Gehörte
einst dem Kloster
Allerheiligen in Schaffhausen.
Hier setzten am 25000-30000 unter dem Befehl des Generales Vandamme stehende
Franzosen auf einer Schiffsbrücke über den
Rhein, um die österreichische Armee anzugreifen. 853 oder 911:
Richelinga;
Nahe unter dem Gipfel fanden 1834 zwei
Gemsjäger das Skelet eines reich gekleideten Mannes mit Epauletten, Degen und Dolch, der wahrscheinlich ein spanischer Reiter
gewesen sein muss.
Zweite bekannte Besteigung 1859 durch J. J. Weilenmann ausgeführt.
Das Rheinquellhorn ist bis 1872 auf
den Karten als
Vogelberg bezeichnet worden.
(Kt. Zürich,
Bez. Bülach).
569 m. Bewaldete Anhöhe, am linken Ufer des
Rhein 2 km sö.
Eglisau. Besteht
aus horizontal geschichteter Molasse und einer darüber gelagerten, etwa 30 m mächtigen Decke von fluvioglazialen
Kiesen
(Hochterrassenschotter), die stellenweise in senkrechten
Wänden abbricht.
Vor der Glattkorrektion hatte Rheinsfelden beinahe jedes Jahr unter den Ueberschwemmungen dieses Wildwassers zu leiden, worauf
man die
Glatt durch einen 80 m langen
Stollen auf geradem Weg in den
Rhein abgeleitet hat. Zwischen
Rhein und
Glatt und rechts
dieser letztern stand einst eine feste Burg. 1309 und 1315 wird Ritter Arnold von Rinsberg oder Rinsvelt
und 1327 seine mit einem
Landenberg vermählte Tochter Anna genannt. 1393 verkaufte Egbrecht
Rot die Burg an Rudolf von Blumenberg,
und 1408 kam sie ebenfalls durch Kauf an Johannes von
Seon aus Zürich,
von dem die Stadt
Zürich diese für ihre
HerrschaftBülach wichtige Veste 1409 erwarb. Der damalige
Bischof von Konstanz, Albrecht Blarer, verweigerte aber als Lehensherr
dieser Handänderung die Genehmigung und liess die Burg durch seinen Dienstmann Heinrich von
Rümlang einnehmen und verbrennen,
worauf die Zürcher Ende März 1410 dem
Bischof das
Tannegger Amt und
Fischingen verwüsteten.
im engern Sinn heisst der schweizerische - linksrheinische - Anteil am Thal des
Rhein von der Grenze
des Bezirkes Werdenberg
bis zum
Bodensee, der die beiden St.
Galler Bezirke Ober und Unter Rheinthal umfasst und im O. mit dem
Rhein an
Oesterreich stösst. Im weiteren Sinn gefasst reicht PS im S. bis zum Durchbruch des
Rhein bei
Trübbach. Die meist ziemlich
schroff und zum Teil sogar sehr schroff ansteigenden Thalgehänge bestehen links aus Kreide, Flysch und
Molasse, rechts aus Trias, Flysch, Kreide und Molasse (vergl. den Art.
Rhein).
Dazwischen bildet der Rheinthalboden eine weite Alluvial- oder Schwemmlandebene, die sich von etwa 2 km bei
Trübbach-Balzers
bis auf 12 km im untern Rheinthal und 15 km amBodensee verbreitert. Dabei zerfällt sie durch einzelne
Bergvorsprünge und isoliert aus der
Ebene aufragende Hügel in drei Abschnitte, die allerdings nur sehr unvollkommen gegeneinander
abgegrenzt sind. Der südlichste Abschnitt reicht nach N. bis an den inselartig etwa 180 m über die
Ebene aufragenden Kreidezug
des
Schellenbergs (630 m), der zweite von da bis an die Kreidehügel bei
Oberried (links) und Koblach-Götzis
(rechts), einerseits
Oberberg,
Kapf,
Semelenberg und
Montlingerhügel und andererseits Kummenberg, Bromernhügel und Tschütsch
(Höhen bis höchstens 668 m), der dritte von da bis zum
Bodensee.
Infolge der Ueberschwemmungen und der Auflandungen
(Kies-,
Sand- und Schlammablagerungen) ist der Boden etwas terrassiert,
sonst aber völlig eben und sozusagen horizontal; fällt doch der
Rhein auf der etwa 64 km langen Strecke von
Trübbach bis
zum
Bodensee nur von 480 m auf 399 m, also kaum um 1,4‰. Die Ortschaften sind fast alle wie Küstenorte an den
Saum der
Ebene,
an den Fuss und auf die untersten Abhänge der beiden Bergseiten gedrängt und stehen namentlich an Einbuchtungen
und einspringenden
Winkeln derselben.
Aehnlich ist es auf der andern
Seite mit Balzers,
Triesen, Vaduz, Schaan und Nendelen am Fuss der Dreischwesternkette; Gisingen,
Altenstadt, Rankweil,
Sulz-Röthis, Weiler-Klaus in der Rankweilerbucht und Hohenembs, Dornbirn, Haselstauden, Schwarzach,
Rikenbach, Wolfurth und Bregenz in der Dornbirnerbucht. Auch Bendern,
Eschen, Mauern, Nofels und Rugell liegen am Fuss eines
Berges (rings um den
Eschenberg);
dann Tisis, Feldkirch, Kohlach, Götzis an und zwischen
Bergen;
in der
Ebene zwischen Fluss und Gebirg endlich Bangs, Meiningen,
Mäder,
Altach, Fussach, Haard und
Lautrach.
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In dieser Verteilung und Anordnung der Siedelungen kommt übrigens nicht nur die geringere Ueberschwemmungsgefahr der rheinthalischen
Randlandschaften, sondern auch deren klimatische Begünstigung zum Ausdruck, die für die schweizerische Seite noch grösser
ist als für die österreichische, weil dort ganze lange Striche (so besonders von Garns bis Rüti und von Altstätten
bis Au) nach SO., d. h. nach der Morgensonne exponiert sind und durch die dahinter aufsteigenden Bergwände gewissermassen
eine klimatische Spalierwirkung entsteht.
Daher sehen wir dort nicht nur reichen Obstwuchs und die Dörfer überall in förmlichen Obstbaumwäldern versteckt, sondern
auch beträchtlichen Weinbau auf der ganzen Strecke von Garns bis zum Bodensee, in kleinern Parzellen
auch weiter südl. bis Sargans. Auf der österreichischen Seite fehlt der Weinbau zwar nicht ganz, ist aber doch weit weniger
ausgedehnt und auch in der Qualität des Erzeugnisses geringer. Der Obstbau hingegen ist hier ebenfalls stark entwickelt,
wie übrigens auch bei den dem Rhein genäherten Dörfern, trotz des hier schon merklich unfreundlichere,
namentlich feuchtere, nebligern und windigere Klimas und auch meist ungünstigere Bodens.
Auf weiten Strecken eignet sich aber dieser trefflich zur Heu- und Streuegewinnung und als Weide, trockenere Stellen auch
als Ackerland (Mais, Kartoffeln, Gemüse). Dagegen muss die Rheinebene als sehr waldarm bezeichnet werden. Einzig an
der 111 findet sich eine grössere Waldfläche. Im Uebrigen trifft man nur dem Rhein nach schmale Wald- und Gebüschstreifen,
oft nur als Erlengebüsch in den sog. Rheinauen, die zwischen den Wuhren und Dämmen sich hinziehen und dazu bestimmt sind,
das überschüssige Wasser des Rhein aufzunehmen und
weiter zu leiten.
Die Römer erbauten längs dem rechten Ufer des Flusses eine dem Gehängefuss folgende Strasse, die Brigantium
(Bregenz) am Bodensee mit Rätien verband. Die Thalsohle war damals mit Schilf überwachsen und mit zahlreichen kleinen Seen
übersät, während die Gehänge mit dichten Waldungen bedeckt waren. Die ganze Gegend war nach den Berichten der
Römer sehr wild und keineswegs zur Anlage von Siedelungen einladend, die denn auch ganz fehlten. Der Name Montlingen ist rätoromanischen
Ursprunges, und die Namen der übrigen alten Ortschaften stammen von den Alemannen her, die sich hier vom 4. Jahrhundert
an niedergelassen haben.
(Ober). Bezirk des Kantons St. Gallen;
bildete bis 1831 den obern Abschnitt des ehemaligen Bezirkes
Rheinthal. Hauptort ist Altstätten. 9752 ha Fläche und 18114 Ew., also 185 Ew. auf einen km2. Grenzt im O. mit dem Rhein
an Oesterreich, im S. an den Bezirk Werdenberg, im W. mit der Kette des Kamor und seiner Ausläufer an beide
Appenzell
und im N. an den Bezirk Unter Rheinthal. Länge von S. nach N. 15,8 km, Breite im Maximum 8,5 km und im Minimum 4,4 km. Umfasst
die 6 Gemeinden Altstätten, Eichberg, Marbach, Oberriet, Rebstein und Rüti.
Die zu Altstätten gehörende Exklave Lienz wird von der Gemeinde Rüti umschlossen. Alle diese Gemeinden
reichen von der Thalsohle bis ins Gebirge hinauf und haben Alpweiden, Tannenwälder, Wiesen, Obstbaumgärten und Rebberge.
An den Gehängen über den Dörfern stehen zahlreiche Burgruinen und Schlösser. Das Sumpfland längs dem Rhein wird durch die
neuern Korrektions- und Entwässerungsarbeiten allmählig trocken gelegt und der Kultur zurückgewonnen. Die
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