trefflich, so gut wie in den besten Lagen des mehrere hundert Meter tiefer liegenden Unter
Engadin, eine Folge der Lufttrockenheit
und starken Sonnenstrahlung. Die Samnauner werden als ein gewecktes, arbeitsames und ordnungsliebendes Völklein geschildert,
was man schon an ihren gemauerten schmucken, in- und auswendig sauber gehaltenen
Häusern erkennt. Mit der
einfachen Lebensweise verbindet sich treuherziges, gerades, offenes
Wesen. Die wenigen Fremden, die ins Thal kommen, werden
auch durch das freundliche Entgegenkommen und die geistige Regsamkeit dieser von aller
Welt so sehr abgesonderten Bergbewohner
angenehm berührt, der Schweizer insbesondere durch deren gut schweizerische und freiheitliche Gesinnung. Geschichtlich gehörte
das Samnaun zum Gotteshausbund. Es hatte im Krieg von 1499 und unter dem Einfall der Oesterreicher 1621 vieles
zu leiden.
Weiler: 5
Häuser, 24 Ew. Die Gemeinde war bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts romanisch, welcher Sprache
auch noch fast alle
Orts- und Familiennamen angehören.
Kirchgemeinde. Die Bewohner traten zwar zur Reformation
über, kehrten aber unter tirolischem Einfluss wieder zum alten Glauben zurück.
Wiesenbau und Viehzucht, Alpwirtschaft.
Die Bewohner stehen nach Dialekt, Konfession und Gebräuchen den Nordtirolern nahe, sind aber gute und überzeugte Schweizer.
Der Name Samnaun ist eine Verstümmelung von Sanctus Magnus.
Aufstieg von
Samnaun zur Passhöhe in
2½ Stunden, von da über
Weiden und Geröll am Vesilbach hinunter ins schöne
Fimberthal und bis Ischgl
in 3 Stunden. Am Abstieg auf der österreichischen
Seite ist der Weg durch den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein
rot markiert worden.
Der
Pass wird von den Bewohnern des Samnaunerthales viel benutzt und dient ihnen auch häufig als Reiseroute
zur Arlbergbahn und von da nach
Chur.
Wird auch von Schmugglern und hie und da von Touristen begangen.
Graue und grüne Engadinerschiefer unbekannten
Alters und mesozoische Kalkschiefer;
auf der Samnaunerseite findet man eine
Strecke weit auch mit Gips verknüpfte Rauhwacke der Trias.
Die dem h. Germanus von
Moutier-Grandval
geweihte Pfarrkirche wurde 1707 abgetragen und durch die heutige Kirche von
Sornetan ersetzt, welcher
Ort von nun an Sitz der
Pfarrei war.
Vomalten Dorf Saipran sieht man noch Spuren des Friedhofes.
Als zur Zeit der Reformation
Rebévelier katholisch blieb, gliederte man es der Pfarrei
Undervelier an, während der Rest der Kirchgemeinde
Sornetan bis
zum
Aarberger Vertrag 1711 gemischt war und erst seither ganz reformiert geworden ist.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
Längstes der südlichen und überhaupt grösstes der Seitenthäler des
Samnaun; senkt sich vom
Muttler erst in n. und dann in nö. Richtung und mündet direkt unterhalb des Pfandshofs (1506 m)
gegenüber dem tirolischen
Spiss und an der Landesgrenze gegen Oesterreich zum
Schergenbach (oder
Schalkelbach) aus. Es wird
umrahmt im S. vom
Muttler (3298 m) und
Piz Malmurainza (3046 m), im W. von den
SchwarzenWänden (2872, 2884 und 2812 m), dem
Piz Val Motnair (2736 m) und dem
Pizett (2546 m), und im O. von den Ausläufern des wildgestalteten
Piz Mondin
(3147 m) mit den bizarren Felsenzacken und Trümmerrevieren der
Ruina Cotschna.
Aus dieser letztern reichen die engen aber langen
Felsen- und Schutttöbel des
Val Saronna und
Val Saronna Pitschna, sowie der
Lawinenzug
Las Pignas zum untersten Thalteil hinab, und in der
Höhe hängt auf dieser
Seite des Mondinstockes
der kleine Mondingletscher. Val Sampuoir ist vom Quellkessel des
Munt da
Sterls (2265 m) an gerechnet etwa 7 km lang und hat
von hier bis zur Einmündung in den
Schergenbach ein Bachgefälle von etwa 11%. Vom Pfandshof führt ein
Pfad längs dem rechten Bachufer bis
Plan Godnair und von hier aus links vom Bach über
LasEras hinauf bis in den
Hintergrund
des
Munt da
Plaz.
Man kann auch vom Fernertobel (rechte
Seite des
Schergenbaches) auf üblem
Pfad ins Val Sampuoir hinein gelangen. Das Thal ist
auf der rechten
Seite bis über die Mitte (2100-2190 m) mit
Wald bekleidet und enthält oben die
Weiden
der zu
Schleins gehörenden Alp Sampuoir die an die
Samnauner verpachtet wird. Das ganze Thal liegt auf Boden der Gemeinde
Schleins und zeichnet sich durch Waldreichtum im
Vordergrund und Wildheit des landschaftlichen Charakters aus. Aus
dem Thalhintergrund führen der
Cuolmen Salet Grond (2830 m) und der
Cuolmen Salet Pitschen (2808 m) zwischen dem
Muttler und
Piz Malmurainza, sowie der
Cuolmen d'Alp (2799 m) ö. unter dem
Piz Malmurainza durch die rauhesten Felsgebiete nach
Schleins
hinüber. Das Thal ist grösstenteils in mesozoische Schiefer und in ältere versteinerungsleere sog.
Engadinerschiefer eingeschnitten. 1161: Sampur.
(Kt. Schwyz,
Bez.
Schwyz und Einsiedeln).
1382 m. Gipfel, der Kette der
Mythen nach N. vorgelagert; fällt nach
O. zum
Alpthal, nach W. zum Biberthal, nach S. zum Rucheggpass (1209 m) und nach N. zum Bolzberg (1150 m) ab. Am
N.-Hang ein
Sandsteinbruch.
Die dem h. Bartholomäus geweihte Pfarrkirche
ist im 17 Jahrhundert an der Stelle einer mittelalterlichen
Kapelle, der ältesten des
Thales, erbaut worden.