2 km langer und 1,5 km breiter
Hängegletscher, am
S.-Hang des Klein
Düssistockes und
W.-Hang der
Hagstäcken und der Strahligstöcke, auf der Terrasse ö.
über den Felshängen des Restitschingel und des
Stotziggrates.
Die denGletscher überragenden Gipfel zeigen
kühne und oft geradezu phantastische Formen.
598 m. Malerischer
Weiler in den von der
Schüss durchflossenen Gorges de la Reuchenette
und an der dem linken Ufer der
Schüss
(Suze) folgenden Strasse. 7 km nnö.Biel.
Eine
Fabrik für
Portlandzement und hydraulischen Kalk, die die Argovienmergel zum Brennen benutzt.
GrosserBruch auf ausgezeichneten Baustein.
Um die Mitte des 17. Jahrhunderts erbaute hier der Basler Fürstbischof Franz von
Schönau aus den Materialien
der zerfallenen Eisenwerke von
Rondchâtel einen Hochofen mit
Schmiede und Drahtzieherei, die bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts
im Betrieb standen. In Reuchenette steigt der von N. kommende Reisende aus, der die Taubenlochschlucht besuchen will.
1326 m. Gruppe von
Hütten auf einer kleinen
Alluvialebene und an der Stelle, wo der
Reuschbach das Oldenthal verlässt und den vom
Pillon herabkommenden Bach aufnimmt.
3,5 km sw.
Gsteig.
Hier pflegen die Sennen der benachbarten
Alpen alljährlich das
Fest der Sommersonnenwende zu
feiern.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Saanen).
2500-1190 m.
Wildbach, erster nennenswerter linksseitiger Zufluss der
Saane; entspringt am
N.-Hang
des
Oldenhorns, durchfliesst das Hochthälchen der
Oldenalp und mündet nach 8 km langem
Lauf in der Richtung NO. bei
Gsteig
in die
Saane. Der 4 km lange Oberlauf bis
Reusch ist im Neocom des Oldenthales und im Urgon und Nummulitenkalk,
der ebenfalls 4 km lange Unterlauf in dem triadisch-liasischen Längsthal eingeschnitten, das vom Col de
Pillon nach NO. absteigt.
1270: Rueci; 1441: Ruessy.
So nennt man in einigen Thalschaften des Wallis
und ganz besonders in
Orsières und in der
Vallée de
Ferret jeden von einem
Gletscher herabkommenden seitlichen
Wildbach, wofür man in der
Vallée de
Bagnes an Stelle des nicht mehr
allgemein üblichen Ausdruckes roysia heute die Bezeichnung dyura oder guiure anwendet. Die bedeutendsten der «reuses»
der
Vallée de
Ferret sind: 1. Die Reuse d'Amôna;
entspringt dem obern Abschnitt desGlacier de la Neuvaz
in 2500 m, wendet sich nach O. und dann nach NO. und mündet nach 3 km langem
Lauf gegenüber der Hüttengruppe L'Amôna in 1575 m
von links in die
Dranse de
Ferret. 2. Die Reuse de Chamodet oder Tsamodet, der vorigen parallel fliessend;
entspringt dem Zungenende
des
Glacier de la Neuvaz in 1931 m, fliesst ebenfalls gegen O. und NO. und mündet gegenüber den
Hütten
von
La Folly in 1600 m von links in die
Dranse. 3. Die Reuse de
Saleinaz;
entspringt dem Zungenende des Saleinazgletschers in 1599 m,
nimmt kurz nachher von links den die Schmelzwasser des Ornygletschers und des
Glacier du Portalet sammelnden
Wildbach auf und durchfliesst schäumend und brausend den
Wald von
Frumion, den ihre Hochwasser schon oft verwüstet haben,
um über den alten Gletscherboden zwischen der
Crête de
Saleinaz genannten Seitenmoräne und der über
Praz de Fort liegenden
Endmoräne der
Dranse zuzueilen, in die sie 300 m s. vom Dorf
Praz de Fort in 1165 m von links mündet. 4. Die
vom
Col du Petit Ferret herabkommende und die
Combe des Fonds durchfliessende Reuse du
Dolent oder Reuse de l'Artéron;
die
dem
Glacier de Trouz
Bouc entspringende Reuse de Trouz
Bouc;
Die Quellbäche der Reuss kommen aus dem Massiv des
St. Gotthard und zwar aus dem mittleren Teil des die schweizerischen
Alpen
durchziehenden grossen Längsthalzuges, d. h. aus dem Abschnitt zwischen dem
Furka- und dem
Oberalppass. In dieser von SW.
nach NO. streichenden, zwischen die zwei Stammketten eingeklemmten Mulde haben sich folgende
Bäche gebildet: 1. Im
Ursernthal, einem Längsthal, die Furkareuss, die ihre Quelle in der Nähe der Passhöhe bei
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2430 m hat und bis Andermatt 16 km lang ist. In Sektionen von 2 km Länge hat die Furkareuss von oben nach unten je ein Gefälle
von 210, 85, 112, 38, 17, 17, 13 und 60‰. Die abnormale Gefällssteigerung auf 112‰ entspricht der Schlucht neben den
grossen Kehren der Furkastrasse hinter Realp. 2. Die Oberalpreuss in der östl. Fortsetzung der Mulde des
Ursernthales. Quelle im Oberalpsee (2026 m), dem der Rhein die Zuflüsse abgegraben hat; Länge bis zur Mündung in die Unteralpreuss 6 km.
In diese Längsfurche münden aus Querthälern von S. her. 3. Die Gotthardreuss; entspringt am Lucendrogletscher
bei etwa 2100 m, bildet den Lucendrosee und ist bis zur Mündung bei Hospenthal 11 km lang.
Die Seen auf der Passhöhe waren einst der Gotthardreuss tributär, sind ihr aber von der Tremola entzogen worden. 4. Die Unteralpreuss;
Quelle am Unteralppass (Uebergang nach dem Val Canaria) bei etwa 2400 m, Länge bis zur Mündung bei Andermatt 12 km.
Von der N.-Seite bezieht das Längsthal nur kurze Zuflüsse, wie wir dies auch im Wallis
und Bündneroberland wieder antreffen. Das
gesamte Gebiet dieser Bäche umfasst 184 km2, wovon 66,7 km2 Fels und Schutt, 23,6 km2 Firn und Gletscher, 0,5 km2Seen, 1,7 km2Wald, 91,5 km2 übrige Gebiete. Unproduktives Land über 50%. 77 km2 liegen über 2400 m
hoch.
Auf den breiten Thalboden von Andermatt, der sich gegenwärtig im Stadium der Auffüllung befindet, folgt die Erosionsschlucht
der Schöllenen, wo die Reuss wild über Blöcke schäumt und von Erosionskessel zu Erosionskessel schiesst.
Oestl. und westl. türmt sich Felswand über Felswand, die hier ein 800 und dort ein 500 m hohes Steilgehänge über dem
Fluss aufbauen, über dem dann erst sanftere Böschungen folgen. Es
beträgt z. B. das Gefälle von Punkt 2066 m bis zur
Reuss hinunter etwa 220% = etwa 65°. Die Schlucht ist in Granit, sogenannten Protogin eingeschnitten
und durchbricht die nördl. Stammkette der Alpen; der nächste Gipfel im W. ist der Bätzberg mit den eidgenössischen Festungsbauten,
der nächste im O. der Schienstock.
Die Protogine begleiten die Reuss bis nach Gurtnellen; sie liefern das Material der bekannten Steinbrüche von Göschenen bis
Gurtnellen. Länge vom Urnerloch bis Göschenen 3 km, Gefälle absolut etwa 300 m, relativ im obern Teil
20%, im mittleren 9% und im untern 4,5%. Die Unwegsamkeit der Schlucht war Schuld an der späten Erbauung des Gotthardweges
(Saumweg um 1231, Strasse 1828-30) und an der frühern politischen Sonderstellung des Ursernthales, das
mehr Beziehungen zu Wallis
und Bünden hatte als zu Uri,
dem es erst seit dem 14. Jahrhundert politisch angehört.
Nur durch Kunstbauten (Teufelsbrücke, Urnerloch etc.) war die Ueberwindung der Schlucht möglich. Die Reuss behält ihr grosses
Gefälle noch bis Amstäg bei, bis wohin sie ihre Schlucht in braunglimmerigen Gneisen vertieft. Gefälle
der Reihe nach 5%, 4,7% und 3,6%; die Abnahme entspricht der jeweiligen Einmündung eines Seitenarmes, der Göschenenreuss
bei Göschenen, der Meienreuss bei Wassen, dem Fellibach unterhalb Gurtnellen. Die bedeutende Steigung musste von der Gotthardbahn
durch die bekannten Kehrtunnels von Wassen besiegt werden. Bei Amstäg ändern sich die Verhältnisse mit
einem Schlag vollständig. Hier stösst an die Reussschlucht, d. h. an ein Thal im Zustand der Vertiefung, unmittelbar ein
Thal im Zustande der Auffüllung, d. h. das 15 km lange Alluvionsthal der Reuss, das am Urnersee sein unteres Ende hat und
nach unten im allgemeinen stetig an Breite
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