Bei Anlass einer grossen Bauernhochzeit
in Richigen 1470 hatte der Freiweibel
Gfeller jede Unordnung bei Busse von 10 Pfund verboten. Da aber
das Dorf zur
HerrschaftWorb gehörte, die im Besitz von Niklaus von
Diesbach war, kam es zwischen dem Freiweibel und den Diesbach'schen
Beamten zu Reibereien, in deren Folge der
Herr von
Diesbach der Regierung von Bern
einen Prozess anhängte.
Dies war der
Ursprung
des sog. Twingherrenstreites, der nach langen und erregten Unterhandlungen damit endigte, dass den Inhabern
von
Herrschaften die Ausübung der Gerichtsbarkeit entzogen wurde.
(Hinter und Vorder) (Kt. und Gem. Glarus).
1090-1850 m. Zwei Alpweiden im w. Abschnitt des
Klönthales. Die Alp Vorder Richisau
liegt auf einer von der
Richisauer Klön durchflossenen Thalstufe am N.-Fuss der
Silbern, trägt eine
Hütte und
verschiedene
Stadel, misst 50 ha Fläche und ist in 38 Alpweidenrechte
(Stösse) abgeteilt.
Alp Hinter Richisau umfasst den
w. Abschnitt der gleichen Terrasse, hat eine Fläche von 60 ha, ist in 60
Stösse abgeteilt und trägt 3
Hütten und verschiedene
Stadel.
Auf Vorder Richisau steht am Rand eines prachtvollen Lärchenwaldes das als Sommerfrische gern
besuchte Kurhaus Richisau, das an die Stelle eines einstigen einfachen Holzbaues, eines Lieblingsaufenthaltes von
Malern und
Gelehrten, getreten ist.
Klœn(Kt. Glarus
und Schwyz).
1540-860 m. So heisst der den W.-Abschnitt des
Klönthales durchfliessende eine Quellbach der
Klön; entspringt am
Pragelpass, fliesst längs dem N.-Fuss der
Silbern gegen NO., durchzieht die Thalstufe
von
Richisau und erhält von links zahlreiche von den Hängen der Fluhbergkette und von der Schweinsalp herkommende kleine
Nebenadern. Oestl.
Richisau durchschneidet sie den grossen Moränenwall der RichisauerSchwammhöhe mit einem malerischen
Tobel,
in dem sie zahlreiche Kaskaden bildet, und erreicht dann die mittlere Stufe des
Klönthales, wo sie sich
mit der Rossmatter
Klön zur eigentlichen
Klön vereinigt. 6 km lang. S. den Art.
Klœn.
Zollamt. Bezeichnet wie
Königstuhl,
Kaiserstuhl etc. ursprünglich eine Stelle, wo die von den Frankenkönigen abgeordneten
Grafen
einst Recht zu sprechen pflegten.
Dorf: 333
Häuser, 2810 Ew. Reformierte und katholische Kirchgemeinde.
Acker- und Obstbau, Viehzucht. Industrielle Ortschaft mit 15 Fabrikbetrieben: je eine Baumwolltuchdruckerei,
Seidenweberei, Seidenzwirnerei, Holzstoffartikelfabrik, Kesselschmiede, zwei Ziegeleien etc. In
Mühlenen befindet sich eine
Erziehungsanstalt für katholische Mädchen, die von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft 1881 gegründet worden
ist und 80 Mädchen im
Alter von 14 bis 20 Jahren beherbergt. Seit 1878 besteht auch ein Gemeindespital
mit 18 Krankenbetten. 1281: Richtliswile.
Die
Herrschaft gehörte den Freiherren von
Wädenswil, die beide
Dörfer (Richterswil und
Wädenswil) 1287 an den Orden der Johanniter
verkauften. Dieser errichtete dann in
Wädenswil eine Komthurei, der auch Richterswil unterstand. 1549 kam der
Ort zusammen
mit der ganzen
HerrschaftWädenswil durch Kauf an die Stadt
Zürich, die hier schon seit 1342 gewisse Hoheitsrechte
besessen hatte und das Gebiet 1551 zur Landvogtei
Wädenswil umgestaltete. Das Kirchenpatronat stand seit 1287 dem Johanniterhaus
Bubikon zu und ging 1549 ebenfalls an Zürich
über.
Bis 1703 gehörte auch noch die Gemeinde
Hütten zur Pfarrei Richterswil. Der Krieg
Zürich's mit Schwyz
verschonte
den
Ort, der dann aber während der Villmergerkriege unter den Einfällen der Katholischen zu leiden hatte. Zur Verteidigung
ihrer Grenze errichtete die Stadt hier die
Eich- und die Sternenschanze. 1798 gingen die Franzosen bei ihrem Angriff auf Schwyz
von
Richterswil aus. Im Sonderbundskrieg wurde die Sternenschanze wieder hergestellt. Aus Richterswil stammt
der österreichische General
Hotze, der 1799 bei
Schännis im Kampf gegen die Franzosen gefallen ist.
(Kt. Freiburg,
Bez. Sense).
609-503 m. Bach; entspringt im Schmittenmoos, durchfliesst Friesenheid,
Richterwil und
Riederberg
und mündet nach 5,5 km langem
Lauf beim Hahnhaus zwischen
Gross und Klein
Bösingen von rechts in die
Saane.
Der
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mehr
Unterlauf von Riederberg an ist in ein tiefes Tobel eingesenkt.