Schluchtenlauf von links mündende Gettelgraben und der über die Terrasse von
Brigerberg fliessende
Rufigraben, der oberhalb
der Stadt
Brig von rechts mündet.
Das Einzugsgebiet umfasst 77,68 km2, und die geringste Wassermenge kann auf etwa 0,4
m3 in der Sekunde geschätzt werden. 1401: Saltane.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
1060-750 m. Rauhe und düstere
Schlucht, 3 km lang und von der
Saltine durchflossen;
reicht vom Thalkessel
Im Grund, wo sich der Kaltwasser- oder
Taverbach, der
Ganterbach und der Nesselbach zur
Saltine vereinigen,
bis zur Napoleonsbrücke, wo der
Wildbach das
Rhonethal erreicht. Die in ihrem obern Abschnitt auf eine Strecke von etwa 2 km
unzugängliche
Schlucht bildet eine zwischen dem
Glishorn (2528 m) und dem
Tunnetschhorn (2934 m) in die Glanzschiefer eingeschnittene
Klus und ist bis zu 300 m tief.
Aus ihr zweigen nach rechts und nach links je ein Bewässerungskanal (bisse) ab, die die
Wiesen
von
Brig bezw. von
Glis befruchten.
Links über ihrer Mündung stand einst eine Burg, die heute bis auf
wenige Reste verschwunden ist.
(Val)(Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
2200-318 m. Linksseitiger Nebenast des
Maggiathales; steigt vom Dorf
Maggia etwa 3 km nach NO. an
und teilt sich dann in zwei Alpkessel, von denen der eine mit dem
Val Busada im ganzen ö. gegen den
Madone di
Giovi, der andere mit dem
Val di Fô gegen den
Pizzo Piancaccia ansteigt. Beide zusammen haben von NW. nach SO. eine Länge
von etwa 5 km und eine Breite von bis auf 3 km, und für beide bildet das Val Salto den gemeinsamen,
engen Abzugskanal.
(Lej) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2610 m. Winziger
See; 800 m sö. vom
Piz Saluver in einer mit
Schutt bedeckten
Mulde und wohl auch infolge Aufdämmung durch
Schutt entstanden. Ihm entspringt eine der zahlreichen Quelladern des das
Val Saluver
durchfliessenden
Schlatteinbaches. 200 m ssw. liegt ein ähnliches, aber abflussloses Seebecken. Beide sind
nur je etwa 50 m lang.
Die Liasgesteine der Umgebung liefern Abdrücke von Fucoiden, seltener Belemnitenreste. Der Piz Saluver
kann von
Celerina aus durch
Val Saluver am besten von der
O.-Seite her bestiegen werden, erhält aber weit weniger Besuch als
die Nachbargipfel
Piz Padella,
Piz Ot,
Piz da
Trais Fluors und
Piz Nair. Geologisch und floristisch bietet der Berg hohes Interesse,
ebenso durch sein malerisch-wildes landschaftliches
Bild, das man sowohl von
ValBeyer als von
Val Saluver
aus bewundern kann.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2770-1724 m. Linksseitiges Nebenthal zum
Ober Engadin, in das es bei
Celerina einmündet. Senkt
sich auf eine Länge von etwa 5 km zuerst gegen O. und dann gegen SO. Den Gebirgsrahmen bilden der
Piz Padella,
Piz da
Trais Fluors und
Piz Saluver im N., die S.-Ausläufer dieses letztern und der
SassoCorviglia im W., sowie der
Piz Nair,
Sasso Ranzöl und
Sasso da
Muottas im S., von welch' beiden letztern Felsköpfen in vorhistorischer Zeit grosse
Bergstürze und
andere Bodenbewegungen gegen
St. Moritz hinab stattgefunden haben. Val Saluver wird vom
Schlatteinbach durchflossen, dessen
Quelladern sich in den Mulden und
Kesseln zwischen
Piz da
Trais Fluors,
Piz Saluver,
SassoCorviglia und
Piz Nair sammeln. Eine
dieser Adern kommt aus dem
Lej Saluver, und eine andere, längere, durchfliesst den grösseren Lej
Alv.
Nebenthälchen sind (im N.)
Val Selin und
Val da Zuondra, welch' letzteres, das unterhalb der Alp Saluver einmündet, gegen
die starke und rasch fortschreitende Erosion mit zahlreichen Thalsperren verbaut worden ist. In seinem mittleren Abschnitt
hat der Bergbach ein geringes Gefälle, während das Thälchen unterhalb der Alphütten Saluver (2062
m), wo es stark nach SO. umbiegt, eine enge
Schlucht bildet und bis zum eigentlichen Thalausgang oberhalb
Celerina ein Gefälle
von etwa 25% aufweist.
Die Alp Saluver gehört der Gemeinde
Celerina und hat ihre schönsten und flachsten
Böden weiter oben in Margun (2279 m);
die zweite Kuhalp der Gemeinde,
Laret (2101 m), liegt weiter s. am
O.-Hang des
Sasso da
Muottas, der einen
prachtvollen Ueberblick über das
Ober Engadin und Pontresinathal bis über den
Berninapass hinaus darbietet. Im Thalvordergrund
findet sich ein etwa 500 m breiter Streifen
Wald. Zu den genannten
Alpen führen von
Celerina und von
St. Moritz her
schöne
Wege.
Eine Wanderung im Saluverthälchen ist landschaftlich, geologisch und botanisch interessant. Reicher
Wechsel der Gesteinsarten,
unter denen krystalline Schiefer, Granit, Verrucano, Kalke und Dolomite der Trias, Gips, Liaskalke und -schiefer, letztere
mit Fucoiden, die wichtigsten sind. Die Lagerung der Schichten ist äusserst kompliziert und zeigt viele Anomalien, zu
denen auch die grossen Absenkungen und Niederbrüche von triadischem Dolomit an der
O.-Seite des
Sasso Ranzöl und
Sasso da
Muottas zu rechnen sind.
(Kt. Wallis,
Bez.
Saint Maurice). 925 m. Gem. und Pfarrdorf, 5 km sw. der Station
Vernayaz der Simplonbahn.
Station der elektrischen Bahn
Martinach-LeChâtelard. Postbureau, Telegraph, Telephon. Die Gemeinde umfasst den vorderen Abschnitt
des
Thales von Salvan und einen 3 km langen Landstreifen am rechten Rhoneufer zwischen den
Felsen von
Gueuroz und der
Mündung des
Trient einerseits und dem S.-Ende des Weilers La
Balme an der Mündung der
Salanfe andererseits. Gemeinde: 464
Häuser, 1916 Ew.
(wovon 17 Reformierte);
Dorf: 123
Häuser, 453 Ew. Kirchgemeinden Salvan und
Vernayaz. 1888 zählte die Gemeinde 1841 Ew.
Das Dorf Salvan, auch Salvan
Ville genannt war lange Zeit die bedeutendste Siedelung der Gemeinde, bis
es von dem im
Rhonethal gelegenen
Vernayaz (Bahnstation, Elektrizitätswerk, verschiedene Industrien, Exkursionszentrum) überflügelt
wurde. Immerhin bildet Salvan als Hauptort der Gemeinde immer noch deren administrativen Mittelpunkt und ist auch der Sitz
der beiden grossen Jahrmärkte geblieben. In seiner Umgebung liegen die
Dörfer undWeilerLes Granges,
Biolley,
La Combe,
Les Marécottes und
Les Places.
Die Pfarrkirche von Salvan ist dem h. Mauricius, Märtyrer der thebäischen Legion, geweiht. Die Bewohner sind unternehmend,
tätig und ausdauernd und wandern wie die Leute von
Bagnes oft auf längere Zeit aus. Da der anbaufähige Boden mit Hinsicht
auf die grosse Zahl der Bewohner räumlich sehr beschränkt ist, suchen die «Salvanins»
schon seit längerer Zeit ihr Brot mit den verschiedensten Beschäftigungen zu erwerben: durch Kleinhandwerk und Kleingewerbe,
hausieren, Jagd, Tuchweberei,
Flössen von
Bauholz, Ausbeute von
Stein- und Schieferbrüchen, Handel mit
¶
mehr
Weinstein, fremde Dienste (früher häufiger als heute) etc. Wie die Bewohner anderer Walliser Seitenthäler besitzen auch
die Leute von Salvan an den Gehängen des Rhonethales Weinberge, so besonders bei Plan Cerisier (Gemeinde Martinach), einem
aus Rebhäuschen bestehenden kleinen Dorf. Eine der Haupteinnahmequellen bildet seit langer Zeit der Abbau der
vorzüglichen Schieferbrüche über Vernayaz. Daneben wird Ackerbau, Viehzucht und Alpwirtschaft betrieben.
Von Bedeutung ist auch die Fremdenindustrie, die seit der Verbesserung bestehender und der Anlage neuer Verkehrswege einen
raschen und ungewöhnlich lebhaften Aufschwung genommen hat. Neben der Thalstrasse, die nach Finhaut hinauf und weiterhin über
Le Châtelard und den Col desMontets nach Chamonix führt, verbindet jetzt eine 1906 eröffnete elektrische
Alpenbahn die Vallée de Salvan mit dem Rhonethal einerseits und dem Thal der Arve andererseits. Salvan liegt in einer der Richtung
des Thales folgenden, spitzen V-förmigen Mulde, deren Kern aus nahezu senkrecht aufgerichteten Schiefern besteht, während
die Schenkel von Konglomeraten (sog. Poudingue de Vallorcine) gebildet werden, die oft prachtvolle Gletscherschliffe
(vom einstigen Trientgletscher) zeigen.
Diese Mulde ist wie ein sehr spitzer und enger Keil zwischen die beiden krystallinen Stöcke des Fontanabran und Mont Arpille
eingesenkt. Neben den Schiefern finden wir auch noch graue, grünliche und rosarote Sandsteine, die dem
tiefern Karbon angehören und das Vallorcinekonglomerat begleiten. Bemerkenswert sind ein grosser erratischer Block aus Augengneis,
Pierre Bergère genannt und ö. der Kirche auf den geschliffenen anstehenden Felsen liegend (5 m hoch, 6 m lang und 4-5 m breit),
der aus dem Nikolaithal stammen soll und von der linken, südlichen, Seitenmoräne des einstigen Rhonegletschers
hier abgelagert worden ist, ferner der mit vorhistorischen Skulpturen bedeckte Rocher du Planet, den B. Reber untersucht und
beschrieben hat, sowie endlich - nö. vom Dorf - mehrere von ehemaligen Gletscherbächen ausgehöhlte Riesentöpfe.
Man hat in Salvan zu wiederholten Malen versucht, Anthrazitgänge auszubeuten, doch war das zu Tage geförderte
Produkt bis jetzt immer zu stark schieferhaltig und deshalb nicht konkurrenzfähig. Die schon im 15. Jahrhundert genannten
Bergwerke und Schieferbrüche von Salvan haben im Lauf des 18. Jahrhunderts zu zahlreichen Streitigkeiten zwischen der Gemeinde
einerseits und den Unternehmern (amodiateurs) sowie später dem Abt
von Saint Maurice andererseits Anlass
gegeben, welch' letzterer 1752 verfügte, dass alle Mineralfunde und Minenprodukte Eigentum des Grundherrn, d. h. eben der
Abtei Saint Maurice, sein sollten.
Die Schieferbrüche von Salvan haben trotz einer sehr starken Konkurrenz ihren alten guten Ruf bis auf heute behauptet und
werden eifrig und mit Erfolg ausgebeutet. Das Thal von Salvan, das heute die Gemeinden Salvan und Finhaut
umfasst, und Otanelle (Vernayaz) wurden vom Burgunderkönig Sigismund 516 dem Kloster Saint Maurice geschenkt, dessen Aebte
bis 1798 hier unbeschränkte Herren waren und ihre Hoheitsrechte durch einen Burgvogt ausüben liessen. Um 1138 gelang es
den Herren d'Allinges, deren einer weltlicher Chorherr und Vorsänger des KlostersSaint Maurice war, sich
Salvan's zu bemächtigen; sie mussten ihre Eroberung aber bald wieder an die Abtei abtreten, der in dieser Angelegenheit
der Graf von Savoyen und die Bischöfe der Tarentaise und von Sitten kräftig zur Seite standen.
Als die von den Oberwallisern geschlagenen Liberalen der Bezirke Saint Maurice und Monthey auf dem Heimmarsch
begriffen waren, wurden sie am bei der Trientbrücke von den Salvanins, die am Felskamm von Les Charfaz im Hinterhalt
lagen, nocheinmal angegriffen. 516: Silvanum; 1252: Salvans; 1307: Servans. Im Dorf Salvan und in Les Marécottes hat man
zu wiederholten Malen vorhistorische Schalensteine und Steine mit Skulpturen und Inschriften aufgefunden.
Fund eines Bronzebeiles in der Forêt du Triège; prähistorische Gräber. Bei der Anlage der Bahnstation Salvan ist 1903 ein
Stück des Gehänges abgerutscht, wodurch mehrere Häuser des Weilers Le Biolley beschädigt wurden. Bibliographie siehe heim
Art. Salvan (Valléede).
(Valléede) (Kt. Wallis,
Bez. Martinach und Saint Maurice). 2612-663 m. Alpenthal an der SW.-Flanke der Gruppe der Dents du Midi;
zieht dem die nämliche Gebirgsgruppe im NO. begleitenden Val d'Illiez parallel von SW. nach NO. Hat von der Aiguille de Bérard
(2612 m) bis zur Ausmündung der Trientschlucht (463 m) eine Länge von 21 km, wovon 9,5 km (Val de Bérard und Vallorcine)
auf französischem und 11,5 km auf Schweizer Boden liegen. Bildet geologisch eine Karbonmulde, die zwischen
die beiden krystallinen
¶