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man Gegenstände aus der Römerzeit aufgefunden. 1236: Rota; 1261: Villa Rota. Vergl. den Art. Rot.
Rooterberg - Rorschach
man Gegenstände aus der Römerzeit aufgefunden. 1236: Rota; 1261: Villa Rota. Vergl. den Art. Rot.
(Kt. und Amt Luzern).
825 m. Höhenzug ö. über Root.
Besteht im nw. Abschnitt aus feinkörnigem Molassesandstein, der in zahlreichen Steinbrüchen abgebaut wird und Platten von 3 cm bis 1 m Dicke liefert. Am O.-Ende das gut besuchte Kurhaus von Michaelskreuz (798 m) mit schöner Aussicht.
Die Mehrzahl der einst am und auf dem Rooterberg liegenden mächtigen erratischen Gotthardgranitblöcke ist dem Steinhauer zum Opfer gefallen.
(Kt. Uri). 2082 m. Direkt über dem Vierwaldstättersee aufsteigender, westlichster Gipfel der Kaiserstockkette zwischen dem Riemenstalderthal und dem Schächenthal.
Kann unschwierig von Riemenstalden über das Alpelenseeli und die Alp Stock in 2½-3 Stunden oder direkt von Sissikon aus über Riedberg und das Buggi in 4½ Stunden bestiegen werden.
Als Wintertour empfehlenswert.
Seiner vorgeschobenen Lage wegen ist der Rophaien ein prachtvoller Aussichtspunkt auf Vierwaldstättersee und Urirotstockgruppe.
(Kt. Waadt, Bez. Oron). 748 m. Gem. und Dorf, an der O.-Flanke des zentralen Jorat und am rechten Ufer des Ruisseau de Corcelles; 7,5 km nw. Oron la Ville und 3 km w. der Haltestelle Carouge der elektrischen Joratbahn (Lausanne-Mézières-Moudon). Strassen nach Corcelles le Jorat, Montpreveyres und Mézières. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Chez les Rod, Ussières und zerstreuten Einzelhöfen: 57 Häuser, 292 reform. Ew.; Dorf (in Bourg du Milieu und Bourg Dessous zerfallend): 31 Häuser, 131 Ew. Kirchgemeinde Mézières.
Landwirtschaft. Mühlen und Sägen. Schloss. Zu Ende des 13. Jahrhunderts wurde Ropraz als eigene Herrschaft von Vulliens losgelöst und erhielt als ersten Herrn den Girard von Vulliens, von dem sie an seine Kinder Vulliamoz, Peter und Isabella überging. Nachdem die beiden ersten kinderlos gestorben, kam Ropraz infolge zweimaliger Heirat der Isabella ungeteilt an die Geschlechter Bonvillars und Fernex (1405), worauf Franz von Fernex, Herr von Lullin, 1415 die ganze Herrschaft an sich brachte. Dann folgten als Inhaber von Ropraz 1419 Guillemette von Fernex und kurz nachher durch Kauf Jacques de Glannaz oder de Glâne, dessen Familie die Herrschaft bis um die Mitte des 16. Jahrhunderts verblieb, worauf sie der Reihe nach an die Griset aus Forel, die Sordet (seit 1622) und an die Clavel aus Cully überging, denen sie bis zur Revolution von 1798 verblieb.
(Kt. Zürich, Bez. Bülach). Kirche in 370 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der Töss und 1,5 km nw. der Station Embrach-Rorbas der Linie Winterthur-Bülach. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde: 189 Häuser, 1324 Ew. (wovon 86 Katholiken); Dorf: 174 Häuser, 1157 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Grosse Baumwollspinnerei mit 30000 Spindeln und 110 Arbeitern. Kleines Krankenhaus mit 9 Betten, das auch dem am andern Ufer der Töss gelegenen Freienstein dient.
Einzelfund aus der Römerzeit; Alemannengräber an der Strasse nach Glattfelden. 984: Rorboz, d. h. Ort, wo Rohr oder Röhricht umgehauen worden ist. Die in der Schenkungsurkunde Hunfrieds an die Domkirche zu Strassburg von 1044 vorkommenden Zeugen von Rorboz waren vielleicht Besitzer einer Burg, die in dem kleinen Rebberg Burstel (Burgstall) oberhalb der Kirche gestanden haben soll. Das Geschlecht ist jedenfalls früh erloschen; die Ende des 13. Jahrhunderts vorkommenden Träger des Namens waren gewöhnliche Landleute.
Die niedere Gerichtsbarkeit stand bis 1798 den Herren von Teufen zu, während die Grafen von Kiburg den Blutbann ausübten. Mit der Grafschaft Kiburg kam dann auch Rorbas an die Stadt Zürich. Der Kirchensatz gehörte bis 1831 dem Grossmünster in Zürich. Vergl. das Winterthurer Neujahrsblatt auf 1822; Dändliker, C. Geschichte der Gemeinden Rorbas, Freienstein und Teufen. Bülach 1870; Dändliker, C. Ortsgeschichte und histor. Heimatkunde. Zürich 1897.
(Kt. Tessin, Bez. Leventina, Gem. Mairengo).
935 m. Ehemaliger Weiler, 1 km n. Faido und mit diesem Ort durch einen sehr steilen Fussweg verbunden.
War noch 1840 die grösste Siedelungsgruppe der Gemeinde und ist durch die starke Auswanderung (nach Mailand und Frankreich) entvölkert worden.
Bezirk des Kantons St. Gallen. 5041 ha Fläche und 19306 Ew., also 383 Ew. auf 1 km2. Bezirkshauptort ist Rorschach. Neun Gemeinden: Berg, Eggersriet, Goldach, Mörswil, Rorschach, Rorschacherberg, Steinach, Tübach und Untereggen. 4102 Haushaltungen und 2152 Häuser. 14202 Katholiken, 5026 Reformierte, 64 Juden und 14 Andere;
18264 Ew. deutscher, 59 französischer, 868 italienischer und 45 Ew. romanischer Zunge. 9035 St. Galler, 5312 übrige Schweizer und 4929 Ausländer.
Der von der Steinach und der Goldach und einigen kleinern Bächen durchflossene Bezirk umfasst den N.- und S.-Hang des Rorschacherberges und den untern Abschnitt des von St. Gallen zum Bodensee sich senkenden Thales. Er grenzt im NO. an den Bodensee und die Thurgauer Exklave Horn, im O. an den Bezirk Unter Rheinthal und die Appenzeller (Ausser Roden) Gemeinde Lutzenberg, im S. an die Appenzeller Gemeinden Heiden, Grub und Rehetobel und im W. an den Bezirk Tablat und den Thurgauer Bezirk Arbon. Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind Acker-, Obst-, Wiesen- und etwas Weinbau, sowie Viehzucht.
Rorschach
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Seite 44.243.Mechanische Stickerei als Haus- und Fabrikindustrie. Der N.- und W.-Abschnitt des Bezirkes bildet einen wahren Obstbaumwald, während im bergigen S.-Abschnitt Wiesen und Tannenwald vorherrschen. Im NW. (Gemeinde Steinach und im Riet bei Goldach) findet sich auch Sumpfland. Brüche auf ausgezeichneten Sandstein (Seelaffe) am Rorschacherberg, Schieferbrüche und Braunkohlengruben in Mörswil. Gartenbau von einiger Bedeutung in Rorschach, Goldach, Steinach, Tübach; Holzhandel im S. des Bezirkes. Fischfang im Bodensee. Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen: ¶
1886 | 1896 | 1901 | |
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Rindvieh | 4497 | 5083 | 5281 |
Pferde | 455 | 462 | 538 |
Schweine | 1204 | 1811 | 2198 |
Ziegen | 256 | 305 | 162 |
Schafe | 90 | 442 | 32 |
Bienenstöcke | 690 | 904 | 881 |
Rund ⅔ der Fläche des Bezirkes sind mit Wiesen und Baumgärten und etwa ⅓ mit Wald bestanden. Die Rebberge umfassen blos 11 ha. Je eine Käserei in Rorschach, Untereggen, Tübach und Berg, je zwei in Rorschacherberg, Goldach, Mörswil und Eggersriet. Nähere Angaben über die industrielle Tätigkeit des Bezirkshauptortes Rorschach S. bei diesem Art. Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke in Goldach, Tübach, Mörswil und Steinach, Wasserwerk in Rorschacherberg.
Auf Boden der Gemeinde Goldach stehen das Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerk der Stadt St. Gallen. Sägen. Goldach hat 2 und Tübach 3 Mühlen. Marmor- und Granitgeschäfte in Rorschach und Goldach. Textilindustrie und Bleicherei in Goldach und Rorschacherberg. Kur- und Heilanstalten in Rorschach und Mörswil. Gemeinnützige und wohltätige Vereine, landwirtschaftliche Genossenschaften, Fach- und politische Vereine etc. in jeder Gemeinde. Den Bezirk bedienen die Linien Romanshorn-Rorschach-Rheineck, St. Gallen-Rorschach und die Bergbahn Rorschach-Heiden, sowie die Hauptstrassen von Rorschach nach St. Gallen, Heiden, Rheineck und Arbon. Ueberall hin gute Gemeindestrassen.
Der heutige Bezirk Rorschach gehörte vor 1798 dem Fürstabt von St. Gallen, dessen Vögte zuerst im Schloss Rorschach (St. Annaschloss) und nachher im Kloster Mariaberg ihren Sitz hatten. Seit 1803 umfasste Rorschach als zweitgrösster Bezirk des eben gegründeten Kantons St. Gallen die jetzigen Bezirke Rorschach und Tablat und die an der Sitter gelegenen Gemeinden Straubenzell und Gaiserwald des jetzigen Bezirkes Gossau. Seine Beschränkung auf den heutigen Umfang erhielt der Bezirk 1831.
(Kt. St. Gallen, Bez. Rorschach). 401-450 m. Gem. und kleine Stadt, Bezirkshauptort; am linken Ufer des Bodensees und 11,5 km nö. St. Gallen. Strassen nach Rheineck, Heiden, St. Gallen und Arbon. Automobilwagenkurs nach Rheineck. Station der Linien nach Romanshorn, St. Gallen, Sargans-Chur und Bregenz und Ausgangsstation der Zahnradbahn Rorschach-Heiden. Hafen und Dampfschiffstation. Postbureau, Telegraph, Telephon; Zollamt 1. Klasse. Um 4800: 1150 Ew., 1850: 1750, 1900: 9140 und 1905: rund 12000 Ew. 5935 Katholiken und 3139 Reformierte;
8440 Ew. deutscher, 581 italienischer, 45 französischer und 33 romanischer Zunge.
Mehr als ⅓ der Gesamtbevölkerung sind Ausländer (Deutsche, Oesterreicher, Italiener). Kathol. und reform. Kirchgemeinde. 1900: 1867 Haushaltungen in 695 Häusern. 1905 betrug das Steuerkapital 22 Mill. Franken.
Rorschach ist ein bedeutender Handels- und Transitplatz und war einst einer der grössten Weizenmärkte der Schweiz. Der Bahnhof steht unter allen schweizerischen Bahnstationen mit Bezug auf den Personenverkehr im 7., mit Bezug auf den Warenverkehr im 13. und mit Bezug auf die Einnahmen im 8. Rang. Auch der Hafen zeigt reges Leben. Rorschach verdankt einen grossen Teil seines Aufschwunges dem Dampferverkehr auf dem Bodensee und der hier stattfindenden Kreuzung von vier bedeutenden Eisenbahnlinien.
Die Umgebungen bilden einen wahren Obstbaumwald, in den zahlreiche Landhäuser und Schlösser eingestreut erscheinen. Gesundes Klima; mitunter starke und heftige Winde im Winter, erfrischende und kräftigende Seebrise im Sommer. Beliebtes Ausflugsziel der Ostschweizer. Mehrere Badanstalten. Kranken- und Waisenhaus. Reformierte Kirchgemeinde seit 1854. Zu der 1862 erbauten ersten reformierten Kirche hat sich 1904 ein imposantes neues Gotteshaus gesellt, dessen Turm die zweitgrösste Glocke der Schweiz enthält.
Die aus dem 17. Jahrhundert stammende katholische Pfarrkirche ist vor mehreren Jahren restauriert worden und enthält schöne Gemälde und eine bedeutende Orgel. Katholische Jugendkirche in gotischem Stil. Elektrizitäts- und Gaswerk, Hauswasserversorgung. In dem vom Staat 1864 angekauften Kloster Mariaberg befindet sich das kantonale Lehrerseminar. Zwei Primarschulhäuser. Realschule. Katholisches Töchterinstitut mit Internat. Je ein grosses privates Knaben- und Mädcheninstitut.
Sehr reges geselliges Leben und zahlreiche Vereine und Gesellschaften aller Art. Bankgeschäfte; Hauptfiliale der Toggenburger Bank in monumentalem Neubau. Vier Buchdruckereien und drei Zeitungen. Grosse Stickerei-, Spitzen- und Musselinfabrik (Aktiengesellschaft) mit eigener Färberei, Appretur und Kartonschachtelfabrik; sie beschäftigt 2000 Arbeiter, zählt etwa 100 Stickmaschinen mit Wasser- oder Dampfbetrieb und steht vor einer bedeutenden Erweiterung mit umfangreichen Neubauten.
Giesserei und Maschinenfabrik (speziell für maschinelle Einrichtung von Ziegeleien und Backsteinfabriken) mit 180 Arbeitern. Marmor-, Granit- und Syenitwerke (Sägen, Schleifen und Bildhauerei). Armeekonservenfabrik (Obst-, Gemüse- und Fleischkonserven). Bitterfabrikation. Teigwarenfabrik. Reparaturwerkstätten der S. B. B. mit 200 Arbeitern. Mechanische Werkstätten, Turbinenbau. Zementindustrie. Grosse Bleicherei und Appretur. Bedeutender Handel mit Brettern.
Piano- und Orgelfabrik. Grosse Indiennedruckerei mit 250 Arbeitern. Bedeutende Mühlen in der Nähe. Gartenbau, Baumschule auf Mariaberg. Ziegelei. Drei Bierbrauereien. Photographen- und Lithographenateliers. Umfangreiche Bahnhofanlage mit geräumigen Bauten. Am Seeufer das aus dem 18. Jahrhundert stammende monumentale Kornhaus. Viele alte Patrizierhäuser mit Erkern und reichem ornamentalen Schmuck; besonders bemerkenswert das Rathaus und das sog. Kettenhaus.
Ueber der Stadt in beherrschender Lage das ehemalige Kloster Mariaberg (s. diesen Art.). Prachtvolles Postgebäude. Monumentaler St. Jakobsbrunnen. Neues Bezirksgefängnis. Man plant den Bau eines neuen Stadthauses. In der Umgebung viele schöne Landhäuser, so u. a. die Villa Seefeld, Eigentum der Prinzessin von Wied. Im See vor Rorschach hat man 1865 und 1866 Pfahlbauten aufgefunden; Reste der alten Römerstrasse von Arbor Felix (Arbon) nach Brigantium (Bregenz) beim ehemaligen Frauenkloster zu St. Scholastika.
Dieses entstand 1616 aus der Vereinigung der beiden alten Klöster im Hundtobel (1411 gegründet) und im Steinertobel bei Steinach (1430 gegründet) und ist mit seinen Insassen 1905 nach Tübach übergesiedelt. Im See stand einst ein alter Wachtturm. Nach dem Sturz der Römerherrschaft erscheint Rorschach seit dem 7. Jahrhundert als ein dem Kloster St. Gallen gehörender Meierhof. Im 7. Jahrhundert Rorshahun;
850: Rorscacha;
851: Rorschachun;
855: Rorscaho, d. h. Rohr oder Röhricht. ¶