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Staffelhöhe (1551 m), Rigistaffel (1607 m), Rigikulm (1752 m). Fahrzeit 1 Stunde 14 Minuten. Während der Saison 1903 wurden befördert in 4804 Zügen: 131398 Personen, 1349400 kg Güter und 271875 kg Gepäck. Die Bahn benutzt zum Aufstieg bis Staffelhöhe die mehrfach genannten Verwitterungsterrassen und von da an den Längsgrat Känzeli-Kulm.
2. Die Rigischeideggbahn. Aktiengesellschaft mit Sitz in Luzern, Betriebsdirektion 15. Mai bis 15. November in Rigischeidegg, die übrige Zeit in Luzern. Eröffnet 1874. Adhäsionsbahn von 6747 m Länge; Spurweite 1000 mm, maximale Steigung 5%. Kurvenradius 125 m. Die Bahn beginnt beim Kaltbad (1439 m) und folgt dem südl. Querkamm, kommt also nach Rigifirst (Station bei 1455 m), windet sich auf der nördl. Seite um den Schild herum, erreicht die Station Unterstetten (1435 m), weicht auf gleiche Weise dem Dossen aus, hält nochmals bei 1546 m und gewinnt dann die Endstation Rigischeidegg (1607 m). Fahrzeit 35-40 Minuten. Saison 1903 auf 1122 Fahrten befördert: 9211 Personen, 82120 kg Gepäck und 148200 kg Güter.
3. Die Arth-Rigibahn. Aktiengesellschaft. Werkstätten in Goldau. Eröffnet 1875. Erbaut von den Ingenieuren Hans Müller (Aarau), Chr. Simonett (Andeer) und N. Riggenbach (Olten). Adhäsionsbahn von Arth bis Goldau (2818 m lang, Höhenunterschied 90 m, maximale Steigung 6,5%) und Zahnradbahn von Goldau bis zum Kulm (8659 m lang, Höhenunterschied 1239 m, maximale Steigung 20%, mittlere Steigung 14,3%; kleinster Kurvenradius 120 m; Gewicht eines belasteten Zuges etwa 30 Tonnen).
Die Thalbahn beginnt bei Arth (423 m), folgt dem breiten Thal bis Oberarth (452 m) und erklimmt von da bis Goldau (513 m) die vom Rigi zum Rossberg hinüber setzenden Felsbänder und den darauf liegenden bekannten Bergsturzhaufen. Dann beginnt die Bergbahn. Diese setzt mit einem Viadukt über die Schwyzerstrasse, steigt auf einer Verwitterungsterrasse zur Station Krähbühl (766 m), gewinnt, über grossartige Kunstbauten an der Krähbühlwand aufsteigend, eine höhere Terrasse und lenkt durch den Rotenfluhtunnel (62,7 m lang) in das Thal der Rigiaa ein, um über die Stationen Fruttli (1137 m; Fussweg nach Rigidächli), Klösterli (1315 m) und Staffel (1607 m) die Station Kulm (1752 m) zu erreichen. Die Bahn beförderte 1900: 91332 Personen und 5147 Tonnen Gepäck und Güter. (Statist. Angaben über die Rigibahnen im Art. Die Bergbahnen der Zentralschweiz in der Zeitschr. für Schweiz. Statistik. 1903).
Klima.
Auf dem Kulm besteht eine vollständig ausgerüstete meteorologische Station, deren Beobachtungen im Zeitraum 1864-1900 folgende Mittelzahlen für das Jahr ergeben haben: Niederschlagsmenge 1666 mm;
Barometerstand 613,7 mm. Monatsmittel der Temperatur: Januar -4,5°;
März -3,4°;
April 0,2°;
Mai 3,9°;
Juni 7,5°;
Juli 9,9°;
August 9,9°;
September 7,5°;
Oktober 2,7°, November -0,8°;
Dezember -3,85° C. Jahresmittel 2,04° C. (Gersau 9,27° C.).
Die Temperatur nimmt also nach oben auf je 200 m um 1° C. ab.
Flora.
Wenn auch die Flora des Rigi mit Bezug auf Reichhaltigkeit und den ausgesprochenen alpinen Charakter hinter derjenigen des Pilatus zurücksteht, so bietet sie doch noch viel Interessantes. Schon früh, wenn anderwärts der harte Winter noch sein Szepter schwingt, erwacht bei Weggis und Vitznau ein buntes Pflanzenleben, dem typische Föhnpflanzen angehören. An den Waldrändern glänzen die blauen Sterne von Hepatica triloba und die roten Schmetterlingsblüten von Lathyrus vernus.
Bis zu dem üppigen Kastanienwald (Castanea vesca) hinunter leuchten aus der neu ergrünenden Wiese die blauen Kronen von Gentiana verna; im benachbarten Sumpfe erheben sich die stattlichen Sporangienähren von Equisetum telmateja. Im gemischten Waldgürtel des S.-Hanges trifft man noch vereinzelte Stöcke der Eibe, daneben die typischen Föhnsträucher Coronilla emerus, Euonymus latifolius und Tamus communis. In den höhern Gebieten des Rigi, bis hinauf zum Rigikulm dominiert die typische Alpenmatte, während die Schutthalden- und die eigentliche Felsflora nur wenig hervortreten. Mit dem schneeweissen Aufleuchten von Crocus vernus bis zum letzten Verwelken der Compositen entfaltet sich doch noch ein stattliches Heer von Alpenpflanzen.
Die Welt der Blumen hat auf dem Rigi einen harten Stand, da die gierige Zunge der Weidetiere und der nimmersatt abraufende Arm des Bergfahrers den meisten ein rasches Ende bereiten. So können sich die Alpenrosen, von denen ausser der bewimperten auch die rostblätterige und der Bastard zwischen beiden vorkommt, nur an wenig zugänglichen Stellen noch behaupten. Unmittelbar nach der Schneeschmelze blühen Krokus und Soldanellen. Später treffen wir auf den Alpweiden oberhalb Klösterli und auf Scheidegg eine stattliche Reihe von Enzianen, nämlich den grossblumigen gemeinen, den bairischen und den Schnee-Enzian, dann den gelben, den punktierten und den purpurfarbigen Enzian.
Ein weiterer Schmuck der obern Alpweiden des Rigi sind die Alpen- und die narzissenblütige Anemone, der Alpen-Hahnenfuss, die massliebchenblätterige Gänsekresse, die Berg-Sieversie, das Alpen-Berufkraut, die beliebte Arnika, der Kronlattich, die bärtige und die Scheuchzersche Glockenblume, die Bartschie, das quirlige und das beblätterte Läusekraut, der niedrige Mannsschild, der zwiebeltragende Knöterich, die weissliche Nacktdrüse und das beliebte Männertreu oder Bränderli.
Auf Felsen und Felsenschutt blühen die Kernere, die strauchige und die scheidenblätterige Kronwicke, die Dryade, das rosmarinblätterige Weidenröschen, der bläuliche, der keilblättrige und der sternblütige Steinbrech, das hahnenfussähnliche Hasenohr (Hochfluh), der strauchige und der Felsen-Ehrenpreis, die Alpen-Saturei, die Aurikel- und die ganzblätterige Schlüsselblume, die nacktstengelige und die herzblätterige Kugelblume, der Schild- und der arumblätterige Ampfer. An Sträuchern sind bemerkenswert der Alpen-Kreuzdorn, die gemeine und die wollige Steinmispel, die Felsenmispel, die Alpen-Stachelbeere, die gemeine und die Alpen-Bärentraube (Kulm), Erica (Dossen), der Zwergwachholder.
Eigentliche Hochalpenpflanzen, die auf dem Rigi vorkommen, sind das niedrige und das norwegische Ruhrkraut, die schwarzrandige Wucherblume und die kriechende Sibbaldie (zwischen Kulm und Staffel). Trotz den blumenplündernden Heerscharen der Rigifahrer beherbergt der Berg einzelne wertvolle Seltenheiten, wie die Korallenwurz und den Widerbart auf Klösterli, die thymianähnliche Kreuzblume und das Wald-Läusekraut. Andere weniger auffällige Alpenpflanzen, die jedoch den Botaniker interessieren, sind die Bastarde Senecio jacobaea × cordatus, Cirsium acaule × spinosissimum (Staffel), C. oleraceum × acaule (Scharteggli);
Hieracium bupleuroides, H. alpinum, H. prenanthoides, H. villosum, H. murorum × villosum;
Juncus filiformis, J. alpinus, J. triglumis;
Carex firma, C. sempervirens, C. tenuis;
Agrostis alpina und A. rupestris;
Poa alpina und P. cenisia;
Festuca Halleri, F. alpina, F. amethystina, F. pumila, F. pulchella;
Selaginella helvetica und S. selaginoides;
Cystopteris montana;
Asplenium septentrionale und A. trichomanes × septentrionale.
Siedelungen und Bodenbenutzung.
Am Fuss des Rigi stehen neben vielen Weilern 11 Dörfer: Küssnacht, Immensee, Arth, Oberarth, Goldau, Lowerz, Seewen, Gersau (alle im Kanton Schwyz), Vitznau, Weggis und Greppen (im Kanton Luzern). Von dieser Wirtschaftsbasis geht die Benutzung der Gehänge und bergwärts folgenden Thäler aus. Gersau z. B. hat als Hinterland das ringsum isolierte Gebiet seiner zwei Bäche, woraus sich seine geschichtliche Rolle erklärt (s. den Art. Gersau). Wald- und Weidland wechseln je nach der Bodengestalt: Wald an den steilen Gehängen des Urmibergs, der Hochfluh, des Vitznauerstockes, am ganzen N.-Hang, in der Schlucht der Rigiaa, auf den beiden Stufenabstürzen gegen den Küssnachtersee, auf den Abstürzen der Verwitterungsterrassen gegen Weggis und Vitznau;
Weiden auf den Terrassenflächen der Vitznauer- und Goldauerseite, auf der Erosionsterrasse des Seebodens, im obern Teil des Klösterlitrichters und in der Eozänzone.
Auf dem Weidland liegen 200 Sennhütten zerstreut und werden 4000 Stück Vieh gesömmert. Farnfelder am N.-Hang liefern Streue. Anteil am Rigigebiet haben ausser den bereits erwähnten Gemeinden auch noch Arth, Lowerz, Schwyz und Ingenbohl.
Die Aussicht
vom Rigi gilt als eine der grossartigsten in Europa. Ihr theoretischer Radius ist etwa 150 km und ¶
Der Rigi
Lief. 152.
GEOGRAPHISCHES LEXIKON DER SCHWEIZ
Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg.
^[Karte: 6° 10’ O; 47° 0’ N; 1:85000]
Equidistanz der Kurven = 30 m.
V. ATTINGER SC.
DER RIGI ¶
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stimmt ziemlich genau überein mit der Tragweite des Blickes nach NO., in welcher Richtung man über die schweizerische und die schwäbische Hochebene hin bis zum Bussen (757 m) bei Biberach (an der Bahn Friedrichshafen-Ulm) sehen kann. In entgegengesetzter Richtung reicht der Blick sogar noch weiter, da sich, schon ausserhalb des theoretischen Gesichtskreises, die westl. Juragipfel zur Sichtbarkeit erheben. So ist selbst die etwa 190 km entfernte Dôle zu sehen, so dass die Rigiaussicht von SW.-NO. einen Durchmesser von rund 340 km besitzt. Nach N. und S. dagegen ist die Aussicht eingeengt, dort durch Jura und Schwarzwald, hier durch die Alpen. Senkrecht zu diesen dringt der Blick aber doch durch das Reussthal und die Lücke des Kreuzlipasses bis zum Scopi (60 km); in den Berneralpen erreicht man noch das 115 km weit entfernte Wildhorn und in den Alpen östl. des Rhein den Hochgerrach und Zitterklapfen.
Es ist schwierig, dieses ungeheure Panorama anschaulich zu beschreiben. Im Vordergrund liegt zu unsern Füssen der Spiegel des Zugersees, der in herrlichen grünen oder blauen bis violetten Tönen zu uns heraufschimmert. An sein friedliches Ufer schmiegt sich rechts der waldige Abhang des Zugerberges, kommen von links die Vorsprünge des Kiemen und von Buonas, und um die Mündung der Rigiaa drängt sich der Flecken Arth. Dieser flieht die unheildrohende Nähe des Rossberges, der seinen tückischen Rücken Goldau zukehrt, das er vor einem Jahrhundert durch seinen mächtigen Felsschlipf verwüstet und zerstört hat.
Weiter nach rechts blinkt der sagenumwobene Lowerzersee, aus dem die Schwanau heraufgrüsst, als wollte sie Hilfe suchen gegen die böse Steineraa, welche mehr und mehr darnach trachtet, die kleine Insel landfest zu machen. Seewen und Schwyz schimmern jenseits des Sees, leicht zu erkennen an den dahinter in die Höhe ragenden beiden Mythen. Wandern wir mit unsern Blicken weiter nach rechts, so erfreuen uns die wald- und weidereichen Rigigipfel der Hochfluhkette, der Scheidegg und des Dossen.
Wir drehen uns noch etwas weiter und haben den prachtvollen Grat vor uns, der vom Kulm zum Känzeli hinausführt. Von all' diesen Höhen eingeschlossen liegt unter uns der Trichter der Rigiaa mit seinen Wäldern und Weiden, aus denen oft Felsköpfe herausschauen und breite Wettertannen sich erheben. Dann dringt unser Blick zu den Tiefen des Vierwaldstättersees hinab. Während wir über Rigifirst das Gersauerbecken von Buochs bis Beckenried erblicken, zeigt sich uns über den Kulm-Känzeli-Grat das Blau des Küssnachter-, Luzerner- und Alpnachersees, dann am Seeende die Stadt Luzern und endlich unter der Terrasse des Seebodens Küssnacht, die Hohle Gasse und Immensee, womit wir wieder am Zugersee angelangt sind.
Doch nun zurück zu den Alpengipfeln. Den Pilatus, das Stanserhorn und das Buochserhorn erkennen wir auf den ersten Blick. Zwischen den beiden erstern gehts hinein zum Sarnersee und über den Brünig und zwischen den andern ins Engelberg. In diese zwei Thäler schauen herüber die Riesen des Berner Oberlandes: Finsteraarhorn, Lauteraarhorn, Schreckhorn und Wetterhorn, sodann Eiger, Mönch und Jungfrau (diese aber fast ganz verdeckt), weiter rechts der weisse Kamm der Blümlisalp.
Vom Wildhorn an sind die Berneralpen durch das Brienzerrothorn verdeckt, das als breiter Gipfel rechts vom Brünig aufsteigt. Zwischen Scheidegg und Dossen ragt der Felsklotz des Niederbauen auf, und zwischen diesem und dem Buochserhorn finden wir die Gipfel südl. vom Vierwaldstättersee. Da folgt zunächst die lange Kette zwischen Urnersee und Engelberg, die mit dem Oberbauen beginnt, über den Zingel, das Haldifeld, den Schwalmis und den Risetenstock streicht und mit der scharfen Spitze des Brisen endigt.
Ueber diesem stemmt der Titlis mit gewaltiger Schulter seinen Gletscher himmelan, und links davon erhebt das Sustenhorn sein breites Haupt. Ueber dem Schwalmis ragt der steile Kopf des Engelberger Rotstockes, der mit dem Wissig und dem Hauptgipfel des Urirotstockes zusammen den Blüemlisalpfirn einschliesst. Hinter diesem schauen die Türme des Spannorts und der Kamm des Schlossberges herüber. Die Gipfelreihe des Urirotstockes setzt sich noch nach links fort bis zum Gitschen, dessen Grat man hinter dem Oberbauen ins Reussthal hinunter sinken sieht.
Dieses Querthal bildet einen selbst vom Rigi aus bemerkbaren Einschnitt in die Alpenwelt. Jenseits desselben ragt der Bristenstock auf, die grösste uns sichtbare reine Pyramidenform des mit ihm beginnenden krystallinen Gebietes. Von diesem erblicken wir indessen nur wenig, da das Gotthardgebiet durch den Urirotstock verdeckt ist. Doch dringt der Blick durch Reuss- und Etzlithal bis zum Scopi, und auch Oberalpstock, Düssistock und Piz Cambriales sind sichtbar.
Gross und markant sind aber die Formen, die, aus Hochgebirgskalk aufgebaut, jenen krystallinen Gipfeln vorlagern: Kleine und Grosse Windgälle und der sie fortsetzende Grosse Ruchen, das zweigipflige Scheerhorn;
dagegen wird das schiefe Plateau des Tödi in der Mitte verdeckt durch den höchsten Teil des Claridengrates, die östl. Fortsetzung des Scheerhorns.
Vor diesen massigen Gestalten liegt eine ganze Gesellschaft kleiner aber verwegener Gipfel, die das Riemenstaldenthal und Muotathal einerseits vom Schächenthal andererseits trennen, die nähern aus Kreidekalk, die ferneren aus Jurakalken aufgebaut. Die folgende Gruppe liegt zwischen Tödi und Glärnisch, welch' letzterer uns seine zwei Hauptgipfel (Ruchen und Bächistock) und seinen Firn darbietet. Rechts davon erscheint als w. Fortsetzung des Glärnisch der Böse Faulen (Reiselt, Riselt) mit seinem dem Tödi ähnlichen Gipfel.
Vor diesem und zwischen dem Mythen und dem Frohnalpstock breitet sich das Muotathal aus. Zwischen dem Glärnisch und dem das Alpenpanorama ö. begrenzenden Säntis erhebt sich endlich eine Menge von Glarner-, Schwyzer-, Toggenburger-, Bündner- und sogar Vorarlbergerbergen mit zum Teil sehr charakteristischen Formen, die aber nur dem Kenner klar werden, da fast alle diese Berge gleich hoch erscheinen. Ermüdet vom angestrengten Schauen in die Alpenwelt, wenden wir uns gerne noch einmal dem Mittelland zu, lassen die Augen langsam von Höhe zu Höhe, von See zu See (14 sichtbare) und von Dorf zu Dorf schweifen, um endlich auf den ferneblauen Juraketten, dem Schwarzwald und den Vogesen ruhend zu verweilen.
Die Aussicht vom Känzeli zeichnet sich besonders durch den Blick auf den Vierwaldstättersee, die von der Scheidegg durch den Einblick ins Thal von Schwyz bis Arth aus.
Name und Geschichte.
Der Rigi wird zuerst genannt am in welchem Jahre die Allmendgenossen zu Küssnacht eine Verordnung betreffend ihre Güter «an Riginen» machten. Im Jahr 1385 findet ein Kauf statt um das Gut Richensperg, jetzt Rischberg, «an Rigenen». Der Name Rigenen ist der Plural zum althochdeutschen riga (fem.) = Band, Streifen. In den Bergen bezeichnet er die schief ansteigenden Felsbänder, die häufig mit Graswuchs bedeckt sind. Das Geschlecht des Wortes Rigi in der Singularform ist streitig. Trotzdem die Luzerner und Schwyzer «die» Rigi sagen und auf «die» Rigi gehen, hält es doch die Redaktion für angebracht, die sonst allgemein übliche Form «der» Rigi beizubehalten. Sie hält es in dieser Hinsicht mit Carl Spitteler, der in seinem hübschen Buche Der Gotthard (Frauenfeld 1897; p. 116) sich wie folgt äussert: Da einmal die Welt «der Rigi» sagt und Brauch in der Sprache Rechtskraft besitzt, da ferner in der Anwendung, ich meine bei der Verbindung im Satz, bei der Deklination der weibliche Artikel weniger sinnverständlich wird als der männliche, da schliesslich durch das Hinzudenken des Wortes «Berg», also der «Rigiberg», jedes Gewissensbangen beseitigt wird, so sehe ich nicht ein, warum wir unsere gute alte bequeme Gewohnheit «der Rigi» mühsam umlernen sollen.
1585 wurde bei der Kalten Quelle (Gemeinde Weggis) eine Kapelle erstellt und 1687 im «Sande» für die Sennen auf dem Rigi eine Kirche und auch ein Klösterlein erbaut (daher die Namen Rigikaltbad und Rigiklösterli). Die Kirche beim Klösterli wurde 1700 durch den päpstlichen Nuntius unter dem Namen «Maria zum Schnee» eingeweiht und entwickelte sich bald zu einem berühmten Wallfahrtsort. Im Anfang des 18. Jahrhunderts besuchten den Rigi jährlich 12000-15000 Pilger. Im Kaltbad wurde die Quelle zum «Schwesternborn», die eine beständige Temperatur von 4° C. hat, schon im 16. Jahrhundert von den ¶