Die beiden andern Seen heissen Lai Ner und Lai Sereno.
Lai Rotond und Lai Ner sind
gleich hoch gelegen und haben keinen sichtbaren Abfluss, während der um 60 m höhere Lai Sereno die Ava Caeda in die Julia
sendet.
Nach diesen Seen heisst der Felsgrat im W. Montagnas dils Laiets.
(Motto) (Kt. Tessin,
Bez. Locarno und Lugano).
1932 m. Abgeflachter Gipfel, 1 km nö. vom Monte Tamaro und mit ihm durch einen schroffen
Felskamm verbunden, der das Val Trodo (im Sopraceneri) vom Val Cusello (im Sottoceneri) trennt.
Kann von der Station Rivera-Bironico
der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn in 4½ Stunden leicht bestiegen werden.
Schöne Aussicht
auf die Alpen und den Langen- und Luganersee.
(Passo) (Kt. Uri
und Kt. Tessin,
Bez. Leventina).
2880 m. Passübergang zwischen dem Pizzo Rotondo und dem Kühbodenhorn im Gotthardmassiv.
Verbindet All' Acqua im Bedrettothal mit Oberwald im Goms. Wird meist in Verbindung mit dem Muttenpass und
Wyttenwasserpass als Uebergang vom Bedrettothal nach der Furka und Realp benutzt. All' Acqua-Passhöhe 3 Stunden, Abstieg nach
Realp einerseits 2¾ und nach Oberwald andererseits 3 Stunden.
(Pizzo) (Kt. Graubünden,
Bez. Moesa).
2829 m. Einer der Hauptgipfel um San Bernardino und 4,5 km wsw. über diesem
Dorf; in der das Misox vom Calancathal trennenden Kette. Nördl. unter ihm der Passo dei Tre Uomini (2653 m) und osö. unter
ihm der Passo dei Passetti (2075 m), die beide San Bernardino mit dem obern Calancathal verbinden.
Aufstieg auf den Pizzo Rotondo
von diesen Pässen her ohne grosse Schwierigkeiten.
(Pizzo) (Kt. Tessin
und Wallis).
3197 m. Höchster Berg des Gotthardmassives, in der Pesciorakette ö. und s. über dem Gerengletscher,
w. über dem Pescioragletscher und n. über dem Ruinogletscher. Bildet einen kühn aufstrebenden Turm, von dem nach NW. ein
Grat abzweigt, der auf eine zweite Spitze (Nordgipfel; etwa 3170 m) führt.
Zum erstenmal 1869 von Viktor
Haller mit J. M. Tresch und Angelo Boffa über die O.-Flanke erstiegen;
zweite Besteigung ebenfalls 1869 über die NW.-Flanke.
«Dem Gipfel ist auf verschiedenen Routen beizukommen. Die einfachsten, aber auch
am wenigsten Abwechslung bietenden führen über die SW.-Flanke. Am interessantesten sind die Wege der
O.-Flanke; als mittelschwer sind wohl nur die Routen der SW.-Flanke zu bezeichnen, alle andern sind schwieriger.»
Umfassende Aussicht und schöner Tiefblick ins Bedrettothal.
Das Gestein (Granit) ist äusserst faul, und die grossen Blöcke
auf den Graten wackeln oft bedenklich.
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Gersau).
440 m. Weiler, am S.-Fuss des Vitznauerstockes und nahe der in den Vierwaldstättersee vorspringenden
Oberen Nase, an der Strasse Gersau-Vitznau halbwegs zwischen diesen beiden Dampfschiffstationen. 15 Häuser, 96 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Gersau. Wiesen- und Obstbau, Steinbruch.
1157 m. Gruppe von 2 Häusern, am Weg nach Taveyannaz und über den Col de la Croix
und 1 km nö. der Kirche Gryon. 16 reform. Ew. Kirchgemeinde Gryon. 1840 fand hier infolge unterirdischer Erosion des Gipses
ein Erdfall statt, wo noch nach mehreren Jahren ein Trichter mit einem stark geneigten Baum sichtbar war.
oder Roddenbrücke (Kt. Wallis,
Bez. Goms,
Gem. Niederwald).
1200 m. Brücke über die oberste Rhone (im Volksmund Rotten
oder Rodden genannt), unterhalb dem Dorf Niederwald.
Schon Simler erwähnt (16. Jahrhundert), dass hier eine einstige Holzbrücke
durch eine Brücke aus Mauerwerk ersetzt worden sei.
Die Rottenbrücke blieb der am stärksten begangene
Rhoneübergang im Goms bis zum Bau der Furkastrasse, die dem rechten Ufer des Flusses folgt und die Dörfer Aernen, Mühlibach
und Steinhaus abseits liegen lässt.
Seither dient die Brücke nur noch dem Lokalverkehr.
oder Rottenschwil (Kt. Aargau,
Bez. Muri).
390 m. Gem. und Dorf, am linken Ufer der Reuss und 5 km nö.
der Station Boswil der Linie Aarau-Lenzburg-Rotkreuz. Postablage; Postwagen Bremgarten-Muri. Gemeinde: 73 Häuser, 403 kathol.
Ew.; Dorf: 51 Häuser, 269 Ew. Kirchgemeinde Lunkhofen. Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. 1181: Rothisweilere.
470 m. Gruppe von 7 Häusern, 2 km sw. der Station Waldibruck
der Seethalbahn (Wildegg-Emmenbrücke) und 2,7 km n. Emmen. 41 kathol. Ew. Kirchgemeinde Emmen.
Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Römersiedelung. Rottertswil und Herretingen besassen ein eigenes Feudalrecht, das 1440 schriftlich niedergelegt worden ist.
1173: Rathendezwile;
1306: Ratolzwile. Vom Personennamen Ratold herzuleiten.
670 m. Bergrücken über dem rechten Ufer der Alpnacherbucht des Vierwaldstättersees,
zwischen Stansstaad und dem Muetterschwanderberg. 4 Häuser, 29 kathol. Ew. Kirchgemeinde Stans.
Ackerbau und Viehzucht. Zu oberst
ein Restaurant-Pension mit schöner Aussicht.
Ruine der Burg Rotzberg.
Diese gehörte zuerst dem Kloster St. Leodegar in Luzern,
kam
dann an das Haus Oesterreich, das den Edeln von Wolfenschiessen als Landvogt hierher setzte, und wurde
in der Neujahrsnacht 1308 von den Unterwaldnern zerstört.
Die Ueberlieferung erzählt, dass eine in der Burg dienende Magd
in jener Nacht ihren Liebsten und seine Mitverschworenen mittels einer Strickleiter in ihre Kammer und damit in die Burg eingelassen
habe.
Zum Andenken an die im Kampf gegen die Franzosen 1798 gefallenen Nidwaldner Helden hat man am Rotzberg 1900 ein
Denkmal errichtet. 1178: Rozzo.
441 m. Gruppe von 5 Häusern, an der Mündung des Mehlbaches und auf dem
kleinen Schuttkegel, den dieser am W.-Fuss des Rotzberges in den Alpnacher See hinausgebaut hat. 2 km sw. Stansstaad.
eine von Landammann Niklaus Riser eingerichtete und seither eingegangene Papierfabrik.
Ehemaliges Heilbad mit einer aus dem
Neocom kommenden Schwefelquelle von 11,3° konstanter Temperatur.
Zement- und Kalkfabrik seit 1860, die ihr Rohmaterial durch
Stollenbau im Neocom des Rotzberges abbaut.
Oberhalb der vom Mehlbach durchflossenen Klus des Rotzloches steht eine Gipsfabrik,
deren Rohmaterial aus einem Steinbruch am NW.-Fuss des Stanserhorns gewonnen wird.
Beide Fabriken werden
vom Mehlbach getrieben.
Heimat des Papierfabrikanten Kaspar Blättler (1791-1872), eines grossen Wohltäters der Gegend (s.
den Art. Ennetmoos).