der Wildbäche, die das an den Gehängen ihrer Thäler angehäufte Moränenmaterial ins Hauptthal hinaus schafften. Es hat
somit die Eismasse die ursprüngliche Rinne blos erweitert, nicht aber wesentlich vertieft. Da das Rücksinken der Alpen mit
Sicherheit zwischen die erste und die vorletzte Eiszeit verlegt werden kann, haben auch die Ablagerungen
der Gletscher ihren bestimmten Anteil an der Auffüllung des untersten Thalstückes (dies lässt sich z. B. auch an der Orbeebene,
dem Grossen Moos etc. zeigen). Heute haben aber der Hauptfluss und seine Nebenflüsse diese erste Schuttschicht, die vielleicht
die mächtigste war, längst wieder mit ihren Geschieben überdeckt.
di Dentro und Ri di Fuori (Monti) (Kt. Graubünden,
Bez. Moesa,
Gem. Rossa).
1333-1400 m. Alpweiden mit etwa 15 Hütten, am SW.-Hang des Fil
di Claro und 500 m ö. Rossa.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne,
Gem. Middes).
657 m. Gruppe von 5 Häusern, 1 km ö. Torny-Pittet und 5 km nö. der
Station Trey der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. 19 kathol. Ew. Kirchgemeinde Torny le Grand.
Acker-, Obst- und Wiesenbau, Viehzucht.
Betr. Etymologie s. den Art. Riad.
(Ès) (Kt. Freiburg,
Bez. Saane,
Gem. Neyruz).
710 m. Gruppe von 3 Häusern;
1,5 km nö. der Station Cottens der Linie
Freiburg-Lausanne. 28 kathol. Ew. Kirchgemeinde Neyruz.
Acker-, Wiesen- und Obstbau, Viehzucht.
(Glatsché de) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2782-2550 m. Kleiner Hängegletscher, an der Flanke des s. über dem Hochthal
der Greina (oberster Boden des Somvix) stehenden Piz Coroi.
oder Rio, Deminutiv Rialet.
In den Kantonen Waadt
und Freiburg
häufig vorkommende Namen für kleine Bäche;
vom altfranzösischen ruiel
(latein. rivus) = Bach herzuleiten.
Die Formen Riauz und Riau finden sich etwa 50 mal, Riaz 8 mal, Rioz 7 mal und Rio 6 mal.
de la Maulaz (Kt. Freiburg,
Bez. Greierz, Gem. Charmey).
875 m. Kleiner Bach, entspringt bei Liderrey, geht an Vers Saint Jean
und der Häusergruppe Riau de la Maulaz vorbei und mündet nach 2 km langem Lauf in sw. Richtung beim sog. Creux de la Sapionière
von links in den Javroz.
Den gleichen Namen trägt eine Gruppe von 4 Häusern, 1 km nw. Charmey am linken
Ufer des Javroz. 21 kathol. Ew. französischer Zunge.
Kirchgemeinde Charmey.
Wiesen- und Obstbau, Viehzucht.
Strohflechterei.
Graubon und Rachigny (Kt. Waadt,
Bez. Oron,
Gem. Corcelles le Jorat).
865 m. Weiler, 2 km s. Corcelles le Jorat
und 1,2 km nw. der Station Montpreveyres und 1 km w. der Haltestelle Cornues le Jorat der Linie Lausanne-Mézières-Moudon;
zu
beiden Seiten eines von der Strasse Bern-Lausanne nach Corcelles abzweigenden Weges.
Die Häusergruppe w. von diesem Weg heisst
Riau Graubon, diejenige ö. davon Rachigny. 11 Häuser, 55 reform. Ew. Kirchgemeinde Montpreveyres.
Landwirtschaft.
Sandsteinbruch.
Handel mit Rebstickeln.
Graubon, im Dialekt grauba, greuba bezeichnet einen zu Pulver zerfallenen Tuff, Riau Graubon
also einen Tuffsand führenden Bach.
(In) (Kt. Freiburg,
Bez. Saane,
Gem. Rossens).
693 m. Gruppe von 6 Häusern, an der Strasse Freiburg-Bulle und 12 km s. vom Bahnhof
Freiburg.
36 kathol. Ew. Kirchgemeinde Rossens.
Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.
Strohflechterei. Fabrik für Baukonstruktionsmaterialien
in Zement.
(Les) (Kt. Freiburg,
Bez. Greierz, Gem. Cerniat).
1020 m. Weiler, zwischen dem Rio d'Allières und dem Rio du Javrex, unterhalb
Les Joux und 2,5 km nö. Cerniat. 10 Häuser, 46 kathol. Ew. Kirchgemeinde Cerniat.
Wiesenbau und Viehzucht.
Säge und Holzhandel.
Strohflechterei.
(Sur les) (Kt. Waadt,
Bez. Pays d'Enhaut,
Gem. Château d'Œx).
930 m. Weiler, am linken Ufer des Wildbaches von Les Bossons und zwischen
diesem und der Saane, 10 Minuten sö. vom Dorfplatz von Château d'Œx. 10 Häuser, 60 reform. Ew. Kirchgemeinde
Château d'Œx.
Pension.
(Kt. Freiburg,
Bez. Greierz). 730 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Sionge und an der Strasse Freiburg-Bulle, 3 km n. der Station
Bulle der Linie Bulle-Romont. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Freiburg-Farvagny-Bulle. Gemeinde, mit L'Etrey und
Sur les Monts 131 Häuser, 630 kathol. Ew.; Dorf: 59 Häuser, 284 Ew. Acker- und Wiesenbau, Viehzucht. Mühlen,
Gerberei, Strohflechterei. Pfarrkirche zu St. Michel, St. Annakapelle. Krankenhaus für den Bezirk Greierz, 1885 gegründet
und für 75 Kranke eingerichtet.
Eine Urkunde aus 923 erwähnt hier in villa Roda schon eine Kapelle; 1055: Rode; 1476: Rya. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts
vergabte König Rudolf II. von Burgund das Dorf Rota en Ogo dem Stift zu Lausanne. 1253 legten die Freiburger
im Verlauf einer Fehde mit Savoyen das Dorf und die Kirche Riaz in Asche. Am Fuss der Monts de Riaz sieht man heute noch Reste
eines Le Chaffa geheissenen festen Turmes, der einem in dieser Gegend begüterten Edelgeschlecht gehört
hatte (1299 wird ein Ritter Aubert von Chaffa genannt).
Aus Riaz stammen verschiedene Staatsmänner, Geistliche und Gelehrte, von denen wir nennen Jean Duding, 1707-1716 Bischof von
Lausanne, seinen Neffen und Nachfolger Claude Antoine Duding, Bischof von 1716-1745 (beide hatten ihre Sommerresidenz im Landhaus
Plaisance über dem Dorf); den gelehrten Staatsmann Hubert Charles (1793-1882), 1831-1847 und 1857-1871 Freiburger Staatsrat;
den als Geschichtsforscher ausgezeichneten Abbé Jean Gremaud (geb. 1823), der 1897 als Rektor der Universität Freiburg
starb. Römische
Altertümer in L'Étrey und Tronche-Bélon, Burgunderfriedhof in Tronche-Bélon. Römerstrasse.
(Alpe di) (Kt. Tessin,
Bez. Locarno,
Gem. Vergeletto).
2000 m. Alpweide im Val Onsernone, am S.-Hang des Rosso di Ribbia und 30 km
nw. Locarno.
Wird mit 50 Kühen und 40 Ziegen bezogen.
Herstellung von Butter und Käse.
(Rosso di) (Kt. Tessin,
Bez. Locarno und Valle Maggia).
Teil des Felskammes zwischen dem Val di Campo und dem obern Val Onsernone; trägt
mehrere wenig scharf hervortretende Gipfelpunkte (2464 und 2548 m) und senkt sich nach S. mit sanfter Böschung, während
der N.-Abfall steil und felsig ist.
(Hinter, Ober und Unter) (Kt. Bern,
Amtsbez. Signau,
Gem. Lauperswil).
792 m. 6 Höfe am rechten Ufer der
Emme, zwischen dem Ober und Unter Frittenbachgraben und 3 km sö. der Station Zollbrück der Linie Burgdorf-Langnau. 42 reform.
Ew. Kirchgemeinde Lauperswil.
Landwirtschaft. Käserei.