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versammeln. Das von hier gegen Fontenais nach NO. ziehende, nur schwach ausgeprägte Thälchen führt den Namen der Combe de Sainte Croix.
versammeln. Das von hier gegen Fontenais nach NO. ziehende, nur schwach ausgeprägte Thälchen führt den Namen der Combe de Sainte Croix.
Croix (Kt. Waadt, Bez. Grandson). 1091 m. Umfangreiche Gemeinde und grosses Dorf; in einer weitgespannten Senke zwischen dem Chasseron im N. und dem Kamm der Aiguilles de Baulmes im S., im Quellgebiet des Arnon und von der Hochfläche von Granges durch den w. vom Dorf sich erhebenden steilen Kamm des Mont des Cerfs getrennt. 11 km w. Grandson, 12 km wnw. Yverdon und 11 km sw. Fleurier. Mit der Ebene des Mittellandes und zwar speziell mit Yverdon ist das Dorf durch eine während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erstellte Strasse verbunden, die hoch über der Schlucht von Covatannaz hinzieht und sich mit weiten Schlingen gegen Vuiteboeuf zu senkt. Eine andere Strasse führt nach NW. auf den Col des Étroits (1155 m), wo sie sich gabelt, um einerseits über L'Auberson nach Pontarlier und andererseits durch das Thälchen von Noirvaux gegen Fleurier sich zu wenden.
Von diesem letztern Zweig löst sich 1,2 km unterhalb des Col des Étroits eine weitere Strasse ab, die über La Côte aux Fées nach Les Verrières zieht. Diese Strassen stammen alle aus der Mitte und der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, während man erst in den letzten Jahren noch eine weitere Strasse von Sainte Croix über Les Rasses nach Bullet gebaut hat, wo sie an diejenige nach Mauborget anschliesst. Endlich verbindet ein zum Teil fahrbarer Weg w. der Aiguilles de Baulmes das Dorf Baulmes über das Gebiet von Sainte Croix direkt mit L'Auberson.
Die verschiedenen Abschnitte der Gemeinde sind somit durch ein gutes und genügendes Strassennetz aufgeschlossen und miteinander verbunden. Seit 1893 führt von Yverdon über Baulmes eine Schmalspurbahn nach Sainte Croix hinauf, die als besondere und in der Schweiz sonst nirgends vorkommende Eigentümlichkeit hat, dass auf ihr an Sonntagen keine Züge verkehren. Die 25 km lange Linie erklettert mit einer maximalen Steigung von 4% die Hänge des Mont de Baulmes und den untern O.-Hang des Suchet und zieht sich wie die Strasse Yverdon-Sainte Croix - aber auf der gegenüberliegenden Seite - hoch über der Schlucht von Covatannaz hin, indem sie eine schöne Aussicht auf diese Schlucht, sowie auf Mittelland und Alpen gewährt.
Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach L'Auberson, Les Verrières, Buttes, Bullet und Le Château. Die Gemeinde, mit 5927 ha Fläche die grösste der Gemeinden im nördl. Kantonsteil, zerfallt in zwei Teile, deren jeder zugleich eine eigene Kirchgemeinde bildet. Im O. befindet sich die Pfarrei Sainte Croix mit den Dörfern Sainte Croix, La Sagne und Chez Jaccard und den Weilern und Häusergruppen Le Château, Chez la Besse, Culliairy, Les Gittes, Les Henriolettes, Les Praises, La Villette, La Grange de la Côte und Les Replans; im W. liegt die Pfarrei Les Granges de Sainte Croix mit den Dörfern L'Auberson, La Chaux, Chez les Jaques und La Vraconnaz, sowie den Weilern und Häusergruppen Les Envers, Granges Jaccard, Mouille Mougnon, Noirvaux, La Prise Perrier und Les Grangettes.
Ausser La Grange de la Côte (695 m) bei Vuiteboeuf und La Villette (930 m) einerseits und Les Praises (1262 m) und Les Gittes (1220 m) andererseits liegen alle Siedelungen der Gemeinde zwischen 1000 und 1200 m Höhe. Gesamte Gemeinde: 671 Häuser, 5914 Ew.; davon entfallen auf die Abteilung Sainte Croix (im engeren Sinn) 442 Häuser, 4254 Ew. und auf die Abteilung Les Granges 229 Häuser, 1660 Ew. 5641 Reformierte, 266 Katholiken und 7 Andere; 5641 Ew. französischer, 202 deutscher, 66 italienischer und 5 anderer Zunge.
Gemeinde 1850: 3541 Ew., 1880: 5163 Ew. und 1888: 5992 Ew. Während also die Zahl der Bewohner bis 1888 ziemlich rasch zugenommen hat, ist sie im Zeitraum 1888-1900 etwas zurückgegangen. Dorf Sainte Croix: 252 Häuser, 2969 zur grossen Mehrzahl reform. Ew. Land- und Waldwirtschaft. Weit bedeutender ist aber die industrielle Tätigkeit und zwar besonders die Herstellung von Uhren, Musikdosen, Musikautomaten und Phonographen. Diese Spezialitäten werden von mehreren Fabriken im Dorf Sainte Croix selbst, sowie in La Sagne und L'Auberson hergestellt.
Daneben gibt es Möbelschreinereien in Sainte Croix und L'Auberson, mechanische Werkstätten und Giessereien in Sainte Croix und Culliairy, Mühlen im Thal von Noirvaux und bei La Villette. Herstellung von photographischen Apparaten, Glühlampen. Messerschmiede. Wald, Sennberge und Aecker, einige Wiesen. Sümpfe und Torfmoore in der Umgebung von La Sagne und La Vraconnaz, sowie auf dem Plateau von Les Granges. Ehemaliger Abbau (seit dem 16. Jahrhundert) von Eisenerz mit Hochöfen in La Mouille Mougnon, La Jougnenaz (Gemeinde Baulmes), La Deneyriaz und Le Bas de Noirmont, deren letzter 1812 den Betrieb eingestellt hat.
Seiner günstigen und besonders vor den NO.-Winden geschützten Lage wegen erfreut sich Sainte Croix eines im Verhältnis zur Höhenlage milden Klimas mit Abwesenheit von Nebel u. starker u. oft lange andauernder Insolation im Winter. Die Temperaturmittel, aus 11 jährigen Beobachtungen abgeleitet, betragen: 6,3° C. für das Jahr u. -0,6° für den Winter (November-März). Maximum 28,6° C.; Minimum -19° C. Es würde sich also Sainte Croix, ebenso wie das benachbarte Les Rasses, zum Winterkurort eignen.
Das Dorf zieht sich auf eine Länge von 1 km in der Richtung SO.-NW. hin und hat seine dichtesten Häuserkomplexe im untern, sö. Abschnitt. Die aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammende Pfarrkirche steht im n. Teil des Dorfes. Freikirchliche Kapelle. Sekundarschule seit 1856 und Lateinschule seit 1899; höhere Töchterschule. Grosses und schönes neues Schulhaus seit 1893; neues Museums- und Bibliotheksgebäude. Die Bibliothek ist 1845 von Dr. Campiche gestiftet worden, der ihr neben einer bestimmten Geldsumme noch 700-800 Bände zuwandte, und zählt heute 5000 Bände.
Museum, mit naturhistorischer, archäologischer, ethnographischer, Münz- und Fossiliensammlung; ebenfalls von Dr. Campiche gestiftet, der ihm einen Teil seiner Sammlung von Münzen und Versteinerungen übergab. Dieses Museum hat sich besonders seit 1872 unter der Mitwirkung einer besonderen Museumsgesellschaft und dank zahlreicher Geschenke, die ihm aus dem In- und Ausland zugekommen sind, bedeutend entwickelt. Sainte Croix ist in wissenschaftlichen Kreisen in erster Linie durch die wichtige Sammlung von Fossilien aus seiner Umgebung bekannt geworden, die Dr. Campiche angelegt hatte und die nach dessen Tod vom geologischen Museum zu Lausanne angekauft worden ist. Ihr einziger Fehler besteht darin, dass Campiche ¶
nicht in jedem Fall den genauen Fundort der einzelnen Handstücke angegeben hat. Krankenhaus des Kreises Sainte Croix, 1880 eröffnet und mit Raum für jährlich durchschnittlich 65 Kranke. Armenunterstützungsverein, Unterstützungsverein für Greise und für verwahrloste Kinder. Ursprünglich wanderten die Bewohner von Sainte Croix periodisch aus, um sich mit verschiedenen Handwerken ihr Brot zu verdienen; später beschäftigten sich die Frauen mit der Herstellung von Spitzen und die Männer mit Messerschmiedearbeit und einigen Zweigen der Uhrenmacherei, von denen seit dem 18. Jahrhundert die Herstellung von Vorlegewerken für Repetieruhren in den Vordergrund trat. Geschäfte, die sich mit der Herstellung von fertigen Uhren befassen, entstanden in Sainte Croix erst seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eine Spezialität ist die Fabrikation von Musikautomaten in allen Grössen, die 1811 eingeführt und seither vielfach vervollkommnet wurde, so dass sie sich nun zu einem ganz bedeutenden Industriezweig entwickelt hat.
Ueber die geschichtlichen Schicksale von Sainte Croix herrscht bis zum Jahr 1317 noch ziemliches Dunkel. Man darf annehmen, dass der Ort an der Römerstrasse von Eburodunum (Yverdon) nach Ariolica (Pontarlier) lag, die dann aber im Mittelalter allmählig vernachlässigt und verlassen wurde, da der Weg über Les Clées und Jougne den Interessen der hochburgundischen Herren besser zu entsprechen vermochte. 1177 bestätigte eine Bulle des Papstes Alexander III. der Abtei am Jouxsee eine ihr von Seiten des Huon von Grandson vermachte Schenkung des Sennberges Lantifer oder Chaux du Jura und zweier Mühlen an einem Sainte Croix genannten Ort, der nach den nähern Angaben der Urkunde mit dem heutigen Dorf dieses Namens identisch sein dürfte. Es wäre dies also die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Sainte Croix.
Diese Deutung ist aber doch noch nicht völlig sicher gestellt, da Sainte Croix unter den Besitzungen des Klosters sonst nicht wieder genannt wird und damit vielleicht auch die Ortschaft Villars-Sainte Croix gemeint gewesen sein könnte. Peter von Grandson, einer der mächtigsten Herren im Waadtland, wandelte 1317 die ihm zugefallenen Ländereien von Champvent jenseits des Arnon in eine besondere Herrschaft «Sainte Croix» um. Er baute hier zugleich ein Schloss und verlieh neuen Ansiedlern Grundeigentum und verschiedene Freiheiten, was zahlreiche Kolonen zur Niederlassung veranlasste.
Aus Furcht, dass der Verkehr von Reisenden und Waren sich nun von dem seinen eigenen Interessen besser dienenden Weg über Jougne abwenden könnte, liess Hugues de Châlons-Arlay, Herr von Jougne und der mächtigste Edelmann der Freigrafschaft, alte Befestigungen, die von frühern hochburgundischen Herren zum Schutz gegen Einfälle über den Col des Étroits her angelegt worden waren, wieder in Stand setzen und zugleich auch über einem durch eine Kette absperrbaren Engpass der von Sainte Croix herkommenden Strasse ein Schloss mit Zollstätte erbauen (1317). Von diesem nahe dem heutigen Dorf La Chaux stehenden und Franc Châtel oder Franc Castel (s. diesen Art.) geheissenen Schloss haben sich bis heute noch einige Reste erhalten.
Der hier erhobene Zoll gab wiederholt Anlass zu heftigen Streitigkeiten zwischen den beteiligten Herren. Die Herrschaft Sainte Croix kam nach Peter von Grandson an dessen zweiten Sohn Wilhelm (den Grossen) von Grandson und um 1388 an Otto, den Sohn Wilhelms. Nach dem Tod Otto's von Grandson fielen alle dieser Familie eigenen Herrschaften und Güter an die Krone Savoyen, von der Ritter Luquin de Saluces die Herrschaft Sainte Croix noch vor 1403 zu Lehen erhielt. Bald nachher wurde aber auch Sainte Croix dem Savoyerreich als integrierender Bestandteil einverleibt, worauf es als einer der 14 Flecken (bourgs) des Waadtlandes berechtigt war, an die Ständeversammlung der Waadt seine eigenen Abgeordneten zu senden. 1470 gehörte das Schloss Sainte Croix zum Leibgedinge der Jolantha von Frankreich, Herzogin von Savoyen. Der Schlossvogt Hugo von Gallera wurde von den Eidgenossen nach der Einnahme des Schlosses ¶