Räderwerk, das durch einen Elektromotor von 50
PS in Bewegung gesetzt wird, während für den Fall einer Störung im elektrischen
Betrieb noch eine ebenso starke Dampfmaschine zur Verfügung steht; vollkommen sichere Bremsvorrichtungen. Die Bahn ist von
der Firma
Bucher und Durrer in
Kägiswil(Obwalden)
erstellt worden. Bei der Endstation (885 m) steht mitten in einem
Buchenhain ein Gasthof mit Restaurant.
Sieben Minuten höher befindet sich auf dem Gipfelpunkt ein altes
Kirchlein des Erlösers
mit ehemaliger
Einsiedelei, die zuerst dem Stift
Lugano gehörten und dann an die Bruderschaft von
Santa Marta in
Lugano übergingen,
die das Gotteshaus 1703-1704 nach demPlan eines Ingenieurs Valmaggini restaurieren liess. Die
Einsiedelei
wurde 1681 erbaut und bis 1847 von einem Einsiedler, zuletzt von Tommaso Bacchi aus Intra, bewohnt. Heute werden dem Wanderer
in diesem kleinen
Berghaus bescheidene Erfrischungen gereicht. Alljährlich wallfahrtet das Volk am Himmelfahrtsfest und am
zweiten Pfingsttag zum
Kirchlein auf dem Salvatore.
Bibliographie;
Hardmeyer, J.
Lugano(Europ. Wanderbilder. 114-116). Zürich
1886; Lavizzari, Luigi. Escursioni nel cant.Ticino.
Lugano 1859; Stoppani.
Sul dolomia del Monte San Salvatore (in den Atti Soc. ital. sc. nat. 1859); Stabile. Fossiles des environs duLacdeLugano
(in den Verhandlungen derSchweiz. naturforsch. Gesellsch. 1861); Taramelli, T. Il cant.Ticinomeridionale ... (Beiträgezur geolog. Karte derSchweiz. 17). Bern
1880; Calloni. Observations florist. et phytogéograph. sur leTessinméridional (im
Bull. Soc.botan.Genève 1889); Taramelli, T. Carta geolog. della regione dei treLaghi. 1902.
(OvaDa) (Kt. Graubünden,
Bez.
Albula und Plessur).
2460-1461 m. Bergbach; sammelt seine zahlreichen Quellen im grossartigen Felsenzirkus
der Alp Sanaspans in der Rothorngruppe des Plessurgebirges. Den mächtigen Rahmen dieses Alpkessels bilden
das
Parpaner Rothorn im N., das
Aroser Rothorn (2985 m), der
Piz Naira und
Piz Miez im O., der
Piz Musch und das
Lenzerhorn (2911
m) im S., während im W. die Felshänge von Crons und des
Foil Cotschen sich hinziehen.
Alle diese
Hörner und Türme sind von grosser Formenschönheit und bieten herrliche Fernsichten. Der Längendurchmesser des
ovalen
Kessels beträgt vom
Parpaner Rothorn bis zum
Lenzerhorn über 3,5 km und die grösste Breite etwa 2,3 km. Der südwestl.
Quellarm des
Wildbaches heisst
Val oder Ual und fliesst durch mächtigen Moränenschutt. Der herrliche
Berg- und Thalkessel öffnet sich im W. zwischen dem
S.-Hang des
Foil Cotschen und dem schroffen
Kamm von Crons
(W.-Hang des
Lenzerhorns) durch ein enges
Thor, wo die Ova da Sanaspans mit einem prachtvollen, etwa 30 m hohen Fall über Kalke und Dolomite
der obern Trias zurLenzerheide hinabstürzt.
Dieses
Thor gewinnt auch der von der
Lenzerheide schief heraufführende imposante
Alpweg, während der vom Kurhaus
Lenzerheide
ausgehende Lenzerhornpfad einen viel kürzeren, direkten Weg in den Quellkessel der Alp Sanaspans bildet. Vom Austritt aus
dem Quellkessel an ist die Ova da Sanaspans fast 2 km lang und hat auf dieser Strecke ein Gefälle von
etwa 17,5%. Sie mündet, im untern Laufabschnitt korrigiert, etwa 1,5 km s. vom
Heidsee von links in dessen Abfluss, den
Heidbach.
Gesteine: im Quellkessel Gneis, Hornblendeschiefer, Phyllitgneis und Verrucano, von der Schluchtöffnung an Arlberg- und
Hauptdolomit der Trias und endlich gegen das Trockenthal derLenzerheide hin Bündnerschiefer (wahrscheinlich
oligozänen
Alters).
600 m.
Weiler, am rechten Ufer der
Aare nahe deren Austritt
aus der
Schlucht des
Kirchet und 1 km ö. der Station
Meiringen der Brünigbahn (Luzern-Brienz).
Fremdenindustrie. Heimat des
Oberländer Patrioten Hans
im Sand, eines der Führer im Aufstande
gegen die Einführung der Reformation, der nach Unterdrückung der Revolte zusammen mit andern Gesinnungsgenossen
enthauptet wurde.
550 m. Gruppe von 4
Häusern, am rechten Ufer der
Linth und 200 m sö. der Station
Nidfurn-Haslen
der Linie
Glarus-Linthal. 57 Ew., wovon 29 Reformierte und 28 Katholiken.
Thalsohle zu beiden Seiten der Plessur und 1 km vom Bahnhof entfernt.
Telephon. 60 Häuser, 550 reform. und kathol. Ew. deutscher
und italienischer Zunge.
Kirchgemeinden Chur. Die Bevölkerung ist stark gemischt und besteht aus den verschiedensten Klassen
vom bündnerischen Rentier bis zum italienischen Erdarbeiter.
Der Vorort liegt in romantischer Gegend
im untersten Abschnitt und am Ausgang der tiefen Plessurschlucht.
Ein 1861 von Ch. Bener gestiftetes Spital, ein katholisches
Mädcheninstitut;
Turnhalle der Kantonsschule.
Mehrere industrielle Betriebe: Bierbrauerei, Seifenfabrik, Parketterie, Säge,
Mühle. Im «Bodmer», einem Landsitz am linken Ufer der Plessur, wohnte eine zeitlang der Bündner Dichter Johann Gaudenz von
Salis-Seewis (1762-1834) und später sein Schwiegersohn, der Sonderbundsgeneral Joh. Ulrich von Salis-Soglio
(† 1871).
576 m. Gruppe von 4 Häusern, 1 km nö. Kerns. 31 kathol. Ew. Kirchgemeinde Kerns.
Wiesenbau. Vor der
Trennung von Ob- und Nidwalden
tagte hier die Unterwaldner Landsgemeinde und nachher nahe Sand bei Wisserlen die
Obwaldner Landsgemeinde (so z. B. 1470).
Eines der Häuser war bis 1848 Obwaldner Zollstätte.
506 m. Oestl. Abschnitt der Gemeinde, zu beiden Seiten der untern Tamina bis zur Station Ragaz
reichend. 22 Häuser, 164 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Ragaz.