Ober Ruoggis 11200-1700 m) liegt höher, am
S.-Hang
des
Mättlistockes und
Twirren, umfasst 56 ha Fläche und ist in 20 Alpweidenrechte abgeteilt. 4
Hütten
in 1250 und 1572 m. Am Berghang w. und s. dieser Alpweiden steht der grosse, aus
Tannen bestehende Ruoggiswald, der bis zur
Sohle des
Klönthales hinunterreicht und Eigentum der Gemeinde
Glarus ist.
(Kt. Aargau,
Bez. Lenzburg).
376 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der
Aare und 7 km onö.
Aarau. Station der Linien
Zürich-Aarau-Olten
und
Aarau-Lenzburg-Rotkreuz. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde: 140
Häuser, 1095 reform. Ew.; Dorf: 125
Häuser, 941 Ew.
Acker- und Obstbau. Viehzucht und Milchwirtschaft. Baumwollspinnerei und -weberei. Zementwarenfabrik.
Mechanische Werkstätten, Schreinerei.
Säge. Römersiedelungen im Ziegelgässli
(Römerstrasse) und im Suhrhard.
Werner von
Wildegg verkaufte das Dorf 1344 an den Herzog Friedrich von Oesterreich. 1521 tauschten der
Rat zu Bern
und die Edeln von
Hallwil
den Zehnten und die Abgaben von Rupperswil und
Schafisheim unter sich aus.
Der 1681 gegründeten Kirchgemeinde
Rupperswil schenkte ihr erster Pfarrer H.
Heidegger 8000 Pfund. 1173: Rubiswile.
(Kt. Solothurn,
Amtei und Gem. Olten).
405 m. Gruppe von 3
Häusern und grosses Elektrizitätswerk, das
Aarburg,
Olten und
Zofingen
und Umgebungen mit Kraft und Licht versorgt; am linken Ufer der
Aare und am S.-Fuss des
Ottnerberges; 1,8 km sw.
Aarburg. 18 kathol.
Ew. Kirchgemeinde
Olten. Telephon.
(Pizzo)(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
2007 m. Bedeutendster Gipfel zwischen dem
Val Centovalli und
Val Onsernone, nahe der schweizerisch-italienischen
Grenze und 9 km w.
Intragna; mit relativ sanfter und hoch hinauf bewaldeter Abdachung nach N., aber steilen, von wilden Runsen
und
Schluchten durchrissenen Felsabbrüchen im S.
(Pizzodi) (Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
2558 m. Prächtige Felspyramide, die mit breiten Abhängen in die Thalgabel
zwischen
Val Lavizzara und
Val Prato abfällt und nach NO. über den Gipfel «il
Uomo» mit dem
Campo Tencia zusammenhängt. Prachtvolle
Aussicht, besonders schön nach
S. ins Thal und dann auf die benachbarten Gruppen des
Basodino und des
Campo Tencia. Kann von
Peccia aus über die W.-Hänge in 4½ Stunden leicht erstiegen werden.
1158 m. Gem. und Pfarrdorf, auf sonniger Terrasse am linksseitigen Gehänge des Bündner
Oberlandes und 4 km nw. der Endstation
Ilanz der Linie
Chur-Ilanz der
Rätischen Bahn.
(Piz)(Kt. Graubünden
und Glarus).
3623 m.
Höchster Gipfel des
Tödi, an der W.-Ecke dieses gewaltigen dreiseitigen Gebirgsstockes,
dessen übrige Gipfelpunkte als
Glarner Tödi (3601 m) und
Sandgipfel (3434 m) bezeichnet werden. Vom
Glarner Tödi
wird der Piz Rusein durch eine schwache und ziemlich flache Einsattelung getrennt, und von diesen zwei Hauptgipfeln senkt
sich das eisbedeckte Gipfelplateau nach N. zum
Sandgipfel. Der Piz Rusein fällt mit gewaltigen
Wänden einerseits
sw. zum
Val Rusein, andererseits nw. zum
Sandfirn und zur obern
Sandalp ab. Die beiden
Wände schneiden sich in einem kurzen,
schroffen W.-Grat, der gegen den Klein
Tödi verläuft.
Ein anderer
Kamm von etwas mehr als 1 km Länge geht nach S. und trägt die kleinern Gipfel
Piz de Dor (3424
m),
Piz Mellen (3379 m) und
Stockgron (3418 m), um dann ö. zum
Piz Urlaun, Bündner
Tödi und
Bifertenstock umzubiegen. Der erste
Grateinschnitt s. vom Piz Rusein, also zwischen diesem und dem
Piz de Dor, heisst in der touristischen Literatur auch etwa
Ruseinpforte (etwa 3520 m), der zweite Einschnitt, zwischen
Piz de Dor und
PizMeilen,
Ruseinlücke (etwa 3380 m).
Dann folgen weiter noch die
Porta da Spescha und die
Gliemspforte. Der Piz Rusein ist natürlich das Hauptziel der Tödibesteiger
und auf verschiedenen Routen zu erreichen. Am häufigsten und leichtesten geschieht es von der
¶
mehr
Fridolinshütte (2156 m) oder von der Grünhornhütte (2451 m) aus über den Bifertengletscher und die Einsattelung zwischen
Glarner Tödi und Piz Rusein. Von dieser geht es über einen schmalen und ziemlich steilen Firnkamm w. auf den höchsten
Punkt. Nicht selten wird auch der Weg über den scharfen W.-Grat, vom Sandalppass her und s. unter dem
Klein Tödi durch, eingeschlagen. Seltener sind die Besteigungen von der Sandalp aus über die NW.-Wand oder aus dem Val Rusein
über die Gliemspforte oder die Porta da Spescha und zuletzt über O.- oder S.-Grat. Zum erstenmal 1837 bestiegen. S. auch
den Art. Tœdi.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2350-1050 m. Eines der grössten linksseitigen Nebenthäler des Vorderrheinthales. Mündet zwischen
Disentis und Somvix (etwas näher dem letztern Ort) und reicht mit seinen obern Verzweigungen hinauf bis an den Tödi und seine
Nachbargebirge. Schon die Mündungsschlucht ist grossartig. Hohe, malerische, tannenbewachsene Wände schliessen sie ein,
unten braust in wilder Flucht der Ruseinbach dahin und stürzt dann in donnernden Kaskaden 90 m tief in den Rhein, beherrscht
von der auf einem Bergvorsprung tronenden, im Wald versteckten Ruine Hohenbalken.
Ueber die Schlucht setzt in kühnem Schwung eine zierlich gebaute Holzbrücke (45,5 m über dem Wasser und mit
56,2 m Lichtweite), und am Felsen erinnert eine Marmortafel an die drei grossen Erforscher des rätischen Gebirges: Arnold
Escher von der Linth, G. Theobald und Placidus a Spescha. Ein Fussweg führt im Waldesschatten hinauf in das eigentliche Val Rusein.
Nach etwa 1½ Stunden weitet sich das Thal und teilt sich in mehrere Arme. Der Hauptarm setzt die Richtung
nach N. fort.
Auch das obere Val Rusein verzweigt sich noch weiter. Von der untern Ruseinalp steigt das Val Gliems nach O. und NO. zum Gliemsgletscher
und Piz Urlaun hinauf. Von da führt die Gliemspforte hinüber zum Bifertengletscher und zum Tödi und der Puntaiglaspass zum
Puntaiglasgletscher. Von der obern Ruseinalp steigt das kleine, wilde Val Pintga nach NW., überragt von der schönen doppelgipfligen
Pyramide des Piz Cambriales. Endlich öffnet sich zwischen dem Culm Tgietschen und Piz Avat der oberste
Felszirkus des Val Rusein, umschlossen von gewaltigen Wänden und hochragenden Hörnern, unter welchen der imposantePiz Rusein
als Herrscher tront.
Zwischen ihm und dem PizCatscharauls sitzt der zierliche Klein Tödi oder Crap Glarun wie ein Reiter auf dem Grat. Zu seinen
beiden Seiten steigt ruan über den Sandalppass hinüber nach der Sandalp und nach dem Linththal. Andere,
sehr steil ansteigende und schwer zu begehende Felssteige (Ruseinpforte, Ruseinlücke und Porta da Spescha) führen hinauf auf
den obersten Teil des Bifertengletschers und werden gelegentlich zu Tödibesteigungen benutzt. Der Hauptaufstieg auf den
Piz Rusein vom Val Rusein aus führt aber unter dem Klein Tödi durch und über den W.-Grat.
Das Val Rusein bietet auch dem Geologen und Botaniker viel des Interessanten. Es ist zu einem grossen Teil in Protogin, Diorit
und Hornblendegesteine eingeschnitten, und das Hintergehänge (Piz Rusein, Klein
Tödi, etc.) zeigt auf krystalliner Grundlage
die Sedimentschichten vom Verrucano bis zum Hochgebirgskalk in kühnem Aufbau und in mehrfacher Wiederholung.
An Mineralien findet man schöne Bergkrystalle, Rauchtopase, Amethyste, Kalkspate, Epidot, Sphen etc. Die Verschiedenheit
der Felsunterlage, die Mischung der Bodenarten und die grossen Höhenunterschiede bedingen natürlich auch eine reiche Mannigfaltigkeit
der Flora, obwohl die Vegetation im ganzen eine sehr spärliche ist. Nach den Angaben des Eidg. Hydrometrischen
Bureaus in Bern
fallen von den 55,5 km2 des Val Rusein 30,1% auf Fels und Schutt, 10,2% auf Firn und Gletscher, 8,2% auf Wälder
und 51,5% auf die übrigen Gebiete.