Fast lauter
Holzhäuser, von denen mehrere durch ihr
Alter und ihre Bauart bemerkenswert sind. Das Dorf ist
nie durch Brandunglück heimgesucht worden wie solche z. B.
Château d'Œx und
Rossinière betroffen haben. Zu nennen sind
das Pfarrhaus, das
Schloss, dessen Geschichte mit derjenigen der Ortschaft zusammenfällt, und der alte Burgturm
Le Vanel am
linken Ufer des
Ruisseau des Fenils. Hauptort des Kreises Rougemont, dem auch noch
Rossinière angehört
und der 1961 Ew. zählt.
Flysch und obere Kreide. Der Ueberlieferung nach soll die Gegend durch Leute aus dem
Greierz urbar gemacht worden sein, die
unter Anführung eines Ritters hierhergezogen wären. Die älteste Urkunde stammt aus 1115 und trägt das
Siegel des
Bischofs
Giraldus von
Lausanne. Sie bezieht sich auf eine noch um 30-40 Jahre ältere Schenkung, durch welche der
Graf Willermus alle seine Rechte auf das Oedland (désert) zwischen den beiden
Bächen Flandru (d. h. dem
Wildbach von
Flendruz
und dem
Ruisseau des Fenils) an den Propst von Rougemont abgetreten hatte.
Dieser sog. désert war schon damals besiedelt und zum Teil urbar gemacht (Alpweiden La
Mocausaz und von
Rublo). Die Propstei Rougemont wurde 1080 gegründet und hatte ihren Sitz im heute noch stehenden
Schloss oder einem Gebäude,
das an dessen Stelle gestanden hatte. Sie befand sich also nicht in
Flendruz, wie es der Dictionnaire von Martignier und de
Crousaz behauptet. Diese dem Orden der Kluniazenser angehörige Propstei wurde bald der Mittelpunkt der
ganzen Gegend.
Schon 1340 bildeten die Pfarrgenossen dieses
Klosters eine bürgerliche Gemeinschaft mit verschiedenen
Rechten auf die umliegenden
Alpweiden. 1396 erhielten sie nach unablässigen Bemühungen verschiedene andere
Freiheiten und Rechte. Landesherren waren
die
Grafen von
Greierz, bis deren letzter,
Michel, 1554 seinen ganzen Besitz an seine beiden Hauptgläubiger,
die Städte Bern
und Freiburg,
abtreten musste, die diesen zunächst gemeinsam verwalteten und dann am derart unter sich aufteilten,
dass Bern
das Saanenland, Rougemont,
Château d'Œx und
Rossinière und Freiburg
den Rest der
Grafschaft erhielt.
Bern
führte alsbald die Reformation ein, worauf
Mönche und Priester das Land verliessen. Unter dem vierten
bernischen Landvogt wurde zwischen 1569 und 1578 die ehemalige Propstei zum
Schloss und Amtssitz des Vogtes umgestaltet, dann 1658 und 1756 zum
Teil umgebaut, am durch eine Feuersbrunst beschädigt und nachher von
Grund aus restauriert.
Hungersnot 1587; Pestseuchen 1579 und besonders 1612, in welchem Jahr in der Landvogtei an die 2500 Menschen starben. Da
die
Herrschaft der Landvögte keine sehr harte gewesen war, wurde die Angliederung der Vogtei an den Kanton
Leman im März 1798 von
den Bewohnern keineswegs freudig begrüsst. Das
Schloss wurde als Staatseigentum erklärt und der über
dessen Eingang gemalte
Berner Mutz sorgfältig weggekratzt. Es hat niemals eine Buchdruckerei beherbergt, obwohl dies oft
behauptet worden ist. Heute ist es Privateigentum. 1104: Rubeus
Mons; 1270: Rojomont.
Krystallines
Zentralmassiv auf der Grenze zwischen der
Schweiz und Savoyen.
Trägt auf
französischem Boden die Gipfelreihe der
AiguillesRouges und setzt sich auf Schweizer Gebiet über den
Fontanabran,
Luisin
und
Salantin fort, um jenseits der
Rhone unter den
Dents de
Morcles in der
Tiefe zu verschwinden.
Sendet als Seitenzweig den Mont
d'Arpille aus, der zusammen mit der Hauptkette die Karbonzone
Salvan-Dorénaz einschliesst (vergl. die
Art.
Fontanabran,
Luisin,
Salantin).
Die krystallinen Schiefer, Gneise etc. des Massives der
AiguillesRouges zeichnen sich durch
gangartige Einschlüsse von
Porphyr (Granitporphyr), durch Granulite und besonders dadurch aus, dass sich vom
Sex des Granges
bis
Valorsine ein mächtiger
Stock von feinkörnigem Granit, sog. Valorsinegranit, findet.
(Rocs) (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
3000-3500 m.
Felsen, der
Dent Blanche nach WNW. vorgelagert, zwischen dem
Dent
Blanchegletscher und einem Seitenarm des Ferpèclegletschers und sö. über der
Alpe Bricolla.
duDolent(Aiguilles)(Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3519, 3694, 3554, 3629 m. ^[Berichtigung.]3587 und3429 m.Langer, schmaler und schroff abbrechender
Kamm mit abenteuerlich geformten Felstürmen, Nadeln und
Spitzen, auf der Landesgrenze
gegen Italien und zwischen dem
Mont Dolent und dem
Tour Noir. Oestl. über dem mächtigen Argentièregletscher und w. über
dem
Glacier de la Neuvaz. Mehrere der
Spitzen sind bis jetzt noch nicht bestiegen worden. Aelteste bekannte
Besteigung die des höchsten Gipfels (3694 m) 1888 durch Louis Kurz und Albert Barbey mit den Führern Justin Bossard und
Joseph Simond (ernstliche Schwierigkeiten).
Drei (auf der Siegfriedkarte nicht kotierte)
Spitzen^[Berichtigung: zwischen den
Punkten 3554 und 3587 m] imGratzwischen dem höchsten Gipfel unddemCol d'Argentière sind 1900 bestiegen
worden, und der sog.
Grand Gendarme des
AiguillesRouges (auf der Karte nicht kotiert) zwischen den Punkten 3694 und 3554 m 3629 m
hat 1903 den ersten Besuch erhalten.
Die Edeln von Rubea Aqua schenkten den Zehnten dieses Ortes 1256 den Mönchen von Haut Crêt. 1771 verlangten
die kathol. Bewohner von La Rougève die politische Trennung von dem reformierten Dorfteil, der seither
unter dem Namen Rogivue zum Waadtländer Bezirk Oron gehört.