 von Ch. Bener gestiftetes Spital, ein katholisches
Mädcheninstitut;
Turnhalle der Kantonsschule.
Mehrere industrielle Betriebe: Bierbrauerei, Seifenfabrik, Parketterie, Säge,
Mühle. Im «Bodmer», einem Landsitz am linken Ufer der Plessur, wohnte eine zeitlang der Bündner Dichter Johann Gaudenz von
Salis-Seewis (1762-1834) und später sein Schwiegersohn, der Sonderbundsgeneral Joh. Ulrich von Salis-Soglio
(† 1871).
(Kt. Obwalden,
Gem. Kerns).
576 m. Gruppe von 4 Häusern, 1 km nö. Kerns. 31 kathol. Ew. Kirchgemeinde Kerns.
Wiesenbau. Vor der
Trennung von Ob- und Nidwalden
tagte hier die Unterwaldner Landsgemeinde und nachher nahe Sand bei Wisserlen die
Obwaldner Landsgemeinde (so z. B. 1470).
Eines der Häuser war bis 1848 Obwaldner Zollstätte.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Gaster,
Gem. Benken).
418 m. Gemeindeabteilung und Weiler, in der Linthebene und am W.-Fuss des Obern Buchberges,
an der Strasse Benken-Reichenburg und 1,7 km s. der Station Kaltbrunn-Benken der Linie Rapperswil-Weesen. 12 Häuser, 57 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Benken.
Ackerbau und Viehzucht.
Streuegewinnung.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Sargans,
Gem. Ragaz).
506 m. Oestl. Abschnitt der Gemeinde, zu beiden Seiten der untern Tamina bis zur Station Ragaz
reichend. 22 Häuser, 164 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Ragaz.
Wein- und Gemüsebau.
(Kt. Zürich,
Bez. Dielsdorf,
Gem. Regensdorf).
442 m. Teil des Dorfes Watt, 700 m nö. der Station Regensdorf der Linie Oerlikon-Wettingen. 20 Häuser, 126 reform.
Ew. Kirchgemeinde Regensdorf.
Acker- und Wiesenbau.
(Auf dem) (Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken,
Gem. Bönigen).
569 m. Bergwärts gelegener Teil des Dorfes Bönigen, während der längs
der Seestrasse sich hinziehende Abschnitt «Im Dorf» heisst.
Sehr alte Holzhäuser.
(Auf dem) (Kt. Graubünden,
Bez. Ober Landquart, Kreis und Gem. Davos).
1509 m. Gruppe von 3 Häusern, am linksseitigen Gehänge
des Thales von Davos und am Eingang ins Sertigthal;
3,5 km sw. der Station Davos Platz der Linie Landquart-Davos.
Postwagen Davos
Platz-Clavadel. 17 reform. Ew. Kirchgemeinde Davos Frauenkirch.
Wirtshaus.
(Im) (Kt. Aargau,
Bez. Baden,
Gem. Gebensdorf).
395 m. Gruppe von 8 Häusern, am SW.-Fuss des Gebensdorferhorns und 3 km ö.
vom Bahnhof Brugg. 62 kathol. Ew. Kirchgemeinde Gebensdorf.
Weinbau. Milchwirtschaft.
(Im) (Kt. Bern,
Amtsbez. Fraubrunnen,
Gem. Moosseedorf).
540-597 m. Eidgenössisches Remontendepot und Schiessplatz.
Auf einer Waldlichtung
am Fuss des Seedorfberges.
Telephon. 4 Häuser, 27 reform. Ew. Kirchgemeinde Münchenbuchsee.
Wirtshaus. Am Waldrand steht nahe
der Strasse
Bern-Hindelbank das 1886 errichtete Denkmal zur Erinnerung an den Kampf im Grauholz (5. März 1798).
Grabhügel aus der Steinzeit, Gräber mit goldenen Schmucksachen.
(Im) (Kt. St. Gallen,
Bez. See, Gem. Schmerikon).
417 m. Weiler, am SO.-Ende des Obern Zürichsees und 1 km ö. der Station Schmerikon
der Linie Rapperswil-Weesen. 11 Häuser, 52 kathol. Ew. Kirchgemeinde Schmerikon.
Viehzucht. Fischfang.
(Vorder, Hinter und Ober) (Kt. Glarus).
1150-2300 m. Ausgedehnte Alp, welche alle Weidegebiete des vom Sandbach durchflossenen,
im SW. vom Tödi, im O. von Bifertenstock und Selbsanft und im NW. von der Claridenkette eingerahmten Hochthales umfasst. 1100 ha
Fläche, wovon 605 ha Weide, 55 ha Wald und 440 ha unproduktive Fläche. Gewährt Futter für 75 Kühe
und 800 Schafe, 10 Alphütten in drei Gruppen bei 1261, 1306 und 1938 m. Durch eine 500-600 m hohe Steilstufe, welche aus
hohen Felswänden und steilen Rasenhängen gebildet wird und sich vom Zutreibistock südwärts bis zum
Ochsenstock und Bifertenfirn erstreckt, wird das Thal der Sandalp in zwei sehr scharf ausgeprägte Thalstufen zerlegt.
Die obere Stufe, Obersand (1938 m), stellt ein 3 km langes Hochthal dar, das sich in Gestalt eines nach S. geöffneten Bogens
an den N.-Fuss der gewaltigen Felswände des Tödi anschmiegt. Im S. wird es von dem firnbedeckten Sandgrat
abgeschlossen und im W. und N. vom Hintern und Vordern Spitzalplistock und vom Geissbützistock eingerahmt, zwischen denen
die vom Claridenfirn ausstrahlenden, von vielen Spalten durchkreuzten Gletscherzungen des Spitzalplifirns und des Geissbützifirns
herunterhängen.
Die untere Thalstufe enthält die Weiden von Hintersand (1306 m) und Vordersand (1261 m) und bildet ein 45 km
langes, geradlinig nach NO. ziehendes, tief zwischen mächtige Felswände eingebettetes Thal. Im O. erheben sich unvermittelt
die bis 1700 m hohen Wände des Hintern, Mittlern und Vordern Selbsanft, auf der W.-Seite steigen die durch steile Grasbänder
gegliederten Wände des Zutreibistock und des Gemsistock bis 1300 m hoch empor. Bei Vordersand wird die
Thalsohle durch einen alten Bergsturz überdeckt.
Der Sandbach ist gezwungen worden, hinter dem Trümmerwall seine Geschiebe abzulagern und hat so die kleine Alluvialebene
von Hintersand erzeugt. N. von Vordersand verengert sich das Thal mehr und mehr und geht in die Linthschlucht über.
In keinem andern Teil der Glarneralpen finden sich alle Reize des Hochgebirges, mächtige Felswände, schäumende Wasserfälle
und grüne Alpweiden, eingerahmt durch einen Kranz von Gletschern, in gleichem Masse vereinigt, wie im Gebiet der Sandalp.
Sie beherbergt auch eine sehr schöne, artenreiche Flora. In geologischer Beziehung ist sie dadurch ausgezeichnet, dass
auf der Untern Sandalp die krystallinen Gesteine des Finsteraarmassivs zu Tage treten. Darüber liegen alle Sedimente vom
Verrucano bis zum Eozän in normaler Folge, aber in komplizierte Falten gelegt, die besonders an den Wänden zu beiden Seiten
der Untern Sandalp sehr schön sichtbar sind. Die Sandalp ist ein viel besuchtes Exkursionsziel. Aus
ihrem Hintergrund führt der Sandalppass ins Vorderrheinthal und der Hüfi- oder Planurapass über den Hüfifirn ins Maderanerthal
und
mehr
Reussthal. Von Obersand aus erreicht man in 1½ Stunden die Fridolinshütte, in 2½ Stunden die Grünhornhütte und in 1¾ Stunden
die Claridenhütte.