hinausspritzte und sich auf die Griesseren- und die
Rossbodenalp niederschlug, wo die durch die Luft sausenden Fels- und Eisblöcke
mehrere
Hütten zerstörten und das
Bett des Griesserenbaches zudeckten. Die im Gletscherbett selbst zu Thal schiessende Hauptmasse
riss die oberflächliche Moränendecke der Gletscherzunge mit sich und verstärkte sich dadurch umso
mehr mit Gesteinsmaterial. Blöcke von 300-1000 m3, die auf der Stirnmoräne gelegen hatten, wurden mitgenommen und bis
in die Nähe der Simplonstrasse getragen.
Auf dem dem
Gletscher vorgelagerten
Sengboden vereinigten sich die beiden Lawinenströme wieder zu einer einzigen riesigen
Lawine, die sich dann ohne besonders starkes Getöse ins Thälchen des
Krummbaches ergoss, wo sie endlich
liegen blieb und so einen Anblick bot ähnlich dem, der sich damals geboten haben musste, als der
Gletscher noch bis in die
Nähe des Dorfes
Simpeln hinabgereicht hat. Die Lawine riss zahlreiche Alphütten mit sich und legte
Bäume wie Schilfrohr
um. Die
Dicke desSchnee-,
Eis- und Felstrümmerhaufens betrug im Ablagerungsgebiet sicherlich mehr als 100 m.
Oberhalb des Weilers
Eggen lag der
Schutt mehr als 12 m hoch über dem
Spiegel des
Baches, der aber glücklicherweise nicht aufgestaut
wurde, sondern unter der Lawine durch abzufliessen vermochte. Das Ende des Lawinenstromes, dem noch ein wirrerHaufen
von entwurzelten Baumstämmen und weggerissenen Balken von Alphütten vorgestaut war, lag unterhalb eines kleinen Bethauses
und 200 m oberhalb des Dorfes
Simpeln, d. h. in der Luftlinie 6500 m von der Abrissstelle entfernt und 2300 m tief unter dieser.
Diese Katastrophe war, wie dies in solchen Fällen zu geschehen pflegt, von Nebenerscheinungen begleitet,
die dem durch die vorwärtsschiessende Masse verursachten Winddruck zuzuschreiben sind. Diese pneumatischen Wirkungen des
Windschlages der Eislawine machten sich geltend
am Wald unter der
Rossbodenalp,
am Wald gegenüber und unterhalb Lighien und
an den alten Moränen zwischen dem
Sengboden und dem Dorf
Simpeln. Die
Bäume wurden geknickt und ihrer
Aeste oder ihrer Rinde beraubt.
Der Gesteinsstaub der durch den starken Druck und die Reibung zu Pulver zermalmten Felsstücke ist durch den
Wind bis
zum DorfSimpeln und an das jenseitige Gehänge hinübergetragen worden, das wie mit gelber
Farbe überzogen schien. Es ist dies wahrscheinlich
die mächtigste aller je niedergebrochenen Gletscherlawinen, da sie wenigstens 5 Millionen m3 halten
musste, wovon 10% Felsmaterial waren. Noch 1905 war nicht alles
Eis und nicht aller unterdessen zu
Eis gewordener
Schnee der
Lawine weggeschmolzen.
Die von der Lawine bedeckte Fläche mass etwa 1,5 km2 und glich durch die Menge der herumliegenden Felsmaterialien dem
Ablagerungsgebiet eines
Bergsturzes. Dieser Gesteinsschutt ist natürlich bis heute liegen geblieben und wird noch auf lange
Zeit hinaus an diese denkwürdige Katastrophe erinnern, die 2 Menschen, 15 Stück Grossvieh und 35 Stück Kleinvieh tötete
und 27 verschiedene Bauten
(Hütten, Heustadel, Ställe etc.) zerstörte. Der Schaden verteilte sich auf die Gemeinde
Simpeln und 43 einzelne
Grund- und Viehbesitzer und ist auf 183000 Fr. geschätzt worden. Eine Sammlung von Liebesgaben für
die Geschädigten hat eine Summe von nahe an 14000 Fr. ergeben.
959 m. Gruppe von 9
Häusern, auf einer Anhöhe mit sehr schöner Aussicht auf
den
Bodensee und seine Ufer, sowie die
Appenzeller und Vorarlberger
Alpen. 57 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Grub.
Alpweide mit zwischen 1550 und 1680 m zerstreut
gelegenen
Hütten, am
W.-Hang der
Croix de Javernaz und 1½ Stunden nö.
Morcles. Im Juni prachtvolle und reiche Flora.
Flysch
über Neocom und der Malmkalkwand, die den
Wildbach von
Morcles beherrscht.
(Kt. Bern
und Wallis).
3154, 3133 und 3115 m. Gipfelreihe in dem das
Oberaar Rothorn mit dem
Löffelhorn
verbindenden
Kamm zwischen dem
Oberaargletscher und dem
Münstergletscher. Heissen auf der Karte von Wyss und Hugi und auf dem
von G. Studer gezeichneten Panorama vom
Siedelhorn die
«Strahlhörner». Der eine der Gipfel zum erstenmal 1891, die beiden
andern 1886 bestiegen. Aufstieg von
Münster ohne grosse Schwierigkeiten in 5 Stunden.