schaftete alte «Landhaus», ein mächtiger Bau, der alle
Häuser des Dorfes überragt. Etwas über dem Dorf das Schulhaus,
der
Spital und das ehemalige
Schloss. Im Amtsarchiv liegen viele alte Urkunden, die für die Geschichte der Landschaft von
Wert sind. In letzter Zeit ist vieles getan worden, um Saanen zu einer Fremdenstation für Sommer und
Winter zu machen. So hat man u. a. zwischen Saanen und
Gstaad eine grosse Eisbahn erstellt. Um das Dorf herum lagern an den
sanften Hängen, mehrere
Weiler, die mit ihm zusammen ein grosses Ganzes bilden. Es sind
Unter Port n. vom Dorf,
Schonried an
der Strasse über die
Saanenmööser,
Ebnit im Thalboden zwischen Saanen und
Gstaad,
Rübeldorf am linken
Saaneufer und Oei unterhalb dem Hauptort.
Die Kirchgemeinde Saanen umfasst alle diese Orte mit Ausnahme von
Abläntschen, das mit seinen 117 Ew.
eine besondere Pfarrei bildet. 1270: Gissiney; 1328: Gisinay. Im Friedensvertrag zwischen den Leuten von Saanen und denen
von
Frutigen 1310 heisst das Land Wisenoeya (Wiesenau), woraus sich wahrscheinlich auch der französische Namen
Gessenay ableitet.
Saanen muss wegen seiner Lage an der Stelle, wo das Thal mit scharfem Knie aus der Quer- in die Längsrichtung
umbiegt und in das Thalstück von
Rougemont übergeht, von jeher ein bedeutender Punkt gewesen sein. Viel zum Aufschwung des
Ortes hat auch die bequeme Verbindung mit dem
Simmenthal über die
Saanenmööser beigetragen. Die Fruchtbarkeit seines
Bodens
verdankt die Gegend von Saanen der grossen Ausdehnung des leicht verwitterbaren Flysches und den vielen
Moränenablagerungen. Die Kette des
Rubli erscheint hier plötzlich unterbrochen und lässt nur noch wenige Kalkspitzen (so
z. B. eine mitten im Dorf Saanen) aus der Flyschmulde herausstechen.
französ.
Col des MossesdeGessenay (Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Saanen).
1281 m. Breiter und wenig
hoher Bergübergang zwischen dem
Hundsrück und der
Hornfluh. Bildet die Wasserscheide zwischen der
Saane und der Kleinen
Simme
und wird von der Strasse
Zweisimmen-Saanen und der elektrischen
Montreux-Oberlandbahn überschritten, die hier ihren höchsten
Punkt erreicht. Station Saanenmööser mit einem Gasthof und 13 zerstreut gelegenen
Häusern. 57 reform. Ew. Kirchgemeinde
Saanen. Schöne Aussicht auf die
Berge des Saanenlandes und auf das
Simmenthal. Am
Hundsrück (Flühwald) und an der
Hornfluh
steht die sog. Hornfluhbreccie an, während in der Mulde der Saanenmööser Flysch und Moränenschutt liegt, weshalb hier
der Boden nass und sumpfig ist.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Ober
Simmenthal und Saanen).
1962 m. Felskopf über einem Alpweidenkamm im
Stock der
Hornfluh; zwischen
dem
Turbachthal, der Strasse über die
Saanenmööser,
Zweisimmen und dem
Simmenthal. Wahrscheinlich nach einem sehr regelmässig
geformten Einsturztrichter benannt, der sich am Fuss des
Felsen findet und der durch unterirdische Auslaugung
der Gipsunterlage entstanden ist. Der Berg kann von
Zweisimmen in 3 und von den
Saanenmöösern her in 2 Stunden bestiegen
werden.
2424 m. Kleiner Granitgipfel, in dem von der
Grimsel zu den
Gerstenhörnern aufsteigenden
Kamm und unmittelbar nö. über der Passhöhe, von der aus er
in ¾ Stunden (oder vom
Hospiz her in 2 Stunden)
erreicht werden kann.
Das Dorf stand einst weiter gegen O., wurde aber hierher verlegt, nachdem 1689 eine grosse Lawine
verschiedene
Häuser und Ställe zerstört und 59 Menschen getötet, eine während den Rettungsarbeiten
niedergehende zweite Lawine noch mehr Menschenleben vernichtet und 1735 eine Feuersbrunst eine grosse Anzahl
Häuser in Asche
gelegt hatte.
Auf der
WieseRaschnals und bei
Aquasana in der Nähe von Saas unterlagen die
Leute des
Prätigaues nach heroischer Gegenwehr den vom
Grafen von
Sulz geführten Oesterreichern.
Trägt u. a.
den
Pizzo Scarone (3315 m), die
Punta Loraccio (3212 m) und den
Pizzo di Camposecco (3246 m), der von
Almagell her in 5 Stunden
bestiegen werden kann.
Wird vom
Passo Loraccio und Passo di Camposecco (beide auf der Siegfriedkarte unbenannt und ohne Höhenkote)
überschritten, die vonSaas nach
Antrona und Domodossola hinüberführen.