SO.-Ende eins grossen postglazialen Felsschlipfes, dessen
«Kehle» genannte Abrissnische sich am
S.-Hang der S.-Kette des
Säntisgebirges
befindet und dessen Ablagerungsgebiet im
Rheinthal zwischen
Frümsen, Salez und
Sennwald liegt. Ein besonders ausgedehnter Blockschwarm
hat sich beim
Schloss Forsteck abgelagert, dessen
Turm auf einem riesigen Bergsturzblock (Schrattenkalk) steht. Der Felsschlipf
ist neuestens von Prof.
Heim und J.
Oberholzer näher untersucht worden (vergl.
Heim,
Alb. DasSäntisgebirge.
Bern
1905, S. 302 ff.). Beim Kiesgraben hat man in Salez eine Niederlage von über 60 Bronzebeilen (sog. Leistenkelte) gefunden.
französisch
Salquenen und Sarquenen (Kt. Wallis,
Bez. Leuk).
595 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der
Rhone und links
von der Ausmündung des
WildbachesRaspille in sehr geschützter Lage; 5 km w.
Leuk. Station der Simplonbahn.
Postablage. 105
Häuser, 671 kathol. Ew. deutscher Zunge. Das Dorf liegt auf der Sprachgrenze. Schöne neue Kirche. Am Hang
über dem Dorf stehen prachtvolle
Rebberge, deren Produkt (besonders der rote sog. vin d'enfer oder Höllenwein) sehr geschätzt
wird.
Reste eines viereckigen
Turmes, der zu einem im 16. Jahrhundert aufgehobenen Priorat und
Hospiz der Johanniterritter gehörte,
dessen
Güter zuerst von Kaspar Stockalper aus
Brig erworben wurden und dann an den Zehnten
Leuk kamen. Das erste
Hospiz auf
dem
Simplon war ebenfalls eine Stiftung der Johanniter und stand unter der Komthurei Salgesch. Das abseits
der Simplonstrasse gelegene Dorf Salgesch ist mit
Siders und
Leuk durch eine dem rechten Ufer der
Rhone folgende, etwas holperige
Strasse verbunden.
Auf dem die Kirche tragenden Hügel hat man Gräber mit Skeletten und Bronzefibeln aus der
La Tène Zeit aufgedeckt und Funde
aus der Römerzeit gemacht, die darauf schliessen lassen, dass sich hier damals eine heidnische Opferstätte
befand, die später durch eine christliche
Kapelle ersetzt worden ist. Im 11. Jahrhundert: pratum in Salconio; 1243: de Salqueno:
1339: apud Sarquenum; 1310: apud Salquenon. Vom latein. salicetum = Weidengebüsch herzuleiten.
zweigt 2,5 km nö.
Schiers
(Prätigau) vom Thal des
Schraubaches ab und steigt genau nach N. auf, zuerst als eine in Schieferfelsen eingeschnittene enge
Schlucht, dann trichterförmig erweitert mit verschiedenen übereinanderliegenden Terrassen.
Auf der untersten Terrasse liegt
das zu
Busserein, einer Fraktion von
Schiers, gehörende
MaiensässSalgina, auf der obersten die vom
Sassauna zum
Girenspitz ausgebreitete
und zu
Fanas gehörende weite
Alp Fadur. Maiensäss und Alp sind, weil nicht zu derselben Gemeinde gehörig,
auch
nicht durch einen eigentlichen Weg verbunden.
d'Aigle(Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Aigle).
400 m. Ehemaliges Wohnhaus des Direktors der
SalineAigle (später
SalineBex genannt)
und jetzt Mädchenpensionnat mit Haushaltungsschule. Am Knie der
Grande Eau 1 km nw.
Aigle gelegen.
Heute 5
Häuser, 40 reform.
Ew. Kirchgemeinde
Aigle.
Von den Bernern erbaut und heute Eigentum des Staates
Waadt,
der es dem hiesigen Revierförster zur Wohnung angewiesen hat.
Nahe unter Salins findet sich die Oeffnung der einstigen Salzmine
von Sanfins, die ein ganz im Anhydrit ausgebrochenes, heute leeres und verlassenes Reservoir von 80 m Länge, 20 in
Breite und 2 m
Höhe enthielt. Zu ihm führte ein 210 m langer
Stollen, der der Reihe nach durch Rauhwacke und Gips geht, bis er
den Anhydrit erreicht.
Durch Verschliessen des Einganges in den
Stollen konnte das
Wasser einer jetzt nicht mehr fliessenden
Salzquelle derart gestaut werden, dass es das Reservoir allmählig anfüllte.
Die ganze Einrichtung stammt
aus den Jahren 1724-1730.
(Kt. Wallis,
Bez. Sitten).
850 m, Kirche in 780 m. Gem. und Pfarrdorf im untern Abschnitt des grossen Berghanges, der sich gegenüber
der Stadt
Sitten und zwischen dem Eringerthal und dem
Val de Nendaz von derCrête de Thyon bis zum linken
Ufer der
Rhone hinunter senkt; 3 km s. vom Bahnhof
Sitten. Postablage. Die Gemeinde zerfällt in die fünf
WeilerSalins, Mézeriez,
Pravidonda mit Kirche und Gemeindehaus,
Turin und Arvillard. Rektorat seit 1838, eigene Pfarrei seit 1890. Gehörte früher
zur Kirchgemeinde
Sitten und benutzte als Pfarrkirche die in der Stadt selbst stehende St. Peterskirche,
die 1606 abgetragen worden ist. Gemeinde: 67
Häuser, 501 kathol. Ew.; Dorf: 23
Häuser, 175 Ew. Landwirtschaft. Auf Boden
der Gemeinde stehen keine
Reben, doch arbeiten viele der Bewohner als Taglöhner in den um die Stadt
Sitten befindlichen
Weinbergen.
Sehr schöneWiesen und Baumgärten, die von drei aus der Prinze abgeleiteten Bewässerungskanälen befruchtet
werden. Gräber aus der Eisenzeit; Fund einer römischen Fibel. 1200: Salaig; 1250: apud Saleyn.
(Bissede) (Kt. Wallis,
Bez.
Conthey,
Sitten und Hérens).
Etwa 12 km langer Bewässerungskanal, der den mittleren Abschnitt der Gemeinde
Salins befruchtet. Zweigt 1 km ö. vom
WeilerBeuson (Gem.
Nendaz) in 1030 m rechts von der Prinze ab, windet
sich um das
Tobel der
Ogentze, geht zwischen den Weilern
Cleibe und
Brignon durch und erreicht unterhalb des Dorfes
Veisonnaz
die Terrassen links über der
Rhone.
Hat ein durchschnittliches Gefälle von 2-3%. Die Wasserlieferung
wird durch eine Schleuse geregelt, die den
¶
mehr
Berechtigten das Wasser in Losen («bulletins» genannt) von je etwa 30-35 m3 abgibt.