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Leyterand und zahlreiche zerstreut gelegene Einzelhöfe. 167 Häuser, 1101 Ew. (wovon 109 Katholiken).
Kirchgemeinde Blonay mit Pfarrkirche in La Chiésaz.
Leyterand und zahlreiche zerstreut gelegene Einzelhöfe. 167 Häuser, 1101 Ew. (wovon 109 Katholiken).
Kirchgemeinde Blonay mit Pfarrkirche in La Chiésaz.
Saint
Léonard (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Freiburg). 608 m. Kapelle, zwischen der Verzweigung der beiden Linien von Freiburg nach Bern und nach Yverdon und an der Strasse Freiburg-Murten, unter Torry und 1 km n. Freiburg. Die Kapelle ist in Befolgung eines während der schrecklichen Pest des 17. Jahrhunderts abgelegten Gelübdes jedes Jahr am Freitag nach Rogate das Ziel einer Prozession und wird auch von Wallfahrern viel besucht. Benannt nach dem Einsiedler St. Leonhard, der ums Jahr 559 gestorben ist und dessen Fest auf den 6. November fällt.
Saint
Léonard (Kt. Bern, Amtsbez. Münster, Gem. Reconvilier).
790 m. Pfarrkirche der reform. Kirchgemeinde Tavannes-Chindon, auf einer das Thal beherrschenden Anhöhe mit schöner Aussicht;
w. über dem Weiler Chindon und 800 m nw. Reconvilier.
Steht mitten in einem Friedhof und ist von einem wenig hohen viereckigen Turm ohne Uhrwerk flankiert, dem ein von weither sichtbares Spitztürmchen aus Holz aufsitzt.
Eine lange aber nicht steile Treppe führt zur Kirche hinauf.
Gehörte vor der Reformation dem Kloster Bellelay und wird schon 1181 in der Bulle des Papstes Lucius III. genannt, durch welche dieser die Besitzungen des Klosters bestätigte.
Diesem stand dann nach der Reformation bis 1798 das Recht zu, den reformierten Pfarrer von Tavannes zu ernennen.
Saint
Léonard, deutsch
Sankt Leonhard (Kt. Wallis,
Bez.
Siders). 510 m. Gem. und Pfarrdorf am linken Ufer der
Liène (oder
Rière)
da gelegen, wo dieser ungestüme
Wildbach aus seiner Mündungsschlucht in das
Rhonethal eintritt; 10 km
wsw.
Siders und 5 km onö.
Sitten. Station der Simplonbahn. Postbureau, Telegraph. Die einst oft Verheerungen anrichtende
Liène
ist verbaut worden und fliesst heute in einem tiefen Kanal in gerader Linie der
Rhone zu. Die Gemeinde umfasst nur eine geringe
Fläche und das Dorf kann seine sonst so günstige Lage nicht vollständig ausnützen, da sein am linken
Ufer der
Liène stehender Teil zur Gemeinde Saint
Léonard und damit zum Bezirk
Siders gehört, während der beträchtliche
Abschnitt am rechten Ufer den Bezirken
Sitten und
Hérens zugeteilt ist.
Zusammen zählt das Dorf über 1000 Ew., während die Gemeinde in 83 Häusern blos 678 Ew. hat (1888: 64 Häuser, 593 Ew.). Am sonnenreichen Thalgehänge zu beiden Seiten von der Ausmündung der Liène liegen prachtvolle Rebberge, die bis beinahe 1000 m hoch hinaufreichen und von kühnen und weither kommenden Wasserleitungen (Bisse de Clavoz, Bisse du Saint Léonin etc.) befruchtet werden. Das Dorf trägt äusserlich ganz den Charakter, der allen vorwiegend Weinbau treibenden Siedelungen im Rhonethal eigen ist. Es hat eine schöne neue Kirche und steinerne Wohnhäuser und wird von Gärten und Baumgärten umrahmt, wo alle Produkte der Gegend prachtvoll zur Reife kommen.
Brüche auf triadischen Gips und Bausteine,
Kalkofen. Elektrizitätswerk. Eine Kunstdüngerfabrik. Das
Dorf wird von der grossen
Walliser
Thalstrasse durchzogen und steht mit
Brämis
(Bramois) und dem Eringerthal durch eine die
Ebene querende und die
Rhone überschreitende Strasse, sowie mit
Ayent,
Lens und dem
Rawilpass durch Bergwege in Verbindung. Oestl.
vom Dorf befindet sich am Weg nach
Lens eine
Höhle mit Stalaktiten. Bei Saint
Léonard besiegten die
Walliser
Patrioten 1375 den Anton de
la Tour, der den
Sittener
Bischof Witschard Tavelli ermordet hatte. Im April 1840 schlug hier nach
mehrtägigen Scharmützeln auf den umliegenden Höhen die Kolonne der Niederwalliser unter Alexis Joris die vom
Grafen
Ludwig von
Courten befehligten
Oberwalliser in die Flucht.
Dieses Ereignis machte dem ersten Walliser Bürgerkrieg ein Ende, der aus Anlass der Verfassungsrevision von 1839 ausgebrochen war. 1218: Sancturn Leonardum. Benannt nach dem h. Leonhard, Abt des Klosters Noblac in der französischen Landschaft Limousin. Im Rebberg von Arsal hat man ein prähistorisches Steindenkmal aufgedeckt; Fund eines Bronzeringes (bei der Kirche) und eines Bronzemessers; Gräber aus der ersten und zweiten Eisenzeit, verschiedene Römergräber (z. B. bei Plempraz).
Saint
Léonin (Le) (Kt. Wallis, Bez. Siders).
990-660 m. 8 km langer Bewässerungskanal (bisse);
zweigt am Fuss der Forêt du Train (Gemeinde Lens) 10 km nö. Sitten von der Liène ab, folgt auf eine Länge von 5 km den Schluchtwänden dieses Wildbaches und erreicht über dem Dorf Saint Léonard in 750 m das Rhonethal, um dann noch auf eine Strecke von 1 km das Thalgehänge zu durchziehen.
Befruchtet die Weinberge von Saint Léonard und Lens (Chelin, Vas etc.).
Saint
Livres
(Kt. Waadt,
Bez.
Aubonne).
605 m. Gem. und Pfarrdorf links über der Aubonne, an einer der von Morges nach Bière führenden Strassen und 3 km n. der Station Aubonne der Linie Allaman Gimel.
Strassen nach Aubonne und über Ballens nach L'Isle.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Aubonne.
Gemeinde, mit zerstreuten Einzelhöfen: 108 Häuser, 486 reform. Ew.;
Dorf: 88 Häuser, 383 Ew. Gemeinsame Kirchgemeinde mit Yens.
Landwirtschaft. Am Hang unter dem Dorf stehen Reben. Am Boiron eine Mühle.
Das Dorf gehörte dem Bistum Lausanne, von dem es die Herren von Faucigny zu Lehen hatten.
Diesen war das Lehen wahrscheinlich schon vor 1159 vom Bischof St. Amadeus gegeben worden, um den Ort gegen Angriffe von Seiten Humbert's von Aubonne zu schützen. 1259 erhielt Peter von Savoyen als Erbe des Hauses Faucigny das Lehen aus der Hand des Bischofs Jean de Cossonay.
Schalenstein. 1228: S. Liberius.
Benannt nach dem h. Liberius, der 366 als Papst gestorben ist.
Saint
Loup (Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Düdingen) Weiler S. den Art. Sankt Wolfgang.
Loup (Kt. Genf, Rechtes Ufer, Gem. Versoix).
428 m. Gruppe von 7 Häusern, 9 km n. Genf und 1,1 km w. der Station Versoix der Linie Lausanne-Genf. 48 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Versoix.
Landwirtschaft. Ehemaliges befestigtes Kloster mit Kapelle, das 1177 unter dem Kloster auf dem Grossen St. Bernhard und 1257 unter der Abtei zu Saint Maurice stand.
Später kam die Kirche an Peter von Savoyen und an die Herren von Gex.
Der Zehnten wurde 1296 an das Stift zu Genf verpfändet.
Dem h. Wolfgang (Saint Loup) war auch die Pfarrkirche von Versoix geweiht.
Loup (Kt. Waadt, Bez. Cossonay, Gem. Pompaples). 530 m. Gruppe von 9 Häusern auf einer Terrasse rechts über dem Nozon und nahe der Ausmündung dieses Flussthales in die Ebene der Orbe, 500 m w. Pompaples und 1,5 km nw. der Station La Sarraz der Linie Lausanne-Pontarlier. 72 reform. Ew. Kirchgemeinde La Sarraz. Sitz der Diakonissenanstalt der welschen Schweiz, die von L. Germond, Pfarrer in Échallens, Ende 1842 als kleiner Spital (dem damals einzigen Krankenhaus der Waadt neben dem Kantonsspital) gegründet worden ist. Zehn Jahre später verlegte man die Anstalt in die grösseren Raume des von Dr. Butini de la Rive aus Genf angekauften ehemaligen Heilbades von Saint Loup. Von dieser Zeit an begann man auch mit der Einrichtung von andern Krankenhäusern im Kanton Waadt. 1886 hatte sich der Grundbesitz der Anstalt von Saint Loup verdoppelt. Bei Anlass der 50jährigen Stiftungsfeier errichtete man einen sog. Jubiläumsfond, dem neben einer Hauptschenkung ¶
von 100000 Fr. noch andere Gaben zuflossen und der zum Bau eines neuen Spitales verwendet wurde. Dieser aus mehreren einzelnen Gebäuden bestehende neue Spital konnte dann am eingeweiht werden. 1904 zählte die Anstalt von Saint Loup 208 Diakonissen, die ihre Tätigkeit in rund 50 Krankenhäusern der welschen Schweiz ausübten. 1903 hat der Spital zu Saint Loup 482 Kranke, das sog. Chalet (für chronische Krankheiten) deren 123 und die sog. Retraite (Kinderasyl) 60 kranke Kinder verpflegt. 1905 umfasste die ganze Anstalt zusammen 8 Gebäude.
Das hier ziemlich enge Thälchen des Nozon ist in oberes und mittleres Neocom eingeschnitten. Die kompakten Bänke des ersteren (Urgon) bilden die Steilwände der malerischen Schlucht, während an ihrer Sohle der gelbe sog. Neuenburgerstein (Hauterivien) ansteht, der oft mit Moräne oder Alluvionen überdeckt ist. Saint Loup, das früher auch Saint Didier (Sanctus Desiderius) hiess und im 6. Jahrhundert neben einigen Wohnhäusern eine Pfarrkirche besass, muss als eine der ältesten Ansiedelungen am Jurafuss gelten und ist vielleicht nach dem h. Lupicinus, einem Bruder des h. Romanus und Stifter von Klöstern in dieser Gegend (im 5. Jahrhundert) benannt.
Die Kirche von Saint Didier oder Saint Loup war Pfarrkirche des benachbarten Dorfes Ferreyres und wurde von Ludwig dem Frommen 814 oder 815 dem Stift zu Lausanne geschenkt. Später kam sie an die Herren von Grandson-La Sarraz, die sie der von ihnen gestifteten Abtei am Jouxsee vergabten. Nach der Reformation erhielt der Inhaber der Baronie La Sarraz die kirchlichen Güter unter der Bedingung zugesprochen, dass er daraus die Kosten des reformierten Gottesdienstes zu bestreiten habe.
Später trug man dann die alte Pfarrkirche ab, von der um die Mitte des 19. Jahrhunderts noch einzelne Reste aufgefunden wurden. In Saint Loup bestand früher auch ein Heilbad mit Schwefelquelle, das viele Kranke anzog und im Lauf des 18. Jahrhunderts von der Familie Juvet erworben wurde, der es bis 1852, d. h. bis zum Ankauf durch Dr. Butini de la Rive, gehörte. Vergl. die Rapports annuels de l'Institution des diaconesses de Saint Loup und das im Auftrag des Anstaltskomités verfasste Büchlein Saint Loup von Pfarrer J. Laufer (Lausanne 1901).