den
Pass mit einem guten Saumpfad versehen. Der Uebergang ist schon seit ziemlich langer Zeit bekannt. Im 12. Band des Jahrbuchesdes S. A. C. erzählt
F. O. Wolf, dass der
Pass nach dem
SittenerBischof Adrian III. von
Riedmatten benannt worden sei, der ihn
zu Beginn des 17. Jahrhunderts überschritten habe und dann über den
Col de Collon nach Aosta und nach
Rom gezogen sei, um einer ihm unangenehmen
Bulle, die der päpstliche Legat über den
Simplon brachte, aus dem
Wege zu gehen.
Diese Erklärung des Passnamens finden wir auch bei Christian Moritz Engelhardt (Naturschilderungen ... aus denhöchstenSchweizerAlpen. Paris 1840), bei Julius Fröbel, der als erster fremder Tourist 1839 den
Pass in der Richtung
Liappey-LesHaudères
überschritt
(Reisein die weniger bekanntenThälerauf der Nordseite der pennin.Alpen.
Berlin 1840), und bei Melchior
Ulrich(Die Seitenthäler desWallis.
Zürich
1850). Immerhin ist es noch keineswegs gelungen, den betr.
Bischof von
Sitten mit
Sicherheit zu bestimmen, da man zwischen 5
Bischöfen von
Riedmatten wählen kann: Adrian I. (1529-1518), Adrian II. (1604-1613),
Adrian III. (1640-1646), Adrian IV. (1646-1672) und Adrian V. (1672-1701).
[Zum Teil nach handschriftlichen Mitteilungen von W.
A. B. Coolidge, 1905].
verbindet
St. Niklaus über den
Ried- oderGassenriedgletscher und
den
Bidergletscher mit
Saas Fee. Wird weniger begangen als das benachbarte
Windjoch, da dieses bedeutend weniger Schwierigkeiten
bietet und zugleich noch den Vorteil hat, dass etwa eine Stunde unter seinem Scheitel eine Schutzhütte des S. A. C. steht.
dem Aussenrand der Terrasse der
Riedalp aufgesetzt, die am
SO.-Fuss der grossen Malmwand der Kette
Jägernstöcke-Ortstock liegt. 3 Stunden w. über
Linthal.
(Kt. Aargau,
Bez. und Gem. Zofingen).
522-440 m. 2 km langes Thälchen, steigt nach O. ab und öffnet sich 1,5 km s.Zofingen
von links aufs
Wiggerthal.
20 zerstreut gelegene
Häuser, 184 reform. Ew. Kirchgemeinde
Zofingen. Telephon. Wiesenbau. Färberei.
900-565 m. Linksseitiges Nebenthal zum Thal der
Seewag (Menznau-Willisau);
steigt von der
Twerenegg und vom Schülenwald auf eine Länge von 5 km nach N. ab und mündet beiDaiwil 4 km sö.
Willisau
aus.
Ist im obern Abschnitt sehr eng und steil, während es sich gegen N. erweitert und weniger steil geböscht wird. 25
Häuser, 152 kathol.
Ew. Auf der Dufourkarte
Richenthal geheissen und im Volksmund Riedal gesprochen.
Ist wie sein Nachbar
Blausee ein Moränenstausee, hat aber nicht die intensiv blaue
Farbe desselben, obwohl
auch er mit seinem Inselchen und seinen felsigen Ufern sehr schön ist.
Die im
Wasser liegenden Tannenstämme und Steine sind
wie im
Blausee mit einer Algenvegetation von grauer
Farbe überzogen.
(Kt. Basel Stadt).
283 m. Gem. und Pfarrdorf nahe der deutschen Grenze, an der Strasse
Basel-Lörrach und 6 km
nö. Basel.
Station der badischen Wiesenthalbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon. Zollamt. 285
Häuser, 2576 Ew. (wovon 434 Katholiken).
Bildet mit
Bettingen die einzige Kirchgemeinde des Landbezirks des
¶
mehr
Kantons Basel Stadt.
Primar- und Sekundarschule. Eine Menge Vereine und Gesellschaften, sowie eine freiwillige Armenpflege zeugen von dem lebhaften
Geiste der Bewohner. Während ein grosser Teil von ihnen in der Stadt das Brot sucht, treibt ein anderer auf dem fruchtbaren
Gelände noch Landwirtschaft und zwar Wiesen-, Getreide-, Obst- und Weinbau (geschätzt ist besonders
der jenseits der Wiese wachsende «Schlipfer»). Steinbrüche. In neuerer Zeit haben mehrere Gärtner hier ihre Pflanzungen angelegt;
andere Industrien sind nicht aufgekommen.
Salmenfischerei. Zu den teilweise schon sehr alten Herrengütern sind im letzten Jahrzehnt viele neue Villen hinzugekommen,
die sich nach dem Zustandekommen der schon lange angestrebten Tramverbindung mit der Stadt noch bedeutend
vermehren werden. Neu eingerichteter Schiessstand für die Stadt. Viele Wohltätigkeitsanstalten, nämlich die Diakonissenanstalt
mit etwa 360 Betten nebst einer Zweiganstalt für Gemütskranke auf der Sonnenhalde, die Taubstummenanstalt mit etwa 45 Zöglingen
beider Geschlechter, das Landarmenhaus, eine Anstalt für schwachsinnige Kinder und eine solche für
verwahrloste Mädchen.
Kirchlich unterstand Riehen wie Kleinbasel und das ganze rechte Rheinufer im Mittelalter dem Bischof von Konstanz und gehörte
zum Breisgau. Die weltliche Herrschaft erwarb aber schon sehr frühe der Bischof von Basel.
Auch besassen die KlösterWettingen und
St. Blasien hier je einen Hof. Hier erschienen an bestimmten Tagen die Wettinger und St. Blasienleute
Riehens und der umliegenden Orte Weil, Tüllingen, Stetten, Lörrach u. s. w. zum Gericht und brachten dahin ihre Zinse.
Eigentum des Abtes von St. Blasien war auch die Mühle zu Riehen. Mit dem Zehenmüller wurde noch 1527 vereinbart, dass die
Stettener alle Samstage von Sonnenuntergang bis Sonntag um Vesperzeit, dann an unserer Frauen Abend
(24. März) und an aller Zwölfboten Abend (14. Juli) das Wässerungsrecht haben sollten. Noch viel wichtiger für die Geschichte
der Dorfschaft war der sogenannte Weiler Mühleteich auf der rechten Seite der Wiese. Er dürfte gegen den Anfang des 15. Jahrhunderts
entstanden sein und ursprünglich nur einen Arm der noch nicht eingedämmten Wiese gebildet haben. Dies
war wahrscheinlich noch der Fall, als 1368 die beiden Dörfer Weil und Tüllingen von Konrad Münch von Münchenstein an den
Markgrafen Rudolf von Hochberg, Herrn von Röteln, übergingen. Erst später erhob sich wegen der Zugehörigkeit dieses Bezirkes
«Schlipf» ein Streit; aber dieser wurde 1491 und 1510 schiedsgerichtlich zugunsten des Bischofs und der Riehener entschieden.
Ausser diesem Gebiete, das damals vermarkt wurde, bildete die Wiese die Grenze der beiden Herrschaften. Dieselbe wurde erst 1571 durch
eine Flussregulierung verschoben, so dass sich jetzt beide Ufer im Gemeindebann von Riehen befinden.
Das Dorf Riehen wurde 1522, der Wettingerhof 1540 und die Blasienleute 1548 von der Stadt Basel erworben. Die Wettinger Zinsgüter
blieben auch in Zukunft vereinigt und wurden etwa veräussert. So besass sie der berühmte Bürgermeister Johann Rudolf Wettstein,
der auch die Landvogtei über Riehen und Bettingen inne hatte. An Wettingen erinnert jetzt noch das «Klösterli»,
ein Gebäude, das seit 1894 der Diakonissenanstalt gehört. Diese ist eine Gründung Spitteler's, der auch 1815 die evangelische
Missionsgesellschaft, 1820 das Seminar in Beuggen, 1830 die Taubstummenanstalt in Beuggen (welche 1838 in den «Pilgerhof» nach
Riehen verlegt wurde) und 1840 die Pilgermission zu St. Chrischona ins Leben gerufen hat. In Riehen gründete 1838 Pfarrer
Hoch, der 1833 wegen der Basler Revolution seine Pfarrei in Buus-Maisprach hatte aufgeben
müssen, eine Knabenpension, welche 1852 zum
Diakonissenhaus umgewandelt wurde. Das Landarmenhaus, ein Eigentum der Landgemeinden, entstand 1875. Riehen ist eine sehr
alte Siedelung. Funde aus der Stein-, der Bronze- und der Römerzeit. Die alte Pfarrkirche zu St. Martin
steht auf römischen Grundmauern. In Riehen verbrachte der berühmte Mathematiker Leonhard Euler seine Jugendjahre.
Bibliographie:
Linder. Geschichte der Kirchgemeinde Riehen-Bettingen. 1884; Kägi, Pfarrer. EbenEzer, die Diakonissenanstalt in Riehen.1892; Arnold. Die Taubstummenanstalt in Riehen. 1867; Iselin, L. E. Aus Natur und Geschichte von Riehen. 1904.
264 m. Herrschaftsgut, zum grössern Teil im Bann von Kleinbasel,
zum kleinern in dem von Riehen gelegen, ungefähr 20 Minuten vom badischen Bahnhof in Basel
entfernt, mit etwa 55 ha Land, 10 Gebäuden
(Wohnhäusern, Scheunen und Gewächshäusern) und über 50 Kühen. Im Sommer wohnen hier 50-60, im Winter etwa 20 Personen.
Telephon. Wiesen-, Getreide- und Obstbau. Im Mittelalter war hier ein einfaches Rebgut, das wahrscheinlich dem Kloster Klingenthal
in Basel
gehörte. Im Keller des alten Hauses hat sich die römische Zahl 1372 gefunden.
Das grosse Haus im innern
Hof wurde 1686 gebaut und 1704 renoviert, das jetzige Hauptgebäude aber 1878 errichtet. 1802 wurde die ursprünglich
französische Gartenanlage nach den Plänen von Zeyer in eine englische umgewandelt.
Der Park mit den Damhirschen besteht
seit ungefähr 50 Jahren und die grosse Allee seit bald 200 Jahren. 2 Weier, die 1661 auf dem sogenannten
Galgenfeld angelegt wurden, mussten 1799 auf den Befehl der Regierung zugeworfen werden.
Doch hat sich bis heute der Flurname
«bei den Weiern» erhalten. In der Nähe hat man römische Ruinen und verschiedene
Fundgegenstände aufgedeckt.