Ein Teil der Bewohner beschäftigt
sich mit Wiesenbau und Viehzucht.
Weit bedeutender ist aber die industrielle Tätigkeit: je eine Wollweberei, Baumwollspinnerei
und -weberei.
Hydrantennetz. Elektrisches Licht aus dem Werk
Linthal.
Zur Gemeinde gehört die 600-800 m über
der Thalsohle liegende, sonnige Terrasse von
Braunwald am westl. Thalgehänge, die sich zu einer gut besuchten klimatischen
Kurlandschaft entwickelt hat und auf der das 1897 eröffnete glarnerische Sanatorium für Brustkranke sich befindet.
Man
plant den Bau eines grossen Hotels auf
Braunwald und einer elektrischen Drahtseilbahn
Linthal-Braunwald.
Seit einigen Jahren
vermittelt ein von
Rüti ausgehendes Drahtseil den Waren- und Postverkehr mit
Braunwald.
616 und 699 m. Zwei Gruppen von zusammen 4
Häusern über dem linken Steilufer der
Sitter, 600 m
nw. bezw. 2 km nö.
St. Josephen. 21 kathol. Ew. Kirchgemeinden
St. Josephen und
Engelburg.
Man plant den Bau eines neuen Schulhauses.] Das Dorf
ist 1900 abgebrannt und seither schöner wieder aufgebaut worden.
Zum erstenmal 819 genannt, in welchem
Jahr die Kirche
St. Valentin als Filiale der Pfarrei Rankweil im Vorarlberg zusammen mit dem
WeilerRüti dem Kloster
Pfäfers
gehörte. 1392 kam der
Ort an den
Grafen Albrecht von
Werdenberg und später zur Landvogtei
Rheinthal. 1803-1833 umfasste
die Gemeinde
Rüti auch noch die Orte
Kobelwald und
Lienz.
500-600 m. 8
Häuser, am fruchtbaren
Rütiberg zerstreut gelegen und 400 m sö. der Station
Murg der Linie
Zürich-Chur. 37 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Murg.
Dorf: 440 Häuser, 3700 Ew. 1810 zählte das Dorf blos 14 Häuser.
Der landwirtschaftliche Betrieb steht hinter der sehr bedeutenden
industriellen Tätigkeit zurück. Man zählt in der Gemeinde 10 hohe Fabrikkamine. Die sechs bedeutendsten
Betriebe beschäftigen zusammen 2200 Arbeiter. Davon entfallen auf die jährlich etwa 10000 mechanische Webstühle liefernde
Maschinenfabrik Rüti 1200 Arbeiter und auf die mechanische Seidenweberei Rüti 700 Arbeiter. Beide Fabriken sind weltberühmt,
wie auch ihre sanitarischen Einrichtungen und ihre Stiftungen zum Wohl der Arbeiterschaft mustergiltig
sind.
Ferner: mechanische Baumwollspinnerei im Widacker, zwei mechanische Kardenfabriken, drei mechanische Werkstätten, Giesserei
Tann, Fabrikation von Webstuhlbestandteilen, Eisenwaren-, Schuhnägel- und Drahtstiftenfabrik und Drahtzieherei im Pilgersteg,
Nähmaschinenfabrikation. Bau- und Marmorgeschäfte, Buchdruckerei. Badanstalt. Filiale der Zürcher Kantonalbank. Seit 1898 grosses
Gemeindeelektrizitätswerk, das seit 1903 durch eine 57 km lange Leitung aus dem aargauischen Elektrizitätswerk
in der Beznau Kraftzuschuss bezieht.
Hydrantennetz und Hauswasserversorgung. Gut eingerichtetes Krankenasyl (grösstes aller Krankenhäuser der zürcherischen
Landschaft). Zwei Schulgemeinden (Rüti und Fägswil) mit vier Primar- und einem Sekundarschulhaus, sowie einer Turnhalle.
Kindergärten. Fortbildungs- und Handfertigkeitskurse für beide Geschlechter. Lesesäle, grosse Volksbibliothek.
Reithalle. Ueber 40 Gesellschaften und Vereine der verschiedensten Art (Unterstützungsverein, gemeinnützige Gesellschaft,
berufliche und gesellige Vereine, Kranken- und Unfallskassen, dramatischer Verein, Lesegesellschaft, landwirtschaftliche
Vereine, Arbeitervereine etc).
Rüti hat mit seinen soliden Bauten und zahlreichen Villen einen ausgesprochen städtischen Charakter und bildet zusammen ein
Ganzes mit dem Dorf Tann, das zwar zur Gemeinde Dürnten gehört, dessen Bewohner aber zur grossen Mehrzahl
in Rüti ihre Arbeit finden. In Tann steht auch die katholische Pfarrkirche, die 1879 erbaut worden ist und deren Glocken aus
der reformierten Pfarrkirche stammen, die 1884 ein neues Geläute erhalten hat. Die reformierte Pfarrkirche, früher