1080-1200 m. Zusammenfassender Name für die Siedelungen, die in der zur
Sohle des Jouxthales parallel nach W. ziehenden
Combe zwischen der Grenze gegen Frankreich und dem
WeilerLa Combe du Moussillon zerstreut liegen.
Die hier einst bestehende
Glashütte, deren Produkte sehr gesucht
waren, ist 1860 eingegangen.
Ihr ganzer Grundbesitz ist von den Eisenhüttenwerken von
Choindez angekauft
worden, die hier einen Gemüsegarten anlegten und zwei grosse neue
Häuser erstellten, in denen sie wie in den drei noch aus
früherer Zeit hier stehenden
Häusern ihren Arbeitern Wohnungen eingerichtet haben.
Bohnerzbildung mit Glassand und Funden
von fossilen Knochenresten.
Blanches(Kt. Neuenburg,
Bez. Val de Travers).
1189 m. Felskamm n. über
Noiraigue, w. Fortsetzung der Kette des Solmont; besteht aus der ganzen
jurassischen Schichtenreihe vom Bathonien bis zum Portland.
oder
Rocail(Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Biel).
437 m. Schönes Herrenhaus im Stil des 18. Jahrhunderts; vor der Senkung des
Seespiegels nahe am Ufer des
Bielersees und heute im Weichbild der Stadt und am Eingang in die Pasquartpromenade
gelegen. Ging von der Familie von
Grafenried an den englischen Gesandten und diplomatischen Agenten R. de Vauxtravers über,
der hier 1765 für einige Tage J. J. Rousseau und 1788 den Abenteurer Cagliostro beherbergte. Ein Teil desGartens
ist vor Kurzem zu Bauplätzen (so z. B. für die neue reformierte französische Kirche) verwendet worden.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
512 m. Gem. und Pfarrdorf in der
HauteAjoie,
im Thal n.
Roche d'Or und 10 km wsw. der Station
Pruntrut
der Linie
Delsberg-Delle. Postablage, Telephon; Postwagen
Pruntrut-Damvant und nach
Grandfontaine. 56
Häuser, 232 kathol. Ew.
Ackerbau und Vieh- (besonders Pferde-) zucht. Uhrsteinschleiferei. Das Dorf 1785 abgebrannt. Ehemals
eigene
Herrschaft. 1221 erscheint ein Boémont de Rocourt; 1330 stiftet Jehanneat de Rocourt die St. Niklauskapelle in der
Kirche von
Grandfontaine.
Später wohnten diese Edeln meist in
Pruntrut, ohne aber ihre Ansprüche auf Rocourt aufzugeben. Der letzte des Geschlechtes,
Ferri von Rocourt, Burgherr auf
Goldenfels
(Roche d'Or), starb 1492. Er war ein stolzer und gegen seine
Untertanen harter Mann, der dem sein Recht auf Rocourt bestreitenden
Bischof von Basel
sagen liess, dass er seine
Herrschaft von
Gott habe und niemandem Rechenschaft schuldig sei, und der seine sich etwa beklagenden Hörigen mit der Bemerkung abzufertigen
pflegte:
Schweig! du weisst, dass du mit Leib und
Gut mir gehörst und dass ich dich mit einem
Strick am Fuss nach
Pruntrut auf
den
Markt führen und dort wie ein Schwein verkaufen kann. Nach seinem Tod kam die
Herrschaft Rocourt bis 1793 zum Bistum Basel.
Napoleon
I. erhob Rocourt 1802 zur eigenen Pfarrei, die 1814 aufgehoben und 1874 wieder hergestellt wurde. Die
an der Stelle der ehemaligen Burg erbaute und dem h. Franz Xaver geweihte Pfarrkirche ist 1862 vollendet worden. 1148: Rocort;
1308: Rocurt.
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